• ich habe getan was ich konnte, habe es durchgezogen zu gehen, wenn der alkoholkonsum meiner freundin zu schlimm wurde, habe versucht es ihr begreiflich zu machen, warum ich gehe, ohne erfolg natürlich. habe versucht ihr zu erklären dass ich sie liebe, aber dass ich nicht den menschen liebe der sie wird, wenn sie gtrunken hat. auch ohne erfolg. heute also nun wieder mal ein telefongespräch voller beschimpfungen, voller vorwürfe ihrerseits. ich sei inkompetent, ohne empathie, kalt, gefühllos, egoistisch, kapiere sowieso nichts und so weiter und so fort. ihr alkoholproblem würde ja nur von mir völlig unnötig hochgespielt, es gibt gar keinen grund irgendwas zu ändern, betrunken sein ist ja schliesslich so geil, nur dann gehts einem gut, nur dann kann man spaß haben, es ist ein teil ihres lebens, blablablubb.

    ich kann nicht mehr! bei aller liebe und allem schmerz über geplatzte hoffnungen und pläne und wünsche, trotz der angst vor dem was die zukunft bringt... SOWAS brauche ich nicht! sowas ertrage ich nicht mehr! ich habe einfach keine kraft mehr um das auszuhalten. ich muss es beenden :cry:

  • Hallo Darkened,
    ich kann aus deinem Thread erkenne: du hast deine Grenze erreicht! Deine Wut, deine Trauer, dein Hass auf den Alkohol - man erkennt das alles sehr gut! Und ich kann es nachvollziehen!

    Genauso fühle ich zur Zeit auch - und ich habe für mich entschieden, dass es so nicht mehr geht und ich das alles so nicht mehr will!

    Es gibt keine andere Möglichkeit, als einen Schlussstrich zu ziehen - ansonsten geht man selbst daran kaputt!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf deinem Weg! Geh ihn - du machst es richtig und hast es richtig erkannt!! Und versuche, die Beleidigungen deiner Freundin nicht persönlich zu nehmen - es ist purer Selbstschutz! Ich weiß, dass ist schwer, aber man muss es sich immer wieder vor Augen führen, damit es nicht noch mehr wetut!!!

  • danke ayki! das wünsche ich dir auch!

    ja, die beleidigungen... es ist komisch, man kann nicht nachvollziehen was im kopf eines suchtkranken vor sich geht. irgendwie scheinen sie eine eigene realität zu haben. und obwohl man darum weiss tut es weh.

  • Hi Darkened,
    ich weiß, es ist wie ein Schalter, der umgelegt wird. Es ist nicht mehr der Mensch, der vor einer Minute noch normal mit einem geredet hat... Ich sage mir immer, es ist die ganze Wut des Abhängigen selbst - sie wird gegen einen gerichtet (meistens gegen den Partner), weil der Alkoholiker nicht weiß, wie er anders damit umgehen soll. Man ist sozusagen der Sündenbock, aber so etwas sollte sich trotz Krankheit niemand gefallen lassen!

    Gute Nacht.

  • tja, nun ist es also passiert. wir haben uns getrennt. da unser letztes gespräch auch nicht wirklich erfreulich verlaufen ist, habe ich ihr noch eine ausführliche e-mail geschrieben, um noch einmal zu versuchen ihr klar zu machen, dass nicht mangelnde liebe zu diesem ergebnis geführt, denn weiss gott, ich liebe sie trotz allem immer noch, sondern ihr alkoholproblem. ich habe versucht ihr zu beschreiben wie ich mich in all den heiklen situationen, in die sie uns gebracht hat, gefühlt habe und dass ich das einfach nicht mehr aushalte! wider erwarten hat sie sogar darauf geantwortet, aber so recht weiss ich nicht was ich davon halten soll. ihre aussage geht grundsätzlich in die richtung: "warum hast du nicht früher gesagt wie du dich fühlst, dass es dich so sehr belastet? ich wusste doch gar nicht dass du so darunter leidest! wenn du früher was gesagt hättest, hätte man eine lösung finden können" ja hallo? was bitte habe ich hier verpasst? ich habe sehr wohl mehr als einmal geäussert, dass mich ihre trinkerei abstößt, dass ich damit nicht umgehen kann und auch nicht umgehen will. sie hat allerdings nie auch nur die kleinste bereitschaft signalisiert an ihrem problem etwas zu ändern. und nun liegt es an mir, weil ich angeblich nichts gesagt habe? ok, die ersten 2 jahre habe ich wirklich nichts gesagt, habe erduldet und geschwiegen. aber es kam der punkt an dem ich mich wie gesagt sehr wohl kritisch geäussert habe! und die aussage: "dann hätte man was ändern können" klingt für mich nach dem ablegen einer schlechten gewohnheit wie hochgeklappte klobrillen oder nicht zugeschraubte zahnpastatuben, die man mit einem gespräch und etwas good will aus dem weg räumen kann. aber ein alkoholproblem ist wohl mehr als eine schlechte gewohnheit und es zu beseitigen erfordert weitaus mehr bereitschaft und anstrengung!
    nun ja, wie auch immer... ich weiss dass es nicht weiterging und dennoch fehlt sie mir oft so unendlich, so dass ich mich zwingen muss an die dinge und ereignisse zu denken, die letztendlich zu unserer trennung geführt haben. liebe überwindet eben längst nicht alles!

  • hallo darkend,

    ja, das tut weh. habe mich ja aus dem gleichen grund wie du vor zwei wochen von meinem freund getrennt. ich denke, er verstehts auch nicht, und dann hätte eine fortsetzung einfach keinen sinn mehr gehabt, bei mir nichtt, bei dir nicht, auch du wärst irgendwann daran kaputt gegangen.

    bei mir war es am anfang eine mischung aus schmerz und wut, ich habe geheult, nicht geschlafen, gehadert und mir vor allem ganz viel ablenkung gesucht, um die ersten tage zu überstehen. jetzt ist der schmerz und die enttäuschung immer noch da, aber eben auch die klaren gedanken an situationen, die ich NIE wieder erleben will. und die bitterkeit kommt. vielleicht hilft es dir auch ein bisschen, zu überlegen, wo hat sie mich ernst genommen, auf mich gehört, mir zuliebe etwas getan, sich für mich angestrengt..... wenn ich deine zeilen so lese kommt wahrscheinlich heraus "selten bis nie".

    und dann überleg dir, ob du solch eine beziehung wirklich willst. auf dauer. natürlich tut es weh, den geliebten menschen zu verlieren, aber auf der anderen seite: es tut doch auch weh zu sehen, dass dem anderen deine gefühle und wünsche sch***egal sind. oder nicht? und so ist es doch bei dir, oder? bei mir jedenfalls... ich kann dir nur aus meiner erfahrung sagen: natürlich vermisse ich ihn sehr, aber ich bin auch froh, dass ich diesen schritt getan habe. er hätte mich sonst völlig fertig gemacht. und auch wenn ich jetzt traurig bin: ich stehe nicht mehr unter dauerstrom, was als nächstes passiert, und das allein finde ich schon sehr erleichternd. ich drücke dich mal aus der ferne.

    lavendel

  • hallo lavendel,

    ich komme leider jetzt erst zum antworten.

    wenn ich so darüber nachdenke hast du recht. ich glaube es ist so schwer, weil man in der erinnerung vieles verklärt, sich immer zuerst an die schönen dinge erinnert und die schlechten verdrängt. man muss sich diese einfach immer wieder ins gedächtnis rufen und wie man sich in diesen situationen gefühlt hat. ich versuche es zumindest. tief in mir hoffe ich natürlich noch immer dass sie endlich vernünftig wird und änderungen vornimmt, aber die bereitschaft ist einfach nicht zu erkennen :cry:

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