Schön, dass ich Euch gefunden habe.

  • Ich heisse Beatrice, bin 50j., verheiratet seit 27 Jahren. 2 Töchter 22/19, habe 3 Kater und 1 Katze (minou heisst mein Siam-Kater).

    Ab wann ist man Alkoholiker? Ich habe nämlich Angst davor, auf dem besten Weg zu sein! Ich trinke seit 10 Jahren fast täglich 1/3 Flasche (Grappa od. Cognac) über den Tag verteilt. Nun hat sich das aber auf 1/2 Fl. gesteigert. Wenn ich einige Tage nichts trinke (kommt äusserst selten vor) habe ich aber keinerlei Beschwerden, denke aber ständig daran, wie schön es wäre was zu trinken. Seit gestern null Drink.

    Die Schwester meines Mannes, meine Schwägerin, war schwere Alkoholikerin. Sie hatte zwei Entzüge. Beim letzten Rückfall war es so schlimm, dass sie nicht mal mehr den Löffel halten konnte und ich sie füttern musste. Wir haben sie dann in eine Klinik gebracht. Inzwischen ist sie aber leider an Lungenkrebs gestorben. Sie war für mich der einzige Mensch, mit dem ich über alles reden konnte.

    Ich möchte nie soweit kommen wie sie, das würde mein Mann nicht verkraften. Bin ich auch so gefährdet?

    Liebe Grüsse und einen schönen Tag wünsche ich Euch allen
    Beatrice

  • Hallo Minou

    Auch von mir herzlich Willkommen.

    Ab wann man Alkoholabhängig wird, lässt sich schwer sagen, denn jeder Mensch reagiert anders auf Alkohol. Um herauszufinden ob du bereits abhängig bist, trinke ein paar Wochen keinen Alkohol. Wenn du in der Zeit oft an Alkohol denken musst, dann deutet das auf eine Abhängigkeit hin. Äußerst bedenklich finde ich allerdings, dass die Menge sich in letzter Zeit gesteigert hat. Alles Weitere zur Abhängigkeit hat Robert bereits geschrieben.

    Ob nun abhängig oder nicht sei einmal dahingestellt, eine halbe Flasche Cognac täglich stellt ein hohes gesundheitliches Risiko dar. Es wird davon ausgegangen, dass bei einem täglichen Alkoholkonsum von 20 g bei Frauen oder 40 g bei Männern, über einen längeren Zeitraum hinweg, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen schweren Leberschaden besteht. In einer halben Flasche (0,75 l) Cognac sind ca. 110 g Alkohol. Das ist die 5 bis 6-fache Menge, wobei zu bedenken ist, dass die Gefährdung nicht linear ansteigt sondern sich potenziert. Ich kann dir nur raten, deshalb in Zukunft sehr vorsichtig mit Alkohol umzugehen.

    Gruß Henri

  • Guten Morgen Robert, guten Morgen Henri, guten Morgen Karsten,

    herzlichen Dank für Eure Antwort.

    Als ich das von mir Geschriebene durchgelesen habe, ist mir erst bewusst geworden, was ich bisher getan habe! Ich habe viele Beiträge in diesem Forum gelesen, mich aber nicht "betroffen" gefühlt. Man verdrängt ja meist alles Unangenehme!

    Ich habe immer darauf geachtet, die Kontrolle möglichst nicht zu verlieren und dass es niemand merkt. In meinem Innersten hatte ich offenbar schon Bedenken, sonst hätte ich nicht nach einem solchen Forum gesucht.

    Seit 1.6. habe ich beschlossen, es mal "ohne" zu versuchen. Wurde mir schwer gemacht, da ich vorgestern und gestern Abend Geschäftsessen mit Kunden hatte. Normalerweise wäre ich schon nie nüchtern hingegangen. Wie üblich, musste ich den Wein aussuchen, trank 2 kleine Schlückchen und liess den Rest stehen!! War zwar nicht leicht, aber Cola schmeckt auch! Hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe, besonders da ich solche Essen über alles hasse!

    Eine neue Flasche steht verschlossen in der Bar (nicht wie bisher in meinem Schrank), so soll es auch bleiben! Es ist für mich leichter wenn ich weiss ich könnte, wenn ich wollte... (ich musste nie zur Tanke gehen, da ich immer Vorrat hatte!) Übrigens trinkt mein Mann praktisch nie.

    Mir war der Alkohol bisher sehr wichtig. Gerade bei meinem Dauerstress mit Arbeit, Familie und jahrelangen Problemen.

    Ich wünsche Euch allen ein schönes Weekend und liebe Grüsse
    Beatrice

  • Salü Beatrice

    Ist ja prima, dass du dich entschlossen hast, ohne Alkohol auszukommen.

    Ich weiß aber nicht so recht, ob du dir dabei nicht so einige Hintertüren offen lässt? Wenn du schreibst „ich versuche“, höre ich da so ein leises „wenn’s klappt ist das okay, und sonst auch nicht schlimm“ heraus?

    Eine neue Flasche in der Bar. Es wird für dich bei Trinkdruck ganz leicht sein, diese zu öffnen und nachher in deinen Schrank zu stellen. Wie es dann weitergeht, brauche ich nicht zu schreiben. Ob es leichter für dich ist, wenn eine volle Flasche da ist? Da zweifle ich dran.

    Wein aussuchen soll demnächst auch jemand anders machen. Was du da machst mit den zwei kleinen Schlückchen, ist so eine Art von kontrolliertem Trinken, das ich für fast unmöglich halte. Jedenfalls machst du dir das Trockenbleiben äußerst schwer damit

    So, hab jetzt genug genörgelt, wünsche uns 24 trockene Stunden.

    LG Henri

  • hallo beatrice,

    erst einmal von mir auch ein herzliches willkommen hier im forum.

    ich möchte mich henri einfach mal anschliessen, du hälst dir ein hintertürchen offen. du bist abhängig, das hast du erkannt, aber falls es dir "schlecht" gehen sollte, hast du ja alkohol im haus :roll:
    da frag ich mich auch, WILLST du überhaupt aufhören???
    es gibt nur einen weg: GANZ aufhören, keine zwei schlückchen wein dort, eine flasche in der bar da usw.
    mach deine wohnung alkoholFREI, du MUSST auch nicht bei einem geschäftsessen wein trinken o.ä., es gibt auch andere menschen, die NICHT alkoholkrank sind, aber auch nichts trinken, sie stossen statt mit sekt oder wein eben mit saft an. ALLES ist möglich, nur eins musst du einhalten, den ALKOHOL GANZ WEGLASSEN.
    ich hoffe du schaffst es und wünsche dir viel kraft.

    lg soul

    "Hurra, wir leben noch" **Milva**
    Wer Fehler findet, kann sie behalten ;)

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