Panik wegen Zeitplanung

  • ...und nun entwickelt sich das gerade in unschöner Richtung. :(

    Der Betrieb, von dem ich erzählte, möchte mich nun doch nicht. "Nehmen Sie das nicht persönlich (neinnein, betrifft ja auch nur mich), Ihre Qualifikationen sind ja eindrucksvoll und unser Gespräch war auch sehr aufschlußreich, aber ich habe mich nach Rücksprache mit meinem Team entschlossen, die Stelle doch nicht zu besetzen (deswegen haben wir ja auch Stellenanzeigen geschaltet). Sie kennen unsere Räume ja, es ist hier recht eng, und vor allem da im Schreibtischbereich (der für einen Kfz-Mechatroniker auch der bevorzugte Aufenthaltsort ist)."

    So das Telefonat.

    Das Anschreiben für meine zurückgeschickte Bewerbungsmappe sagte: "...haben wir uns entschieden, die Stelle anderweitig zu besetzen."

    Aha. :shock:

    Auf zwei meiner anderen 6 Bewerbungen hab' ich auch schon Absagen.

    Zweitens hat sich herausgestellt, daß ich gar nicht die Umschulung vom Amt gefördert kriege, sondern nur rein die 12 Wochen Orientierungs- und Vorbereitungsmaßnahme. Da ich nicht leistungsbezugsberechtigt bin, bekomme ich während der Umschulung nix vom Amt. Da es keine Reha-Maßnahme ist, bekomme ich nix von der Rentenversicherung.

    Und man hat uns dort geradezu eingepaukt, in die Bewerbungen zu schreiben "Kostenträger für die Umschulung ist vorhanden".

    Nun darf ich also allen, die ich angeschrieben habe, im Falle eines weiteren Kontaktes erstmal erklären, daß ich da geirrt wurde – man hat mich vertan. :?

    Macht 'nen guten Eindruck, wenn man das bei der Vorstellung erzählt: "Ja nee, ich koste nicht nur doch nicht nix, sondern Berufsschule müssen Sie auch noch bezahlen." Ich kann gar nicht kostenlos, denn ich muß ja angemeldet sein, also auch sozialversichert, und schon hat sich das mit kostenfrei... und damit wahrscheinlich auch mit einem großen Vorteil gegenüber "normalen" Azubi-Bewerbern...

    Und drittens sind mir im Moment die Tage zu kurz. Meinen Sport habe ich schon etwas eingeschränkt zugunsten meiner Aktivitäten im Schwimmbad (es sind ja im Jahr halt nur 3 Monate Saison, den Rest des Jahres gibt's das ja nicht). Dann eben Haus und Garten alleine, im Gemüsegarten muckelt irgendwie alles; was gedeiht, wird von irgendwelchen Freßviechern vernichtet... Ja, und dann eben 9 Stunden täglich "frendbestimmt" außer Haus.

    Und dann eben noch Theragruppe, SHG, Chat & Forum...

    Ich bin zwar im Moment nicht verzweifelt, aber ich merke, daß es mir besser gehen könnte als es der Fall ist...

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  • Hallo DFR,

    es erscheint mir sehr seltsam, dass Du eine Orientierungsmaßnahme bekommst, die Umschulung aber nicht.

    Zitat von DFR

    Da ich nicht leistungsbezugsberechtigt bin, bekomme ich während der Umschulung nix vom Amt.

    Sicher, dass die Lehrgangskosten nicht doch übernommen werden und nur Du keine weitere Zahlung für den Lebensunterhalt bekommst ? Für mich liest sich das ja so. Also ich an Deiner Stelle, würde da noch mal genau nachfragen und mir das im Zweifel auch schriftlich geben lassen.

    Laß Dich nicht unterkriegen, sondern kümmere Dich bitte weiter. Schade, dass es mit der Firma nicht geklappt hat. Leider kannst Du heutzutage nicht davon ausgehen, dass Dich die erste Firma direkt nimmt und wenn ich mal ehrlich sein soll, finde ich 6 Bewerbungen auch noch nicht viel. Wie wäre es, wenn Du das Wochenende nutzt, um noch weitere Firmen rauszusuchen und anzuschreiben ? Es geht ja um Deine Zukunft.

    Hey, Kopf hoch ! Das Leben wird halt kein Ponyhof, nur weil Du nicht mehr trinkst. Aber Du bleibst handlungsfähig und darauf kommt es an. Dann kommen auch wieder andere Zeiten.

    Grüße
    Tina

  • Moin Tina!

    Nee, ich bekomme definitiv nur die 12 Wochen BVQ (befrufsvorbereitende und qualifizierende Maßnahmen) bezahlt. Danach endet jeglicher Leistungsanspruch. Ich bekomme ja halt auch jetzt kein ALG / ALG II.

    Sicher sind 7 Bewerbungen nicht viel. Aber ich will ja auch nicht alle Berufe an allen Standorten, sondern habe mich erstmal auf Kfz-Mechatroniker hie rin der Gegen eingeschossen. Da fällt auch schonmal für mich als Umschüler der eigene Landkreis flach, weil man hier die Azubis dieser Sparte im ersten Lehrjahr en bloc auf die Fachschule schickt. Und das versäume ich dann komplett.

    Ich kann auch Richtung Anlagentechniker, Konstruktionsmechaniker, Zerspanungsmechaniker oder Möbeltischler gehen. Aber halt nicht alles auf einmal und nicht die zweite Wahl zuerst, sondern Top-Down, wie man das heute so schön denglisch ausdrückt.

    Ja, ich bin handlungsfähig, das ist sicherlich das wichtigste.
    Ich werde auch nicht den Sand in'n Kopf stecken, sondern diese 12 Wochen auf jeden Fall mitnehmen – schließlich soll da der Stoff des ersten Berufsschuljahres vermittelt werden. Tja... soll... werden... mal sehen.

    Aber vielleicht hab ich ja irgendwann 'ne Tür im Fuß. ;)

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  • So, lange nix passiert, aber inzwischen hat sich was getan...

    ...ich habe eine Praktikumsstelle mit der Ansage "Wenn es Ihnen danach immer noch gefällt, kann da eine Ausbildung draus werden."

    Das wird dann Industrie-Mechatroniker in einem Betrieb in meiner nächstgrößeren Stadt, halbe Stunde Fahrzeit. Dieser Ausbildungsgang würde mit mir quasi dort neu erschaffen, ich wäre der erste. Die Tätigkeit wäre dann produktionsorientiert, also nicht wie beim Mechatroniker so oft "nur für den Hausgebrauch".

    Ich habe Montag angefangen, das Praktikum läuft bis Ende nächster Woche.

    Die Kollegen (soweit ich sie kenne) sind nett, die Arbeit, die ich bislang hatte, ist im Grunde vertraut. Leider wird dort am Arbeitsplatz geraucht, was ich eigentlich als Exraucher, der weiß, warum er es aufgegeben hat, nicht toll finde. Ich denke, mit dem entsprechenden Kollegen aus meiner Abteilung mal freundlich darüber zu sprechen, dass ich es nett fände von ihm, auf das Rauchen dann und dort, wo wir zusammenarbeiten oder er mir etwas zeigt und erklärt, zu verzichten – ich kann dann nämlich nicht ausweichen.

    So, der Logik nach müsste ich eigentlich zufrieden sein mit dem, was sich da bietet. Kopfmäßig geht es auch alles, kann ich mir wunderbar darlegen.

    Das Bauchgefühl passt allerdings gar nicht dazu. Ich fühle mich im Ganzen unwohl.

    Ich war 12 Jahre Hausmann und eigener Herr über Zeit und Ort, das geht jetzt eben andersrum.

    Ja, klar, andere schaffen das auch – ich bin aber nicht andere!

    Ohne aktuelle Ausbildung kein Einstieg, keine vernünftige Bezahlung – auf der anderen Seite fragt man mich (und ich mich selbst inzwischen auch), ob ich mir das wirklich antun will.

    Nur, was wäre die Alternative?

    Heute und morgen bin ich krankgeschrieben, Magen-Darm geht bei uns rum, ich wäre der Fünfte...
    ...wenn ich nicht den Verdacht hätte, dass es (zumindest teilweise?) psychosomatisch wäre...

    Ich stand heute morgen mit Werkzeug in der Hand an meinem Platz, als mir plötzlich ganz komisch wurde. Der Kollege fragte, ob mit mir alles klar wäre... "Nein, nicht wirklich..." sagte ich...

    Ich fühle mich jetzt hier zu Hause auch nicht besser, aber da ginge es auch nicht. Dazu kommt jetzt noch die Sorge, ob mir eine Krankschreibung in dieser Phase nicht gleich im Vorwege das Genick bricht.

    Und wenn, ob es dann nicht auch besser ist. Weil: Ich habe zwar jetzt übers Wochenende Ruhe, aber Montag geht es weiter...

    Aber: Was ich sonst machen soll...

    Mir schlagen die Wogen über dem Kopf zusammen, es zieht mich runter...

    ...aber ich weiß: Eines ist keine Lösung, und das will ich auch nicht: Trinken!

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  • ...Nachtrag zum vorigen Artikel:

    Inzwischen bin ich sicher, dass sich eine depressive Episode eingestellt hat. Dieses ganze Zusammenspiel der Gefühle und Gedanken kenne ich:

    Da ist irgend ein Anlass, und ich fühle mich schlecht.
    Das schlechte Gefühl blockiert mich.
    Weil ich blockiert bin, fühle ich mich noch schlechter.

    Da kam früher der Griff zur Flasche.

    Und jetzt fühle ich mich noch schlechter, weil ich weiß, dass dieses verdammte Spiel mich daran hindern wird, zu tun, was für mich nötig ist, nämlich ein geregeltes Leben mit geregeltem Einkommen aufzubauen.

    Die Frage ist nur: Wenn ich mich dabei so schlecht fühle (und es hat ja noch nicht mal wirklich angefangen, ich bin gaaaaanz vornean und noch nicht mal wirklich drin) – kann das irgendwie gut werden?

    Und wenn das jetzt nicht gut wird, kann dann der Rest funktionieren?

    Ich werde gleich zum Arzt und das Wiedereinsetzen von Antidepressiva erörtern. War eigentlich heilfroh, das Zeug loszusein, aber vielleicht ist es das kleinere Übel. Dieses Gefühl hier im Moment ist mit Sicherheit keine Option für 'nen Dauerzustand.

    Und dann kommt die Schlussfolgerung: Ich fress Chemie, damit ich funktionieren kann für etwas, das ich vielleicht im tiefen Innern gar nicht will. Aber ohne Job geht's auch nicht wirklich gut...

    Verzweiflung macht sich breit...

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  • Hallo DFR,
    was spricht dagegen, die Arbeit zu probieren ? Freu Dich über die Chance und zerrede bzw. zerdenke sie nicht so stark, das hilft Dir nicht weiter. Es gibt nicht so viele davon und schon gar nicht an jeder Straßenecke. 12 Jahre arbeitslos ist kein Pappenstiel, klar ist die Umstellung immens. Aber warum solltest Du es nicht schaffen ? Oder ist es wirklich besser, Dein Leben lang finanziell abhängig zu sein ?

    Grüße
    Tina

  • Tina,

    Du hast ja völlig recht, aber es ist halt wieder die Kopfseite.
    Ich weiß nicht, was mein Bauch dagegen hat, er spricht so undeutlich...

    Wie gesagt, die Fakten sind bislang eindeutig positiv. Vielleicht irrt sich der Bauch ja mal. :wink:

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