Beiträge von Just

    Zitat von urmel56

    hallo just,

    sorry das ich mich so spät melde :oops:
    was sagt dein thera wie denn die trinkerei des vaters mit der angst vor krankheiten zusammen hängt?
    das würde mich wirklich interessieren denn das habe ich so noch nie in zusammenhang gebracht!!

    l.g.urmel

    Es ist halt die Unsicherheit ...die Unsicherheit, die man als Kind im Elternhaus durch den Alkohol gespürt hat ...nix was verlässlich etc.

    Zitat von urmel56

    hallo just,


    dein beitrag ist zwar schon einige zeit her doch mich würde interessieren wie es dir mittlerweile ergeht denn auch ich leide seit über 20 jahren an krankheitsängsten.
    würde mich freuen etwas von dir zu hören :wink:


    l.g.urmel

    Hallo Urmel,

    es wird besser, ich arbeite daran, nicht alles, was mir mein Körper suggeriert, auf die Goldwaage zu legen ...mal ne ganz interessante Sache dazu: ich hatte mir mal Gedanke bezüglich Magen etc gemacht. Hatte aber keine Symptome etc ...um so mehr ich nachgedacht habe über Magenprobleme, Krebs etc kamen Beschwerden ....hatte vorher nie Probleme damit. Was mache ich damit ....ich ignoriere die Beschwerden. Damit komme ich ganz gut klar. Weiter verlasse ich mich da auf meinen Therapeuten: sie sind hypochondrisch veranlagt, kommt aber durch ihre Kindheit und der Alkohol Problematik ihres Vaters ...um so mehr Sicherheit ich bekomme, um so besser kann ich mit den Ängsten umgehen.

    Kitze

    Ich habe mal meine Gefühle erforscht und ich glaube, es sind die Gefühle des: ist ja ganz nett aber interessiert mich nicht ...glaube, durch den Alkoholismus meines Vaters war dafür in meiner Kindheit keine Zeit ...keine Zeit für Anerkennung, für Lob, für Familienleben und Geborgenheit und das ist mit bei den Fossilien und meinem Handeln klar geworden, wie das Kind sich gefreut hat, einen Tag damit verbracht hat und ich es absolut nicht gewürdigt habe etc. Da kam ein Gefühl der Trauer etc.

    Hallo,

    folgendes beschäftigt mich zZ. Vielleicht kann ja einer von Euch helfen oder kennt sowas auch. Mein Sohn, neun Jahre alt, lebt zu 50% bei mir und zu 50% bei meiner Frau. Sie hat sich vor zwei Jahren von mir aus einer schweren Depression heraus getrennt ...nun war mein Sohn beim Ferientreff und hat dort Fossilien gesucht und gefunden ...er hat die Fossilien in Zeitungspapier eingepackt. Am Montag fing dann die Woche bei meiner Frau an ....die Fossilien liegen immer noch auf dem Wohnzimmertisch, so halb aus dem Zeitungspapier gewickelt ....und genau diese Situation ruft bei mir ein Gefühl hervor, Gefühl der Trauer etc ...wenn ich die Fossilien sehe und das Zeitungspapier dann könnte ich heulen ....ich bin mir ziemlich sicher, dass sich da was aus meiner Kindheit spiegelt ....bin mir nur nicht sicher, was es sein könnte ....vielleicht ist es die Wertschätzung, das Interesse für die Dinge, die er gemacht hat etc.
    Für ihn waren die Fossilien wohl sehr wichtig, er war sehr stolz etc und ich habe das wohl bei ihm nicht "abgeholt"....
    Einer von Euch eine Idee?

    Eigentlich liegt mein Weg, die Lösung meiner Probleme etc glas klar vor mir. Ich gehe ihn auch aber nicht so konsequent wie der Ertrag sein würde, wenn ich ihn gehen würde.
    Ich habe vor langer Zeit mein Studium angefangen, nicht beendet und mich selbständig gemacht. Ich gebe Schulungen und mache Produktvorführungen....Problem: es ist alles unregelmäßig und bringt öfters finanzielle Probleme. Nun konnte ich an der Fernuni mein Studium wieder aufnehmen. Scheine wurden von damals angerechnet und ich habe auch schon einige Klausuren bestanden. Mein Weg aus den Problemen wäre das Studium abzuschließen und dann mit anderem Background Geld zu verdienen. Ich weiß das, mein Therapeut sieht das auch so aber ich bin nicht zu 80% bei der Sache ...ich mache das so "nebenbei" und das reicht nicht, besser gesagt, es zieht sich so in die Länge. Eigentlich müsste ich 80% an Zeit ins Studium stecken und dann die Früchte ernten ....mache ich aber nicht :(

    Ich holde den Thread nochmal nach Oben. Mein Therapeut sagt immer zu mir: Sie müssen unter Leute, Menschen. Gehen sie in einem Verein, schließen sie Kontakte, schwimmen sie nicht in der alten Suppe von Bekannten ...ich habe damit echt meine Probleme. Manchmal habe ich das Gefühl, ich sitze zu Hause nur rum, surfe dabei im Internet, mache etwas für die Uni aber mir fehlt das eigentliche "Leben" ....ich hoffe, Ihr versteht, wie ich das meine. Ich brate in meinem eigenen Saft ....machen sie Sport kommt immer, gehen Sie in Clubs etc ....aber es gibt nix, was mich wirklich interessiert. Resultat: ich telefoniere ab und an mit Freunden, bin Abends bei meiner Mutter und treffe mich regelmäßig mit meiner Frau (wir leben getrennt) ....im Grunde habe ich für mich nix.

    Hallo,

    mich machen zZ meine Krankheitsängste fertig. Zur Zeit ist es die Angst vor Lungenkrebs ....ich hatte im Januar ne Bronchitis und mein Allergologe hat mich zum Lungenarzt geschickt. Nachts pfeife und brumme ich immer so stark. Lungenfacharzt hat das komplette Programm gemacht. Lunge geröngt, Lungenfunktionstest (mit und ohne Belastung), abgehört und dann noch Blut abgenommen ...leichtes Asthma. Spray bekommen ...ich bin 45 Jahre alt und habe nie geraucht ...trotzdem diese Angst vor dem Lungenkrebs. ich huste immer bewusst um meinen "Auswurf" zu kontrollieren ...gestern Abend war da so ein dunkler Punkt drin ....und wieder diese Panik ....es kotzt mich einfach nur noch an. Warum kann ich dem Lungendoc nicht vertrauen? Ich kann eigentlich keinem Vertrauen ...wenn, dann muss die Mutter herhalten und das nervt mich auch. Therapie war bei mir ganz erfolgreich - habe Vieles in die Reihe bekommen ...nur diese Krankheitsängste nicht ...sie sagt immer: da müssen sie durch, nicht zum Lungendoc gehen etc aber das Ungewisse macht mich dann so fertig, dass ich irgendwann dem "Todesurteil" ins Auge schaue und dann doch zum Doc gehe ...diese Angst behindert mich ganz schön.

    LG

    Just

    Hallo,

    habe mir ein Buch zu der Thematik geholt: Das innere Kind umarmen: Die Kraft der Gefühle nutzen und Verhaltensmuster ändern von Jannes ...ich habe die erste Übung gemacht und es war irgendwie "überwältigend" ....kann die Bilder, die ich gesehen habe schlecht einordnen ...vielleicht hat ja jemand Lust und Laune, hier mit in die Thematik einzusteigen.

    Zitat von Alles-wird-gut

    Einfach rein. Einfach mal was machen. Nur so findest du es heraus. Hauptsache, du kommst unter Leute und kommst aus deinen Drehkreiseln im Kopf raus.

    Ich habe damals Tai-Chi, Zeichnen, Spanisch und einen Excel-Kurs gemacht. Hauptsache, man sitzt nicht zu hause und tanzt wieder mit dem Wolf.

    Und dann hast Du langsam Deine Bedürfnisse, Wünsche etc wiedergefunden?

    Hallo,

    ich habe bei mir folgenden Mechanismus festgestellt: durch die Trennung von meiner Frau (und vielleicht auch schon vorher) spüre ich viel Leere etc. in mir. Durch "Aktion" versuche ich diese Leere zu füllen und das führt dazu, dass ich mich mit Thematiken beschäftige, die eigentlich nicht meine sind ...Auf den Punkt gebracht: ich weiß nicht, was mir Spass bereitet etc und fülle deshalb Leere durch Aktionismus ...kennt das Einer von Euch? Was hat das mit der Vergangenheit Alkohol zu tun? Ich habe mir nun zur Aufgabe gesetzt, diese Leere mit Sachen zu füllen, die mir unmittelbar gut tun, Spass machen etc. Das Schwierige ist nur: ich weiß nicht, was mir Spass bereitet.

    Zitat von Kitze

    Oh ja, da wird man eher auf Abstand gehalten. Mein verrücktes Verhalten war damals dann trotzdem gefallen zu wollen und dafür alles zu tun.
    lg
    Kitze

    Ich glaube, mein "verrücktes" Verhalten besteht darin, den Schutz der Familie, die Familie an sich etc zu bekommen ...ich verbinde Vater mit Familie ...und dann Familie mit ....(füllen Sie hier ihre Wunschgedanken bezüglich Familie ein) :)

    Zitat von Kitze

    Hallo Just,
    auch von mir ein herzliches Beileid.
    Gehst du denn jetzt auf Abstand zu ihm? Qualitativ und Quantitativ?
    lg

    Qualitativ bin ich schon auf Abstand gegangen aber ich frage mich warum ich einen Menschen besuchen soll, der Null Empathie besitzt, alle anderen für doof hält, keine Selbstkritik übt, nicht einmal reflektiert und mir nie gesagt hat: hey Du, wie geht es Dir? Alles ok? Oder: ich freue mich für Dich ...

    Zitat von CoLibri

    Hallo Just,

    mein Beileid. Und gleich eine Frage: Hast du eine andere Reaktion von deinem Vater erwartet?

    Wie geht es dir heute?

    Liebe Grüße
    Colibri

    Mir geht es ok, danke. Ich frage mich nur wieder, warum ich trotzdem noch den Kontakt suche zu ihm ...was erwarte ich zu finden, bzw was vermisse ich ohne die Besuche etc.

    Hallo,

    letzte Woche ist die Mutter meines Vaters gestorben. Ich war noch in den letzten Stunden bei ihr ...mein Vater hatte dafür keine "Zeit" ...er hat sie dann das letzte Mal gesehen, wo sie schon nicht mehr ansprechbar gewesen ist ...war ihm egal. Jetzt geht es um die Beerdigung und alles ist problematisch. Ich habe ihm heute gefragt, was er denn dem Pastor nach der Beerdigung geben möchte ...seine Antwort: wieso soll ich dem was geben? Mich kotzt dieses gefühllose Verhalten total an ...es geht nur um ihn. Weiß nicht, ob ich das noch haben möchte ...mit nem Menschen, der nicht einmal fragt, wie es einem geht, der nur Ich bezogen ist ...

    Janine3
    Mein Therapeut hat mir ausdrücklich dazu geraten, diese "Sichtweise" anzunehmen und den Gefühlen, die dann entstehen, nachzufühlen um überhaupt mitzubekommen, wie schlimm es damals gewesen ist und um diese Gefühle nochmal durchzuleben und zu verarbeiten ...ich habe früher immer gesagt: hey, ich hatte eine super Kindheit ...jetzt sehe ich das anders

    Mein Sohn fängt heute seine Woche bei seiner Mutter an und der Abschied tut immer verdammt weh ....das spüre ich heute mehr als deutlich ...er spiegelt mir immer die Gefühle, die ich als Kind wohl empfunden habe ...jetzt spüre ich durch ihn Gefühle, die ich wohl als Kind nicht hatte, wie sich aber ein Trennungskind/ EKA fühlen muss ...manchmal schaue ich ihn so an und ich empfinde die Gefühle, die er wohl haben muss, weil dieses und jenes nicht so läuft, wie es laufen sollte (ich kann zB schlecht mit ihm spielen etc. Das tut mir dann wahnsinnig leid und das spüre ich auch). Dann tut er mir so leid ....und irgendwie bin ich es dann als kleines Kind....

    girasole
    Ich meine eher so die pos. besetzten Gefühle: Geborgenheit, sich wohl fühlen, einen Menschen gerne haben etc. Das, was Du geschrieben hast sind ja auch diese "Warngefühle" aus der Kindheit: hey, hier stimmt was nicht. Pass auf! Diese Gefühle spüre ich auch aber es sind halt immer die neg. besetzten Gefühle, die ich spüre. Die Positiven "flackern" vielleicht mal, wenn überhaupt, für nen Bruchteil einer Sekunde auf und sind dann wieder weg ...ich habe die letzte juristische Klausur bestanden, Exotengebiet und sehr schwer, einmal durchgefallen ...eigentlich hätte ich drei Wochen mit nem guten Gefühl durch die Gegend rennen müssen ...es war vielleicht ne Stunde und dann war es wieder weg ...ich glaube, Co Abhängig ist dann nochmal ne andere Schiene: auch mein Bauch sagt mir öfters: hey, das ist bezüglich meiner Frau nicht ok was sie da macht, verlangt etc aber ich möchte gerne wieder mit ihr eine Beziehung führen. Wenn ich jetzt sage: no, so geht das nicht, dann habe ich ANGST, das das gar nix mehr wird also versuche ich nen Kompromiss zu gehen ...ich weiß auch gar nicht, ob dieser Weg des "Kompromisses" so schlecht ist ...ich muss nur schauen, dass die "Grobgrenzen" eingehalten werden und da habe ich manchmal auch Probleme ...

    LG

    Just