• ich muss einfach mal loswerden, was mir dieses WE beschert hat.

    freitag nachmittag bin ich wie verabredet nach der arbeit zu meiner freundin gegangen. sie öffnete die tür, sturzbetrunken. und zwar so betrunken, dass sie weder wusste wo ich herkam, warum ich überhaupt irgendwo herkam, welcher tag es war und welche tageszeit. in diesem moment ging mir natürlich alles durch den kopf, was ich hier im forum gelesen habe, und ich war drauf und dran wieder zu gehen. ich weiss, genau das hätte ich tun müssen, aber ich habe es nicht geschafft. der weitere verlauf war eigentlich ein desaster. sie trank weiter, fing irgendwann in der nacht an heulend und schimpfend durch die wohnung zu laufen wie der berühmte tiger im käfig, bis sie schließlich irgendwann einschlief.
    gestern hatten wir uns vorgenommen zur cranger kirmes zu fahren. als sie gegen 14 uhr aufstand war ihr zustand natürlich alles andere als nüchtern. kein wunder nach den konsumierten alkoholmengen. und wieder hätte ich nein sagen sollen, in diesem zustand fahre ich nicht mit dir dorthin. aber wieder habe ich es nicht geschafft. also sind wir los, und kaum auf der kirmes angekommen musste der erste getränkestand angesteuert werden. OK, ich hatte auch durst und trank eine cola, sie natürlich ein bier, und es blieb nicht das letzte. und wieder hatte ich nicht die kraft irgendetwas dazu zu sagen, nahm es einfach hin. als wir abends schließlich wieder bei ihr daheim waren fragte sie mich: hattest du spaß? hat es dir gefallen? und ich sagte: ja, sicher hatte ich spaß. wir sind ja auf genug geräten gewesen, die mir spaß machen. und sie antwortete: aber du hattest keinen spaß mit mir? und jetzt endlich hatte ich den mut zu sagen was mir die ganze zeit duch den kopf ging. es stimmt, ich hatte keinen spaß mit ihr! ich hätte riesenspaß mit ihr gehabt wenn sie nüchtern gewesen wäre. das wäre mein größter wunsch gewesen! aber so...
    nun ja, es folgte die übliche ansprache darüber, wie viele probleme sie hätte, wie schwer es momentan auf der arbeit sei, was ihre eltern ihr angetan haben, das sie sich einsam fühle weil ich ihr in letzter zeit nicht mehr so liebevoll begegnen würde wie früher, dass sie darunter leidet dass wir nicht zusammenleben können, dass ich sie nicht heiraten will etc. ich muss wohl nicht erwähnen, auf welchem stand ihr alkoholpegel zu diesem zeitpunkt wieder einmal war. ich habe ihr dann gesagt, dass ich sie immer noch liebe, aber dass ihre trinkerei mich in zunehmendem maße abstößt und dass ich mir beim besten willen nicht vorstellen kann mit ihr zusammenzuleben geschweige denn sie zu heiraten, solange sie daran nichts ändert und den standpunkt vertritt, dass saufen zu ihrem leben gehört. dann bin ich zu mir gegangen, endlich. das was was ich schon am vortag hätte machen sollen. und trotz allem habe ich nun irgendwie ein schlechtes gewissen. ich habe langsam einfach keine kraft mehr!

  • Hallo darkened,

    Du bist auf dem besten Weg etwas für dich zu tun. Sicher, Du schaffst es noch nicht sofort, aber diesmal hast du etwas später dann doch gehandelt. Und ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben. Warum ?
    Hatte sie ein schlechtes Gewissen, als sie dich sturzbetrunken empfing. Hatte sie ein schlechtes Gewissen, als ihr etwas unternommen habt und sie so nebenbei schon wieder angefangen hat zu trinken, obwohl sie weiß, dass du das gar nicht magst ?

    Da sie dich drauf anspricht, ob du dich gut fühlst und Spaß hattest, zeigt dir doch, dass sie anfängt sich mit ihrem Alkoholproblem zu beschäftigen.

    Bleib dabei konsequent zu werden. Alles andere wird dir auch nicht weiter helfen oder glücklicher machen.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

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