Der Schmerz ist das grösste Geschenk

  • Hallo giggi und Willkommen im Forum.

    Ich kann Dir nur den Tipp geben, zieh die Sache durch, wenn Du nochmal glücklich im Leben werden willst.
    Das ist nämlich an der Seite eines nassen Alkoholikers nicht möglich.
    Was er tut, ist seine Sache.
    Wenn Du bleibst bzw. so weiter machst, hilfst Du ihm sicher nicht.
    Wenn er aber mal wirkliche Konsequenzen zu spüren bekommt, wird er vielleicht mal wach und geht seine Alkoholkrankheit an.
    Dafür bist DU aber nicht verantwortlich.
    Er ist erwachsen, er weiß, was zu tun ist und sicher auch, wo er Hilfe bekommen kann.
    Sowas kann heutzutage jeder auch noch im Vollsuff im internet recherchieren.

    Und nochwas... der Alkohol setzt nur Hemmschwellen herab, er kann einen Menschen nicht komplett verändern, das ist jedenfalls meine feste Überzeugung.
    Und Fremdgehen ist nicht allein dem Alk zuzuschreiben... wie gesagt, er setzt nur die Hemmschwelle herab, der Wunsch dazu müßte aber schon vorhanden sein.
    Es gibt nämlich viele Alkoholiker/innen, die niemals, auch nicht der versoffensten Zeit, fremdgingen.
    Der Alk richtet ganz ohne Zweifel schlimme Dinge an, die man nüchtern so nicht getan hätte.
    Aber ALLES kann man(n) auch nicht allein auf den Alk schieben :wink:

    Zitat


    Gott sei Dank habe ich einen tollen Beruf und mache mir keine Sorgen, als alleinerziehende Mutter über die Runden zu kommen. Er verdient auch gut.


    Dann hast Du sehr viel bessere Voraussetzungen als viele andere Frauen in ähnlicher Situation.
    Mach was draus !
    Steig aus dieser schmerzhaften Situation aus.
    Du hast es sicher nicht nötig, Dich an nen Typ zu hängen, der sein Geld lieber besoffen im Puff zerknallt (ich sehe mal hier von passenderen, aber ordinäreren Worten ab).
    Mache Dir und Deinem Kind ein schöneres Leben als wie ihr es momentan habt.
    Das habt ihr BEIDE verdient !

    Ich habe auch oftmals das Gefühl, das einige Frauen das Gefühl bei einer Trennung haben, das sie nun für immer allein sein würden oder alleinerziehend usw.
    Das ist ja auch Unsinn, man wird einen neuen Partner finden !
    Nur sollte man als CO darüber nachdenken, ob man nicht selbst auch eine Therapie bräuchte?
    Denn ansonsten hast DU als nächstes auch wieder son hilfsbedürftigen Typ am Haken, an dem Du Dein Helfersyndrom auslebst.
    Das ist für Beide keine gesunde Vorraussetzung für eine Beziehung auf Augenhöhe, sondern dann wieder nur so ne kranke Abhängigkeitsbeziehung.

    Und fall nicht auf sein Selbstmitleid herein, denn darin sind wir Alkoholiker ganz groß.
    Wir kriegen es sogar hin, anderen für alle mögliche und unmögliche die Schuld in die Schuhe zu schieben.
    Oder geben halt den Märtyrer.
    Egal, hauptsache man kann den CO auf Spur halten.
    Das ist der einzige Sinn des Ganzen.
    Und dafür werden oft alle Register gezogen.
    Müssen aber meist gar nicht mal, denn der Alkoholiker kennt ganz genau die CO-Knöpfe.
    Da muss man meist nur kurz antippen und schon springt der CO wieder, so wie er soll.

    Zitat

    Gleichzeitig sieht er sich jetzt auch in der Opferrolle, aber ich lasse mich nicht zur Täterin machen


    Vielleicht tut es gut, hier gar nicht von Tätern und Opfern anzufangen.
    Ich glaube in solchen Fällen eh nicht dran, das jemand nur Täter und der andere nur Opfer ist.
    Da steckt erheblich mehr dahinter. Aber soll jetzt nicht Thema sein.
    Auch Schuldfragen führen zu nichts. Das kannst Du Dir also auch sparen.
    Das einzige, was jetzt zu was führen kann, ist die Beendigung dieser unglücklichen Situation.
    Und denke bitte auch an Dein Kind !
    Erwachsene können Beziehungen beenden, Kinder aber nicht einfach so.
    Sie müssen oft in Situationen ausharren, weil die Eltern es nicht schafften, solche Dramen zu beenden.
    Ich finde sowas einfach furchtbar, wenn Kinder leiden müssen, weil die Eltern keinen Hintern in der Hose haben.

    LG Sunshine (Alkoholikerin, trocken)

  • Liebe gigi,
    ich kann Dir in allen Punkten nur 100% zustimmen.
    Setz bitte Dein Vorhaben in die Tat um, um wieder glücklich zu werden.

    Und Ja, natürlich ist das alles ohne Kinder einfacher, frau versucht ja immer auch die Familie zusammenzuhalten.
    Aber die Kinder leiden ja auch in so einer Beziehung :(
    Manchmal ist es auch eine bequeme Ausrede, um nicht handeln zu müssen.
    Dann werden die Kinder vorgeschoben oder das gemeinsame Haus oder was auch immer.
    Wenn man sucht, findet man immer was, um nicht handeln zu "können".
    Auch dieses "bei anderen ist es ja noch viel schlimmer" geht in diese Richtung, nicht handeln zu wollen.

    Du hast ganz genau recht, DU leidest, also musst DU was ändern.
    Egal was wie bei anderen ist, das ist für Dich nicht relevant.

    Ich drücke Dir die Daumen für Deinen weiteren Weg.
    Nutze bitte hier auch die Austauschmöglichkeit für Dich, das wird Dich auch weiter bringen.

    LG Sunshine

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