Mein Vater ist Alkoholiker......

  • Hallo Regen,

    herzllich willkommen hier bei uns im Forum.
    Es ist sehr schlimm wie nasse Alkoholiker ihre ganze Familie zerstören.
    Du kannst leider nicht viel machen,wenn er sein Verhalten nicht ändert,er allein kann dies nur tun.
    Gib Dir keine Schuld.
    So bitter wie es klingt,tu was für Dein Leben

    LG Peter Pan

  • Hallo Regen,
    auch von mir ein herzliches Willkommen !
    Ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir ergeht.
    Mein Vater ist ebenfalls Alkoholiker, und ich kenne ihn gar nicht anders. Früher hat er lediglich weniger getrunken als jetzt. In seiner Jugend hatte er überhaupt nichts getrunken. Was ihn letztendlich zum Alkoholiker werden ließ, keine Ahnung. Ehrlich gesagt, es interessiert mich genauso wenig, wie es ihn interessiert, wie er uns tyrannisiert. Er ist mir mittlerweile sch... egal. Bis zu nem gewissen Alter habe ich ihn auch geliebt, meine Brüder und meine Mutter zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr. Habe nicht verstanden, warum sie so schlecht über ihn reden. Heute, und das sage ich ganz offen und ehrlich, wünsche ich mir, er ist tot. Denn wir gehen hier durch die Hölle. Und das obwohl ich schon seit 6 Jahren nicht mehr zuhause lebe und eine eigene Tochter habe, die ich alleine großziehe.
    Auch mein Vater hat mir mal an den Kopf geworfen, dass aus mir nichts wird - und das nur, weil ich mit 9 Jahren den Lottozettel nicht richtig ausgefüllt habe... .
    Er hat sicherlich seine Probleme, hatte auch keine schöne Kindheit (sein Vater versoff sein Geld auch in der Kneipe) gehabt, aber das ist in meinen Augen kein Grund.... .
    Meine Kindheit war auch eigentlich nur schlecht. Erst Jahre später wurde mir klar, warum sich meine Freunde von mir distanzierten. Folglich zog ich mich damals immer mehr zurück.
    Lediglich durch meinen Beruf habe ich den Weg auf die Menschen zu wieder gefunden.

    Ich habe nun für mich entschieden, dass ich MEINEN Weg gehen werde. Zwar bin ich teilweise noch dazu gezwungen, sonntags zu meinen Eltern zu gehen (sonst kriegt meine Mutter wieder die Hölle heiß gemacht, weil ich meinem Vater sonst mein Kind "entziehen" würde. Man muss es nicht verstehen). Aber der Rest meiner Zeit gehört einzig und allein meiner Tochter.
    Und wenn mein Vater ein Problem damit hat, dass ich z.B. nächstes Jahr mit meiner Tochter alleine Urlaub mache (er deutete schon so etwas an), dann soll er doch durchdrehen.....ich ergreife dann die Flucht nach Hause...und er soll meinetwegen nen tödlichen Herzinfarkt bekommen.

    Was mir geholfen hat, hier in der Gruppe....es war mir zwar immer klar, dass mein Vater nicht der einzige Alkoholiker ist, aber hier bekommt man richtig bewußt mit, dass man mit dem Problem nicht alleine dasteht.

    Ich kann Dir nur empfehlen, gehe Deinen Weg.
    Ab sofort beherzige ich dies auch - für meine Tochter und mich ;)

    Übrigens, der Erzeuger meiner Tochter ist auch Alkoholiker. Kaum zu glauben, obwohl ich mit dieser Situation von kleinauf konfrontiert bin, habe ich es erst später gemerkt, dass auch er ein Problem hat.

    Aber im Gegensatz zu meiner Mutter und meinen Großmüttern, habe ich es geschafft, mich in der Hinsicht von dem Schicksal loszusagen. Und das gibt mir Mut.

    Gruß,
    Kerstin

  • Hallo Regen,

    dein letzer Satz lautete:" Meine Mutter hat nicht mehr die Kraft alles zu ändern"

    Regen, ich muss dir sagen, dass deine Mutter auch nichts ändern kann!!! Das kann nur dein Vater!!! Er ist - wie du erkannt hast - das Problem!! Ändern kann aber nur er etwas - es sei denn, ihr löst euch von ihm.

    Wie wird in eurer Familie - als Gemeinschaft - mit dem Problem "Vater" umgegangen?

    Es ist alles nicht einfach....., aber machbar.

    Liebe Grüße

    Aileen

  • Hallo Regen,

    Ich bin erschüttert.

    Ich habe gerade überlegt, ob ich das so schreiben soll, aber es ist zutreffend und beschreibt es sehr genau, was ich gerade empfunden habe, als ich Deine Zeilen gelesen habe.

    Du zerstörst Dich mit offenen Augen, und das kuriose dabei ist, das tust Du damit Dein Vater merkt was er Euch antut.
    Dein Bruder distanziert sich....aus Selbstschutz. Den hast Du auch, und für den wird es Zeit. Du versuchst Dich als Prellbock vor Deine Mutter zu stellen, dabei kannst Du nicht mehr. Wie lange soll das so weitergehen, worauf wartet Ihr/Du??

    Ihr müsst Euch ganz dringend zusammentun und eine Beratungsstelle aufsuchen. Man wird Euch die Möglichkeiten nennen die es gibt den dauerhaften Psychoterror zu beenden. Ihr braucht Hilfe. Du schaffst das nicht mehr lange.

    Aileen hat geschrieben:

    Zitat

    Wie wird in eurer Familie - als Gemeinschaft - mit dem Problem "Vater" umgegangen?

    darin liegt der Schlüssel, in dem Wort Gemeinschaft und dem Umgang mit dem Problem.

    Es gibt zwei Möglichkeiten dieses Problem zu lösen. Ändert sich Dein Vater nicht, müsst Ihr etwas ändern.
    So wie Du das jetzt handhabst, wirst Du sehr bald schwer krank sein.

    Tu etwas, und zwar gestern.

    Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft Regen

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Regen,

    ich kann Dich sehr gut verstehen.
    Bei uns ist es genauso....mein Vater zeigt keine Einsicht, wird ergo auch nichts ändern/wollen. Wir (meine Mutter, meine beiden Brüder und ich) tun nichts dagegen. Im Gegenteil, wir halten die Sch... Situation auch weiterhin aufrecht, weil wir ihm keine Konsequenzen androhen. Gut, meine Mutter hat dies in der Vergangenheit wohl getan, bekam aber zu hören "Wenn Du gehst, überlebt das keiner..." Ich nehme mal an, dass sich diese Angst meiner Mutter auf uns unterbewußt übertragen hat, denn bis vor kurzem wußte ich nichts von dieser Drohung von damals.
    Im Prinzip warten wir alle auf den Tag X. Denn auch einen Zusammenbruch auf der Arbeit vor 3 Jahren hatte ihn nicht zur Vernunft gebracht. Auch nicht, als der Arzt meinte, dass es bei meinem Vater nicht 5 vor 12 sei, sondern schon Punkt 12.

    Ich kann Dir nur raten, baue Dir auch dieses Schutzpanzer auf. Es ist das Beste, was Du machen kannst.

    Vielleicht hilft es Dir ja auch, wie mir, einfach mal alles aufzuschreiben, was Dich bewegt. Für mich war es damals auch schwer, von zuhause auszuziehen, weil ich Angst um meine Mutter hatte...doch ich wollte ab da für mich sein.
    Der Prozeß, mich von meinem Vater loszulösen, dauert allerdings noch immer an. Mir ist bewusst, dass ich ihn nicht ändern kann. Aber ich kann MEIN Leben ändern, indem ich es für meine Tochter und mich schön und harmonisch gestalte. Letztes Jahr noch habe ich fast jeden Tag (selbst nach der Arbeit) bis spät nachmittags bei meinen Eltern gehockt, weil er es verlangt hatte (so hatte ja die Kontrolle über mich). Aber heute genieße ich jeden Tag, den ich mit meiner Tochter alleine verbringen kann.

    Denke daran, Du bist mehr wert, als Dich für Deine Eltern aufzuopfern !!!

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