• Hallo Franz,

    es tut mir sehr leid, dass Du unter dieser Situation so leidest.

    Was Du für Dich tun kannst ? Am besten wäre eine räumliche Trennung. Du machst Dir soviele Sorgen um Deine Familie, dass Du selber dabei untergehst. Und Deinem Bruder wird es nicht viel anders gehen.

    Kannst Du nicht ausziehen ? Wenn Du so weitermachst, leidet sicher auch Deine Arbeit darunter und schlimmstenfalls wirkt sich das so negativ aus, dass Du sie verlierst. Wenn Du eine eigene kleine Wohnung hättest, dann hätte auch Dein Bruder eine Anlaufstelle, wenn es wieder arg schlimm wäre. Du musst erst mal Ruhe bekommen, dir die Last von Schultern nehmen, die du dir aufgebürdet hast.
    Wenn man es geschafft hat Konsequent zu sein wirst Du sehen, dass man erleichtert ist. Evtl. solltest Du tatsächlich mal mit einem Therapeuten sprechen.

    Wer weiß, wenn Du den ersten Schritt machst und gehst, vielleicht wird dann auch Deinem Vater klar, dass es so nicht weitergehen kann.
    Ihr habt ja versucht Eurer Mutter zu helfen - aber wie Du all die Jahre siehst - es wird höchstens extremer als besser. Ihr könnt ihr nicht helfen. Sie selber muss den eigenen Willen haben endlich was gegen ihre Alkoholsucht zu tun.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Lieber Franz,

    damit hat sie dich schlicht und einfach erpresst und Du hast es zugelassen. Ich weiß, dass man Angst hat es noch schlimmer damit zu machen, aber glaube mir - auch wenn Du dableibst und keine klare Trennung konsequent durchführst, auch dann wird es schlimmer.

    Du kannst ihr doch sagen, dass Du sie lieb hast, aber nur noch dann Kontakt zu ihr haben willst, wenn sie nüchtern ist.

    Dein Vater ist erwachsen. Er muss selber wissen was er tut. Wenn niemand von Euch den ersten Schritt macht, dann kann es noch Jahre dauern und ihr werdet daran auch kaputtgehen.

    Du fühlst Dich jetzt schon so, als wenn Du einen Knacks fürs Leben bekommen hast - also solltest Du ganz schnell was für Dich tun.
    Ein Haus nutzt Dir gar nichts, wenn du dich darin nicht wohl und zufrieden fühlen kannst. Freust Du Dich aufs zu Hause wenn Du von harter Arbeit nach Hause kommst ? Oder grübelst Du schon Std. vorher darüber, womit Du heute wieder rechnen musst ?

    Es ist ganz sicher besser erst mal eine klare räumliche Trennung beizubehalten. Und ein schlechtes Gewissen brauchst Du nicht zu haben - Du kannst Deinem Bruder helfen, indem er sehen wird, dass es Dir damit bald besser gehen wird. Du kannst ihn ermutigen, auch was für sich zu tun. Er hat dann eine Zuflucht, wenn er es nicht aushält - und er hat ein Vorbild, dass man aus dem Teufelskreis doch rauskommen kann.

    Du wirst sie nicht zur Einsicht bringen, indem Du tagtäglich Wogen glättest, Dir die Nächte um die Ohren schlagen musst, oder die ganzen peinlichen Situationen vertuschst.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dafür, dass Du Deinen eigenen guten Weg bald finden wird. Wenn Du Dich hier im Forum umschaust und die Beiträge liest, dann hoffe ich doch sehr, dass der eine oder andere Beitrag Dir bei Deinen Entscheidungen hilfreich sein kann.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • hallo franz,

    ich kann mich diandra nur anschließen: sieh zu, dass du eine räumliche trennung hinbekommst! ich bin mit 18 bei meinen alkoholiker-eltern ausgezogen. gut, es war zum studium, damit war nicht so klar, dass ich nur weg wollte. aber ich hätte natürlich auch in der nachbarstadt studieren können und zuhause beiben. aber ich wollte nicht, ich habe einfach gespürt, dass ich raus muss, weil ich das sonst nicht überstanden hätte. und ich kann dir nur sagen: ich habe nach über 13 jahren des lebens und leidens als kind bei alkoholikereltern einen knacks weg, da bin ich ich mir ganz sicher! wenn du das also bei dir befürchtst, und ja auch schon feststellt, das die situation dein lene beeintrchtigt bei der arbeit und in der beziehung: dann tu was für dich! sei im besten sinne egoistisch. denk an DICH! deine mutter tut auch nichts anderes. sie denkt nur an sich und ihren stoff. ihr ist es in ihrer situation völlig egal, wie es dir geht, deinem bruder und deinem vater.und do willst dein leben opfern? das würd ich mir überlegen!
    ich halte es so, dass ich meiner mutter nach jahrelangem leiden (da war ich schon lange weg von zuhause) gesagt habe "mit mir nur noch nüchtern kontakt). bisher klappt es. und noch was: alles heule, vorwürfe, gut zureden, notarzt holen, krankenhauseinweisungen haben sie nicht vom trinken abgebracht. auch mein auszug nicht, auch der erste selbstmordversuch meines bruders nicht (wo er ihr nen zettel hingelegt hat "trink ruhig weiter"). nichts. sie wollte nicht, und dann hat sie eben nicht. irgendwann, viel später,als alles in ihrem leben kaputt war, sie in der psychiatrie gelandet ist, dann irgendwann erst war ihr persönlicher tiefpunkt erreicht, der sie zum aufhören gebracht hat.

    ich weiß, dass sich dar brutal anhört. ich will dir nur aufzeigen, dass DU NICHTS, aber auch GARNICHTS zum trockenwerden einer mutter tun kannst. du kannst ihr nur sagen, dass du fr sie dabist, wenn sie trocken werden will, ansonsten eben nicht

    wünsche dir viel kraft.

    lavendel

    p.s. als ich irgendwann mal im seelsorgegespräch bei meinem pastor war und ihm gesagt habe, dass in der bibel doch steht "du sollst deine eltern lieben" und ich mich so sch**** fühle, weil ich das nicht kann, hat er buchstäblich gebrüllt "sch*** liebesgebot". ich solle auch mal daran denken, dass ich als kind in solch einer situation opfer sei und alles recht der welt habe, diese eltern so nicht zu lieben. und dass ich mich erst einmal selbst lieben müsste.

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