Hallo Waldelfe,
nein, er kann nicht erwarten, dass du dir Sorgen machst, Hoffnungen hast. Und du musst das auch nicht von dir selbst erwarten. Niemand zwingt dich dazu.
Es ist schon eine schwierige Situation und deine Zweifel und Ängste, Sorgen, verstehe ich gut. Es ging mir mit meinem ersten Mann ähnlich. Jahr für Jahr saufen, Versprechungen, meine Hoffnungen. Als er nüchtern wurde, waren meine Ängste und Zweifel nicht verschwunden. Dazu hatte ich ja zu lange mit diesem Auf und Ab gelebt.
Vielleicht könnt ihr ein Gespräch darüber führen, wie sehr dich seine Äußerungen verwirren und welche Schwierigkeiten du hast, zu vertrauen. Das muss ja erst wieder wachsen. Und er hat zu tun mit seinem Prozess, nüchtern zu bleiben. Du hast einen ähnlichen Prozess zu bewältigen.
Nämlich zu erkennen, dass du nicht für ihn sondern für dein eigenes Leben Verantwortung hast. Dass du nichts aushalten musst sondern entscheiden darfst und kannst, was du zulässt und was nicht. Dass du erkennst, dass du nicht von ihm abhängig bist sondern es dir gutgehen kann, auch wenn es ihm gerade nicht so geht.
Das sind schwierige Dinge. Glaub mir, ich habe das hinter mir. Aber es macht frei, die eigenen Grenzen zu erkennen und auch sich selbst wichtig zu nehmen. Denn dein Leben lebst DU ja. Und warum darf es dir dabei nicht gut gehen?
Mir hat der Austausch hier immer sehr gut geholfen. Also hau in die Tasten und nutze die Chance deiner Selbsthilfegruppe hier.
Liebe Grüße Aurora