• Hallo Zusammen!

    Ich bin durch Zufall im Internet auf dieses Forum gestossen, und suche Hilfe. Sei ca. 6 Jahren trinke ich regelmässig und zwar täglich Alkohol. Vor Jahren hat alles mit nur einem 1/8 l Wein pro Tag begonnen. Zur Sucht ist es bei mir dadurch gekommen, dass ich am nächsten Tag den Kater immer mit einigen Gläsern Bier behandelt habe. Schnaps oder andere "harte Getränke" habe ich nicht angefasst, und tu es heute noch nicht. Aber dafür konsumiere ich täglich rund 10 Flaschen Bier und abends eine Flasche Wein.

    Jeden Tag geht es von neuem los, da ich immer wieder Verlangen nach dem Alkohol habe. Früher war ich nach 2 Flaschen Bier "beruhigt und entspannt" und hatte genug. Heute aber trinke ich die erste Flasche so gierig, dass sie oft in 10 min leer ist, dann die zweite, dann zwanghaft die dritte und dann kann ich nur noch Bier und kein Wasser trinken.

    Ich mache mir grosse Sorgen um meine Gesundheit und um mein Sozialverhalten. Mein Mann trinkt auch 2-3 Gläser Bier am Tag, da meine Toleranzgrenze jedoch schon so hoch ist bemerkt er oft nicht, dass ich schon die halbe Kiste Bier konsumiert habe - ich sage m,eistens, ich hätte meinen Freunden ein paar Fläschchen vorbeigebracht, und ich selbst hätte nur eins oder zwei getrunken.

    Ausserdem traue ich mich in meinem Job meinen Kollegen und Vorgesetzten gar nicht mehr zu nahe treten, da ich immer eine Fahne habe. Kaugummis und Mundspray sind meine ständigen Begleiter.

    Oft kann ich gar nicht so richtig in die Gänge kommen, wenn ich kein Bier im Kühlschrank habe, welches ich mir bei "Durst" holen kann.

    Ich denke, dass meine Gesundheit darunter leiden könnte. Früher war ich immer Gesundheitsbewußt und habe sehr auch mich geachtet. Das ist heute alles vorbei.

    Gerne nöchte ich mein früheres Leben - ohne Alkohol - zurückbekommen.

    Wie kann ich das nur schaffen?

    Geht es jemandem von Euch ähnlich?

    LG, Sungold

  • Hallo Karsten!

    Bin zum ersten Mal in dem Forum, und habe einfach nur geantwortet.

    Hoffe, die Response ist nun im Forum.

    Danke für deine Mail.

    LG, Sungold

  • [Hallo Karsten,
    >
    > vielen Dank für deine Antwort!
    >
    > Ich habe aber Angst, zum Arzt zu gehen, weil ich befürchte, dass meine
    Werte schon ziemlich schlecht sind, bzw. ich mich andererseits so gut fühle,
    dass ich denke, ich köne es auch ohne ärztliche Hilfe schaffen.
    >
    > zB statt 10 nur noch 6 Bier, und langsam reduzieren... bis auf Null,
    oder zumindest nur an Wochenenden, also gelegentlich. Mein Freundekreis
    trinkt auch sehr viel.
    >
    > Ausserdem kann ich aus beruflichen Gründen keine Kur machen, denn ich
    werde in meiner Firma gebraucht.
    >
    > Kann man es auch aus eigener Kraft schaffen?
    >
    > Herzlichen Dank, Sungold

  • Hallo Sungold

    Zitat: "…reduzieren... bis auf Null, oder zumindest nur an Wochenenden, also gelegentlich."

    So wirst du es nicht schaffen. Entweder du willst aufhören oder du machst weiter wie bisher, aber was du vorhast sind halbe Sachen. Du willst versuchen, nur am WE zu trinken, also kontrolliertes trinken praktizieren, das aber auf lange Sicht noch niemand geschafft hat.

    Grade deshalb, weil du vermutest, dass deine Werte schlecht sind, solltest du zum Arzt gehen. Bei dieser Menge die du trinkst, kann es gefährlich werden, plötzlich das trinken einzustellen, da es zu lebensgefährlichen Entzugserscheinungen kommen kann. Aus diesem Grunde ist es unbedingt zu empfehlen, zu einem Arzt zu gehen. Er kann dir Medikamente geben, die den Entzug erleichtern und auch den Druck zu trinken erleichtern. Ein herunter trinken ist zwar nicht ganz unmöglich, aber sehr, sehr schwer und es bedarf einer sehr großen Disziplin und ob du das schaffst?

    Das Argument, aus beruflichen Gründen keine Kur/Entziehung zu machen, wird spätestens dann hinfällig, wenn dein Arbeitgeber nicht mehr mitspielt. Deine Kollegen haben das bereits längst gemerkt, auch wenn niemand bis jetzt ein Wort davon zu dir gesagt hat. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis es dort zum Knall kommt. Gebraucht wirst du in der Firma, aber unentbehrlich ist niemand, auch du nicht.

    Die einzige vernünftige Vorgehensweise ist zum Arzt zu gehen, dann eventuell eine Entgiftung im Krankenhaus und anschließend eine Therapie machen. Die Therapie kann auch ambulant sein, du würdest dadurch auch nicht soviel Zeit in der Firma versäumen.

    Überleg es dir, das schwerste dabei ist, zuzugeben dass du es nicht alleine schaffst. Wenn du das überwunden hast, ergibt alles andere sich fast von selbst.

    Wünsche dir alles Gute
    Henri

  • Hallo Jones,

    Henri hat Medikamente angesprochen, die den Entzug unterstützen und erleichtern, die unter ärztlicher Kontrolle für eine bestimmte Zeit eingenommen werden. Da besteht nicht die Gefahr, davon abhängig zu werden.

    Nicht alle Medikamente haben Suchtpotential. Wenn man offen und ehrlich die Ärzte und Zahnärtze über seine Suchterkrankung informiert, werden diese schon darauf achten, nur Medikamente ohne Suchtpotential zu verordnen.

    Ich raten dringend zur Einnahme der Medikemtente, unter ärztlicher Kontrolle, die Entzüge unterstützen! Der körperliche und psychische Entzug ist mitunter sehr hart. Die Medikamente helfen schließlich, durchzuhalten.

    Der Entzug und das trocken werden haben in diesem Fall Vorrang vor allen anderen Bedenken!

    lg
    Teufelchen

  • Ich kann mich da eigentlich nur anschließen, kontroliertes trinken wenn man die Sucht schon hat ist verdammt schwierig. Ich habe es einige Zeit auch versucht von 12 Bier am Tag auf 6. Ein paar Wochen hat es auch ganz gut geklappt, doch dann bin ich wieder ins alte Muster gefallen.


    Was deine Kollegen angeht denke ich auch das sie es wissen, wollen dich villeicht nur nicht in verlegenheit bringen. Auf dauer kann das auch nicht gutgehen. Deine Firma braucht dich ok, aber deine Gesundheit geht nunmal vor. Dein Chef wird sichherlich für einige Zeit ersatz finden bis es dir wieder besser geht...


    Ich denke auch nicht das man von diesen Medikamenten abhängig wird, du gehst schließlich in die Klinik um dir helfen zu lassen und nicht um mit einer neuen Sucht wieder rauszukommen. Ich kann dir nur raten rede mit einem Arzt deines Vertrauen. Oder suche dir direkt einen Phychologen dann bist du gleich an der richtigen Stelle.

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