• Hallo und herzlich willkommen hier.

    Als Kind und Jugendliche war ich gut bis sehr gut in der Schule, war angepasst und "vielversprechend". Innerlich war ich "anders", und ich versuchte, das vor Gleichaltrgen zu verbergen, was nur teilweise gelang, so dass Freundschaften auf wackeligen Füßen standen ("Da ist immer so eine unsichtbare Wand vor dir.")
    Ich zog zum Studium zu Hause aus, in meine Studienstadt am anderen Ende von Deutschland. Das Studium schmiss ich nach zwei Jahren. Ich hatte es eigentlich nur begonnen, weil mir ein Studienberater dazu riet. Und ich es als Ausdruck einer möglichen Identität dann mal ausprobierte. "Anzog" wie ein Kostüm.

    Ich probierte dann noch einige "Kostüme". Wurde als mittelgradig depressiv diagnostiziert, als ich mit Mitte zwanzig zum ersten Mal zum Psychologen ging, weil ich nichts mehr "auf die Reihe" kriegte und nicht wusste, wie ich die "Aufgabe Leben" lösen sollte. Hatte dabei manchmal das Gefühl, auch das (die Depressivität) sei eine Kostümierung.

    Bei mir war es dann so, dass ich parallel so ab Mitte zwanzig auch anfing, regelmäßig zu trinken, immer mal mit längeren abstinenten Phasen, bis ich vor zweieinhalb Jahren endgültig (ja!) aufhörte und mich einige Zeit später hier im Forum registrierte, als Alkoholikerin.

    Ich hatte einen (von mir geliebten) Vater, der depressiv und alkoholkrank war. Viel habe ich komplett verdrängt, "vergessen".

    Der Austausch hier im Forum, das Lesen bei anderen, das selber Schreiben und über mich Nachdenken, im Sinne von mich Erspüren, hat mir in den letzten Jahren sehr geholfen. Ebenso der wachsende Austausch im realen Leben. Auch die letzte Psychotherapie hat Grundsteine gelegt. Und ich habe in den letzten drei Jahren in meinem "realen Leben" radikale Veränderungen herbeigeführt. Es ist bei mir eine Kombination aus verschiedenen Dingen, die mir heute ermöglichen zu sagen, Ich bin glücklich, und es auch tatsächlich zu spüren.

    Hier im Forum schreiben noch mehr EKAs, auch im geschlossenen Bereich, in den ich dich auch herzlich einlade.

    Kennst du schon das Buch "Familienkrankheit Alkoholismus"?

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch und schicke dir einen herzlichen Gruß!
    Thalia

  • Hallo,

    Jeder ist doch anders. Es gibt nicht "die" und "mich", sondern nur dich und mich und den und die und diesen und jenen. Das heißt, anders bleib ich immer. Nur unglücklich muss ich nicht bleiben. Genauso wenig wie du.

    In Kontakt mit Menschen gehen, zum Beispiel für den Anfang hier im relativen Schutze der Anonymität, im Gespräch mit deinem Therapeuten, und dann nach und nach mit dem und der und jener, ist nach meinen (!) Erfahrungen das Wichtigste, das du machen kannst.

    Bei mir dauert die Suche nach meinem "Kern" schon lange und hat viele Umwege genommen (aber wer weiß schon, ob es Umwege waren). Wie dein Weg und deine Suche sein wird, lässt sich daraus nicht ableiten.

    Wie geht's dir heute? Ich wünsch dir einen schönen Sonntag!
    Thalia

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