Wie beginne ich das Gespräch?

  • Hi Fabienne,schwer zu sagen wie du das Gespräch beginnen sollst.Ich aus meiner eigenenen Verhaltensweise kann dir nur sagen"Ich hab immer auf sturr geschaltet,alles runtergespielt und versprochen,versprochen,...."
    Wir Alkis sind halt sehr eigensinnig,wollen alles nicht wahrhaben,bis der Punkt kommt,wo es körperlich nicht mehr geht.Bei manchen macht es dann klick.
    Leider kann ich dir mehr nicht weiterhelfen,wünsch dir alles Gute

    P.P

  • Ist nicht wirklich leicht zu sagen, da ich Deinen Vater ja nciht kenne. Ich habe solche Gespräche immer damit begonnen, davon zu erzählen wie es in meiner Gefühlswelt ausschaut und wie schwer ich mich tue darüber zu sprechen, also genau über das, was Dir Schwierigkeiten bereitet. Man sollte so ein Gespräch immer in einem ruhigen Ton beginnen, mit Vorwürfen kommt man bekanntlich nicht weit, da der "Gegenpart" schnell auf stur schalten wird.
    Wenn Du ihm mit sanften Worten dahin bringst, das es Dir weh tut mit anzusehen wie er sich selber zu grunde richtet und es Dir weh tut, das Eure Bezihung zueinander dadurch ins wanken gerät, hast Du vielleicht Glück und triffst ihn an einem Punkt der ihn zum Nachdenken bewegt. Aber wie gesagt, keiner kennt Deinen Vater so gut als das er Dir einen Weg beschrieben könnte. Der beste Weg ist halt immer derjenige, wo Du ihm etwas beschreibst, was ihn bewegt.

    Ich drücke Dir die Daumen!

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Hallo Fabienne!

    Ich verfolge die Berichte zu den Absichten, die Du und Dein Bruder hast, mit Eurem Vater über sein Problem zu sprechen. Ich als Alkoholiker habe auch die Probleme, die Euren Vater quälen. In meiner nassen Zeit hätte ich ein solches Gespräch als Riesengrund zu sehen, mit dem ALK sofort aufzuhören (trinken seit genau 30Tagen nichts mehr). Meine Kinder ( 15+21 J.) haben es natürlich auch gewußt und miterlebt, sind aber erst zu mir gekommen, als meine Frau mit mir Schluß gemacht hat. Nehmt allen Mut und zeigt Eure Tränen bei diesem Gespräch und ich hoffe, Eurer Vater nimmt sich die Argumente und Stimmungen zu Herzen und verändert sein Leben-das aber schnell!

    Alles Gute auf Eurem Weg!
    Tom

    Liebe Grüße!

    Tom

  • Hallo Fabienne,

    ich wünsche Euch heute alles Gute zu Eurem Gespräch.
    Ich hatte auch bei so einem Gespräch die Einsicht mein Leben zu verändern.

    LG Peter Pan

  • Hallo zeni,
    danke für die Blumen!
    Ja, nun bin ich bereits vier Wochen ohne ALK und finde das Leben so viel schöner, reeller, aktiver und lebenswerter. Ich glaube, daß Fabienne und ihr Bruder das schaffen und den Vater zu besseren Taten und zur Einsicht bringen können.

    Hallo Fabienne!
    Haltet durch und macht Euer Ding heute!
    Ich wünsche Euch viel Erfolg und Eurem Vater, daß er die Wichtigkeit einsieht und sein Leben ändert, wichtig auch für ihn!!

    Einen schönen Tag Euch allen !
    Tom

    Liebe Grüße!

    Tom

  • Hallo Fabienne,

    schön, dass ein Gespräch mit Deinem Vater stattfinden wird. Dann wird es Dir sicherlich auch leichter fallen zu gehen, wenn es Zeit für den neuen Job ist. Du kannst dann mit dem Gefühl gehen, dass Dir Mögliche versucht zu haben.

    Die Frage die sich mir stellt ist, wie Dein Vater es bewerten wird wenn Deine Mutter bei dem Gespräch nicht dabei ist. Immerhin ist sie seine Frau, sie haben einen großen Teil ihres Lebens miteinander verbracht, zusammen zwei Kinder groß gezogen. So etwas verbindet und sollte nicht unbedingt außer Acht gelassen werden. Sicher meint ihr es nur gut, wenn ihr ihn von ihrer Wut und ihrer Verzweiflung fernhalten wollt um das Gespräch mit mehr Ruhe zu führen. Damit auch mit mehr Hoffnung auf Erfolg. Doch frage ich mich wie er es sieht, wenn seine Frau nicht dabei ist.

    Auch die Wut und die Vorwürfe Deiner Mutter sind etwas dem er sich stellen muß, vielleicht wäre es besser wenn das in Gegenwart von anderen passiert, im Rahmen dieses Gespräches, als irgendwann allein. Ich denke nicht, dass Deiner Mutter Dein Vater egal ist, nur ist sie wohl zurzeit nicht mehr anders in der Lage, das zum Ausdruck zu bringen, als mit Vorwürfen und Wut. Solche Gefühle hat man nicht über lange Zeit, wenn einem der andere egal ist, sie sind meist auch nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Vielleicht wäre das Gespräch gleichzeitig auch eine Möglichkeit, Deiner Mutter zu zeigen, dass sie etwas für sich tun muß und ihr Wohl nicht allein von Deinem Vater und seinem Verhalten abhängig ist. Etwas das für beide nur gut sein kann. Weis sie von dem Gespräch, will sie nicht dabei sein?

    Sicherlich ist es nicht verkehrt Deine Tante sozusagen als Schiedsrichter dabei zu haben, ihr wird das Wohl ihres Bruders sicherlich ebenso am Herzen liegen wie Euch. Aufgrund meiner Erfahrung mit meiner Mutter kann ich Euch nur raten, wirklich ehrlich zu sein und alle Ängste auf den Tisch zu legen, nicht nur die „Kleinen“, die ihm vielleicht etwas weniger wehtun. Das Gespräch zu nutzen, ihm den vollen Umfang Eurer Sorgen und Ängste zu zeigen und ihn nicht vor der Härte die das sicherlich für ihn bedeutet, beschützen zu wollen.

    Ich drücke Euch die Daumen für das Gespräch, halte uns auf dem Laufenden wenn Du magst.

    Skye

  • Hallo Fabienne,

    natürlich bist Du egoistisch und das ist gut so. Natürlich suchst Du das Gespräch auch für Dich, daran ist nichts Falsches. Das ist egoistisch, richtig und absolut gut so.

    Du wirst für längere Zeit nicht da sein, da ist es ganz normal, dass man seine „Angelegenheiten“ geregelt und wenn möglich in trockenen Tüchern wissen will. Du hast jedes Recht, zu versuchen, dass zu erreichen. Entschuldige Dich doch nicht für Dein Tun, rechtfertige Dich nicht für etwas, das Du als richtig ansiehst. Werte Dich nicht geringer, als andere. Vergiss bei aller verständlicher Sorge um Deinen Vater und Deine Familie, Dich und Deine Bedürfnisse nicht. Sie sind genauso wichtig und richtig wie die der anderen.

    Meine Zeilen sollten nur ein Denkanstoß sein. Ich weiß wie schnell man im Chaos der Gefühle und Gedanken schon einmal etwas übersieht. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. So wie Du es beschreibst würde ich wahrscheinlich, auch erstmal das Gespräch auf 8 Augen beschränken und danach entscheiden wie es weiter geht.

    Nach meiner Erfahrung fühlt sich ein nasser Alkoholiker immer angegriffen, wenn es um seine Sucht geht. Bitte sei nicht enttäuscht, wenn Dein Vater sich von Euch angegriffen fühlt, auch wenn ihr es gut mit ihm meint und nur das Beste für ihn wollt. Solche Gespräche zu führen und die Ruhe dabei zu bewahren ist nicht einfach. Sie erfordern viel Kraft.

    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass das Gespräch etwas bringt und wünsche Euch die nötige Kraft dafür.

    Skye

  • Hallo Fabienne,

    ich kann Deine zwiespältigen Gefühle gut verstehen. Auf der einen Seite ist mal alles auf den Tisch gekommen, was Dir auf der Seele lag, das erleichert. Auf der anderen Seite hast Du Dir insgeheim sicherlich mehr versprochen, das bedrückt. Nicht nur die Einsicht, dass er zuviel trinkt, sondern auch die Konsequenz, daß er jetzt nicht mehr trinken möchte und etwas dafür tut und nicht nur reduzieren will. Schade für Dich und auch für ihn, realistisch betrachtet standen die Chancen 50/50. Jetzt heißt es abwarten.

    Ich finde Deine Nachricht jedoch durchaus positiv und zwar für Dich. Du konntest Deinem Vater Deine Gefühle, Deine Sorgen und Deine Angst mitteilen. Er weiß jetzt, dass Du ihn liebst und Dir Sorgen machst. Damit konntest Du alles tun, was Dir zur Zeit möglich war. So wie Du es beschreibst war es ein gutes und durchaus fruchtbares Gespräch, soweit die Umstände das eben zu lassen. Das ist an Deinem Vater bestimmt nicht spurlos vorüber gegangen, er wird sich sicherlich seine Gedanken machen. Wenn man es für Dich betrachtet finde ich es positiv und darum geht es doch auch dabei, um Dich.

    Alles andere wird die Zeit zeigen, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung. Du hast Deinen Teil getan, der Rest liegt nicht bei Dir, sondern bei ihm. Das geht leider nicht von heute auf morgen, auch wenn man es sich wünscht.

    Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für ein gutes, trockenes Ende…..

    Skye

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