Vernunft oder Herz???

  • Hallo Kerstin

    Wenn er abhängig ist und davon gehe ich aus, dann kann er nicht weniger oder nur zu bestimmten Zeiten trinken. Das kann er versuchen, wird auch einige Zeit funktionieren, aber letztendlich wird er doch wieder in die alte Gewohnheit verfallen. Da hilft nur, wenn du gehörig Druck machst und er sich entscheiden muss, ob er weiter trinkt oder auf sonst etwas Wertvolles und Liebes verzichten muss. Nur dann wird er auf den Alkohol verzichten können. Ob er das alleine schafft ist fraglich. Besser wäre es, wenn er zusammen mit seinem Hausarzt eine Vorgehensweise festlegen würde.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Kerstin69,
    ich kann dich so gut verstehen. Aber Liebe tut auch nur gut bis zu einer gewissen Grenze. Mein Mann ist genauso wie dein Freund. Und auch ich kann aus eigener Erfahrung sprechen - wir haben 2 kleine Kinder, und noch nicht einmal sie sind für ihn ein Grund dafür, aufzuhören und sich behandeln zu lassen. Ich bin nun seit 10 Jahren mit ihm zusammen, seit fast 5 Jahren verheiratet. Ich hatte wegen seiner Alkoholkrankheit ständig Ärger, meine Ehe ist völlig instabil und ich kann dich nur warnen: Lass es nicht so weit kommen... Verschwende dein Leben nicht!!! Und denk an dich!

  • Das stimmt übrigens mit den totalen Stimmungsschwankungen. Mal ist er der liebste Kerl auf der Welt, mal muss man sich nur Beleidigungen und echte Frechheiten anhören! Man muss lernen, das alles nicht persönlich zu nehmen, denn es verletzt einen unheimlich, ich weiß! Alkoholabhängige kommen einfach mit sich selbst nicht klar und müssen bei einem Sündenbock ihren Frust ablassen - das ist nun mal meistens der Partner, der, der den Abhängigen liebt und alles dafür tun würde, dass der Teufelskreis endlich aufhört. Aber so lange die Krankheit da ist, wird einem das nicht angerechnet, sondern es wird rumgehackt und verletzt bis zum Geht nicht mehr... Einsicht ist die einzige Möglichkeit, das weiß auch ich - aber es ist schwer, das zu begreifen!!

  • Du musst selbst für dich entscheiden, wie viel du aushalten kannst - und willst! Deine Freundin hat Recht damit, dass es nichts bringt, immer und immer wieder auf dem Thema rumzuhacken - das treibt die Abhängigen nur weiter weg. Aber er hat auch nicht das Recht dazu, Zeit zu fordern. Denn das ist eh nur ein "Wegschieben" - er will die Zeit dafür, dass er dich wieder rumkriegt, nicht, um sich Gedanken über eine Therapie zu machen...
    Irgendwann platzt einem einfach die Bombe und man kann nicht mehr. Man kann nicht mehr den Mund halten und nichts mehr sagen, und an diesem Punkt bist du halt jetzt angelangt! Du kannst dein Glück nicht an einem alkoholabhängigen Menschen festlegen - nimm es selbst in die Hand!! Solange du für ihn auf diese Art und Weise da bist, solange wird er immer so mit seinen Problemen umgehen!! Erfreu dich an anderen Dingen des Lebens, das Gefühl, glücklich zu sein kann man sich wiederholen und es neu lernen!! Es reicht ja schließlich, wenn der Alkohol sein Leben zerstört, du musst dir deins nicht auch noch durch ihn kaputt machen lassen... Gute Nacht und schlaf gut.

  • Hallo Kerstin

    Dir muss bewusst werden, dass er nicht nur ein Bier trinken kann oder nur am Wochenende, sondern er muss ganz auf Alkohol verzichten. Ein Alkoholiker hat nun mal keine Kontrolle über sein trinken. Warum ihr zuhause noch Alkohol habt, verstehe ich nicht so ganz. Da er es alleine nicht schafft, bleibt ihm nichts anderes übrig, er muss sich Hilfe holen. Mach ihm eindeutig klar, dass du so nicht mit ihm leben willst und kannst. Schimpfen und jammern bringt dich da nicht weiter. Notfalls wirst du dich von ihm trennen müssen.

    Lieben Gruß
    Henri

  • hallo kerstin,

    warum sollte er sich ändern, wenn du ja doch alles mitmachst? du lässt dir nachäffen gefallen, spionieren am computer, dich lächerlich machen.... ihr habt alkohol im haus, DU TRINKST MIT IHM (das ist das erste, was ich eingestellt habe), und im zweifelsfall machst du auch noch das sofa sauber?!

    so richtig hat er keinen grund aufzuhören, und in gewisser weise scheint es mir, als ob du dich von ihm abhängig gemacht hast (oder es bist, finanziell). da hat er ein weiteres druckmittel, du stehst ja schließlich "in seiner schuld". überleg dir gut, wie weit du gehen kannst und willst, und sei sicher, das trinken wird sich steigern, damit auch die ausfälle, die anschuldigungen.... kannst/willst du so weiter leben? wenn man dir dein unglück jetzt schon ansieht? du hast auch das recht auf ein "schönes" leben. willst du immer die nummer zwei nach dem alkohol sein? du musst deinem freund klarmachen, dass er ein ernsthaftes alkoholproblem hat, das ihm und dir schadet, und dass du auf dauer so nicht mehr weitermachen wirst. dass es also an ihm liegt, etwas zu ändern. und dass du ansonsten die konsequenzen ziehen musst.

    wünsche dir viel kraft

    lavendel

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