Beiträge von Aurora

    Hallo Liesel,

    meine Kinder waren damals 25 und 23 Jahre alt. Als ich mich endlich getrennt habe. Und hatten schon längst kapiert, wie es hinter der Fassade aussah.

    Die ganz schlimme Zeit mit dem Trinken war nicht gleich von Anfang an. Als mein Exmann und ich geheiratet hatten trank er zwar auch schon gerne viel zu viel. Aber das war für mich "normal". Ich kannte das aus meinem Familien- und Freundesumfeld. Im Laufe der Jahre wurde es dann langsam mehr und mehr bzw es veränderte sich.

    Die Kinder waren damals richtig froh darüber, dass ich mich endlich getrennt habe und haben mich sehr unterstützt.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Liesel,

    ich hab auch immer die Fassade aufrecht gehalten. Das ist meiner Erfahrung nach eine der Aufgaben, die wir Cos glauben haben zu müssen.

    Dass das genau das verkehrteste war für die Kinder und für mich hab ich nicht erkannt.

    Das ist wie die Potemkinschen Dörfer. Von außen alles toll aber hinter der Fassade stapelt sich der Dreck...

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Liesel,

    ich finde es gut, dass du deine Angst ehrlich hier sagst.

    Ich habe selbst viel zu lange an Angst festgehalten. Bei mir war die Angst eine " Geschiedene" oder Alleinstehende Frau zu sein lange ein großer Punkt, warum ich an meiner kaputten ersten Ehe festgehalten habe. Völlig unlogisch, wie ich es heute sehe.

    Ich habe mich nur als vollwertige Frau gefühlt, wenn ich einen Mann habe. Und außerdem war es mir unsagbar peinlich, dass ich es nicht geschafft hatte, meinem Mann beizustehen, zu helfen.

    Als ich endlich gehen konnte, mich trennen konnte, war es eine unglaubliche Erlösung. Wieder leben zu können ohne diese vermeintliche Verantwortung für ihn tragen zu müssen, ohne dieses ganze Suffgedöns, die Wut auf ihn und so weiter.

    Ich war alleine viel besser dran. Denn endlich hatte ich Energie für mich und konnte mir neue Kontakte aufbauen.

    Was mal kommen wird, im Alter, steht in den Sternen. Darum mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo und willkommen Tanzäffchen,

    mit einem Abhängigen zusammenzuleben ist an sich schon sehr schwer. Aber als trockene Alkoholikerin setzt das der Situation noch einen drauf. Denn du bist ja ständig von Triggern umgeben. Schreibst du ja selbst.

    Mir ist eig.klar das ich mich trennen muss. Aber es ist so verdammt schwer ;( ;(

    Hier kannst du im Austausch mit anderen Angehörigen Wege für dich finden, da rauszukommen.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Liesel,

    nee, lustig macht sich hier keiner. Und du bist leider auch nicht die erste, der solche Ratschläge bei Beratungsstellen gegeben wurde. Ich finde das immer sehr traurig zu lesen. Da sitzen Berater an solch wichtigen Stellen und haben anscheinend keine Ahnung von dem, was sie da machen.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Charly,

    herzlich willkommen.

    Du bist hier richtig im Vorstellungsbereich. Und auch mit deiner Situation bist du hier richtig.

    Ein Kind mit einer Suchterkrankung ist für Eltern eins der schwierigsten Dinge. Zu sehen, wie dein Kind sich kaputt macht, körperlich, psychisch und gesellschaftlich ist schlimm. Zumal die Hilfe, die du geben möchtest ja bei Suchterkrankten erstmal in's Leere läuft. Nicht angenommen werden kann oder will.

    Hier kannst du dich mit anderen Angehörigen austauschen.

    Liebe Grüße Aurora

    Hey Jump,

    In einem anderen Faden hat mal jemand geschrieben, es gäbe zwei Sorten von Co-Sein: entweder Helfersydrom oder machtbesessener Manipulator (ich sag's jetzt mal überspitzt).

    Meine eigene Erfahrung ist, dass ich beide Seiten in mir hatte.

    Also zum einen habe ich geholfen, gesorgt und mich bemüht immer da zu sein. Zum anderen fand ich es gut, dass ich die Fäden in der Hand hatte und schalten und walten konnte, wie ich es wollte. ( Auch wenn ich mich gerne beklagt habe, wie alleine ich doch bin mit allem)... Ich hab mich beklagt aber gleichzeitig alles an mich gerissen.

    Ich war also eine helfende, mächtige Manipulatorin. Multitasking eben.

    Ich hab das nicht aus Berechnung gemacht, dass es so war habe ich erst später in der Aufarbeitung gesehen. Ich habe aus diesem Verhalten meinen Wert erhalten, Anerkennung und Daseinsberechtigung. Ich habe mich wichtig und gebraucht gefühlt.

    Dass das kein gesundes Verhalten für mich war, das wusste ich nicht wirklich. Ich habe so gelebt, wie ich geprägt worden war. Durch Familie, gesellschaftliche Einflüsse, das damalige Bild der Frau.

    Also eine Unsymphatin bist du für mich nicht, dann müsste ich auch eine sein. Nönö, wir sind cool weil wir erkennen und verändern.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Mami,

    ich schließe mich Morgenrot an.

    Was du erlebst ist häusliche Gewalt. Das ist sehr schlimm und auch gefährlich. Für dich und dein Kind. Kannst du dich deiner Familie, Freunden anvertrauen?

    Es gibt Möglichkeiten für dich. Wie Morgenrot schon schrieb: Frauenhaus. Caritas, Diakonisches Werk, Anwälte, Polizei...

    Mach dir bewusst, dass nicht du Schuld bist denn das bist du nicht. Er ist abhängig und der Alkohol setzt die Hemmschwelle herab. Dafür kannst du ja mal garnichts. Haus und Hof sind nicht so wichtig wie dein Leben und das deiner Kleinen. Was mit diesen Sachwerten wird ist erstmal nebensächlich.

    Ich schicke dir eine riesige Portion Mut.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Waldelfe,

    nein, er kann nicht erwarten, dass du dir Sorgen machst, Hoffnungen hast. Und du musst das auch nicht von dir selbst erwarten. Niemand zwingt dich dazu.

    Es ist schon eine schwierige Situation und deine Zweifel und Ängste, Sorgen, verstehe ich gut. Es ging mir mit meinem ersten Mann ähnlich. Jahr für Jahr saufen, Versprechungen, meine Hoffnungen. Als er nüchtern wurde, waren meine Ängste und Zweifel nicht verschwunden. Dazu hatte ich ja zu lange mit diesem Auf und Ab gelebt.

    Vielleicht könnt ihr ein Gespräch darüber führen, wie sehr dich seine Äußerungen verwirren und welche Schwierigkeiten du hast, zu vertrauen. Das muss ja erst wieder wachsen. Und er hat zu tun mit seinem Prozess, nüchtern zu bleiben. Du hast einen ähnlichen Prozess zu bewältigen.

    Nämlich zu erkennen, dass du nicht für ihn sondern für dein eigenes Leben Verantwortung hast. Dass du nichts aushalten musst sondern entscheiden darfst und kannst, was du zulässt und was nicht. Dass du erkennst, dass du nicht von ihm abhängig bist sondern es dir gutgehen kann, auch wenn es ihm gerade nicht so geht.

    Das sind schwierige Dinge. Glaub mir, ich habe das hinter mir. Aber es macht frei, die eigenen Grenzen zu erkennen und auch sich selbst wichtig zu nehmen. Denn dein Leben lebst DU ja. Und warum darf es dir dabei nicht gut gehen?

    Mir hat der Austausch hier immer sehr gut geholfen. Also hau in die Tasten und nutze die Chance deiner Selbsthilfegruppe hier.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Tamara,

    erstmal herzlich willkommen.

    Du hältst aus, schreibst du.

    Und er ist bösartig, wirft Sachen nach dir, beleidigt dich, fängt Streit an. Du läufst wie auf Eiern um ihn nicht zu verärgern, kümmerst dich um alles. Kannst es kaum noch ertragen.

    Und dann:

    ich liebe ihn sehr,

    Was ist denn daran Liebe? Was liebst du so an ihm?

    Das frage ich ganz ernstgemeint. Ich war ja auch lange genug coabhängig. Und hab so etliches mit Liebe verwechselt.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Norma,

    es ist bitter und sehr verletzend. Nun hat er eine Neue und will mit ihr nüchtern werden...

    Ja, er hat eine Neue - eine neue Coabhängige, die ihm an den Lippen hängt und ihre ganzen Kräfte mobilisiert weil sie die erste und einzige sein wird, die ihn retten kann. Wer's glaubt... Reine Spekulation meinerseits aber nicht so abwegig, oder? Ich hab es hier auch schon öfter so gelesen.

    Du bist ihm zu unbequem geworden.

    Sei froh, dass du ihn los bist.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo und willkommen Lia,

    das ist das Schlimme, dass du im Grunde genommen das Leid siehst und nichts daran ändern kannst. Dein Vater trinkt und deine Mutter macht sich damit kaputt, ihn irgendwie da rauszuholen.

    Als Kind, auch wenn du erwachsen bist, als eine Art Therapeutin zu funktionieren, ist eine unmögliche Aufgabe. Du steckst ja quasi selbst in dem System mit drin. Und es ist nicht deine Aufgabe, der Seelenmülleimer für deine Mutter zu sein.

    Na klar ist es sehr schwierig, sich abzugrenzen. Es geht um deine Eltern. Aber du merkst ja selbst wie dich das kaputt gemacht hat. Familie, Freunde können sowas kaum bis garnicht nachvollziehen, wenn die sowas nicht selbst erlebt haben.

    Darum bist du hier goldrichtig. Es gibt hier viele EKAs und du wirst da auf Verständnis stoßen.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Midnightsun,

    du entschuldigst und entschuldigst ihn... das ist typisch Co. " Er kann doch nichts dafür, er ist ein Opfer der Umstände" etc. Er ist aber erwachsen und für sein Verhalten verantwortlich.

    Klar, die Sucht übernimmt da mehr und mehr Körper, Geist und Seele in Beschlag. Aber es gibt viele Hilfsangebote. Er muss sie nur annehmen. Solange er das nicht will oder kann ist ihm nicht zu helfen. Und dafür kann niemand was.

    Weder das Umfeld noch die Umstände.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo SouthAfrica,

    mein erster Mann hat zwar keine Entzugsreha gemacht aber er war ca 14 Tage im Krankenhaus. Zur Entgiftung.

    In dieser Zeit fand ich es für mich beruhigend, dass er weg war und ich viel stressfreien leben konnte. Ich habe die Zeit genutzt um zu mir zu kommen.

    Da ich allerdings sowieso in Trennung zu meinem Ex war, fiel mir das nicht schwer, dass er nicht da war. Im Gegenteil.

    Du wolltest die Zeit für dich nutzen, hattest du anfänglich geschrieben. Ich finde das eine gute Idee.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Jump,

    Ich hab mal vor kurzem eine Freundin gefragt warum um Himmels Willen eigentlich noch NIE jemand aus dem Freundeskreis zu mir gesagt hat: verlass' ihn, du musst da raus! Sie hat lange überlegt und meinte schließlich: weil er so nett ist.

    Wie krass ist DAS denn.

    Aber ich habe damals, immer wenn ich das Wort " Trennung" oder Ähnliches erwähnt hatte, gehört:

    Dann geht er ganz unter

    Das verkraftet er nie

    Du musst besser auf ihn aufpassen

    Damit wurde meine Zeit, die für MICH echt furchtbar war, noch verlängert. Das gab massig Schuldgefühle und Verantwortung bei mir. Toll :twisted:

    Liebe Grüße Aurora

    Ich denke der Frauentag sollte uns Menschen verdeutlichen, welche Rollen Frauen noch immer in unserer Gesellschaft spielen.

    Welche Prägungen und Werte wir noch immer aufgedrückt bekommen.

    Ich denke zum Beispiel nur an die Frauen, die hier als Coabhängige aufschlagen. Und ja, es sind überwiegend Frauen, die Männer sind an 1 Hand abzuzählen. Wie oft nehmen Frauen noch immer nicht wahr, was in toxischen Beziehungen passiert. Welche psychische Gewalt da ausgeübt wird, körperliche Gewalt.

    Wie oft sie noch immer auch finanziell abhängig sind weil sie für ihre Kinder da sein wollen, beruflich zurückstecken. Mütter, die Karriere machen wollen, werden noch immer misstrauisch beäugt. Frauen verdienen immernoch oft weniger für die gleiche Arbeit wie ein Mann.

    Wie oft sie sexueller Gewalt ausgesetzt waren und sind, im Berufsleben, Privatleben, überall. Ich weiß das alles aus eigener Erfahrung.

    Ich finde, daran sollte uns der Frauentag erinnern. Aber nicht nur 1 Mal im Jahr...

    Aurora

    Hallo Jump!

    dass es einen sekundären Krankheitsgewinn gibt bzw etwas, was dem entspricht, glaube ich hundert pro.

    Ich kann es jedenfalls auch von mir selbst behaupten. Das ging so lange, bis das Schlimme immer schlimmer wurde und der Gewinn immer weniger bis null. Da konnte ich Nägel mit Köpfen machen.

    Liebe Grüße Aurora