Hi Age,
ZitatDie Nacht war furchtbar, so eine Erfahrung wünsche ich keiner anderen Frau. Das Herz wird einem Stück für Stück rausgerissen und ich bin so wütend auf ihn.
Ich hatte auch mehrere Nächte dieser Art mit meinem Mann - eine davon war unsere eigene Hochzeitsnacht, in der es dann darauf hinausgelaufen ist, dass er einfach abgehauen ist und überhaupt nicht zu Hause geschlafen hat. Ich war in unserer eigenen Hochzeitsnacht alleine mit unseren Trauzeugen in unserer Wohnung - das muss sich mal einer vorstellen... Einfach, weil er zu viel getrunken hatte und sich wieder irgend welchen Quatsch in den Kopf gesetzt hatte, über den er sich im Suff völlig aufregen und total daneben benehmen musste... Ganz ganz furchtbar! Ich hab die ganze Nacht nur geheult, und am nächsten Morgen habe ich mit meiner Familie auch noch den kompletten Raum, den wir gemietet haben, alleine aufgeräumt. Das ist für normal Lebende Menschen überhaupt nicht vorstellbar...
Du machst das Richtige! Mein Mann heult mir auch seit ein paar Tagen die Ohren voll. Das tut mir auch leid, und ich glaube ihm auch, dass er leidet. Trotzdem - wer hatte denn die letzten Jahre mit uns Mitleid - NIEMAND! Der Alkohol kennt keine Wahrheit, keine Grenzen, keine Liebe!! So ist es einfach!
Ich bin auch dabei, mir alle nötigen Unterlagen zu beschaffen. Beim Anwalt und bei Beratungsgesprächen war ich schon, aber ich hatte mir schon so viele Infos aus dem Internet geholt, die Gespräche haben mich nicht großartig weitergebracht. Das mit den ganzen Anträgen und Ämtern, das ist ein riesen Aufwand. Aber es geht nicht anders, und das sehe ich jetzt - nach ca. 6 Wochen nach der Trennung - immer noch so! Ich bin mit mir auch am Kämpfen, weil ich ihn noch immer liebe. Aber es geht nicht anders! Irgend jemand muss aus diesem Teufelskreis ausbrechen - wenn sie nichts gegen ihre Sucht unternehmen, dann müssen wir halt unsere Konsequenzen ziehen und unser Leben selbst in die Hand nehmen. Ich bin auch 10 Jahre lang mit meinem Mann zusammen, davon 5 Jahre verheiratet. Ich weiß, wie schwer es ist, loszulassen. Und besonders dann, wenn sie einen anbetteln und einem wieder irgendwelche Geschichten auf den Tisch knallen, die man so gerne glauben würde - von denen man aber genau weiß, dass es eine weitere Lüge ist, nur, um so weitermachen zu können wie immer...
Mein Mann hatte letztes Jahr auch eine Affaire mit einer völlig dummen Tussi - wirklich! Mein Mann ist wirklich nicht auf den Kopf gefallen, und diese Tussi war das genaue Gegenteil. Ich möchte ja nicht eingebildet klingen, aber es war einfach so. Ich schreibe das hier nicht aus Eifersucht, denn auf solch eine Frau muss ich nicht eifersüchtig sein. Es war einfach eine Flucht - Liebe oder sonstiges spielte dabei keine Rolle. Er wollte sich einfach nicht mit seinem Problem auseinandersetzen, mir aus dem Weg gehen. Denn zu Hause war wegen dem Alkohol nur noch Stunk angesagt. Ich möchte dir damit sagen: Nimm dir das mit der 16-jährigen nicht zu Herzen. Andere, reifere Frauen hätten mit Sicherheit gemerkt, was mit ihm los ist. Aber Abhängige suchen sich Frauen/Mädchen, die einfach noch keine Lebenserfahrung haben, die sie so nehmen, wie sie sind. Die sich keine Gedanken über die Sucht machen, sich nicht über den Alkoholkonsum aufregen. Die wahrscheinlich noch gerne mittrinken und das alles auch noch völlig normal und lustig finden. Vor 10-15 Jahren waren wir auch noch so, und erst mit der Zeit kam unsere Sichtweise. Wir erkannten auch erst ganz langsam, dass ein Problem vorliegt.
ZitatHabe halt Angst ihn wieder zu sehen und das lässt sich nicht vermeiden, schließlich haben wir einen Haushalt zusammen, Konto muss getrennt werden, brauche Unterlagen!
Ich sehe meinen Mann auch fast jeden Tag, wir telefonieren oft - er ruft meinstens an. Ich weiß, dass mir das nicht gut tut - oder doch? Es hängt alles damit zusammen, dass er sich selbstständig gemacht hat, und wir in einer Trennungsvereinbarung gemeinsam entschieden haben, dass ich ihm bis Februar noch bei seinem Gewerbe helfe. Dafür habe ich einigen Hausrat behalten dürfen. Das ist halt die Vereinbarung. Da sieht man sich zwangsläufig, denn sein Büro ist dort, wo wir wohnen.
Es ist alles nicht einfach, aber wir schaffen das! Irgendwie! Manchmal hat man Durchhänger, manchmal macht es einem weniger aus und man kann die Trennung gut verarbeiten. Die Gefühle schwanken, ich weiß...
Aber dieses Forum ist eine ganz tolle Unterstützung für unseren Weg und gibt einem sehr viel Kraft - das kann ich dir aus meiner Erfahrung schreiben!! Ich wünsche dir alles Gute!!!