Ach wie toll, das freut mich!
Thalia
Ach wie toll, das freut mich!
Thalia
Liebe Lapislazura,
wie toll, was du jetzt in die Wege geleitet hast, und wie du es zum Beispiel dieses Wochenende hinbekommen hast. Das finde ich richtig inspirierend, und ich bin ja nun ein paar Jährchen älter als du und ein paar Tage länger trocken, aber ich bewundere es, wie du mit dir / allem umgehst!
Ich hoffe, du hattest einen guten Termin bei der Beratungsstelle heute, und ich drücke die Daumen, dass dein Antrag schnell bearbeitet wird und du bald weißt, wann es wie weitergeht.
Viele Grüße
Thalia
Liebe Lapislazura,
ich wünsche dir auch, dass du bald gut schlafen kannst. Und es dir morgen (wenn die Klassenarbeit geschrieben ist?) vielleicht schon wieder besser geht.
Kannst ja morgen mal schreiben, was so passiert ist die letzten Tage, was dich beschäftigt hat, um dadurch vielleicht rauszufinden, was dein Stimmungstief und deinen Rückfall in die Selbstverletzung ausgelöst haben könnte. Auf jeden Fall sehr gut, dass du keinen Alkoholrückfall hattest!
Gute Nacht, und es wird auch wieder anders und besser!
Viele Grüße
Thalia
Hallo Erna,
wie bist du ins Neue Jahr gekommen? Wie gehts dir heute, so mit dem Blick auf ein kommendes (alkohol)freies Jahr?
Aber ich wünsche mir, kontrolliert trinken zu können.
Da frag ich mal nach: Warum?
Was wünschst du dir denn in Wirklichkeit?
Bei mir war es zum Beispiel weniger Angst zu haben, weniger Selbstzweifel, mehr Antrieb, eine Watteschicht, die das Trommelfeuer der Außenreize und Anforderungen für mich abmildert.
Bei dir mögen das ganz andere Dinge sein als bei mir.
Mir hat es geholfen, mich das zu fragen - was will ich eigentlich durch das (kontrollierte) Trinken erreichen.
Dann konnte ich da ansetzen. Mich mit meiner Angst und meinem mangelnden Selbstwertgefühl (auch therapeutisch begleitet) auseinandersetzen, mir alternative Handlungsweisen suchen, die meinem Bedürfnis nach Rückzug und Ruhephasen mehr entgegenkamen, usw. Dabei habe ich mir gesagt: Alles ist erlaubt, auch krasse Lebensänderungen.
Ich hab am Anfang meiner Trockenheit niemals gedacht, dass ich jemals wirklich im tiefsten Inneren nicht mehr (kontrolliert) trinken wollen würde. Aber so ist es gekommen.
Ich muss versuchen, die Leere, den Platz den der Alkohol hinterlies mit Leben zu füllen.
Auch hier noch kurz nachgefragt: Was bedeutet das „mit Leben füllen“ für dich denn? Konkret?
Das hat auch mit dem zu tun, was ich oben schrieb.
Ich glaube inzwischen, wenn du trocken bleibst, kommen manche Antworten ganz von alleine. Aber manche Antworten (oder zumindest die Beschäftigung mit den Fragen) helfen auch dabei, trocken zu bleiben. So war es auf jeden Fall bei mir. Und ist es eigentlich noch immer.
Viele Grüße und komm weiterhin gut in dein von Beginn an trockenes Jahr 2023.
Thalia
Hallo Erna,
also ich freue mich, wenn du wieder öfter schreibst.
Ich schreib ja auch nicht mehr so oft, aber ich hatte mal Phasen, in denen ich mich hier jeden Tag ausgetauscht habe. Und es hat mir echt viele Erkenntnisse gebracht und mir mehr Klarheit über mich selber und über meine Alkoholerkrankung verschafft, mal abgesehen von den oft netten, herzlichen, (meist) virtuellen Kontakten hier.
Wenn du schreibst, du hattest vermehrt Alkoholgedanken - Würdest du denn sagen, dass du Alkohol als Option für dich wirklich ausgeschlossen hast?
Ich habe ja, bevor ich endlich (bisher) dauerhaft trocken werden konnte, auch jahrelang rumgeeiert. Erst seit ich die innere Tür wirklich geschlossen hatte, indem ich mir andere innere Türen öffnete, lässt mich mein Suchtgedächtnis in Ruhe. Das zog sich über eine Weile hin bei mir, war nicht der eine Moment wie bei manch anderem. Und in diesem Prozess waren mir die anderen Schreiber_Innen hier im Forum wohl die größte Hilfe.
Mir gefällt und hilft mein Bild von den inneren Räumen. Der Raum der Alkoholabhängigkeit ist natürlich für immer Teil meines inneren Hauses, aber die Tür ist zu. Stattdessen habe ich hinter anderen Türen ganz neue innere Räume gefunden und die Freiheit, manche Türen erstmals zu öffnen. Für manches habe ich auch therapeutische Unterstützung gebraucht.
Habe jetzt nicht mehr im Kopf, ob du auch eine therapeutische Ansprechpartnerin hast.
Auf jeden Fall wünsch ich dir einen schönen, versöhnlichen, zuversichtlichen Jahresausklang.
Viele Grüße
Thalia
Hallo Lapislazura,
Freu mich auch mit dir, dass es gut gelaufen ist, weil DU es gut für dich geregelt hast.
Wünsch dir ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Thalia
Hallo Hobbit,
die Kraft zu finden,
Ich hab bei mir die Erfahrung gemacht, dass ich die Kraft einfach nicht hatte. Ich bin alkoholabhängig, suchtkrank, daher ging es mir genau wie dir, dass ich es nicht schaffte, dauerhaft abstinent zu leben, obwohl ich mich so schämte und selbst verachtete für meine vermeintliche „Schwäche“.
Ich musste ziemlich viel ändern in meinem Leben, in meinem Alltag, ich bin lange Zeit nicht mehr mit alkoholtrinkenden Menschen zusammengetroffen zum Beispiel. Es ging nicht um Kraft, um Kampf. Solange ich kämpfte, verlor ich.
Bei mir ging’s darum, eine Entscheidung zu treffen und zunächst mal alles andere in meinem Leben dieser ersten Priorität Trockenheit unterzuordnen.
Ich wünsche dir hier einen guten Austausch und sende viele Grüße.
Thalia, trockene Alkoholikerin
Hallo Ena,
willkommen hier.
Ich habe auch mal eine mehrjährige „trockene“ Phase gehabt und dann wieder angefangen zu trinken. Zum Glück konnte ich ein zweites Mal wieder aufhören, und daher weiß ich, dass das geht! Für mich war wichtig, meine Prioritäten neu zu setzen. Nur mir zu sagen, „ich will nicht mehr trinken“ hat nicht gereicht, schließlich ist es eine Abhängigkeitserkrankung und keine Willensschwäche.
Nicht mehr zu trinken als oberste Priorität anzusehen und danach zu handeln hat bei mir den Unterschied gemacht. Dadurch kam sehr viel in meinem Leben auf den Prüfstand, und ich hatte quasi den Mut der Verzweiflung und habe alles der Trockenheit untergeordnet. Mein innerer Satz, so eine Art Mantra, hat nach wie vor Bedeutung für mich und gibt mir meine Freiheit zurück: es gibt IMMER eine andere Alternative als zu trinken.
Ich wünsch dir, dass du den Absprung jetzt wieder schaffst. Vielleicht jetzt doch noch mal über eine erneute qualifizierte Entgiftung.
Alles Gute!
Thalia, w, Jahrgang 69, trocken seit November 2013
Hallo Lapislazura,
auch von mir noch herzlich willkommen hier. Ich bin auch Alkoholikerin und seit ein paar Jahren trocken und mal mehr und mal weniger aktiv hier im Forum.
Du hast von deinen Suchtverlagerungen geschrieben und um Erfahrungen gebeten, auch hinsichtlich deiner Familie.
ZitatAber sie sind mir wichtig und sie sollten es erfahren ich weiß nur nicht wie.
Welche Sorgen machst du dir, wenn du sagst, dass du alkoholabhängig geworden bist? Bei den Menschen, die dir wichtig sind?
Und hinsichtlich einer alternativen Beschäftigung statt Trinken, Essen oder Handyspiele kann ich aus meiner Erfahrung aus meiner trockenen Anfangszeit erzählen: Ich habe wochenlang Luftmaschenketten gehäkelt (weil ich nicht häkeln konnte und auch keine Ruhe, mir das beizubringen. - Inzwischen kann ich auch andere Maschen )
Das war etwas, wobei meine Hände beschäftigt waren, und ich hatte ein sichtbares Ergebnis. Ich konnte mich dabei mit anderen unterhalten oder auch Musik oder Bücher hören oder fernsehen. So habe ich meine erste trockene Adventszeit verbracht. Ich habe aus den bunten Ketten dann später Schals u.a. gemacht.
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende weiterhin und gute und hilfreiche Gespräche mit deinen Suchtberatern. (Vielleicht kannst du demnächst ja auch nur deine Oma besuchen und dann gleich wieder zurückfahren?)
Viele Grüße
Thalia
Hallo Erna,
Aber ja, ganz vollkommen und so richtig in mir drinnen ist der Wunsch nach Abstinenz noch nicht in mir angekommen. Oberflächlich schon und rein sachlich ist mir klar, dass ich nur Abstinent glücklich und zufrieden sein kann. Ich sehe die positiven Veränderungen und möchte die auch weiter voran bringen. Manchmal fühle ich es auch.
Aber der letzte Rest an Zweifen ist noch da und es ist noch nicht ganz in die Tiefen meines Inneren vorgedrungen. In mir rangeln noch 2 Ernas miteinander.
Ich hoffe, dass die Zeit ihren Teil dazu beiträgt und mein kontinuierliches Auseinandersetzen mit dem Thema, das es irgendwann wirklich ankommt.
Bei mir war es so.
Als ich zum (hoffentlich) letzten Mal aufhörte mit Trinken, war die Erkenntnis, alkoholkrank zu sein, auch noch nicht ganz „in die Tiefen meines Inneren“ vorgedrungen, und nie mehr trinken zu wollen - davon war ich noch weit entfernt.
Für mich hat es ganz klar die trockene Zeit, Woche für Woche und Monat für Monat, und die Beschäftigung mit dem Thema, ganz besonders hier im Forum, ausgemacht, dass sich meine Haltung nach und nach geändert hat.
Insofern …. Bleib dabei, was du gerade tust.
Viele Grüße
Thalia
Die Klarheit: Alkohol, Rausch und die Geschichten der Genesung
Leslie Jamison
Viele Grüße
Thalia
Hallo Berlin,
schön, dass du hier bist, und Glückwunsch zum Start in dein trockenes Leben.
Bei mir hat es auch gedauert, bis ich -hoffentlich endgültig - trocken werden konnte. Ich vermisse das Trinken inzwischen gar nicht mehr, sondern bin einfach nur erleichtert und dankbar.
Ich wünsch dir hier einen guten Austausch. Mir hat es sehr geholfen, hier zu lesen und zu schreiben.
Herzliche Grüße
Thalia, w, 53
glück auf thalia
ja, "lügen-kaufen-saufen" <in jeder möglichen reihenfolge stehn in ursächlichem zusammenhang - und das erkennen, dass ich mich selbst am meisten belogen hab (obwohl ich mich immer für n besonders ehrlichen kerl gehalten hab) war schmerzhaft.
schöne zeit
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matthias
Ich las heute bei Lust for Life über das Lügen, bzw. dann über das ehrlich sein, und das erinnerte mich zum einen an den Beitrag von silberkralle vor einigen Jahren in diesem Thread, und gleichzeitig daran, dass das für mich etwas ganz Zentrales dabei war, trocken zu werden und zu bleiben. Nicht mehr zu lügen. Für mich war Sucht immer mit Lügen verbunden, gegenüber anderen, und ganz besonders und an erster Stelle mir selbst gegenüber.
Heute kann Lügen/nicht ehrlich sein oder auch nur etwas verschweigen ein ganz ungutes Gefühl in mir auslösen, das mich an meine Trinkzeit erinnert. Die liegt ja nun schon etliche Jahre zurück, aber das ist sehr eng verknüpft in meinem Hirn.
Im Gegenzug merke ich, dass ich im ehrlichen, offenen Umgang mit Menschen innerlich stärker werde. Je mehr ich mich selbst zeigen kann, umso „heiler“ fühle ich mich, auch und gerade, wenn ich mich zeige als jemand, die etwas nicht kann, die Angst hat oder Scham. Und das ist echt Übungssache, und kostet manchmal, oft, Überwindung. Und da bin ich bei meinen immer wiederkehrenden Themen Vertrauen und Mut. Wer keine Angst hat, braucht nicht mutig zu sein, der ist vielleicht furchtlos, aber das ist etwas anderes. Und vertrauen bedeutet, nicht sicher zu sein, zum Beispiel, wie sich etwas entwickeln oder jemand reagieren wird auf etwas, das ich tue oder sage oder bin (von mir zeige). Und es trotzdem zu tun, im Vertrauen, dass es gut sein wird.
Heute beim Lesen hier im Forum mal wieder gesehen, dass es immer wieder mal neue Anstöße gibt zum mich reflektieren. Vielen Dank.
Thalia
Hallo Erna,
Vielleicht kennt ja jemand noch etwas interessantes dazu?
Allgemein gesprochen nicht. Aber interessant ist doch auch eigentlich nur das Persönliche, oder?
Ich bin in diesem Jahr 9 Jahre trocken, und ich träume immer noch manchmal vom Alkohol. Dass ich getrunken habe, oder dass ich Flaschen finde, aber gar nicht getrunken habe, oder dass jemand denkt, dass ich getrunken habe … verschiedene Varianten. Habe hier auch schon öfter davon erzählt. Ich hatte nie den Eindruck bei mir, dass das auf einen Rückfall hindeutet. Für mich war / ist das bestenfalls eine Hilfestellung meines Unterbewusstseins (oder was auch immer für Träume verantwortlich ist), zu gucken, ob ich gerade unter besonderer Belastung stehe, ob irgendwas nicht „rund“ läuft.
Wenn ich da nichts feststellen kann, dann ist es eben einfach eine Erinnerung, eine Gefühlserinnerung. Für mich war die Zeit, in der ich abhängig getrunken habe, ganz schrecklich, und das sitzt tief und kommt manchmal wieder hoch.
Wenn mir im Traum das Trinken verlockend erscheinen würde oder ich durch den Traum Trinkdruck bekommen würde, dann wäre das allerdings ein Signal anderer Art.
Das meine ich eben: Schau einfach bei DIR genau hin, egal was irgendwo im Internet steht.
Viele Grüße
Thalia
Hallo Erna,
hier bist du ganz sicher nicht die einzige, die zusätzlich zur Alkoholsucht noch andere Süchte hat. Wenn ich mich recht erinnere, ist dein derzeitiges Suchtmittel, von dem du dich gerade entwöhnst, ja „nur“ der Alkohol, daher bist du hier auf jeden Fall richtig, finde ich.
Du schreibst, du bist gerade ein wenig „mau“; ich wünsch dir gute Erholung dieses Wochenende. Es ist ja einfach auch anstrengend, was du derzeit erlebst. Viel Input, da bewegt sich viel im Kopf, da ist auch mal wichtig, das mal sacken zu lassen und durchzuatmen, zum Beispiel heute. Und dann aber dranbleiben, dosiert.
Über eine ambulante Therapie denkst du nach:
Eigentlich sträubt sich alles in mir, aber ich merke, dass mir diese Einzelgespräche in der Suchtberatung gut tun. Mal sehen.....habe ja keine schwerwiegenden psychatrischen Probleme, die ein Therapeut zutage bringen könnte.
Kannst du benennen, was sich da sträubt?
Und eine ambulante Suchttherapie ist ja auch nicht dazu da, „schwerwiegende psychiatrische Probleme“ zutage zu bringen. In den regelmäßigen Gesprächen mit dem Suchttherapeuten hat man dann einfach noch einen guten Anlaufpunkt, um Dinge für sich zu klären, auch einen wöchentlichen „Anker“, der in den ersten trockenen Monaten hilfreich sein kann.
Ich wünsch dir eine schöne Zeit mit deinem Sohn morgen und vor allem heute mit dir selbst
Viele Grüße
Thalia
Hallo Erna,
erstmal Glückwunsch zur ersten abstinenten Woche!
Wie blöd, dass der Test immer noch positiv ist, da musst du jetzt noch länger damit umgehen, dass dir „die Decke auf den Kopf fällt“, ich fand das auch schwierig, als ich vor einigen Monaten COVID hatte und es mir wieder gut ging.
Am Dienstag wolltest du evtl zur Suchtberatung gehen, richtig? Ich drück die Daumen, dass das dann klappt. Das ist bestimmt auch nochmal hilfreich gerade jetzt in der ersten Zeit.
Benötige von eben diesem Arzt eine Bescheinigung, dass ich frei von Süchten bin für ein Praktikum in einem sensiblen Bereich.
Naja, das bist du ja nicht … das ist ja ungewöhnlich, dass solch eine Bescheinigung gefordert wird. Finde ich schwierig. Ich kann deine Bedenken in beide Richtungen nachvollziehen. Auch hierüber vielleicht mal mit dem Suchtberater sprechen …?
Du fragtest noch, was ich meine damit, dass der Kampf jetzt zu Ende ist. Ich habe - vielleicht anders als du - lange gegen die Erkenntnis angekämpft, dass ich alkoholkrank bin. Und als ich es dann endlich in einem laaangsamen Prozess akzeptieren konnte, brauchte ich eben nicht mehr zu kämpfen: um einen „normalen“ Alkoholkonsum, gegen das schlechte Gewissen, gegen meine Scham, um den Anschein, „normal“ und nicht alkoholkrank zu sein, etc. Ja, insofern hat mich die Akzeptanz frei gemacht.
Aber auch bei mir ging es natürlich am Anfang erstmal darum, möglichst viel nüchterne Zeit anzuhäufen, damit der Kopf auch so langsam „trocken“ werden konnte, und da war bestimmt auch die ein oder andere Situation, in der ich noch gegen das Suchtverlangen „gekämpft“ habe. Allerdings erinnere ich mich daran nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin.
Dir heute einen schönen nüchternen Sonntag!
Thalia
Hallo Erna,
Ich hoffe, ich kann auf Dauer dagegen ankämpfen!!!
Das wirst du glücklicherweise nicht müssen, wenn du es jetzt ernst nimmst. Denn du hast bestimmt hier schon gelesen, dass es jetzt eben genau nicht mehr um Kampf geht.
Die Grundbausteine sind dir ja schon geschickt worden, und auch der Notfallkoffer. Suchtdruck geht auch wieder vorüber.
Für mich war anfangs ganz wichtig, wirklich alles andere erst einmal dem Trockenwerdenwollen unterzuordnen. Wie siehst du das?
Viele Grüße
Thalia
Hallo Erna,
willkommen auch von mir, auch Alkoholikerin und Mutter eines Sohnes, der gerade fünfzehn geworden ist. Ich bin vor einigen Jahren trocken geworden, kann mich aber noch sehr gut an die Scham und die Angst und das ganze Gefühlschaos am Anfang erinnern. Auch, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dauerhaft abstinent zu sein und das ganz selbstverständlich.
Auch macht mir der Gedanke bange, dass die Finger vom Alkohol lassen nun eine Lebensaufgabe sein soll, nie mehr das schöne wollige Gefühl, dafür immer Arbeit an mir selbst.
Bei mir war es so, dass das „schöne wollige Gefühl“ am Ende meiner Trinkzeit ja nur noch höchstens ganz kurz mal eintrat, dass es eigentlich nur noch eine Fabrikation meines Suchthirns war.
Du schreibst ja auch von Suchtdruck - mir hat es geholfen, als ich verstand, dass alles vermeintlich Positive, was ich mit dem Alkohol verknüpfte, Ausdruck und Teil meiner Suchterkrankung war.
(Und was noch in akuten Situationen half, war Sprudelwasser trinken.)
Ich empfinde mein Leben, seitdem ich es trocken lebe, als viiieeel weniger „Arbeit“ im Sinne von Anstrengung, als vorher. Wirst du sehen, dass es nur am Anfang so scheint, als sei es eine anstrengende Aufgabe, trocken und achtsam und fürsorglich mit sich selbst zu sein.
Ansonsten finde ich beides, Suchtberatung und offenes Arztgespräch, eine gute Idee.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg in ein freies, trockenes Leben, und freue mich, dass du hier davon schreiben willst.
Das Lesen und Schreiben im Forum hat mir enorm geholfen.
Viele Grüße
Thalia
Hihi, PB, das habe ich auch nicht gefunden und war deshalb seit gestern dauerhaft angemeldet
Ansonsten finde ich es schick.
Grüße, Thalia
Hallo Jarno,
schön, dass du dich hier austauschen willst, und Gratulation zur erfolgten Entgiftung. Für deine bevorstehende stationäre Therapie (ist das auch mit Schwerpunkt Suchterkrankung?) wünsche ich dir auch alles Gute.
Du schriebst ja über deine Qualifizierte Entgiftung, du habest sie
mit vielen neuen Erkenntnissen zu meiner Krankheit abgeschlossen.
Da bin ich auch gespannt, wenn du darüber mehr erzählen magst.
Viele Grüße
Thalia
trockene Alkoholikerin