• Hi,

    mein Partner befindet sich in einer Langzeittherapie, bekommt gerade Tabletten gegen Depressionen. Diese Tabletten haben nicht angeschlagen, also bekommt er nun eine höhere Dosierung. Zusätzlich bekommt er nun abends noch eine starke Tablette, damit er durchschläft. Außerdem hat man ihm gesagt, sie müssen aufpassen, dass er keine Psychose bekommt :shock:. Habe mal gegoogelt, aber Psychosen werden mehr im Zusammenhang mit Drogen/-u. Alkoholsucht gesehen.

    Was könnte da ggf. passieren ? Immerhin ist er ja sowohl in Therapie als zur Zeit zusätzlich bei einem Neurologen/Psychiater. Ende des Monats hat er nun sogar einen Termin für eine Kernspintographie des Kopfes.

    Und das alles, weil er nach fast 4 Monaten Therapie auf einmal vom Kopf her abbaut, unruhig ist und sein Lieblingswort "Kopfkino" ihn einfach nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.

    Was um alles in der Welt passiert da gerade ? 11 Monate trocken, 3 Rückfälle - nu wieder 4 Monate nix getrunken. Bisher hat er keinerlei Probs mit seiner Merkfähigkeit gehabt und nun praktisch von heute auf morgen schließt man plötzlich nicht aus, dass das Gehirn durch die Trinkerei geschädigt sein kann ? Aber bis dato nie den kleinsten Ausfall gehabt.

    Irgendwie versteh ich das nu alles wieder nicht so richtig.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Diandra,


    wie ich deinem Text entnehmen konnte steht dein Lebensgefährte unter starker Medikation.

    Ich kann an dieser Stelle nur aus dem Kontext spekulieren, was aber mit Sicherheit keinen Klartext darstellen kann.

    Du solltest dir die Beipackzettel der Medikamente sorgfälltig durchlesen da vieles auf Nebenwirkungen dieser hinweist.

    Nicht auszuschließen sind Langzeitfolgen des Alkoholmissbrauchs die in der Tat auch sehr plötzlich (vor allem bei geschädigter Leber) auftreten können. Die Leber stellt in unserem Körper eine Art Entgiftungsmaschine dar. Wenn sich diese Maschine nun vermehrt mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt, vernachlässigt sie lebenswichtige Stoffwechselfunktionen wie den Umbau von Toxinen (Giften), die dann wiederum durch die Blutbahn ins Gehirn transportiert werden.

    So sind vereinfacht alkoholbedingte Psychosen zu erklären. Die am häufigsten auftretende ist das Delirium tremens, welches durch plötzliche
    Alkoholabstinenz ausgelöst wird.

    Ich hoffe etwas geholfen zu haben. Ich wünsche dir einen schönen Tag. Herzliche Grüße Ari

    Ich bin der Kapitän meines Lebens.

  • Hallo Aristoteles,

    danke für Deine Antwort.

    Ich kann mir den Beipackzettel nicht durchlesen, weil mein Part. lebt in einer WG - dort macht er seine Langzeittherapie.

    Delirium Tremens ist mir ein Begriff - aber er ist jetzt schon fast 4 Monate trocken.

    In den ersten paar Wochen wurde er ärztlich "auf.den.Kopf.gestellt" Blutuntersuchung, EKG usw. wurden gemacht, Leber ist zwar leicht vergrößert aber er brauchte nicht mal weitere ärztliche Betreuung oder musste Medikamente nehmen.

    Mittlerweilen habe ich aber rausgehört, dass sich eine Psychose nur dann angebahnt hätte, wenn er weiterhin seinen Grübeltrip für sich behalten hätte. Damit Kopf und Seele wieder zur Ruhe kommen, bekommt er nu Medikamente.

    Grüßle
    Diandra

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  • Hallo Diandra,
    der Begriff Psychose ist eher vage.
    Als Psychose bezeichnet man eine ganze Gruppe von (schweren) psychischen Störungen, hier gibt es z.T. ganz erhebliche Unterschiede, sowohl von der Ursache her, als auch vom Verlauf des Krankheitsbildes.
    Eine Psychose nach einem Entzug muß nicht mit dem vorherigen Alkoholkonsum zusammenhängen.
    Alkohol kann manche psychischen Erkrankungen auch eher überdecken (ist ja selbst eine Psychoaktive Substanz), nach einstellen des Konsums, tritt dann eben zu Tage, was vorher im Hintergrund stand.
    Aber letztendlich ist das ein derart weites Feld, dass keiner ohne genauere Informationen irgend was sagen kann.

    Alles liebe, ne gute Zeit und viel Kraft,
    wünscht,
    Ralf

  • Danke Dir Ralf - genau da bin ich beim googeln zuerst gelandet :D:D

    Und wie Du schon sagst, mit den paar hingeworfenen Brocken kann man nicht tiefer in die Materie eindringen.

    Also werde ich mal wieder Gelassenheit üben, meinen Instinkten vertrauen und abwarten, wann ich mal wieder ein weiteres Informationsbröckchen erhalte.

    Z. B. Ende Oktober - wenn der Kernspin gezeigt hat, was so im Kopfe vor sich geht.

    LG
    Diandra

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