Mutter trinkt und hat schwere Depressionen

  • @Lenka
    Du wirst da nix machen können ...wenn sie nicht von alleine vom Alk weg möchte und in die Klinik geht wird sich nix ändern ....doch, es wird sich was ändern: Du wirst irgendwann psychisch am Ende sein ...Hilfe durch nicht helfen!

  • Liebe Lenka,
    dann erst einmal herzlich willkommen im Forum.

    Ich glaube, dass es mir auch das Herz zerreißen würde, wenn ich diesen Krankheitsverlauf bei einem nahen Familienmitglied miterleben müsste. Ich denke, es ist einfach fürchterlich, immer wieder die Abstürze mitzuerleben und zu sehen wie es abwärts geht. Aber jetzt kommt das "Aber": So sehr du auch helfen möchtest und dich dabei aufreibst, ich glaube nicht, dass irgendetwas fruchten würde. Es sei denn, deine Mama will das selbst. Und ich glaube nicht, dass sie das derzeit möchte.

    So krank deine Mutter ist, so ist sie dennoch eine erwachsene für sich selber handelnde Frau. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht kalt und herzlos. Aber selbst jetzt wird sie ja einen Teil ihres Lebens noch geregelt bekommen. Aber du sollst auffangen, was ihr jetzt gerade schmerzlich fehlt, du sollst ihr das Alleinsein nehmen. Aber vermutlich zu ihren Konditionen: Also weiterhin mit Alkohol.

    Lenka, du sagst bereits jetzt, dass dich die jetzige Situation zerreißt. Aber wie soll es denn gehen, wenn du sie bei dir aufnehmen würdest? Dann hättest du ja nichts mehr, wo du dich einmal für dich zurückziehen könntest, wo du für dich eine Pause machen kannst. Meinst du nicht, dass es dann komplett deine Kräfte übersteigen würde?

    Dann ist mir in deiner Beschreibung auch besonders der Satz aufgefallen:

    Zitat

    Ich frage mich ständig, ob ich sie vielleicht nicht doch aufnehmen soll und sie in eine Klinik bringen soll.

    Natürlich ist es das, was vermutlich das Beste für sie ist - die Klinik. Aber das meinst du und das meine ich - vermutlich aber nicht deine Mutter. Wenn sie das aber nicht möchte und auch nicht bereit ist, erst einmal zu entziehen und dann trocken zu leben, dann kann sie niemand dazu zwingen. Nach wie vor trifft sie ihre eigenen Entscheidungen - da machst du nix....

    Ich schreibe dir auch deswegen, weil es mir leid tut, dass du dich mit Schuldgefühlen zermürbst. Vermutlich machst du schon mehr, als du eigentlich geben kannst - vielleicht mehr als du geben solltest. Aber komplett dein eigenes Leben einzuschränken oder aufzugeben - das ist mehr als irgendwer verlangen kann und das ist auch ein Anspruch den du nicht an dich selber stellen solltest.

    Ich wünsche dir viel Kraft in dieser Situation und schicke dir alle guten Wünsche
    HM

  • Guten Abend (Naja) Lenka,
    warum solltest du sie denn nicht weiter lieben? Ich kann doch jemanden lieben, trotz seiner Schwächen. Ich muss mich doch deswegen nicht rechtfertigen müssen. Aber oft habe ich das Gefühl, dass das so ist. Ich vermisse meinen Ex auch noch, immer noch. Ich finde auch, dass das mich nicht zu einem "schwachen" Menschen macht. Es ist bei mir nur ein Gefühl, dass dann auch immer mit ein bisschen Schmerz verbunden ist. Aber ich denke, das kann ich mit mir aushalten.

    Es ist aber dennoch auch die Entscheidung, nicht mit ihm zusammen sein zu wollen, wenn er trinkt. Weil ich mich irgendwo ja auch ganz gerne habe :wink: und ich möchte mir mein Leben nicht zur Hölle machen lassen.

    Aber grundsätzlich an Gefühlen ändert das nichts. Natürlich liebst du deine Mutter weiter - aber vergiss' dabei nicht, gut zu dir selbst zu sein und dein Leben nicht in den Hintergrund zu drängen.

    Gute Nacht und alles Liebe
    HM

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