Liebe Evy,
das ist so ein schwieriges Ding. Diese Coabhängigkeit wenn es um so nahe Angehörige, um das eigene Kind geht. Ich war coabhängig von meinem Exmann, das war schon schlimm genug.
In meinen Augen ist abhängig trinken Selbstmord auf Raten.
Dein Sohn hatte ja nun schon mehrere Entzüge hinter sich, die letzten waren lebensgefährlich. Er weiß ja, worauf er sich einlässt. Und das ist das schwierige Thema bei der Sache. Ihm die Verantwortung für sein Leben zu überlassen.
Du willst nicht, dass er stirbt. Das ist klar. Welche Mutter will das? Meine Tochter ist gestorben, vor 4 Jahren, aber an einer Embolie, nicht an einer Sucht. Und es ist das schlimmste überhaupt.
Das Fatale an Sucht ist ja nun aber, dass es niemand stoppen kann außer der Süchtige selbst. Und mit Sicherheit weiß dein Sohn Stellen, an die er sich wenden kann, um professionelle Hilfe zu bekommen.
Dein Sohn ist nun bei deine Mann. Beide sind erwachsene Menschen. Sie sind verantwortlich für sich selbst. Du kannst da nun nichts machen! Wenn dein Sohn krampft, wird dein Mann schon wissen, was zu tun ist. Versuche einfach zu vertrauen bzw. die Verantwortung, die du meinst zu haben, los zu lassen.
Auch wenn es dich gerade zerreißt, mehr kannst du im Moment nicht machen. Es liegt nicht in deiner Macht, du kannst es nicht kontrollieren und es ist nicht deine Verantwortung.
Liebe Grüße
Aurora