Beiträge von darkened

    hallo lavendel,

    ich komme leider jetzt erst zum antworten.

    wenn ich so darüber nachdenke hast du recht. ich glaube es ist so schwer, weil man in der erinnerung vieles verklärt, sich immer zuerst an die schönen dinge erinnert und die schlechten verdrängt. man muss sich diese einfach immer wieder ins gedächtnis rufen und wie man sich in diesen situationen gefühlt hat. ich versuche es zumindest. tief in mir hoffe ich natürlich noch immer dass sie endlich vernünftig wird und änderungen vornimmt, aber die bereitschaft ist einfach nicht zu erkennen :cry:

    tja, nun ist es also passiert. wir haben uns getrennt. da unser letztes gespräch auch nicht wirklich erfreulich verlaufen ist, habe ich ihr noch eine ausführliche e-mail geschrieben, um noch einmal zu versuchen ihr klar zu machen, dass nicht mangelnde liebe zu diesem ergebnis geführt, denn weiss gott, ich liebe sie trotz allem immer noch, sondern ihr alkoholproblem. ich habe versucht ihr zu beschreiben wie ich mich in all den heiklen situationen, in die sie uns gebracht hat, gefühlt habe und dass ich das einfach nicht mehr aushalte! wider erwarten hat sie sogar darauf geantwortet, aber so recht weiss ich nicht was ich davon halten soll. ihre aussage geht grundsätzlich in die richtung: "warum hast du nicht früher gesagt wie du dich fühlst, dass es dich so sehr belastet? ich wusste doch gar nicht dass du so darunter leidest! wenn du früher was gesagt hättest, hätte man eine lösung finden können" ja hallo? was bitte habe ich hier verpasst? ich habe sehr wohl mehr als einmal geäussert, dass mich ihre trinkerei abstößt, dass ich damit nicht umgehen kann und auch nicht umgehen will. sie hat allerdings nie auch nur die kleinste bereitschaft signalisiert an ihrem problem etwas zu ändern. und nun liegt es an mir, weil ich angeblich nichts gesagt habe? ok, die ersten 2 jahre habe ich wirklich nichts gesagt, habe erduldet und geschwiegen. aber es kam der punkt an dem ich mich wie gesagt sehr wohl kritisch geäussert habe! und die aussage: "dann hätte man was ändern können" klingt für mich nach dem ablegen einer schlechten gewohnheit wie hochgeklappte klobrillen oder nicht zugeschraubte zahnpastatuben, die man mit einem gespräch und etwas good will aus dem weg räumen kann. aber ein alkoholproblem ist wohl mehr als eine schlechte gewohnheit und es zu beseitigen erfordert weitaus mehr bereitschaft und anstrengung!
    nun ja, wie auch immer... ich weiss dass es nicht weiterging und dennoch fehlt sie mir oft so unendlich, so dass ich mich zwingen muss an die dinge und ereignisse zu denken, die letztendlich zu unserer trennung geführt haben. liebe überwindet eben längst nicht alles!

    danke ayki! das wünsche ich dir auch!

    ja, die beleidigungen... es ist komisch, man kann nicht nachvollziehen was im kopf eines suchtkranken vor sich geht. irgendwie scheinen sie eine eigene realität zu haben. und obwohl man darum weiss tut es weh.

    ich habe getan was ich konnte, habe es durchgezogen zu gehen, wenn der alkoholkonsum meiner freundin zu schlimm wurde, habe versucht es ihr begreiflich zu machen, warum ich gehe, ohne erfolg natürlich. habe versucht ihr zu erklären dass ich sie liebe, aber dass ich nicht den menschen liebe der sie wird, wenn sie gtrunken hat. auch ohne erfolg. heute also nun wieder mal ein telefongespräch voller beschimpfungen, voller vorwürfe ihrerseits. ich sei inkompetent, ohne empathie, kalt, gefühllos, egoistisch, kapiere sowieso nichts und so weiter und so fort. ihr alkoholproblem würde ja nur von mir völlig unnötig hochgespielt, es gibt gar keinen grund irgendwas zu ändern, betrunken sein ist ja schliesslich so geil, nur dann gehts einem gut, nur dann kann man spaß haben, es ist ein teil ihres lebens, blablablubb.

    ich kann nicht mehr! bei aller liebe und allem schmerz über geplatzte hoffnungen und pläne und wünsche, trotz der angst vor dem was die zukunft bringt... SOWAS brauche ich nicht! sowas ertrage ich nicht mehr! ich habe einfach keine kraft mehr um das auszuhalten. ich muss es beenden :cry:

    hallo ihr beiden!

    zuerst @ yorkie: meine kinder sind 20, 18 und 14 jahre alt. die beiden älteren leben bei mir, der kleine bei seiner mutter. sie sind also keine kleinen kinder mehr und von daher auch nicht mehr so "pflegeintensiv". deshalb können meine freundin und ich meines erachtens auch recht viel zeit miteinander verbringen. dennoch bleibt es natürlich nicht aus, dass ich mich um gewisse dinge kümmern, hilfe leisten oder einfach mal da sein muss. natürlich belasten mich auch gewisse probleme die sie haben, ganz klar. aber das denke ich ist etwas ganz natürliches für jemanden der kinder hat. das verhältnis meiner kinder zu ihr würde ich als neutral beschreiben. sie akzeptieren sie als meine partnerin und verstehen sich prinzipiell auch mit ihr.

    @ whitewolf: sie ist der meinung dass ich sie grundsätzlich so akzeptieren muss. sie sagt sie wäre zwar bereit sich in gewissen situationen zurückzuhalten aber grundsätzlich wird sie auf alkohol definitiv nicht verzichten! und ihr verhalten im betrunkenen zustand, das ich als peinlich empfinde und kritisisere hält sie für etwas ganz normales. ich soll mich nicht so anstellen und wenn es mir zuviel wird weggehen.

    nach unserem letzten crash vor mehr als einer woche (seither hatten wir uns nicht mehr gesehen) habe ich gestern telefonisch noch einmal versucht mit meiner freundin vernünftig über das problem zu reden. die gelegenheit war meines erachtens günstig, da sie kurz zuvor vom spätdienst kam und somit definitiv nüchtern war. ich habe also erneut versucht ihr klarzumachen warum ich mich manchmal zurückhaltend, vielleicht sogar abweisend verhalte und warum ich es für besser halte zu gehen, wenn ich merke dass sie soviel getrunken hat, dass der tolerierbare bereich überschritten ist. ich habe ihr gesagt, das sie mir wichtig ist, das ich sie liebe und das ich sie nicht verlieren möchte, aber dass sie mich eben im betrunkenen zustand abstößt, dass ihr verhalten peinlich ist und dass ich dann einfach nicht in der lage bin ihr zuneigung, zärtlichkeit, liebe entgegenzubringen, dass ich in dieser situation die achtung vor ihr verliere. ihre antworten fielen leider aus wie erwartet:

    "ich saufe weil es mir spaß macht, ich werde für dich bestimmt keine antialktante, saufen gehört zu meinem leben..." etc. etc.

    sie wirft mir also vor, dass sie das gefühl hat nicht der wichtigste mensch in meinem leben zu sein, da ich kinder habe und sie sich permanent hinter diesen zurückgesetzt fühlt. aber das für sie alkohol offensichtlich wichtiger ist als ich, als meine gefühle, als das zusammensein mit mir, das begreift sie nicht oder will es nicht begreifen.

    ich weiss dass du recht hast und es ist mir alles so klar... und doch ist es schwer und frustrierend! ich werde natürlich noch einmal versuchen es ihr zu erklären, wenn sie nüchtern ist. vorausgesetzt ich habe noch einmal die gelegenheit dazu.

    ich drück dir die daumen lavendel, dass dein freund wirklich die kurve kriegt!

    wir haben uns am dienstag übrigens noch einmal heftig wegen dieser problematik gestritten und uns seitdem nicht mehr gesehen. einerseits juckt es mich nun in den füßen zu ihr rüber zu gehen. andererseits habe ich allerdings angst, dass sie mich wieder angetrunken empfangen wird, womit sich die aktion dann schon wieder erledigt hätte. und das risiko, dass sie an- oder betrunken ist liegt nach meiner einschätzung bei ca. 90% :cry:

    hallo lavendel!

    genauso wie du es beschreibst geht es mir in diesen situationen auch! weggehen ist also offensichtlich die einzige praktikable möglichkeit. sie versteht natürlich nicht warum ich es mache und hat am letzten sonntag auch sehr verärgert darauf reagiert, aber das muss ich wohl in kauf nehmen.

    hallo jahdawta!

    ja, genau das meine ich. sie hat zwar zwei oder drei bierchen getrunken oder ein paar gläser sekt oder wein aber sie hat nicht die grenze überschritten, ab der sie zu der unerträglichen person wird, vor der ich eigentlich nur weglaufen möchte. dein vergleich mit jekyll und hyde trifft die sache recht gut glaube ich!

    Zitat von Jahdawta

    Mein Gott jetzt werde ich bald 50 und hab echt schiss dass ich für den Rest meines Lebens allein bleiben werde.

    Deprimierte Grüsse
    Jahdawta

    oh ja, das kenne ich... ich sage mir auch so oft: es geht so nicht weiter, wenn sich nichts ändert (und es wird sich alles voraussicht nach nichts ändern) musst du die trennung durchziehen! alles völlig klar und plausibel! aber dann fange ich an zu überlegen: wer weiß was dann ist, schaffe ich es auf dauer ohne partnerin zu sein? werde ich nicht vielleicht doch den schritt bereuen? und ob sich überhaupt nochmal jemand für mich interessieren wird, wer weiß das schon? und wenn ja, was ist wenn es dann auch wieder eine enttäuschung wird? usw. und so fort... und plötzlich ist der klare entschluß in weite ferne gerückt :cry:

    hi jahdawta!

    Zitat von Jahdawta


    Konnte mich trotzdem bisher nicht endgültig lösen...
    Warum? Keine Ahnung!!!

    genau so siehts aus. im kopf ist manchmal alles so klar und doch schafft man es nicht die konsequenzen zu ziehen...

    wir hatten nun zeitgleich zwei wochen urlaub, in der ersten woche davon waren wir verreist. in dieser woche hat sie sich sehr zurückgehalten, was das trinken betrifft und wir sind auch gut miteinander ausgekommen. bis zum letzten abend. da reichten ein paar bierchen plötzlich nicht mehr, es mussten auch noch schnäpse her und prompt endete dieser abend mal wieder im desaster. ich habe bewußt nur ein bier getrunken und danach ausschließlich nichtalkoholisches, was mit den worten: "wie langweilig" kommentiert wurde...

    nach unserer heimkehr haben wir uns dann 2 tage nicht gesehen. anschließend lief es dann doch wieder ganz passabel, nicht optimal, aber es war akzeptabel. bis zum sonntag abend, an dem das ende des urlaubs und die anstehende rückkehr in den arbeitsalltag als grund für das besäufnis herhalten musste. als ich bei ihr eintraf war sie bereits ziemlich angetrunken, so dass ich eigentlich direkt wieder gehen wollte. ich bin aber dann doch geblieben, weil es zunächst doch so aussah als wäre ein halbwegs vernünftiger umgang möglich, doch nach kurzer zeit kippte die situation dann doch wieder und ich bin gegangen. zumindest das habe ich geschafft, auch wenn ich es mir selbst am nächsten tag als sie wieder nüchtern war vorwerfen lassen musste. ihrer ansicht nach war ich wieder der auslöser für das debakel.

    vielen vielen dank für eure antworten.

    am mittwoch abend hatte ich gelegenheit mal ein gespräch im nüchternen, klaren zustand mit ihr zu führen und ich habe mich bemüht meine sichtweise auf unsere situation klarzumachen. ich habe versucht ihr zu erklären wie ich mich fühle, wenn sie getrunken hat bzw. wenn ich mitansehen muss wie sie immer mehr und mehr trinkt, bis schließlich alles wieder so eskaliert das es unerträglich wird. sie sieht natürlich erwartungsgemäß nicht alles, aber vieles ganz anders. vor allem macht es mir angst, dass sie das trinken trotz aller folgen als etwas völlig normales und als einen festen bestandteil ihres lebens betrachtet, von dem sie einfach nicht lassen will. es scheint so, als würde für sie das leben jeglichen sinn verlieren, wenn sie keinen alkohol mehr trinken würde, als wären bier und co. die einzig genießbaren getränke auf dem markt... ich jedenfalls habe für mich entschlüsse gefasst und diese werde ich umsetzen!

    @Emokid Lyra: deine schilderung erinnert mich an ein geständnis dass sie mir vor einigen wochen gemacht hat. sie hatte letztes jahr in der reha nach ihrer magen-op auch was mit einem typen laufen. ihrer aussage nach hat sie nicht mit ihm geschlafen aber rumknutschen und ein paar andere dinge mehr sind halt wohl gelaufen. und da war mit sicherheit auch alkohol im spiel, denn sie hat mir bereits kurz nach ihrer rückkehr erzählt, was da so trinktechnisch abgelaufen ist, von besäufnissen in den dorfkneipen bis zum einschmuggeln von alkohol in die reha-einrichtung.

    Zitat von Diandra

    Wetten, dass Du versuchst, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen ?
    Wetten, dass Du jegliche Bemerkung zum Thema Alkohol vermeidest um sie nicht zu verärgern ?
    Wetten, dass Du zu ihr liebevoll, geduldig und charmant bist ?
    Wetten, dass Du alles tust, damit sie friedlich gestimmt ist ?

    ja, lange zeit war ich wirklich so. nur fällt es mir zunehmend schwerer! und wenn ich mich dann zurückziehe versteht sie überhaupt nicht warum ich es tue und es ist dann für sie natürlich wieder anlaß noch mehr zu trinken und mir die schuld zu geben.

    meine freundin hat mir grad mal wieder diverse smsen geschickt, in denen sie quasi mich für ihr alkoholproblem verantwortlich macht. so nach dem motto: ich wäre ja nur noch desinteressiert, gefühllos, abweisend, da muss sie ja trinken! toll, wie da ursache und wirkung vertauscht werden. ganz davon abgesehen, das sie dieses problem schon lange vor mir hatte. und doch hat sie mich damit mal wieder getroffen :(

    ich muss einfach mal loswerden, was mir dieses WE beschert hat.

    freitag nachmittag bin ich wie verabredet nach der arbeit zu meiner freundin gegangen. sie öffnete die tür, sturzbetrunken. und zwar so betrunken, dass sie weder wusste wo ich herkam, warum ich überhaupt irgendwo herkam, welcher tag es war und welche tageszeit. in diesem moment ging mir natürlich alles durch den kopf, was ich hier im forum gelesen habe, und ich war drauf und dran wieder zu gehen. ich weiss, genau das hätte ich tun müssen, aber ich habe es nicht geschafft. der weitere verlauf war eigentlich ein desaster. sie trank weiter, fing irgendwann in der nacht an heulend und schimpfend durch die wohnung zu laufen wie der berühmte tiger im käfig, bis sie schließlich irgendwann einschlief.
    gestern hatten wir uns vorgenommen zur cranger kirmes zu fahren. als sie gegen 14 uhr aufstand war ihr zustand natürlich alles andere als nüchtern. kein wunder nach den konsumierten alkoholmengen. und wieder hätte ich nein sagen sollen, in diesem zustand fahre ich nicht mit dir dorthin. aber wieder habe ich es nicht geschafft. also sind wir los, und kaum auf der kirmes angekommen musste der erste getränkestand angesteuert werden. OK, ich hatte auch durst und trank eine cola, sie natürlich ein bier, und es blieb nicht das letzte. und wieder hatte ich nicht die kraft irgendetwas dazu zu sagen, nahm es einfach hin. als wir abends schließlich wieder bei ihr daheim waren fragte sie mich: hattest du spaß? hat es dir gefallen? und ich sagte: ja, sicher hatte ich spaß. wir sind ja auf genug geräten gewesen, die mir spaß machen. und sie antwortete: aber du hattest keinen spaß mit mir? und jetzt endlich hatte ich den mut zu sagen was mir die ganze zeit duch den kopf ging. es stimmt, ich hatte keinen spaß mit ihr! ich hätte riesenspaß mit ihr gehabt wenn sie nüchtern gewesen wäre. das wäre mein größter wunsch gewesen! aber so...
    nun ja, es folgte die übliche ansprache darüber, wie viele probleme sie hätte, wie schwer es momentan auf der arbeit sei, was ihre eltern ihr angetan haben, das sie sich einsam fühle weil ich ihr in letzter zeit nicht mehr so liebevoll begegnen würde wie früher, dass sie darunter leidet dass wir nicht zusammenleben können, dass ich sie nicht heiraten will etc. ich muss wohl nicht erwähnen, auf welchem stand ihr alkoholpegel zu diesem zeitpunkt wieder einmal war. ich habe ihr dann gesagt, dass ich sie immer noch liebe, aber dass ihre trinkerei mich in zunehmendem maße abstößt und dass ich mir beim besten willen nicht vorstellen kann mit ihr zusammenzuleben geschweige denn sie zu heiraten, solange sie daran nichts ändert und den standpunkt vertritt, dass saufen zu ihrem leben gehört. dann bin ich zu mir gegangen, endlich. das was was ich schon am vortag hätte machen sollen. und trotz allem habe ich nun irgendwie ein schlechtes gewissen. ich habe langsam einfach keine kraft mehr!