Weniger Alkohol, oder keinen Alkohol?

  • Hallo!
    Ich habe mich im "Wer ist Wer im Alkoholiker:Forum" schon ein bißchen vorgestellt!
    Ich weiß immer nicht, was ich meinem Freund sagen soll! "Trink bitte nicht so viel Alkohol!" oder "Trink bitte keinen Alkohol!"!
    Sage ich, er soll nicht so viel trinken, ist er damit (manchmal) einverstanden! Sage ich, er soll gar nicht mehr trinken, ist alles zu spät! Da bin ich ja voll die blöde! Das muss er ja wohl nicht! Das will er auch nicht! Das würde er nie machen!
    Ich finde aber, es ist die einzige Möglichkeit für ihn! Weniger trinken geht bei ihm nicht, er hat sich nicht unter Kontrolle, wenn er mal ein oder zwei Bier getrunken hat!
    Auch seine Kumpels (männlich und weiblich) stimmen mir überhaupt nicht zu! Jeder weiß, dass mein Freund viel trinkt, aber jeder bietet ihm Alkohol an, gleich zur Begrüßung! Und wenn er mal sagt, dass er keinen Alkohol trinken will (das kommt selten vor, aber es kommt vor!), dann muß er das drei Mal wiederholen und wird merklich schwächer von Mal zu Mal! Wieso akzeptieren solche Leute so eine Antwort nicht? Wieso wollen sie Alkoholkranken immer wieder was andrehen, damit diese Alkoholkranken es noch schwerer haben?
    Ich habe in den letzten drei Jahren sowieso so einen Haß auf den ganzen Alkohol und auf die Leute, die so tun, als wäre er harmlos! Und das sind sehr, sehr viele Leute!Ich finde Alkohol gehört verboten! Aber was ist dann auf Festen, in Discos, in Kneipen los? Was sollen die Leute dann da machen? Nix mehr, gell?

  • Hallo mone,

    herzlich willkommen hier :)

    In unserer Gesellschaft wird Alkohol immer noch genauso tolleriert, wie das Kaffeetrinken. Man sieht es allein schon an der Werbung. Sie suggeriert uns, dass Alkohol immer und überall dazugehört. Und das Feste, Feiern und gesellschaftl. Anlässe immer *begossen* werden müssen.

    Die meisten Menschen gehen ja auch immer noch davon aus, dass nur der "Penner" auf der Straße, obdachlos und verwahrlost ein Alkoholiker ist.

    Mit dem Thema "Alkoholsucht" beschäftigen sich die wenigsten Menschen. Selbst wenn sich jemand als trockener Alkoholiker bekennt, passiert es oft, dass das Umfeld oder sogar die Familie eher Unverständnis zeigt, als dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen.

    Wenn jemand ein Alkoholproblem hat, dann hilft weniger Trinken überhaupt nicht. Selbst wenn er es hin und wieder schafft seinen Alkoholkonsum runterzuschrauben, wird er es nicht ganz lassen. Irgendwann steigert sich dann der Konsum wieder.

    Um aus der Sucht rauszukommen kann nur eins gelten: Nie wieder auch nur ein Glas Alkohol trinken. Sich jeden Tag vor Augen halten: Die nächsten 24 h werde ich keinen Alkohol trinken und das erste Glas bleibt immer stehen.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Mone,

    ich habe mir Deine anderen Beiträge durchgelesen, und schreibe jetzt hier, weil das wohl auch der Thread ist in dem Du weiterhin schreibst.

    Lilly hat Dir auf Deine Problematik hin schon ausführlich geantwortet, und ich würde dem gerne noch eine Meinung hinzufügen.

    Das Dein Mann ein Alkoholproblem hat, weisst Du spätestens seit Deinem Besuch hier im Forum.
    Ich hoffe Du hast das mit dem Heiraten und Kinderkriegen , besser der als keiner, nicht so ernst gemeint.
    Du entscheidest in diesem Moment nicht für einen Zeitraum von ein paar Monaten, sondern über Jahre Deines Lebens.
    Über den Lebensweg der Kinder mal ganz zu schweigen.

    Oder rechnest Du die Scheidung schon mit ein???

    Hauptsache verheiratet und Kinder bekommen, den Rest schaff ich auch alleine.??
    So hört es sich an , und das wäre die Konsequenz, wenn sich Dein Partner nicht entschliesst mit dem Alkohol aufzuhören.

    Wenn ich das richtig gelesen habe, nervt dich dieser Zustand schon länger, und Dein Partner ist uneinsichtig.
    Bist Du evtl. der Meinung, das Kinder diese Situation ändern würden, weil er sich seiner Vaterpflicht bewusst wird????
    Diesen ''Therapieansatz'' solltest Du auch streichen, die Chancen sind erfahrungsgemäss sehr gering.
    Die Alkoholkrankheit ist wahrscheinlich sehr viel brutaler als Du Dir das vorstellst.

    Das ist kein vorrübergehender Zustand, und auch keine Grippe.

    Um die Krankheit zu stoppen!!!( nicht heilen) bedarf es eines zentralen Umdenkens, einer Umstellung der Lebensgewohnheiten, strenger lebenslanger Abstinenz und einer Krankheitseinsicht. Regelmässige Arbeit an der eigenen Trockenheit wie Du sie auf diesen Seiten lesen kannst, ist auch notwendig.

    Auch wenn ich jetzt ''krass'' geschrieben habe, und dabei der eine oder andere rosa Luftballon geplatzt ist, wirst Du diese Tatsachen hier überall auf diesen Seiten finden.

    Was Du am Ende machst, ist selbstverständlich Deine Entscheidung, und mehr als raten können wir Dir nicht.

    Aber ich hoffe ich habe Dich etwas zum nachdenken gebracht......

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Erstmal will ich mich hier bedanken bei Euch allen! Das hier ist echt ne super Sache! Sowas hab ich schon lange gesucht, hab´s - warum auch immer- erst jetzt gefunden!
    In meinem Bekanntenkreis, nein ehr in dem Bekanntenkreis meines Freundes, finde ich genau das Gegenteil vom Denken, wie hier. Da sagen alle, dass es doch nicht so schlimm ist mit dem Trinken, dass ich doch meinem Freund ab und zu nen Rausch gönnen soll...! Hier im Forum sagen mir alle, dass ich mich von ihm trennen soll! Ich weiß noch nicht, was ich glauben soll, ich glaub, ich bin noch nicht so weit!
    Außerdem sind hier doch auch Alkoholkranke, die jetzt trocken sind und glücklich darüber, oder? Ihr habt doch bestimmt auch Hilfe gehabt, oder? Alleine schafft man das doch nicht. Ich möchte halt auch ne Hilfe für meinen Freund sein.
    Wenn mein Freund nüchtern ist, ist er so toll! Er ist total klug, kann echt sehr viel, bringt mir auch sehr viel bei, bestärkt mich...! Ich finde, er ist so wie der "Will Hunting" (Matt Damon) in dem Film: "Good Will Hunting", nur dass er nicht schlägert, sondern trinkt! Ich brauche ihn! Und ich weiß, dass er Kindern auch sehr viel beibringen kann. Ich habe Neffen und Nichten, die lieben ihn!
    Ich möchte es erst nochmal versuchen, ihm zu helfen. Ich denke, ich bin eine -wie heißt es nochmal - CO-Abhängige! Ich weiß erst seit kurzem, was das ist! Ich schütze ihn...!
    Ich finde es so toll, was ihr geschafft habt und ich hoffe, mein Freund stellt sich auch irgendwann in diesem Vorum vor! Kann ich ihm eigentlich davon erzählen, dass er auch mal rein schaut in´s Vorum? Oder findet ihr, das ist keine gute Idee?
    Liebe Grüße!

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