• Hallo Anja

    Als erstes machst du deinem Mann in aller Deutlichkeit klar, dass der Alkohol aus dem Haus bleibt. Entweder will er Alkohol im Haus haben, muss aber dann damit rechnen, dass du ständig betrunken bist oder er lässt ihn aus dem Haus und gibt dir dadurch eine Chance, trocken zu werden. Beides kann er nicht haben.

    Als zweites erwarte keine Hilfe von anderen Leuten. Du bist die Einzige, die dir helfen kann und andere Leute können auch keine Verantwortung für dich übernehmen.

    Als drittes, du hast vier Wochen geschafft, hast also bewiesen, dass du es kannst. Warum hast du es abgebrochen? Versuche es doch noch einmal, trau dir das zu, du kannst es schaffen.

    Wenn du es nicht alleine schaffst, dann hol dir Hilfe. Selbst wenn du eine stationäre Therapie machst, wird für die Kinder gesorgt werden. Mach dir einfach bewusst, solange du trinkst, haben die Kinder nichts von ihrer Mutter. Also ist es besser, einmalig einige Wochen weg zu sein, als dass die Kinder die nächsten Jahre kaum etwas von ihrer Mutter haben. Aber letztlich tust du es nicht für die Kinder, sondern für dich und dir wird es danach besser gehen.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Anja,

    Zitat

    mit dem Gefühl Du musst immer nur funktioniern und bist nicht mehr Du selbst

    Ja, das Gefühl kenne ich. Ich habe zwar nur einen Sohn und er ist zum Glück auch gesund, aber Tatsache ist nun mal, dass ich ihm jetzt wo ich trocken bin, eine bessere Mutter bin.
    Ich bin auch alleine...gehe arbeiten....kümmere mich um meinen Sohn und fühle mich oft einsam.
    Allerdings kann ich jetzt langsam aber sicher aus meinem Schneckenhaus herauskommen. Nüchtern geht alles besser.

    Du findest Ausreden, um nicht aufzuhören. Ja, Du hast es nicht leicht, aber glaube mir bitte, dass Du's nicht bereuen wirst, von dem :twisted: Alkohol wegzukommen. Du hast es schon mal 4 Wochen geschafft. Erinnerst Du Dich, wie gut es Dir da ging? Wie klar Du warst und wieviel besser Du für Deine Kinder da sein konntest.
    Geh' zum Arzt und nimm alle Hilfe an, die angeboten wird. Du und Deine Kinder werden es Dir danken.

    Andere haben es sicher schon gemerkt, aber sie sagen halt nichts (nur hinter Deinem Rücken). Deinem Mann musst Du in aller Deutlichkeit sagen, dass das Haus alkoholfrei bleiben muss!!!!

    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    LG
    Inseläffchen

  • Hallo Anja,
    wenn Du an Deine Kinder denkst, dann müßte Dir eigentlich der Absprung gelingen. Sie sind das schönste und wertvollste was Du hast.
    Ich habe das erst gemerkt als meine Tochter mir gesagt hat, dass sie viel zu früh (bereits mit 8 Jahren) Verantwortung übernehmen musste-sich für mich und mein Wohlergehen zuständig fühlte- Angst hatte, dass es an ihr liegen würde, etc.

    Trotzdem habe ich munter weiter gemacht bis sie sich und die ganze Familie endgültig von mir abgewandt haben.
    Auf mein besoffenes Elend reagierten sie nur noch mit Achselzucken-sie redeten nicht mehr wie früher geduldig auf mich ein- die mitleidigen Sorgenfalten auf ihrer Stirn, die ich so dringend brauchte um weitersaufen zu können sind verschwunden-was bleibt sind Wut,Agression und Ablehnung.

    Als sie gingen stieß ich gewaltsam auf den Punkt der Entscheidung, an dem ich meine Süchtigkeit nicht mehr wie bisher beliebig laufenlassen konnte.

    Seitdem lebe ich ohne Alkohol mit allen Aufs und Abs.

    Geht es Dir wirklich um Dich und die Kinder, so wirst auch Du zu der Erkenntnis kommen, dass etwas passieren muss.

    Schaffe Dir eine alkoholfreie Umgebung und beschäftige Dich täglich mit dem Thema: Ohne den Alkohol geht alles viel besser.

    LG
    Claudi

  • Hallo Anja,

    ersteinmal Glückwunsch zum 3. Tag. Denk’ nicht soviel an morgen bzw ans Wochenende….heute trinkst Du nicht und morgen ist dann wieder ein neues Heute. Versuche das Wochenende zu verplanen. Mach’ etwas was Dir Spass macht. Wenn Dein Mann nicht mitzieht, dann musst Du egoistisch sein. Deine Nüchternheit steht an erster Stelle. Bitte Deinen Mann nicht um ein alkoholfreies Haus......verlange es!!! Es geht nun mal um Leben und Tot.
    Ich finde es gut, dass Du mit Deiner Schwester gesprochen hast und sie Dir dann auch mit den kids helfen kann.

    Bleib stark.

    Wünsche Dir schöne trockenen 24 Stunden.

    LG
    Tanja

  • Liebe Anja, toll, dass Du bereits seit 3 Tagen ohne Alkohol lebst. Der 1.Schritt in ein schöneres Leben ist getan und alles andere wird sich finden.
    Entzugserscheinungen hatte ich nur in Form von starken Kopfschmerzen über mehrere Tage hinweg.
    Geholfen hat mir auch und hilft mir noch immer die " Ehe-u.Lebensberatung"
    der Diakonie. Die gibt es in allen Städten und Du kannst Deine familiäre Situation dort gut aufarbeiten und lernst, genau wie hier im Forum, von Mal zu Mal mehr.
    Weiterhin alles Liebe
    Claudi

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