bin neu hier

  • Hallo zusammen,
    grad eben hab ich mich in diesem Forum angemeldet und mache jetzt meine ersten Schritte hier. Muß mich noch mit der Form des Forums vertraut machen.

    Kurz zu meiner Person. Bin weiblich, 39 Jahre alt, mit einem Alkoholiker verheiratet, eine 12-jährige Tochter.

    Suche auf diesem Weg den Kontakt und Austausch mit Menschen, die in ähnlicher Situation sind, wie ich und demzufolge wissen, wovon geredet wird.

    Herzliche Grüße - sunas

  • Hallo Sunas und herzlich willkommen

    Über die Form des Forums musst du dir nicht allzu viele Gedanken machen. Es geht hier nicht so sehr um die Form, sondern hauptsächlich um deine Sorgen. Hier wirst du viele Leute finden, die ähnliches mitgemacht haben wie du zurzeit. Aber nicht nur du, sondern auch deine Tochter leidet unter dem Verhalten deines Mannes bzw. ihres Vaters. Bei allen Fragen und Antworten muss also auch an sie gedacht werden.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Danke für die nette Begrüßung.

    Ich wurde gefragt, wie ich denn meinem Mann bisher geholfen habe. ich muß mir eingestehen. Leider gar nicht. Denn die Vertuschung, Deckung und Leugnung seiner Krankheit sind wohl keine echten Hilfen gewesen. Auch nicht, dass ich ihm das Bier ranschleppe ist wohl eher Beihilfe zum Selbstmord ( ist das strafbar?).

    Ne, im Moment bin ich eher verzweifelt als optimistisch. Habe vor seiner aber auch meiner Krankheit kapituliert. :(

    Habe aber das Ziel mehr auf mich zu achten, denn auch das ist in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen.

  • Hallo Sunas,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

    Also nur das ranschleppen ist keine Beihilfe :lol: denn den Kasten könnte man ja theoretisch auch unangetaset stehen lassen ...gell :)

    Mein Partner ist auch Alkoholiker und mittlerweilen befindet er sich in einer Langzeittherapie und ist somit schon seit 7 Wochen trocken. Ich habe 2 Töchter im Alter von 14 J. und 15 J.

    Es tut mir leid, dass Du so verzweifelt bist - aber vielleicht hilft Dir diese Verzweiflung ja auch, endlich etwas für Dich und vor allem auch für Dein Töchterchen zu tun. Es dauert halt, bis man einsieht, dass es so wie es ist einfach nicht weitergehen kann. Irgendwie ist das immer ein langwieriger Prozess. Darf man fragen, welche Krankheit Dir zu schaffen macht ? oder meinst Du damit die Co-abhängigkeit ?

    Ich hoffe Du bekommst hier viele Eindrücke, Tipps und Ratschläge vermittelt, die Dir auf Deinem Weg weiterhelfen werden.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Diandra,

    möchte Dir noch kurz antworten. Habe mich ja erst gestern hier angemeldet und heute die Zeit genutzt ein wenig hier im Forum "spazieren" zu gehen.

    Ich denke, dass ich hier gut aufgehoben bin. Habe auch einige Zeilen von Dir gelesen. Ich wünsche Dir, dass es mit der Therapie für Deinen Mann und Euch Mädels gut geht.

    Ja also ich fange ja jetzt an etwas für mich zu tun. Seit Januar meide ich selber den Alkohol. Habe selber zu viel getrunken. Lebe jetzt abstinent. Nach dem Motto: "Wer nicht anfängt, brauch nicht aufhören." Vor vier Wochen dann habe ich aufgehört mit Rauchen. Habe dadurch einen gehörigen Energieschub bekommen. Und jetzt möchte ich andere Probleme in Angriff nehmen. Auch ein Grund, mich hier anzumelden bzw. Hilfe zu suchen.

    Mit meiner Krankheit meine ich wirklich meine Co-Abhängigkeit ( die mir jetzt richtig bewußt wird) und psychosomatische Sachen. Aber da ich ein notorisch inkonsequenter Mensch bin, fürchte ich, dass es ein hartes Stück Arbeit wird.

    Aber vielleicht kann mir der eine oder andere hier im Forum ein wenig Kraft schenken. :oops:

    Herzliche Grüße - sunas

  • Hallo Sunas,

    mir hat das "herumspazieren" hier schon eine Menge gebracht. Es ist erstaunlich, wieviele Menschen sich tagtäglich mit fast den gleichen Problemen rumschlagen, das Verhaltensmuster fast gleich sind. Man fühlt sich nicht mehr so ganz allein und hilflos.

    Und meinen Partner verstehe ich nun auch etwas anders. Man bekommt eine neue Sichtweise zu seiner Sucht. Was aber nicht heißt - vergeben und vergessen.

    Siehst Du :) auch wir haben einiges gemeinsam. Ich kämpfe auch mit psychosomatischen Störungen. Habe immer die Ausrede genommen, dass diese Störungen vom Stress kommen. Mittlerweilen muss ich einsehen, dass seit ich mit meinen Mädels allein bin es mir gesundheitlich bedeutend besser geht. Natürlich gehen diese Störungen nicht von heute auf morgen einfach wieder weg - aber die Abstände dazwischen werden deutlich größer und vieles ist abgemildeter und nicht mehr ganz so heftig.

    Und es tut auch verdammt gut hier mal seinen Frust oder aber auch seine Freude aufzuschreiben. Mir hilft das sehr - und wer weiß - wenn man das mal in einem Jahr liest und zurückverfolgt und seinen Werdegang sieht, was man daraus noch für sich benutzen kann bzw. auf sich stolz sein kann es irgendwie geschafft zu haben wieder zufrieden zu leben.

    Wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft für alles was Du machst :)

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Amine,

    danke für Deine Antwort. Siehst Du, bei Dir ist es auch der Papa. Da kannst Du Dich bestimmt etwas in meine Tochter reinversetzen. Sie liebt ihren Papa sehr, wie wohl viele Mädchen sehr am Papa hängen. Aber das alkoholisierte, volltrunkene "Monster" kann sie fast nicht mehr ertragen. Aber auch wenn ich von Trennung (trotz Liebe) spreche, wird sie traurig.

    Und so geht es mir ja auch. Man kann nicht mehr mit ihm (wenn er trinkt). Man will aber auch nicht ohne ihn ( wenn er nicht oder wenig trinkt).

    Aber Deinen Rat mit der Beratungsstelle fand ich gut. Gibt ja hier in Berlin genug. Vielleicht kommt er ja mit, sonst kann ich ja auch allein hingehen.


    Hallo Diandra,

    wie war Euer Weg in die Langzeittherapie? Leider ist es so, daß mein Mann bis jetzt jede Form von Therapie ablehnt. So nach dem Motto: "Ich will ja, aber ich kann nicht." Dass das Quatsch ist wissen wahrscheinlich alle, bloß ihm selbst ist das nicht klar.

    Habe jedesmal Angst vor einem erneuten Krampfanfall.

    Könnte man als Ehefrau den Alkoholiker eigentlich auch zwangseinweisen lassen? Denn solche Entzugserscheinungen können ja auch tödlich sein.

    Wünsche allen ein schönes Wochenende :)
    sunas

  • Zitat von Sunas


    Hallo Diandra,

    wie war Euer Weg in die Langzeittherapie? Leider ist es so, daß mein Mann bis jetzt jede Form von Therapie ablehnt. So nach dem Motto: "Ich will ja, aber ich kann nicht." Dass das Quatsch ist wissen wahrscheinlich alle, bloß ihm selbst ist das nicht klar.

    Habe jedesmal Angst vor einem erneuten Krampfanfall.

    Könnte man als Ehefrau den Alkoholiker eigentlich auch zwangseinweisen lassen? Denn solche Entzugserscheinungen können ja auch tödlich sein.

    Wünsche allen ein schönes Wochenende :)
    sunas

    Hallo Sunas,

    das war ein langer Weg - fing Dez. 2004 an mit dem 2. Entzug, danach lebte er für ca. 11 Monate in einer kleinen MännerWG mit Betreuung durch die Diakonie. Im Jan. 2006 zog er wieder bei uns ein und dann hatte er 3 Abstürze. Beim dritten Rückfall habe ich dann rigeros gesagt, dass ich keinen einzigen Tag mehr so weiterleben werde. Daraufhin ist er wieder in den Entzug gegangen und kam danach direkt in die Langzeittherapie. Dort kann er bis zu 18 Monaten bleiben - je nachdem wie er und die Therapeuten entscheiden. 4 Monate müssen aber mindestens sein.

    Dein Mann wird wohl erst können, wenn Du jegliches Kümmern um ihn einstellen wirst. Erst wenn er ganz allein auf sich gestellt ist wird er merken, dass er damit nicht zurechtkommt und Hilfe braucht.

    Macht er seinen Entzug selber zu Hause oder warum hast Du Angst vor Krampfanfällen ?

    Finde es übrigens superklasse, dass Du aufgehört hast zu trinken.

    Nee zwangseinweisen geht nicht - Dein Mann ist ja nicht entmündigt. Würde auch sicherlich nicht besonders helfen, weil er es dann ja nicht aus eigenem Antrieb in die Wege geleitet hat.

    Wünsche Dir auch ein wunderschönes Wochenende.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
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