Rosalia

  • Hallo,
    Ihr seid meine erste Anlaufstelle für mein Problem, was mich bereits seit Jahren unglücklich macht. Ich bin seit 26 Jahren verheiratet und mein Mann ist ein Delta-Trinker. Viele Jahre habe ich ihm natürlich geglaubt, dass 2 Bier am Tag (zu bestimmten Anlässen natürlich mehr!) normal sind. Ausserdem konnte ich ja auch den Konsum von anderen Männern beobachten. Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, wo sein Körper ganz deutlich den Alkohol nicht mehr verarbeiten kann. Nach 1 Bier ist er manchmal schon krebsrot im Gesicht und Hals und es gab auch schon Situationen, dass er nach 3 Bier (ohne Schnaps) bereits betrunken war. Natürlich sind mir seine Veränderungen aufgefallen. Er ist oft gereizt und zeitweise stark depressiv, kann sich nicht konzentrieren und einfache Sachen schlecht koordinieren. Auch wenn er nichts getrunken hat, ist seine Aussprache manchmal mit gelähmter Zunge. Er ist nicht betrunken aber sein Spiegel füllt er "heimlich" auf dem Weg von der Arbeit nach Hause auf. Wir leben schon aus diesem Grund sehr vereinsamt und ausser Arbeit und Radtouren durch den Wald passiert nicht viel, um Trinkgelegenheiten aus dem Weg zu gehen. Eigentlich wollten wir uns jetzt die Jahre der Unabhängigkeit (Kinder sind aus dem Haus) so richtig schön gestalten, aber so sind wir beide unglücklich. Was können wir tun ????

  • hallo rosalia
    so erging es mir am ende meiner nassen zeit auch, ich habe am ende nichts mehr auf die reihe bekommen . arbeiten - heimlich saufen - schlafen. mit der familie konnte ich nichts unternehmen weil der drang zur flasche größer war. mein blutdruck war zu diesem zeitpunkt immer auf hochturen. dann kam der tag der kapitalution, ich konnte und wollte auch nicht mehr so weitermachen,.ich ging zur entgiftung - dort sah ich menschen denen es weit viel schlechter ging ( körperlich und geistig )
    ich sah menschen mit korsakow ( verstand versoffen ) da bekam ich grosse angst. ich begriff endlich - wenn ich weitersaufe bin ich vielleicht der nächste mit korsakow. ich wurde trockener alkoholiker, der anfang war gemacht. ich wünsche euch viel glück , ihr solltet euch mal in selbsthilfegruppen umsehen wo ihr über euch sprechen, und einige tipp´s
    bekommen könnt.

  • Danke für Eure schnellen Antworten...

    ...Bier und Schnaps im Haus haben wir schon Jahre nicht mehr, aber leider gibt es genug andere Möglichkeiten auf die Schnelle den Spiegel anzuheben. Wir haben ein sehr offenes Verhältnis und können über das Problem auch ruhig und klar reden. Die Theorie ist auch bei meinem Mann klar, auch wenn er natürlich gern Gründe für sein heimliches Trinken anführt (Stress im Dienst, Falsches Verhalten von mir ...)
    Er hat es auch schon mal 14 Tage trocken geschafft, auch mal 30 Tage (mit zwei kleinen Ausnahmen allerdings). Der Wille ist da. Allerdings war das für mich eine sooo schöne Zeit, dass ich nie wieder darauf verzichten möchte und wo gibt es denn schon noch ein so glückliches Silberpaar ?
    Klar ist, dass er es ohne fremde Hilfe nicht schafft und ich glaube mir zuliebe würde er auch fremde Hilfe annehmen, aber sie muss für ihn ein gewisses Niveau haben, denn er ist wirklich kein Säufer, sondern ein ruhiger Pegeltrinker mit 2 Flaschen Bier am Tag, aber verträgt sie nicht mehr !!! Habt Ihr einen Tip wo wir gut aufgehoben wären ? Der Weg zu einem guten Heilpraktiker wäre natürlich der angenehmste, aber kann er helfen ? Auch glaube ich dass ein guter Psychologe vielleicht wichtig wäre, da er so einiges aus seiner Kindheit nicht verarbeitet hat. (Sein Vater ist übrigens auch Alkoholiker, hat getrunken bis er mal am seidenen Faden hing wegen seiner Leber).
    Wie ist die Hilfe bei den Anonymen Alkoholikern oder beim Blauen Kreuz?

  • hallo rosalia
    alle gruppen nicht nur die beiden die du erwähnt hast, auch wir hier im FORUM wollen alle das gleiche "eine zufriedene trockenheit "

  • Zitat von Anonymous

    hallo rosalia
    alle gruppen nicht nur die beiden die du erwähnt hast, auch wir hier im FORUM wollen alle das gleiche "eine zufriedene trockenheit "

    sorry fehler: gepostet von honda- daddy

  • ... ja wir alle wollen das gleiche "eine zufriedene Trockenheit" das ist wohl war, nur welchen Pfad soll man beschreiten. Vielleicht kann ich ja meinen Mann erst mal inspirieren in dieses Forum einzusteigen, das wäre ja vielleicht auch für ihn der erste Schritt sich mit anderen auszutauschen und nicht nur mit mir. Die Chance ist aber sehr gering, denn er schreibt nicht gern, schon gar nicht über dieses Thema, dann zieht er sich doch Reden vor... aber wie finden wir den richtigen Gesprächspartner ?

  • hallo rosalie,

    ich habe deine beiträge zweimal lesen müssen, denn ich seh, das da irgendwo widersprüche sind.
    im einem sagst du, DU hättest ein problem, aber DEIN mann trinkt. es ist EUER problem.

    ER sieht es zwar, dass erein problem hat, trinkt aber heimlich weiter.

    DAS ist so typisch ein trinkerverhalten, zu hause den schein waren, so gut es geht (obwohl du ja weisst, DASS er trinkt), auch kein alkohol zu hause, ja, aber er holt es sich woanders.

    als erstes wäre ein klares gespräch zwischen ihm und dir sehr nötig. es ist gut, dass du mit ihm schon mal darüber reden kannst, aber er wird sicherlich auch bemerkt haben, dass er sich verändert, DURCH den alkohol.
    ich hätte hier fürs erste einen tip: versuch es doch, wie du schon sagtest, das er mal hier im forum sich ein wenig durchliest, und dann hätte ich evtl noch einen selbststest für ihn, damit ihm vielleicht den ernst seiner lage deutlicher deutlicher wird, und von alleine die finger vom alkohol lässt.
    hier der link :
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…/page10374.html

    ich wünsche dir viel kraft
    lg soul

    "Hurra, wir leben noch" **Milva**
    Wer Fehler findet, kann sie behalten ;)

  • Hallo Rosalia

    Wenn er sich so verändert hat, wie du schreibst, dann sollte er sich als erstes von seinem Hausarzt untersuchen lassen. Alles, was du beschreibst, könnte auf eine Schädigung verschiedener Organe hindeuten.

    Nicht dir zuliebe, sondern für sich muss er Hilfe annehmen wollen. Da denke ich, wäre die Suchtberatung die Stelle an die ihr euch wenden könntet. Dort könnt ihr über die weitere Hilfe entscheiden, ob ambulante Behandlung oder stationäre Therapie.

    Gruß Henri

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