Hallo zusammen!
Ich bin 35 Jahre und lebe seit Ich 21 Jahre bin im Ausland mit meinem mittlerweile Ehemann und meinem beiden Kindern.
Meine Mama hat schon in meiner Kindheit getrunken. Sie kam selber aus einem nicht so guten Elternhaus. Ihr Papa war auch Alkoholiker und ist mit über 70 letztendlich an den Folgen daran verstorben.
Mein Papa ist vor knapp 10 Jahren an einer Krankheit verstorben und bis dahin kannte ich meine Mama immer nur betrunken. Als er starb ging es noch mehr Berg ab und sie musste ins Krankenhaus aufgrund schlechten Leberwerten, dicken Bauch und Gelbsucht. Irgendwie schaffte sie aus der Situation den Sprung und sie blieb ohne Alkohol über Jahre. Bis vor ca. 3 Jahren es wieder begann. Sporadisch immer mal wieder. Mit der Rente bzw nur noch Teilzeit arbeiten, wurde es jetzt immer wieder mehr. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis und telefonieren nicht nur täglich, sondern sehen uns auch trotz der Entfernung sehr oft. Nachdem sie jetzt zu Ostern knapp 2 Wochen wieder bei uns zu Besuch war, hatte sie wieder ein richtiges Tief Zuhause. Sie ist dort alleine und außer fürsorgliche Nachbarn, haben wir keine Familie oder Freunde die dort sind. Jetzt stürzte sie betrunken und hat sich den Ellbogen gebrochen. Mein absoluter Alptraum, denn sie stürzte bereits schon zweimal nicht ganz so schlimm und ich hatte damals schon jedes mal Angst, dass etwas schlimmeres passieren könnte. Meine Mama ist, wenn sie trinkt eher jemand der depressiv wird, falls man das so sagen kann, sie wird ruhiger, eher wie in Trance. Wenn sie nüchtern ist, ist auf sie Verlass, sie hilft mir immer viel mit den Kindern Zuhause, wenn sie da ist, ist eine tolle Oma und braucht auch hier oder wenn wir bei ihr sind keinen Alkohol. Sie kann dann auch eine zeitlang ohne aber dann zieht es sie wieder mal so runter.
Ich habe große Angst um sie. Wir haben ihr schon mehrmals angeboten, dass sie zu uns kommt, aber sie möchte das Zuhause, den Ort an dem sie schon seit so vielen Jahren wohnt nicht hinter sich lassen.
Ihre Sucht war jedem immer bekannt, wir haben auch oft mit ihr gesprochen, mein Papa und ich, aber sie wollte sich nicht helfen lassen. Sie sagte immer, sie braucht keine Therapie oder Hilfe, sie schafft das auch alleine. Als ich ausgezogen bin, konnte ich so doch auch etwas Abstand von dem ganzen gewinnen. Mein Papa wurde mit seiner Krankheit pflegebedürftig, sie musste also soweit fit sind um ihm zu helfen, was auch in der Zeit gut funktionierte, bis er starb.
Als erstes ist mir die Aufnahme in diesem Forum wichtig um meine Gefühle und Gedanke einmal frei los zu werden, denn ich habe nie so offen mit jemandem über die Jahre darüber gesprochen. Doch jetzt, wo es wieder so aktuell wie nie ist, merke ich wie sehr es mich belastet.
Vielen Dank!