Jumi schreibt:
Zitatich kann dir leider keine tipps geben, da ich es erst jetzt mir eingestehe...
Hallo Tavina und Jumi,
mir ging es identisch. Ich war auch erst "zufrieden" wenn alles vernichtet war. Ich bin jetzt drei Monate nüchtern und bin auch dabei mir das alles einzugestehen. Und ich glaube ich kann euch schon einen Tipp geben:
Das geht nicht von heute auf morgen. Man muss das sehr ernst und kontinuierlich betreiben. Bei mir reißen die Geständnisse mir gegenüber gar nicht mehr ab. Und das ist gut so, denn viel zu lange habe ich einen Entwicklungsstau zugelassen, bin einfach nicht mehr aus dem Quark gekommen.
Als ich hier vor ein paar Wochen auftauchte wusste ich wohl, dass ich mich endgültig vom Alkohol trennen wollte, aber wie grundlegend dieser Trennungsprozess mein Leben ändern würde war mir so nicht klar. Woher auch, kann man ja nicht wissen. Ich weiß es immer noch nicht, ahne es nur. Das ist wohl die Stelle des Prozesses, an der ich sonst immer kehrt gemacht hatte, weil ich Schiss hatte vor der Veränderung und vor mir selbst.
Aber bei mir ist Schluss damit. Ich kehre nicht mehr um. Ich zieh' jetzt durch, komme was da wolle. Ich werde/bleibe trocken und der Rest ergibt sich dann daraus. Egal was der Rest für mich sein wird, ich bleibe trocken, weil jeder trockene Rest besser ist, als der Nebel der hinter mir liegt.
Jetzt begreife ich langsam, dass mein Trockenwerden und Trockenbleiben ein Vorgang ist, der mich immer begleiten wird. Ich bin froh, dass ich in der Lage bin diese Herrausforderung positiv anzunehmen, sodass mir diese Aussicht keine Kopfschmerzen bereitet. Ich bin ungebrochen glücklich darüber diesen Prozess eingeleitet zu haben und klaren Kopfes weiterführen zu können. Ich habe lange zuvor davon geträumt. Jetzt erfülle ich mir diesen Traum.
Schön, hier soviele andere bodenständige und erfolgreiche Träumer vorzufinden ... das macht Mut. Mut den man braucht.
Ich wünsch' euch den Mut und die Kraft, die ihr braucht für den Weg. Und übt Geduld mit euch selbst ...
Micha