Hallo Apalonia!
Puh, das ist keine schöne Situation. Meine Mutter ist ebenfalls seit ich denken kann Alkoholikerin; das geht auch nicht spurlos an ihr vorbei.
Momentan ist sie Mitte 50, hat ihr halbes Lebens bereits versoffen und mir graut es vor der Zukunft.
Deinen Beitrag im Vorstellungsbereich kann ich nicht einsehen, das geht nur mit einem erweiterten Account. Wenn du magst, kannst du ihn hier einkopieren.
Hast du dich schonmal um Hilfe für dich bemüht bzw kennst du dich mit Co-Abhängigkeit aus?
Den Theorieteil kannst du hier im Forum nachlesen; ich gehe davon aus, dass du dich dort wiedererkennen wirst.
Du scheinst dich sehr für deine Eltern verantwortlich zu fühlen und lässt dich sogar frech behandeln.
Mir ging es früher auch so.
Tatsache ist aber, dass deine Eltern für sich selbst verantwortlich ist. Deine Mutter für ihren Alkoholkonsum und dein Vater für seine Unselbständigkeit. Beide MÜSSEN es nicht hinnehmen, sondern sind gewillt, es hinzunehmen. Dein Vater könnte ausziehen, deine Mutter einen Entzug machen. Auch wenn die Situation für sie sicher nicht bequem ist, scheint es für sie angenehmer zu sein, darin zu verharren, als sich endlich mal aufzuraffen und etwas zu ändern.
Das ist auch das Problem der Angehörigen. Sobald bei deinen Eltern etwas droht unangenehm zu werden, seid ihr da und helft ihnen aus der Misere. Daher brauchen sie nichts zu ändern, weil immer jemand die Kohlen aus dem Feuer holt. Klar, man heult dann ein wenig- aber letztendlich ist es nicht so schlimm, als wenn sie da liegen bleiben würde, weil ihr nicht da seid.
Wie alt ist denn dein Sohn?
Ich würde ihn da außen vor lassen.
Lass dir das Verhalten so nicht bieten.
Meine Mutter war auch immer frech. Bis ich Grenzen gesetzt habe und sie merkte, dass es Konsequenzen hat.
Früher wurde ich sogar von ihr geschlagen, zuletzt als Teenager hab ich eine Ohrfeige kassiert. Ich habe zurück geschlagen. Das war das letzte Mal, dass sie die Hand gegen mich erhoben hat.
Entschuldigungen etc habe ich auch niemals gehört. Meine Mutter ist sehr gut darin, anderen die Schuld zuzuschieben. Selbst neulich, als sie auf der Straße den Zeitungsjungen zusammengefaltet hat, fand sie hinterher noch eine Begründung, wieso er es verdient habe.
Ich glaube, mein größtes Problem war damals, dass ich "normalen" Umgang und Verhalten gar nicht kannte. Ich wurde schon immer von ihr runtergeputzt, daher habe ich mir das später auch gefallen lassen.
Tja. Was ich an deiner Stelle machen würde?
Ich würde mich stark distanzieren. Nur so kann sie merken, dass ihr Verhalten Käse ist. Das habt ihr nicht verdient. Und so lange du ihr keine Grenzen aufzeigst, wird sie die von dir gedachten immer weiter überschreiten.
Ich denke, deine Schwester macht es ganz richtig. Jeder von euch hat ihr eigenes Leben, ebenso wie die Eltern. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Es ist Missbrauch, wenn die Eltern diese Verantwortung an die Kinder delegieren.
Hast du das Verhältnis zu deiner Mutter schon aufgearbeitet?
Liebe Grüße,
Natalie
PS: Zitat: .Meine Eltern sind mitte 70 und nicht ernsthaft krank!
Ich fürchte, deine Eltern sind ernsthafter krank, als du meinst. Co-Abhängigkeit (Vater) und Alkoholabhängigkeit (Mutter) können beides zum Tod führen. Den Verfall deiner Mutter nimmst du ja selbst wahr. ABER du bist weder Ärztin noch Therapeutin, als dass du sie heilen kannst. Im Gegenteil, wenn du ihnen hilfst, verlängerst du ihren Leidensweg, da du sie beide vom Tiefpunkt fernhälst. Was glaubst du, wie oft sich deine Mutter noch besinnungslos trinken würde, wenn man sie einfach mal auf dem Boden liegen lassen würde?