Wann ist es euch aufgefallen, wie wurde es angesprochen, was

  • Meine Mutter (meine offizielle Vorstellung findest du im Bereich "Co-Abhängige und Angehörige von Alkoholikern" unter dem Namen "Meine Geschichte") trinkt schon seitdem ich ein Kleinkind war.
    Also >20 Jahre.
    Btw. Deinen Thread im Vorstellungsbereich sehe ich nicht. Nur meinen eigenen.

    Inwiefern angesprochen? Meine Mutter oder die Familienangehörigen?

    Ich hatte schon immer das Gefühl, dass was nicht normal ist. Sie hatte üble Stimmungsschwankungen (ihre Meinung zu irgendwas wechselte alle 10Minuten), sie fluchte nur, war total ungeduldig, schlug uns viel. Es war mir einfach nur unangenehm.
    Also, dass was nicht ok ist, war mir immer klar. Dass sie Alkoholikerin ist, hörte ich rgendwann bei den Streitereien mit meinem Vater raus. Er stellte sie täglich zur Rede- geändert hat das nie was. Das ging bei ihr rechts rein, links raus. Auch Hinweise, dass sie Mutter sei, führten nicht zum Erfolg.
    Wobei "nichts geändert" ist relativ. Es wurd nicht besser, sondern immer schlimmer.

    Ich wusste so ca. bis zum Alter von 13, 14 auch nicht, was die Tragweite ist, wenn man von Alkoholismus spricht.. Erst dann hatte ich einen Internetanschluss und konnte mir Infos holen. Und als ich dann begann zu verstehen, was abgeht, wurde mir ein Maulkorb auferlegt- kein Wort zu niemandem. Wobei ich schon immer gebetsmühlenartig Sätze wie "Was in der Familie geschieht, geht niemanden was an" oder "Familie hält zusammen" hörte.
    Nunja.
    Mein Vater stand immer in Kontakt zu ihrer Familie, ich ging davon aus, dass die wussten, was bei uns los ist. Meine Oma ja, aber Mutters Geschwister taten so,als wüssten sie von nichts, als ich sie dann vor 3 Jahren anrief. Damals hat dann besonders eine meiner Tanten mir massiv die Schuld daran gegeben, dass es Mutter nun so schlecht geht, wie es ihr geht. Ich hätte ihr vieeeel früher bescheid geben sollen.
    Tja, die Wut trifft den Boten der Nachricht.

    Somit ist dann quasi das Verhältnis zur Seite meiner Mutter komplett hinüber gegangen. Wobei so auch vorher schon mir immer alle Schuld zuschoben. Deren Töchter wurden in den Himmel gelobt und ins beste Licht gerückt und bei mir wurd nur die Oberlippe angezogen. Typische Strukturen in einer Familie, die von Alkoholismus geprägt ist.

    Naja, mitlerweile denke ich mir, dass ich sie "machen lasse". Es hilft doch eh nichts. Wenn sie nicht aufhören will zu trinken, dann kann man sonstwas machen.. Aber sie wird immer einen Weg finden, sich die Sucht nicht einzugestehen. Also von daher schone ich meine Energie.
    Früher hab ich öfters mit ihr darüber gesprochen.. Manchmal lief sie nervös vor den Gesprächen weg, wurde dabei total hektisch.. Oder sie sagte nur "ja, ja, ja", manchmal noch ein paar höhnische Kommentare, oder sie gab uns die Schuld, trinken zu müssen. Also wirklich konstruktive Gespräche gab es nie. Daher lasse ich das nun auch sein. Ich hab mal mit einem Arzt darüber gesprochen, der dann eh schon sagte, dass es nun zwecklos wäre, da sie an den Folgen der Leberzirrhose sterben wird.

    Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?

  • Hi Fingertip,
    Mein Vater trank schon seit ich denken kann sehr viel.aber direkt aufgefallen d.h.bewusst aufgefallen ist es mir mit 12 Jahren als der erste handgreifliche ausraster kam.von da ab wurde es extrem unter der Woche nuechtern wegen dem Beruf und jedes Wochenende saufgelage und Gewalt.er kam Freitag Mittag von der arbeit und war dauervoll bis Sonntag Abend.die Familie wusste es meine grosseltern und meine Mutter haben mir geraten immer das zu tun was ihn nicht reizt damit er nicht ausflippt.d.h.keine Freunde mitbringen,nicht telefonieren,kein Fernsehen.aber irgendwie könnte man ihm nix Recht machen er fand immer gruende zum saufen.angesprochen wurde es nie.
    Lg

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