Was mache ich jetzt?

  • Hallo Lotte,

    nachdem ich das gelesen habe bin ich sehr geschockt. Einen Rat kann ich dir nicht geben obwohl oder weil ich Alkoholiker bin. Und dass es dein Mann ist, weißt du selbst. Er scheint innerhalb kurzer Zeit eine Entwicklung durchgemacht zu haben, für die viele von uns wesentlich länger brauchen.
    Der Gedanke du könntest den kostbaren Alkohol entsorgen macht ihn wütend.
    In diesem Moment kann er deine Reaktion nicht nachvollziehen, da er um jeden Tropfen ringt.
    Das mit dem Rotwein kenne ich gut. Die Gläser wurden von mir immer nachgefüllt, auch wenn sie noch nicht leer waren. Ich öffnete rechtzeitig die nächste Flasche und das kostbare Nass Wegzugießen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

    Ich glaube was du brauchst ist professionelle Hilfe. Du hast Angst vor deinem Mann und für ihn ist das Eis gebrochen. Jetzt einen Rat zu geben außer dir Hilfe zu suchen wäre fatal.

    Ich fürchte, er ist weit davon entfernt, sich seine Sucht einzugestehen geschweige denn sie zu bekämpfen.

    Jetzt geht es um dich. Angst ist in dieser Situation ein schlechter Ratgeber. Hier ist sicher eine reale Beratungsstelle für Co-Abhängige und Angehörige besser geeignet.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und den Mut, den richtigen Weg zu finden.

    Michael

  • Hallo Lotte,

    ich halte dir dabei die Daumen.
    Wenn du dir die Beiträge hier angeschaut hast weißt du aber auch, dass nicht die Menge sondern die Regelmäßigkeit die Sucht ausmacht.
    Und Prüfungssituationen oder anderen Stress mit Alkohol meistern zu wollen, müsste auch einem Nichtalkoholiker „spanisch“ vorkommen.
    Lass dich nicht auf das Pegeltrinken ein, wenn ihr jetzt die Bremse ziehen könnt, könnte das euer beider Leben retten.

    Unterschätze bitte die Sucht nicht…

    Alles Gute auf eurem Weg

    Michael

  • hi lotte,

    "der konsum ist ja gar nicht so hoch" schreibst du: oh weh.... aber einen pegel braucht er? das ist doch widersprüchlich! und "eigentlich" ist er nicht aggressiv: aber was er gestern mit dir gemacht hat war KÖRPERVERLETZUNG! mach dir das mal klar und überleg mal, was danach noch alles kommen mag, wenn einmal die schranken gefallen sind. beim nächsten mal ist es vielleicht der kopf, und nicht "nur" die schulter. will dir nicht zusätzlich angst machen, aber was du schreibst, finde ich schon sehr bedenklich.

    zu professioneller hilfe: soooo schlimm ist das gar nicht :wink: . ich gehe seit ein paar monaten in eine selbsthilfegruppe (shg) (mein partner trinkt), und mir ist das eine große hilfe, mit der situation besser fertig zu werden und vielleicht auch in einer art und weise zu reagieren, dass mein partner etwas versteht, vielleicht sogar einsieht und hoffentlich erkennt, dass er ein problem hat und etwas dagegen tut.

    bei shg gibt es ein breites spektrum: kreuzbund, freundeskreis, anonyme alkoholiker (al-anon für angehörige). such mal im web danach, ich kann dir das FÜR DICH nur empfehlen. du bekommst da auch rat, was dein mann machen könnte. aber dafür muss er natürlich erst einmal einsehen, dass er ein problem hat...

    liebe grüße

    lavendel

  • Hallo Lotte,

    über Sucht ja oder nein würde ich mir da keine Gedanken mehr machen. Nach der Aktion ist das Thema durch. Dieser regelmässige Alkoholkonsum zur' Stressbewältigung' ist ja wohl sehr fragwürdig, es gibt auch nicht wirklich die Chance , das sich nach dem Prüfungsstress der Alkoholkonsum vermindert. Stress gibts immer irgendwo, Gründe gibts immer. Vielmehr stellt dieser Alkoholkonsum ansich einen grossen Stressfaktor dar. Sowohl in Eurer Beziehung , als auch für die Prüfung....wie will man sich da noch konzentrieren. Führe Ihm das mal vor Augen und verlange sofortige Abstinenz. Wäre natürlich gut, wenn Du selber auch nichts mehr trinkst......

    Du musst Ihm deutlich machen, dass er eine Grenze überschritten hat, Du jetzt Angst vor Ihm hast, nicht WENN er trinkt, sondern WEIL er trinkt.

    Sollte dann kommen: war doch nicht so schlimm, ich hab damit kein Problem, nicht übertreiben, oder gar : habs nicht nötig mir sowas nachsagen zu lassen, dann siehe oben was Kater Lukas geschrieben hat, professionelle Hilfe.

    Und schieb das Thema auch nicht auf, je eher Du was unternimmst umso besser für Euch/ Dich.

    Gruss

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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