Vater Alkoholiker, Bruder am Alkohol gestorben. Möchte den Teufelskreis für meine Tochter brechen.

  • Liebe Hexe,

    solche Gedanken, wie Lea geäußert hat, sind mir auch gekommen...

    Ich schätze ich muss mich von dem Gedanken verabschieden, mich vollzeit um meine Tochter kümmern zu können und muss wieder arbeiten gehen. Andere schaffen das doch auch. Wenn das Studium beendet ist, bin ich wieder voll und ganz für meine Tochter da.

    Das ist etwas, was du unbedingt mit deinem Freund absprechen solltest, denn letztlich seid ihr beide für eure kleine Familie verantwortlich.

    Für dein Kind sind die ersten Lebensjahre seiner Entwicklung entscheidend, da gibt’s sozusagen kein Verschieben auf später.

    Zitat
    Ich habe mir einfach mehr Unterstützung von meinen Eltern erhofft, was die Betreuung meiner Tochter angeht. Eine Tagesmutter ist jemand Fremdes, deshalb habe ich da etwas Bauchweh..

    Und hier denke ich an das, was du über deinen Vater erzählt hast, und dass du nicht möchtest, dass deine Mutter dein Kind mit nach Hause nimmt... Und ich denke an die Überschrift deines Fadens....

    Da passt irgendwie etwas nicht....

    Liebe Grüße

    AufderSuche

  • Hallo,

    aktuell ist alles so geregelt, dass Elterngeld, Kindergeld und ein Teil der Miete für die Hausrate und alle Nebenkosten ausreichen. Mein Partner muss eigentlich nur für unseren Lebensunterhalt sorgen, sprich Essen Kleidung usw., was unsere kleine so braucht.

    Er hatte bis vor kurzem eine Nebentätigkeit, mit der es knapp war, aber es ging. Meine Eltern haben uns von sich aus unterstützt mit Einkäufen für unsere Tochter, Pampers Babybrei.. Was da so anfällt. Dann ging mal das Auto kaputt, mir passt nach der Schwangerschaft nix mir von meinen alten Sachen... Mein Partner wurde bei der Nebentätigkeit gekündigt, weil sie einen Vollzeitersatz für ihn gefunden haben. Meine Eltern(vorrangig meine Mutter) haben immer Hilfe angeboten und wir haben sie dankbar angenommen. Allerdings kommt jetzt die Quittung, wie schon gesagt ich hätte es wissen müssen. Mein Partner und ich reden natürlich über das finanzielle, er sucht auch so schnell es geht nach einem neuen Job. Bisher ohne Glück...wieder springen meine Eltern ein...

    Ich kann es nicht ausstehen weiter von meinen Eltern und von meinem Partner finanziell abhängig zu sein.

    Heute hat mir meine Mutter gesagt, ich hätte sie falsch verstanden. Ich könnte gerne in Teilzeit bei meinem Arbeitgeber anfangen, sie passt natürlich auf meine Tochter auf. Ich finde nicht, da was falsch verstanden zu haben.

    Jetzt werde ich auf jeden Fall mit meinem Chef sprechen und zwei mal die Woche arbeiten gehen. Ob es schon ab Januar geht, werde ich dann sehen. Einer der Beiden wird die Betreuung übernehmen müssen. Ich sehe sonst keine Lösung, auf die ich mich verlassen kann. Parallel erkundige ich mich zwecks Tagesmutter um auch da keinerlei Abhängigkeit mehr spüren zu müssen. Meine Mama kann dann meine Tochter natürlich sehen aber bei uns und zu unserern Regeln. So habe ich mir meine Baby Zeit nicht vorgestellt, aber so ist sie jetzt nunmal. Mein Partner hält an seinem Studium fest und möchte es so zügig wie möglich durchziehen. Lösungen hat er zur Zeit keine parat. Zumindest kommt da keine die Geld heim bringt.

    Eigentlich sind mein Partner und ich sehr glücklich. Er ist ein gütiger, lieber und lustiger Papa, lernt von morgens bis abends und ist wirklich fleißig. Ich bin sauer weil er mich, meinen Eltern gegenüber in diese Situation gebracht hat. Ich weiss allerdings nicht, ob ich jetzt nicht bloß aufgestachelt worden bin, von meinen Eltern.

    Vielleicht liegt genau da unsere Disfunktionalität in der Familie: anstatt einander zu helfen, wenn es darauf ankommt, zerfleischen wir uns, genau dann, wenn es sowieso schon so richtig schön schwierig ist.

    :(

  • Eigentlich sind mein Partner und ich sehr glücklich. Er ist ein gütiger, lieber und lustiger Papa, lernt von morgens bis abends und ist wirklich fleißig. Ich bin sauer weil er mich, meinen Eltern gegenüber in diese Situation gebracht hat. Ich weiss allerdings nicht, ob ich jetzt nicht bloß aufgestachelt worden bin, von meinen Eltern.

    Vielleicht liegt genau da unsere Disfunktionalität in der Familie: anstatt einander zu helfen, wenn es darauf ankommt, zerfleischen wir uns, genau dann, wenn es sowieso schon so richtig schön schwierig ist.

    Guten Morgen, Hexe,

    ich kann nachvollziehen, dass du sauer auf deinen Partner bist, weil er mitverantwortlich ist, dass du in diese Situation/ in diese Abhängigkeit von deinen Eltern geraten bist.

    Dass du/ ihr da hineingeraten seid: Du schreibst, dass du es hättest wissen müssen, doch so, wie du das schilderst, hat sich das eben irgendwie so nach und nach ergeben. Grundsätzlich ist es doch toll, dass deine Eltern euch von sich aus unterstützt haben. Dahinter steckt, so vermute ich einfach mal, die Überzeugung, dass man als Familie füreinander da ist. Und deine Eltern werden sich sicher auch darüber gefreut haben, nun Großeltern zu sein, und haben ihren Beitrag als Großeltern dazu beitragen wollen.

    Ich vermute aber mal, dass du ihnen als ihre Tochter wichtiger bist, dass sie wenig bis kaum Verständnis dafür haben, dass dein Freund nun gar nichts mehr zum Unterhalt der Familie beiträgt, sondern stattdessen sein Studium durchzieht. Und dass sie sich deswegen Sorgen machen.

    Dieses Hin und Her deiner Mutter, was die Betreuung betrifft: Ich kenne eine gewisses Hin und Her bei meinen Schwiegereltern. Bei ihnen hat das damit zu tun, dass sie es eigentlich immer allem und jedem Recht zu machen versuchen, was eigentlich ziemlich überfordernd ist und mitunter auch gar nicht möglich. Sie können daraus aber nicht heraus und so kommt es eben mitunter zu einem Hin und Her.

    Ich selbst würde das, was da in unserer Familie geschieht, nicht dysfunktional nennen. Dysfunktional ist für mich das, was ich in meiner Kindheit und Jugend mit der Alkoholabhängigkeit meines Vaters und dem ganzen drum Her erlebt habe: fehlende Sicherheit und Geborgenheit in meinem Elternhaus, Rollentausch und so weiter.

    Du schreibst, dass dein Freund zur Zeit keine Lösungen parat hat. Da liegt vielleicht das Problem. Das lässt bei dir vielleicht das Gefühl aufkommen, dass er dich mit dem Problem der Finanzen und der Abhängigkeit von deinen Eltern hängen lässt. Ein klärendes Gespräch mit deinem Freund wäre da sicherlich sinnvoll und angebracht.

    Dass er das Studium durchziehen will, kann ich nachvollziehen, ich hab ja selbst mal studiert. Doch eure Situation ist jetzt nun mal so, dass auch genug Geld da sein muss, um für euch drei sorgen zu können, und er trägt dafür meines Erachtens eine Mitverantwortung.

    Viele Grüße

    AufderSuche

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