Bin verzweifelt, weil er trinkt

  • Hallo,
    bin neu hier, habe aber schon viel gelesen und glaube, mein Mann hat die Grenze zum normalen trinken schon lange überschritten. Am Anfang waren es nur 1,2,Flaschen Bier, doch mittlerweile sind es 10 0,5l Flaschen. Wenn ich etwas sage, weil er soviel trinkt, dann versteckt er die leeren Flaschen überall, sogar im Kleiderschrank. An der Arbeit trinkt er nicht, doch kaum ist er zu Hause, hat er ein Bier in Rekordzeit getrunken. Habe schon oft versucht mit Ihm zu reden, doch es bringt nichts, war auch schon beim Anwalt und wollte mich scheiden lassen, weil ich es bald nicht mehr aushalte, jeden Tag einen angetrunkenen oder betrunkenen Mann zu haben, da hat er geweint und zwei Tage nichts getrunken, doch dann ging es wieder los. Was soll ich nur tun, damit er aufhört zu trinken??? :(
    Habe schon so oft mit Ihm darüber zu reden versucht und Ihm gesagt, denk an Deine Gesundheit, doch auf dieses Thema gibt er mir keine Antwort. Weiß bald nicht mehr weiter. Seine Mitmenschen in der Freizeit merken auch schon immer mehr, was mit Ihm los ist, nur er merkt es nicht, wenn er mal wieder nicht mehr richtig reden kann.
    Weiß, das er zum Arzt müsste, doch wie bekomme ich Ihn dorthin?
    Kann mir jemand helfen??
    Maryanne

  • herzlich willkommen im forum maryanne,

    manchmal ist keine hilfe, die beste hilfe.

    du hast mit deinem mann geredet, er weiß auch von seinem alkoholproblem.
    ich kann dir nur raten, dich von ihm zu trennen, wenn auch erstmal nur räumlich. solange du nur redest und nicht handelst, wird er das böse spiel weiter durchziehen.
    karsten hat es dir gesagt, du mußt erstmal an dich denken.

    ich wünsche dir kraft

    schorni

  • Hallo maryanne

    Die Initiative wirst du ergreifen müssen, wenn sich etwas an seinem Trinken ändern soll. Er wird von sich aus, nichts ändern. Warum auch, da er sein Bier haben kann, ohne dass er sonst einen Verlust spürt. Du hast gemerkt, wie es ihn getroffen hat, als du von Scheidung geredet hast, da konnte er plötzlich auf das Bier verzichten. Nur, nach zwei Tagen hat sich wieder alles eingespielt. Das ist kein böses Verhalten von deinem Mann, sondern er kann nicht anders und er geht bis an die Grenze dessen, was du zulässt, macht übrigens jeder Abhängige.

    Er wird jetzt so weitermachen mit trinken, bis der Leidensdruck für ihn zu groß wird, Das kann geschehen, wenn er es körperlich nicht mehr aushält, oder ihm droht, etwas für ihn wertvolles zu verlieren. Das kann durchaus auch seine Arbeit sein, denn wenn er abends 5 l Bier trinkt, kann er am nächsten Morgen noch nicht nüchtern sein. Es wird also auch von seinen Kollegen bemerkt. Es wird auch nicht bei seinem abendlichem trinken bleiben, sondern es wird in Zukunft so kommen, dass er auch schon morgens etwas haben muss, um ruhig zu werden. Wie es dann bei der Arbeit aussieht, kann sich jeder ausrechnen.

    Da ist es durchaus sinnvoll, wenn du an eine vorerst zeitliche Trennung denkst. Stelle ihn vor die Entscheidung, dass er zu seinem Hausarzt und zur Suchtberatung geht, eine Therapie mitmacht oder du trennst dich von ihm. Eine Therapie kann auch durchaus ambulant gemacht werden, sodass er weiterhin arbeiten gehen kann. Du musst allerdings auch bereit sein, diesen Schritt zu tun, hast ja gesehen was passiert, wenn du nachgibst. Deshalb musst du dich auch auf eine Trennung vorbereiten, wo kannst du wohnen, wovon bestreitest du deinen Lebensunterhalt usw. Es besteht auch für dich als Angehörige die Möglichkeit, dich bei der Suchtberatung zu erkundigen.

    Wünsche dir, dass es nicht zum Äußersten kommen muss.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Danke für Eure schnelle Antwort. Nur habe ich vergessen zu sagen, das ich körperlich und seelisch sehr angeschlagen bin, habe seit 6 Monaten Krebs und muss laufend zur Chemotherapie, da ist es nicht so leicht einfach auszuziehen und alleine zu leben. Habe auch nur einen Minijop, von was sollte ich leben?Als ich zum Anwalt gegangen bin, war alles noch in Ordnung, aber was mache ich jetzt?
    Muss eben warten, bis sein Körper von selbst aufgibt,kann ihm nicht helfen. War ja schon mit ihm bei einer Selbsthilfegruppe, da fragte er mich, was er dort soll, sind 3mal dort gewesen, hat aber auch nichts gebracht.Wie Ihr seht,habe ich schon viel unternommen um meinem Mann zu helfen, doch er lässt sich eben nicht helfen, meint immer noch bin doch kein Alkoholiker.
    Liebe Grüße
    Maryanne

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