Wie läuft ein stationärer Entzug mit Entwöhnung ab?

  • Hallo,
    ich möchte mich darüber informieren, welche Schritte erforderlich sind, wie das alles abläuft (Beratung, Arzt, Krankenkasse, Therapie, Krankenhaus etc.). Mein Mann hat ein Alkoholproblem, und ich möchte mich einfach nur erkundigen, was auf uns zukommt, wenn er sich für einen Entzug und eine Entwöhnung entscheidet...

    Einen schönen Samstag euch allen.

  • Hi Michael,
    danke für die schnelle Antwort. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Suchberatung alles in die Wege leitet. Klar, man muss auch zum Hausarzt usw. Aber ich dachte, der erste Schritt geht von der Suchtberatung aus...

  • Hi Meriamun,
    danke für deine Antwort. Gestern hatte ich selbst ein Gespräch bei der Suchtberatung, war aber in dem Gespräch so fertig und habe die Hälfte vergessen zu fragen. Denke, wenn mein Mann sich für eine Therapie entscheidet - er hat nächste Woche ein Beratungsgespräch - dann wird darüber eh mit ihm noch gesprochen...

  • Mein Mann hat sich jetzt - ca. ein Jahr nach meiner Trennung von ihm - für einen Entzug und eine anschließende Therapie entschieden (denke ambulant). Bin mal gespannt, ob er es durchhält!

  • Hallo Ayki,
    hinzufügend wäre noch zu sagen,daß die Suchtberatung,einen sogenannten Sozialbericht erstellen musss,der für den Rententräger entscheidend ist,sprich sozialer Bindung,Arbeitsplatz,Familie,und natürlich dem dazugehörigen eigenen Willen,der hier ausschlaggebend und erkennbar sein muss,sollte!

    Viele Menschen,entscheiden sich für eine ambulante Maßnahme,ich persönlich,würde immer zu einer stationären Therapie anraten,weil ich dort für mich das Gefühl hatte,daß die Arbeit dort an mir,intensiver stattfand,ich keinerlei Ablenkung hatte,durch weiteres arbeiten gehen,ect.

    Natürlich ist dieses immer individuell zu sehen!

    Aber die Arbeit dort,war sehr akribisch,und ich konnte mich nur auf mich konzentrieren,und war erst einmal nur auf einer Baustelle zugegen,statt nebenher noch arbeiten zu gehen,und mich auf die Familie zusätzlich konzentrieren zu müssen,dort konnte ich mich auf das reale Leben vorbereiten,mir mein Rüstzeug holen,um in der Realität des realen Leben's zu bestehen!Zu groß wäre für mich die Gefahr gewesen,mich wieder allzu schnell zu verlieren!

    Aber wie gesagt,dieses ist immer individuell zu sehen!

    Gruß Andi

  • Zitat

    Viele Menschen,entscheiden sich für eine ambulante Maßnahme,ich persönlich,würde immer zu einer stationären Therapie anraten,weil ich dort für mich das Gefühl hatte,daß die Arbeit dort an mir,intensiver stattfand,ich keinerlei Ablenkung hatte,durch weiteres arbeiten gehen,ect.


    Das sehe ich genauso und da stimme ich dir 100%ig zu! Ich denke auch, dass die ambulante Therapie keine gute Sache für ihn ist. Aber das muss er letztendlich selbst entscheiden.

    Ich denke, dass er sich berufsbedingt zu einer ambulanten Therapie entschieden hat, denn er ist selbstständig. Die Arbeit wäre seine "einzige Belastung". Auf seine Familie muss er sich ja sozusagen auch nicht konzentrieren, hab mich ja vor einem Jahr von ihm getrennt, und wir leben in zwei eigenen Wohnungen. Die Kinder hat er alle zwei Wochen für ein WE.

    Wie gesagt, ich weiß nichts Genaues, und ich bin erst mal froh, dass er überhaupt etwas unternimmt und somit den ersten Schritt alleine getan hat! Ich würde mich sehr für ihn freuen, wenn er es schafft, aber ich bin absolut nicht davon überzeugt, dass er es durchhält, da er bei einer ambulanten Therapie viel mehr auf sich selbst gestellt ist als in einer stationären... Warten wir's mal ab... Für mich hat die ganze Sache nicht mehr so große Auswirkungen, deshalb möchte ich mich auch gar nicht so sehr damit auseinandersetzen. Für meine Kinder wäre es super, wenn ihr Vater endlich mit seinem Leben klarkommen und sich "normal" benehmen würde!!!

    Falls ihr Interesse habt. Meinen ganze "Geschichte" findet ihr hier:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3880.html

  • Liebe Ayki,

    ich finde es ganz große Klasse, was da so beim Vater Deiner Kinder abgeht. Bei meiner Frau war es so: Selbstständig und ausgerichtet auf die Anonymität einer ambulanten Behandlung. Als das nicht nur für schwierig umsetzbar, sondern auch noch für wenig Erfolg versprechend eingestuft war (hängt natürlich von den Umstände und jeder einzelnen Person ab), haben wir uns Kliniken angesehen.

    Damals dachte ich noch, warum ansehen, nehmen was sie bekommt soll sie, auch noch aussuchen, wo sind wir denn hier und dann stand für sie fest, 7 Tage stationären Entzug, nahtlos 8 Wochen LZT. Die termine verzögerten sich dann was, aber dann….

    Es war die wichtigste Entscheidung in ihrem Leben. Den Rest weißt Du ja, es ging ab wie eine Rakete.

    Lieben Gruß Karlblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Zitat

    Liebe Ayki,

    ich finde es ganz große Klasse, was da so beim Vater Deiner Kinder abgeht. Bei meiner Frau war es so: Selbstständig und ausgerichtet auf die Anonymität einer ambulanten Behandlung. Als das nicht nur für schwierig umsetzbar, sondern auch noch für wenig Erfolg versprechend eingestuft war (hängt natürlich von den Umstände und jeder einzelnen Person ab), haben wir uns Kliniken angesehen.

    Damals dachte ich noch, warum ansehen, nehmen was sie bekommt soll sie, auch noch aussuchen, wo sind wir denn hier und dann stand für sie fest, 7 Tage stationären Entzug, nahtlos 8 Wochen LZT. Die termine verzögerten sich dann was, aber dann….

    Es war die wichtigste Entscheidung in ihrem Leben. Den Rest weißt Du ja, es ging ab wie eine Rakete.

    Lieben Gruß Karlblut

    Hi Karl,
    ja, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr freut es mich für meinen Mann, dass er - so wie es aussieht - einen Versuch startet, um endlich die Kurve zu kratzen! Und ich denke wirklich sehr viel darüber nach. Ist doch auch völlig normal. Es ist DAS, was ich mir seit 10 Jahren wünsche und immer versucht habe zu erkämpfen. Es ist total in die Hose gegangen, und ich habe meine Energie völlig hirnrissig verschwendet in eine Sache, die ich nicht in der Hand hatte. Das ist mir im Nachhinein völlig klar! Meine Ehejahre hätten nicht so aussehen müssen - hätte ich mal vorher meinen Mut zusammen genommen und mich 5-8 Jahre vorher getrennt. Es wäre FÜR BEIDE besser gewesen... Dann wäre vieles anders gelaufen. Aber jetzt ist es so, und jetzt geht es mir gut. Und ich wünsche meinem Mann, dass er es schafft und durchhält!

  • Hi Ayki,

    hätten se nicht, haben se aber un watt jewesen wäre wenn, wer weiß dat (verblüffend wie ähnlich sich Berlin und Köln sein können). Weißt Du, jetzt bist Du eine knackige erwachsene Frau, kein unerfahrener Hüpfer mehr, so was wie ein Kerlmagnet, ich denke mal, Dein Ex wird noch ganz schön dicke Backen machen.

    Was ist denn in die Hose gegangen? Ayki, jetzt geht es doch erst richtig los und Dein Kämpfen, lass es mich mal so ausdrücken:

    „Der Kampf zwischen Frau und Mann wird belohnt mit Leben.“


    „Aber jetzt ist es so, und jetzt geht es mir gut. Und ich wünsche meinem Mann, dass er es schafft und durchhält.“

    Was ich meiner Frau wünsche, wünsche ich meist auch mir selbst, irgendwie egoistisch, habe ich hier gelernt.


    Also, die Entgiftung meiner Frau war nach 5 Tagen abgeschlossen, die wollten das Bett frei haben. Da wir aber nicht miteinander sprachen, sie keinen Schlüssel mehr hatte, konnte sie nicht weg. Das war gut, für uns beide.

    Was immer Du machst, es ist heute nicht Deine Baustelle, denk daran und lass Dich heute nicht neu einnehmen, nicht Deine Baustelle, seine. „Aber jetzt ist es so, und jetzt geht es mir gut, heute.“

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Zitat

    Was immer Du machst, es ist heute nicht Deine Baustelle, denk daran und lass Dich heute nicht neu einnehmen, nicht Deine Baustelle, seine.


    Das weiß ich doch! Er verlangt ja auch nichts von mir und er weiß, dass er diesen Weg ohne mich gehen muss! Vor einem Jahr wäre ich noch für ihn dagewesen und hätte ihm den Rücken gestärkt. Dafür bin ich jetzt nicht mehr da, denn ich habe mein eigenes Leben, das ich mit den Kindern gut auf die Reihe kriege - ohne ihn! Obwohl ich ihn auch niemals abweisen würde, wenn er mit mir drüber reden wollte.

  • Mein Mann hat wohl vor ein paar Tagen aus der Klinik seine Eltern angerufen und darum gebeten, dass sie in seine Wohnung gehen und das ganze Leergut entsorgen und die vergessene Wäsche aus der Waschmaschine holen. Das haben sie auch gemacht. Er kommt wohl am Montag - nach 1 Woche - schon wieder aus der Klinik. Anschließend beginnt dann wohl eine ambulante Therapie.

    Ich finde es schon ziemlich seltsam, dass er schon nach 1 Woche entlassen wird. Ist das normal? Auch macht mich nachdenklich, dass er das Leergut nicht schon vor dem Krankenhausaufenthalt selbst entsorgt hat. Das macht man doch, wenn man vorhat, das Trinken an den Nagel zu hängen. Alles keine guten Voraussetzungen, um sein Ziel zu erreichen. Aber ich weiß - das ist alles nicht mein Problem! Soweit so gut.

  • Also, die haben ihm wohl gesagt, dass der eigentliche Entzug vorüber sei. Er musste auch keine zusätzlichen Tabletten nehmen, wie das ja bei manchen, die starke Entzugserscheinungen haben, der Fall ist.

    Ich denke, dass jetzt der ganze Therapieverlauf ganz entscheidend ist, denn jetzt geht's ja eigentlich "nur" noch vom Kopf aus. Und er muss selbst wissen, was er daraus macht...

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