Meine Mutter und die ständigen Rückfälle

  • Um euch die Schwierigkeiten mit meiner Mutter (59) näher zu bringen, muss ich ein wenig weiter in der Vergangenheit zurückgehen.
    Laut meinem Vaterfing alles mitte der 80er Jahre an, als meine Eltern gerade beim Wohnung sanieren im Elternhaus meiner Mutter waren. Meine Großeltern, im Speziellen mein Großvater, haben beim Umbau kaum bis gar nicht geholfen und haben sich in jeden Baumaßnahme eingemischt. Für meine Mutter war das eine sehr schwierige Zeit, denn es kam keine Unterstützung, sondern nur negative Kritik. Dies hatte zur Folge, dass meine Mutter zum ersten Mal in einen tiefen Sumpf fiel. Nach einem Entzug war das Problem dann vorübergehend abgetan. Obwohl meine Mutter nicht abstinent lebte, gab es in den Jahren danach keinen „Rückfall“. Erst im Jahr 2006 als sie eine schwere Knieverletzung erlitt und kurz darauf eine Krebsdiagnose bekam, begann das ganze Drama nach den diversen Operationen und Behandlungen erneut. In den Jahren danach gab es immer wieder heftige Rückfälle, die mit dem üblichen Programm behandelt wurden. Ich konnte es damals nicht fassen, dass meine Mutter ein Alkoholproblem habe, doch das war nicht zu übersehen. Damals deutete ich in meiner naivität ihre Symptome immer anders, mittlerweile erkenne ich sofort, wenn sie wieder mit dem trinken beginnt. Bis 2014 war es dann etwas besser, meiner Erinnerung nach gab es nur einen Rückfall in einem Zeitraum von mehreren Jahren. 2015 änderte sich alles schlagartig. Mit dem immer größer werdenden Pflegeaufwand bei meiner Großmutter, wusste sich meine Mutter nicht mehr zu helfen und fiel in einen richtig tiefen Sumpf. Das führte soweit, dass sie einen stationären Entzug machte und einige Beratungs- und Psychologengespräche in den Folgemonaten besuchte. Leider hat sie diese Besuche mit der Besserung ihres eigenen Zustandes wieder aufgegeben. Seit diesem Zeitpunk wiederholen sich die Rückfälle im 10 Monats- bis Jahresrythmus. Vor rund 4 Wochen war gerade der letzte.
    Außerdem hat meine Mutter zwei große Probleme. Erstens glaubt sie immer, dass sie alles alleine schaffen kann und dasso lange versucht, bis sie wieder beim Alkohol landet. Zweitens schafft sie es nicht abstinent zu leben. Es beginnt mit alkoholfreiem Bier und endet beim Schnapps. Ich habe ihr schon so oft versucht zu erklären, dassdasalkoholfreie Bier ein Teufel ist, aber ich rede gegen eine Wand.
    Nun seid ihr dran. Ich freue mich um hilfreiche Ratschläge und Vorschläge.

  • Hallo BetaPi,

    super, jetzt hast du dein Thema auch hier eingestellt und ich hoffe, dass du einen guten Austausch hast!

    Das Thema "alkoholfreies Bier" ist so 'ne Sache. Für mich liest es sich so, als hätte deine Mutter nicht wirklich verstanden, worum es bei einem abstinenten, trockenen Leben geht. Da müssen auch bestimmte Dinge geändert werden, Dinge, die der Saufzeit so ähnlich sind. Und Biertrinken ist nun mal eine starke Erinnerung an Saufzeiten, sag ich mal. Alkoholfreies Bier gibt es eh nicht wirklich in meinen Augen, aber selbst wenn, so ist schon einfach das Öffnen solcher Flasche, der Geruch und Geschmack usw ein so starker Trigger, dass daraus nichts Gutes werden kann.

    Solange deine Mutter das aber nicht selbst einsieht wirst du gegen eine Wand reden. Leider...

    Was kannst du aber nun für dich selbst tun? Hast du eine Idee was für dich gut sein kann, um mal die Gedanken an deine Eltern für eine Zeit lang los zu werden und dein Leben zu leben?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Das Thema alkoholfreies Bier ist wirklich ein Thema für sich. Aber wie du so schön gesagt hast, ist ohne die Einsicht meiner Mutter alles unmöglich.

    Da ich seit knapp 2 Jahren nicht mehr zuhause wohne, gehe ich mit dieser Thematik nicht mehr so um wie früher, jedoch erbarmen mir dann immer mein Vater und mein Bruder. Weiters ist der (Leistungs)Sport für mich eine super Möglichkeit neinen Kopf von all dem frei zu bekommen.

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