Erfahrungsbericht von meinem ersten AA-f2f-Meeting

  • Hallo Marco,

    Dein Bericht war sehr schön und gefühlvoll.

    Mir ging es bei meinem ersten Besuch in einer Gruppe ganz ähnlich.

    Kann mich noch gut an meine anfänglichen Ängste und dann die Gefühle der Geborgenheit und der Hoffnung erinnern. Auch ich war sehr beeindruckt von den Menschen, die ich dort traf.

    Ich lese sehr gern Deine Beiträge. Es freut mich sehr, Deine ersten kleinen Erfolge mit zu verfolgen und bin sicher es wird noch weiter so gehen, wenn Du weiterhin auf diesem Weg bleibst, den Du jetzt eingeschlagen hast.

    Der Besuch einer SHG war ein weiterer ganz wichtiger Schritt. Geh auch weiterhin dorthin. Auch wenn es Dir gut geht! Das ist wirklich sehr wichtig.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco :)

    Vielen dank für den schönen beitrag.

    Ich habe mich augenblicklich an mein erstes meeting erinnert gefühlt. Kennegelernt hatte ich AA ja bereits in der entgiftungsklinik - sie hatten sich und ihr programm dort vorgestellt.

    Es ist schon einige zeit her, aber ich hatte damals beim ersten meeting da gefühl angekommen, zuhause zu sein.

    Ich finde es super, das du so ehrlich mit dir, deinen gefühlen und deiner geschichte umgehst.

    Weiter so und lieben gruß
    Marie :)

  • Hallo marco,

    danke für diesen Erfahrungsbericht, ich hoffe ich bringe auch mal den Mut auf, mich in eine SHG hinzu begeben. Wünsche dir alles Gute und bewundere jeden, der diesen Schritt schafft!

    Bis bald Andreas

    "Und mein Weg ist immer noch nicht zu Ende, und wird es auch nie sein, denn die Alkohol-Krankheit tragen wir in uns, zwar schlafend solange wir abstinent leben, und abgespeichert in unserem Suchtgedächtnis." (Rose)

  • Zitat von marco_1974

    Hallo,

    Ich hoffe, vielleicht einem damit etwas Mut machen zu können. Dann habe ich viel erreicht.

    Grüße

    Marco

    Hallo marco,

    das hast du bereits bei mir getan, bitte berichte weiter über deine Erfahrungen in dieser SHG.

    Danke Andreas

    "Und mein Weg ist immer noch nicht zu Ende, und wird es auch nie sein, denn die Alkohol-Krankheit tragen wir in uns, zwar schlafend solange wir abstinent leben, und abgespeichert in unserem Suchtgedächtnis." (Rose)

  • Hallo Marco, liebe stille Mitleser,

    Marco, Dein Bericht ist wunderschön, ich spüre beim Lesen förmlich Deine Freude un Erleichterung. Du machst sicher vielen Mut, sich in eine SHG zu wagen :)

    Da könnte man ja fast einen gesonderten Thread aufmachen: "mein erstes Mal".

    Dazu mag ich auch gerne etwas beisteuern, in der Hoffnung, anderen damit Mut zu machen. Ein bisschen etwas über unsere Gruppe habe ich schon im Thema von 0Prozent geschrieben, hier nun der erste Tag:

    Der Auslöser bei uns war ein schlimmer Exzess meines Mannes, der ihm sofort den Job gekostet hat. Ich war völlig am Boden, und wusste nicht aus noch ein. Ich wusste nur es darf nie wieder einen Tropfen Alkohol in unserem Leben geben, und das schaffen wir nicht allein. Zum Glück hat mein Mann das genauso gesehen, und gleich am nächsten Tag bei der SHG angerufen.

    Am Tag darauf konnten wir gleich in das Meeting kommen. Ein demütiges, verzweifeltes Häuflein Elend, dankbar so schnell Hilfe zu bekommen. Dieser Gruppenabend war etwas besonderes, denn zweimal im Jahr werden die gefeiert, die ein trockenes Jubiläum haben. Es war gab Kaffee und Kuchen, die Tische waren liebevoll eingedeckt. Es wurde ein kleine Ansprache gehalten, etwas gesungen, und die Jubilare wurden einzeln aufgerufen (z.B. xx, seit 5 Jahren trocken) und bekamen einen kleinen Geschenkkorb und ganz viel Beifall.

    Das war eine ganz andere Welt. Kaffee und Kuchen statt Bier und Schnaps, Liedchen singen statt Stammtischgegröhle, wie spießig! Aber es musste ja was dran sein, wenn es Menschen dadurch geschafft haben, trocken zu werden. Also zur Abwechslung mal nicht analysieren und überheblich sein, sondern wirken lassen. Irgendwie hat mich die Ansprache tief bewegt (es ging, wenn ich mich recht erinnere, um Wege und Kreuzungen) und die Lieder haben mich berührt.

    Nach dem offiziellen Teil konnten wir mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch kommen, und es ging uns so wie Dir, Marco. Auf einaml waren das keine Fremden seltsamen Menschen mehr, sondern Menschen mit dem gleichen Schicksal, den gleichen Erfahrungen und dem gleichen Ziel wie wir. So freundlich, vorurteilsfrei und voller Verständnis und mutmachenden Worten!

    Sie haben uns noch gesagt, wir sollten mindestens 5 mal kommen, bevor wir uns entscheiden, denn jeder Gruppenabend sei anders. Mit dem Vorsatz 5 mal hin zu gehen, und ihnen "eine Chance" zu geben, ging ich nach Hause. Eine Chance geben, das ist mein Ausdruck, den ich gerne verwende, wenn ich nicht recht weiß, was ich von einer Sache halten soll, und erst mal abwarten möchte, bevor ich mir ein Urteil bilde. Es war alles so anders, so befremdich. Ich konnte auch mit dem deutlichen christlichen Einschlag nichts anfangen (und kann bis heute nicht).

    Aber ich wusste durch das Lesen hier im Forum (ich lese ja schon ganz lange mit), dass wir unser Leben und unser Umfeld würden radikal ändern müssen. So sah also unser neues Umfeld aus. Wenn Kaffee trinken und beten dazu gehört, dann gehört es halt dazu. Ich mag auch nicht alles auf der Arbeit und gehe trotzdem hin. Also einfach mal ausprobieren, es könnte ja funktionieren. Wir hatten ja schon so viel ausprobiert (kontrolliertes Trinken, etc.), aber das hatte ja offensichtlich nicht fuktioniert. Und - im Gegensatz zu mir schienen die Leute glücklich zu sein.

    Nach 4 Monaten kann ich sagen, es funktioniert tatsächlich. In den "normalen" Gruppenabenden geht es alles andere als spießig zu, sondern offen und ehrlich zur Sache. Wir tun uns beide nicht schwer von uns zu erzählen, aber es gibt auch Teilnehmer, die gar nichts oder nur ganz wenig sagen. Sie müssen dann auch nicht (das als Aufmunterung für die eher schüchternen Mitleser).

    Ich denke, es ist in den meisten Gruppen so wie bei uns und bei Marco. Wenn man bereit ist, sich und ihnen eine Chance zu geben, kann man nur gewinnen.

    Liebe Grüße,

    Barbara

  • Hallo Marco,

    toll, deine Erfahrungsberichte von den Meetings, schreibe bitte weiter so, es hilft hoffentlich noch vielen, diese Scheu vor SHG zu überwinden.

    Mir brannte es auch schon lange auf der Zunge, einmal näheres über mein AA-Meetings zu erzählen. Ich habe es gelassen, weil ich aus eigener, bitterer Erfahrung weiß, daß "Überreden" nichts bringt, man muß es schon selbst wollen.

    Ich gehe seit ca. 1 1/2 Jahren, mit Unterbrechungen, in AA-Meetings. Habe auch öfters in der Zeit die Gruppen mal gewechselt, teilweise wg.Umzug, aber auch, um nicht in diesen "Kaffeklatsch-Trott" zu verfallen. Ich möchte dort von anderen lernen, und keine Freundschaften aufbauen. Durch die Wechsel, lerne ich immer wieder andere Menschen und deren Lebensgeschichte kennen, und bleibe dadurch immer wachsam und interessiert.

    Ich bin auch in meinen sogenannten Trinkpausen zu AA gegangen, aber erst jetzt, wo ich wirklich trocken bin, haben diese Meetings für mich eine noch größere Bedeutung. Gerade wenn man aus der anfänglichen Euphorie des Trockenseins raus ist, ist es sehr wichtig diese zu stabilisieren. Schnell kehrt der Alltag ein, um man vergißt wieder, was für eine teuflische Krankheit dieser Alkohol ist, die uns ein ganzes Leben lang begleiten wird. Das macht oft Angst, und man versucht zu verdrängen, gerade da, helfen SHG, den Finger immer in der Wunde zu halten. Diese Zeit sollte man sich 1x die Wo., oder öfter, je nachdem wie oft man es braucht, für seine Trockenheit nehmen.
    Rückfälle kann man dadurch auch nicht 100% ausschließen, auch das erfährt und erlebt man in Meetings immer wieder, vielleicht helfen diese Erfahrungen aber mir, um gerade diesen Rückfall zu vermeiden.
    Alles beginnt im Kopf!

    Mach weiter so Marco,

    liebe Grüße, rose

  • Hallo Marco,

    hattest du vor deinem Besuch der SHG nie die Angst, dass dort jemand ist, der dich kennt oder vor der "üblichen" Nachrede, die einem dann wiederfahren kann?
    Ich kann mein Umfeld nicht einschätzen, wie es reagiert. Bin zur Zeit immer noch sehr unentschlossen.

    Bis bald Andreas

    "Und mein Weg ist immer noch nicht zu Ende, und wird es auch nie sein, denn die Alkohol-Krankheit tragen wir in uns, zwar schlafend solange wir abstinent leben, und abgespeichert in unserem Suchtgedächtnis." (Rose)

  • Hallo Andreas,

    alle Menschen die man in einer SHG trifft, sind genauso Alkoholabhänig wie Du.

    Was sollen sie denn Nachreden?

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Andreas,

    an meinem früheren Wohnort gab es nur 3 Straßen weiter ein AA-Meeting . Weil ich aber bei meinem allerersten Mal, genauso wie Du, Angst hatte evtl. Nachbarn zu treffen, habe ich mir Meetings rausgesucht, die in einem anderen Stadtteil lagen, dafür habe ich auch weitere Wege in Kauf genommen.
    Diese Scheu oder Angst verschwindet aber, wenn Du EINMAL diesen Schritt getan hast, jedenfalls bei mir war das so.
    Als ich diese "Schwellenangst" einmal überwunden hatte, fühlte ich mich richtig stark, ich hatte mich endlich, auch öffentlich zu meiner Alkoholkrankheit bekannt.
    Ich empfinde die SHG auch als einen geschützten Rahmen, in dem ich offen über mein Alkoholproblem reden kann, ohne entsetzte Blicke oder Kommentare. Auch, oder gerade deswegen bieten SHG`s ein gutes "Übungsfeld" für das Outing bei Freunden, Bekannten, Familie.

    L.Gr. rose

  • Hallo Marco,

    ist nicht böse gemeint, aber denke doch bitte mal darüber nach:

    Zitat

    Ja, sie/er hat recht, aber es ist nicht mein Weg!;

    Vorab, natürlich muß jeder seinen Weg finden! Ganz wichtig! Doch woher nimmst Du allein schon die Gewißheit, dass Du schon Deinen Weg gefunden hast? Nach so kurzer Zeit des nicht mehr trinkens.

    Ich selbst weiß heute auch noch nicht hunderprozentig genau, ob ich den richtigen Weg schon gefunden habe. Nach einem Jahr trockenen Lebens, stelle ich ihn täglich in frage und höre ganz genau zu, wenn Menschen, die länger trocken sind als ich, mir Hinweise und Ratschläge geben. Ich bin sogar dankbar dafür und auch genau deshalb suche ich den Erfahrungsaustausch hier im Forum oder in Gruppen usw.

    Ich bin erst ein Jahr trocken und habe noch soviel zu lernen. Natürlich könnte ich auch denken, die haben ja recht, doch ich gehe meinen eigenen Weg! Welch ein Risiko! Natürlich könnte ich meine eigenen Erfahrungen machen, doch ich will nicht mehr in das Leben zurück, das mir der Alkohol aufgezwängt hat. Auf keinen Fall. Deshalb minimiere ich jedes Risiko und vertraue anderen Betroffenen, wenn sie mich auf Gefahren aufmerksam machen, die sie schon bitter machen mußten. Das empfinde ich nicht als oberlehrerhaft, sondern als Hilfe. Voneinander lernen, das ist Selbsthilfe.

    Ich habe begreifen müssen, dass ich vom trocken werden überhaupt keine Ahnung habe. Ja, wie man sich sein Leben einrichtet um in Ruhe trinken zu können, da war ich unschlagbar, doch sich ein Leben einrichten, um trocken zu bleiben? Keine Ahnung. Wie ein kleines Kind habe ich mich an die Hand nehmen lassen und langsam meine ersten Schritte gewagt.

    Ich habe vor dem Alkohol kapitulieren können und brauche den Alkohol nicht mehr in meinem Leben! Jetzt weiß ich, dieser Weg war richtig. Bis zum Hier und Jetzt. Nicht weiter.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco,

    Zitat

    Ok, sie hat Recht! Und ab sofort wieder Alkohol in meiner Wohnung zulassen

    Diesen Ratschlag wird Dir ein dauerhaft zufrieden lebender Alkoholiker auch niemals geben!

    Ich verstehe Dich schon, doch Du kannst mich vielleicht noch nicht verstehen.

    Was uns vielleicht unterscheidet, war meine Erkenntnis, dass ich keine Ahnung habe, was ist richtig und was ist falsch! Fühlen? Anfangs sehr stark und heute eher selten, fühle ich meine Suchterkrankung. Nicht die körperliche Abhängigkeit, sondern die psychische! Unser Suchtgedächtnis ist sehr aktiv und versucht uns eine ganze Menge an erlaubniserteilenden Gedanken vorzugaukeln.

    Hätte ich diesen absurden von Dir als Beispiel genannten Ratschlag von einem "alten Hasen" bekommen, ich hätte ihn sofort umgesetzt.

    Aber nun gut. Jeder muß seine Erfahrungen selbst machen. Ich für meinen Teil, höre weiter auf die "alten Hasen". Das war mein Weg und der hat mich bis heute in ein schönes zufriedenes trockenes Leben geführt. Ich habe es schon richtig gemacht, bevor ich mir wieder vertrauen konnte, habe ich anderen vertraut und bin nicht enttäuscht worden. Was hätten andere trockene Alkoholiker auch davon, mich zurück in die Sucht zu führen?

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco,

    Zitat

    Aber ich glaube mit meinen Erzählungen und Berichten kann ich denen auch helfen: Mir hat eine sehr lange trockene Freundin vor ein paar Tagen gesagt, dass sie durch mich wieder ein Gefühl dafür bekommt, wie es am Anfang war und dass sie das wieder ein Stück zurück zu ihrem eigenen Kern geführt hat. Das war eine sehr schöne Aussage, die mir viel Mut gemacht hat.

    Das stimme ich Dir voll und ganz zu. Diese Erfahrung mache ich selbst auch schon langsam.

    Funktioniert jedoch nur, auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco,

    wenn man überhaupt kein Selbstvertrauen mehr hat, weil es im Alkohol ertränkt wurde und der Rest dann auch noch bei unzähligen Versuchen allein mit dem Trinken aufzuhören verloren ging, ist blindes Vertrauen besser als gar keines mehr.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco,

    wenn aber im Bauch auch nichts mehr ist? So erlebte ich meinen persönlichen Tiefpunkt. Für mich war es eine Entscheidung zwischen Leben und Tod, denn das Leben das ich führte, konnte ich nicht mehr aushalten.

    Natürlich gibt es auch in Gruppen unterschiedliche Meinungen. Ich wollte endlich Leben! Damit meine ich, zufrieden und glücklich ohne Alkohol.
    Deshalb vertraute ich denen blind, die das schon taten, nämlich trocken und zufrieden lebten!

    Die müssen es doch also richtig gemacht haben!

    Ich weiß nicht, wie Dein persönlicher Tiefpunkt aussah. Ich habe jedenfalls erlebt, wenn man den wirklich erreicht hat, stellt man nichts mehr in frage sondern macht nur noch das, was einem gesagt wird.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco,

    Vertrauen ja, blindes Vertrauen, nein

    Doch, ich vertraue jetzt endlich, den "alten Hasen" und den trockenen Mitgliedern meiner SHG, BLIND !

    Sie haben das geschafft, was ich in meiner langjährigen "Alkoholkarriere", und immer wieder unzähligen, verzweifelten Versuchen des kontrollierten Trinkens, NICHT geschafft habe, ein zufriedenes, selbstbestimmtes Leben ohne Alkohol.

    Mein, vermeintlich so fundiertes Wissen über die Alkoholkrankheit, meine unbegrenzte "Diskussionsfreude" :oops: über das Thema Alkohol, mein sogenanntes, mich immer drauf verlassen könnendes Bauchgefühl, mein eigentlich ausgeprägter starker Wille, nichts davon hat mich dauerhaft vom Trinken abhalten können. Ich kam mir so hilflos vor, wie ein kleines Kind. Aber diese, sich eingestandene Hilflosigkeit, war auch meine Rettung. Ich habe schon AA "besucht" als ich noch getrunken habe, eher halbherzig, meinte ja immer noch alles besser zu wissen, war sozusagen meine Alibifunktion, "ich tue ja was".
    Als ich meine Hilflosigkeit zulassen konnte, konnte ich auch blind vertrauen ! Heute gehe ich OHNE Hochmut in meine Treffen, schalte meinen Verstand aus, und HÖRE einfach zu !
    Ich diskutiere nicht mehr, warum, wieso, weshalb. Ich akzeptiere einfach!

    Und bin erst, aber schon 4 Monate, FREI !

    Liebe Grüße, rose

  • Hallo Marco,

    Zitat

    verdammtes Glück gehabt, dass ich noch Job, Wohnung und Familie habe

    Das hatte und habe ich auch noch! Ich war sehr weit davon entfernt, das mit meiner Trinkerei zu verlieren. Im Job war ich sogar überaus erfolgreich und bekam viel Anerkennung und Respekt für meine Arbeit. Hatte einen Mann, zwei gesunde Kinder. Sah richtig schön perfekt aus. Mein Leben bestimmte der Alkohol. Um ihn herum habe ich mir alles schön zurecht gebaut, um in Ruhe heimlich trinken zu können. Ging auch gar nicht anders, weil ich mein so perfekt aussehendes Leben gar nicht ohne Alkohol hätte aushalten können. Andererseits verschlimmerte er alles wiederum erheblich und machte mir ein neues Leben über sehr, sehr viele Jahre unmöglich. Das war mein Teufelskreis.

    In meinem Leben ist auch nicht irgendwas schiefgelaufen. Das wäre eine unglaubliche Untertreibung gewesen! Es fand eigentlich gar nicht mehr statt und bestand nur aus einem trotz Trinken noch funktionieren müssen.

    Doch lassen wir das, darüber schreibe ich (wenn überhaupt) nur im Bereich mit erweiterten Zugang.

    Über seinen persönlichen Tiefpunkt sollte jeder mal nachdenken. Äußerlichkeiten spielen meines Erachtens nicht unbedingt die Hauptrolle. Das spielt sich emotional ab und findet wohl seinen wirklichen Tiefpunkt im Verlust der Selbstwahrnehmung. Nämlich wenn kein Selbstwertgefühl, keine Selbstachtung und kein Selbstvertrauen mehr vorhanden ist.

    Dann gibt es wirklich nur die Entscheidung, entweder Trinken oder weiter ganz langsam sterben. Wenn das dann einmal klar ist, macht man einfach alles, um nicht weiter sterben zu müssen.

    Meine Meinung, die auf meinen Erfahrungen und der von ganz vielen anderen trockenen und jetzt endlich zufrieden lebenden Alkoholikern beruht.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Marco,

    " ich mußte selber an meinen eigenen Tiefpunkt kommen, kein Druck von Außen hat bei mir irgendetwas bewirkt "

    Ja klar, daß war bei mir genauso !

    Vertrauen kann mich nicht fordern oder einfordern, wem willst Du denn aber vertrauen, wenn nicht denjenigen, die schon jahrelang trocken leben ?!

    Ich gehe mal davon aus, Du hast auch schon einige "Versuche" hinter Dir.
    Hat es Dich weitergebracht ?

    L.Gr. rose

  • Hallo Marco,

    kurzer :lol: Nachtrag noch von mir:

    Ich kann mich da nur auf MICH beziehen.

    Ich, habe mich nicht unter Druck gesetzt gefühlt, zu Vertrauen, ich war einfach nur froh und dankbar, endlich diese Machtlosigkeit zugeben und zulassen zu können.
    Ich konnte mich endlich fallen lassen, und habe nur noch gedacht, jetzt höre, und mache ich einfach mal DAS, was viele "Andere" schon vor mir erfolgreich gemacht haben. Bei mir funktioniert es.

    Laß es Dir gutgehen,

    Liebe Grüße, rose

  • Hallo marko,

    ich wollte mich erst nicht einmischen aber Dein letzter Beitrag hat mich dazu bewogen.
    Verwirt und orientierungslos das hatte ich auch gefühlt, ich denke, nicht jeder kann so schnell Vertrauen aufbauen und ja gar nicht blindes.
    Wenn Du jetzt diese drei Personen hättest die sich um Dich kümmern würden, könntest Du den Menschen ein Vertrauen schenken????
    Du bist doch so gut angefangen und jetzt habe ich das Gefühl dass Du an irgendwas Zweifelst???

    Ich gehe einen trocken Weg aber wenn ich merke da stimmt etwas nicht es gefehlt mir nicht so wie es ist und ich bin nicht zufrieden, dann muss ich etwas ändern nur für mich und nur ich!!!! und es hat auch einige Zeit gedauert bis ich wusste welcher trockener Weg für mich akzeptabel ist.
    Ich habe vor allem aufgehört alles nachmachen zu wollen oder jemandem nach dem Mund zu reden, jeder Mensch ist anders und empfindet auch so.
    Das sind nur so meine Gedanken zu Deinem Beitrag nicht verzweifeln und weiterhin viel Kraft marko!!!!!!

    Liebe Grüße
    Maria
    ____

    Achte auf Deine Gedanken! Sie sind der Anfang Deiner Taten.
    Chinesische Weisheit

  • Hallo Marco,

    Du fühlst Dich orientierungslos, und weißt manchmal garnicht was DIE gemacht haben ?

    Das meinte ich gerade damit, mal seinen "eigenen Weg", der in der Vergangenheit ja nicht funktioniert hat, zu verlassen, und auf den Weg zu vertrauen, den andere Trockene schon mit Erfolg !!! gegangen sind.

    Kann es sein, daß Du Dich vielleicht auch zuviel mit AA Literatur und anderen dicken Büchern beschäftigst ? Das kann manchmal auch kontraproduktiv sein, und noch mehr verwirren !

    Wenn ich Dir einen Rat geben darf, schmeiß das alles mal für eine gewisse Zeit über Bord, und LEBE einfach dein HEUTE ! Mit jedem trockenen Tag kommt mehr Sicherheit und Stabilität in dein Leben, und auch die Orientierungslosigkeit verschwindet.

    Schau morgens in den Spiegel, und sage Dir: Heute trinke ich NICHT !

    Ein ganz simpler Vorgang, mir hat er anfangs sehr geholfen und auch heute noch !

    Ich bin ein bischen anderer Meinung als Du liebe Maria, wenn alles bisherige nicht funktioniert hat um mich dauerhaft ! vom Trinken abzuhalten, muß ich vielleicht auch manchmal BLIND denen vertrauen, DIE es besser wissen und auch Leben.
    Wenn ich dann eine gewisse Stabilität erreicht habe kann ich "meinen eigenen Weg " versuchen zu integrieren.

    Ich wünsch Dir viel Kraft lieber Marco, zweifel und grübel nicht soviel!
    Bringt nichts ! :lol:

    Liebe Grüße, rose

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