Gut oder schlecht??

  • Hallo Lyn

    Falsch gemacht habt ihr sicher nichts. Sie hat eingesehen, dass sie ein Problem hat. Das ist schon mal ein guter Anfang. Es ist auch normal, dass sie nicht alles zugeben will, dir gegenüber nicht und wahrscheinlich sich selbst gegenüber nicht einmal. Zumindest hat sie schon mal mit euch über das Problem geredet. Sie wird vielleicht das Gefühl haben, dass alle, die mit ihr geredet haben, ihr etwas nehmen wollen. Im Moment wird sie auch versuchen, ihr Problem zu verharmlosen, wird es aber doch nicht so recht schaffen. Lasst sie erst einmal eine Nacht drüber schlafen. Versuche morgen noch mal mit ihr zu reden.

    Ich denke, ihr habt alles richtig gemacht. Nachdem dein Bruder heute Mittag mit ihr geredet hat, war dein Gespräch heute Abend sicher ganz wichtig und besser hättest du es nicht machen können. Sich was antun, kann ich, wie dein Dad, auch nicht dran glauben. Sicher besteht die Möglichkeit, aber die würde auch dann bestehen, wenn ihr nicht mit ihr geredet hättet. Mache dir also deshalb keine Sorgen. Wenn du morgen mit ihr redest, dann bleib dabei, dass sie es nicht alleine schafft, sondern professionelle Hilfe braucht. Mache ihr klar, dass Alkoholismus eine Krankheit ist und wer krank ist, geht doch auch zu einem Arzt. Nur keine falsche Scham, sie ist nicht die einzige, die alkoholkrank ist.

    Wünsche euch eine gute Nacht und dass du morgen wieder die richtigen Worte findest.

    Gruß Henri

  • Hallo Lyn,

    wenn eine Alkoholikerin mit ihrer Sucht so konfrontiert wird wie Deine Mutter, fällt sie in ein tiefes Loch. Dafür sprechen vor allem die Selbstmorddrohung, die Flucht ins Bett (hab ich auch gern gemacht) und das nicht reden wollen.

    Ich denke, bei den meisten Menschen ist dieser Fall nötig ist um sich anschliessend wieder aufzurappeln. Bloss jetzt kein Mitleid oder ähnliches.

    Bietet ihr Hilfe an, aber buddelt sie nicht aus. Das muss sie selber tun.

    Was den Entzug betrifft. Vielleicht solltet ihr Eurer Mutter klar machen, dass sie Euch mit einem Entzug zu hause fürchterlich belasten würde und dass ihr nicht bereit und in der Lage seid das Risiko dafür zu übernehmen. Denn das würdet ihr. Sie hat "bloss" den Entzug, aber ihr habt die Angst und die Sorge und u.U. die Selbstvorwürfe wenn was schiefläuft.

    Viel Glück

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

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