Ich bin verzweifelt.

  • Hallo bini,

    es tut mir sehr leid für Dich, dass Dein Mann direkt nach der Therapie all Deine Hoffnungen wieder zerschlagen hat.

    Es ist zwar kein Trost, aber manche brauchen wirklich mehrer Anläufe, bis sie den Ernst der Lage erkannt haben und tatsächlich was für sich tun wollen. Vielleicht hat er es nur dir zu liebe getan und das reicht leider nicht.

    Er muss es für sich wollen.

    Mein Partner hat schon 4 Entzüge hinter sich. Er lebte 11 Monate in einer WG und nach seinem letzten Entzug ist er nun in einer Langzeittherapie, die mind. 12 Monate dauern wird.

    Denke bitte an Dich und vor allem an Deine Kinder. Sie kriegen mehr von dem Dilemma mit, als man glaubt. Eine räumliche Trennung wäre sicherlich fürs erste am allerbesten. Sag ihm, dass Du so nicht mehr mit ihm leben kannst. Das Du für ihn da bist, wenn er tatsächlich aufhören will zu trinken, aber das Du den ganzen Zirkus jetzt nicht nochmal mitmachen wirst.

    Ich hoffe, Du wirst einen Weg finden.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo bini und herzlich willkommen

    Während der Therapie bist du unter Gleichgesinnten und dein tägliches Leben läuft sehr geschützt ab. Nach der Entlassung ist es jedoch nicht so einfach, wie manche sich das vorstellen. Es reicht nicht, nur Therapie zu machen und dann bin ich automatisch trocken. In der Therapie lerne ich zwar Strategien, wie ich trocken bleiben kann, aber diese müssen dann in der Praxis auch umgesetzt werden und dabei sind Gespräche mit dem Suchtberater und auch anderen Betroffenen sehr wichtig. Anscheinend hat dein Mann das nicht ernst genug genommen. Da reicht es schon, wenn er mit einem Glas anfängt, um dann sehr schnell wieder in das alte Trinkverhalten zu verfallen.

    Für dich und die Kinder ist es im Moment ein Zustand, den ihr so nicht länger ertragen könnt. Es macht dich nervlich fertig und du wirst das auf Dauer auch nicht durchhalten. Besonders aber die Kinder werden leiden und in dem Alter können sie sich nicht dagegen wehren.

    Wie es aussieht, wird es für dich nur zwei Möglichkeiten geben. Die erste, du redest mit ihm und er versucht trocken zu werden. Das wird er aber nicht so ohne weiteres schaffen, sondern er wird wieder Hilfe brauchen. Als erstes müsste er dann mit dem Suchtberater reden. Ob nach so kurzer Zeit noch mal eine Therapie bewilligt wird, wäre zu klären.

    Die zweite wäre, eine Trennung von ihm in Betracht zu ziehen. Für die Kinder ist es sicherlich besser, ohne Vater aufzuwachsen, als mit einem Vater der andauernd nur betrunken ist. Die Trennung kann bei ihm bewirken, dass er sich der Ernsthaftigkeit seiner Lage erst bewusst wird und dann doch trocken wird.

    Wünsche euch alles Gute und dass er ein Einsehen hat.

    Lieben Gruß
    Henri

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