Hallo alle zusammen.
Ich bin die Frau eines alkoholabhängigen Mannes.
Meine Geschichte könnt ihr in dem folgenden Thread nachlesen, wenn ihr wollt: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3880.html.
Mein Mann ist nun - seit unserer Trennung im September, die ihm tierisch an die Nieren geht - soweit, eine ambulante Therapie in Angriff zu nehmen (eine stationäre käme zur Zeit für ihn bzgl. Selbstständigkeit auch nicht in Betracht) und hatte auch schon ein paar Termine bei der Suchtberatung. Er hat sich in den letzten Monaten verändert und macht sich sehr viele Gedanken und beschäftigt sich viel mit sich selbst.
Gestern hat er mich angerufen, um mir von seinem Gespräch bei der Suchtberatung zu erzählen. Es ist wohl ganz gut abgelaufen. Die Frau hat ihm gesagt, dass so - wie er es schildert - er kein Alkoholiker wäre sondern eher in die Kategorie suchtgefährdet reinrutschen würde. Er wäre sehr überzeugend gewesen im kompletten Gespräch und auch in seiner Argumentation, und sie würde ihn zu einer ambulanten Therapie anmelden. Das wäre nicht immer so - sie hätte auch schon viele Leute wieder nach Hause geschickt, weil die es nur für andere gemacht hätten. Und das wäre es sinnlos...
Die Therapie geht vorraussichtlich im Januar los, er müsse allerdings vorher mindestens 3 Wochen nichts getrunken haben. Sonst käme eine ambulante Therapie nicht in Frage (hier sehe ich den 1. Knackpunkt - ich bin seit 10 Jahren mit ihm zusammen - und er hat es nicht einmal 5-7 Tage ausgehalten, nichts zu trinken - egal)! 1x pro Woche wäre dann ein Therapiegespräch. Und das Ganze würde erst einmal über 9 Monate so ablaufen.
Das alles wußte ich auch schon vorher, da ich mich sehr über die Thematik informiert habe. Aber das mit dem Gespräch 1x pro Woche hat mich sehr gewundet. Ich finde die zeitliche Differenz von einer Woche zwischen den jeweiligen Gesprächen sehr lang!!! Naja, er wollte auch ab Januar parallel seine Verhaltenstherapie fortführen, und wenn diese Gespräche auch 1x pro Woche sind, dann könnte ich mir eher vorstellen, dass er es packt. Ansonsten sehe ich auf diesem Wege ganz ehrlich schwarz, weil er nicht gerade der Typ ist, der konsequent das durchhält, was er sich vornimmt. Aber ich will nicht schon vorher urteilen - ich warte einfach ab und lasse alles auf mich zukommen.
Die Therapeutin hat auch gesagt, es wäre schön, wenn ich mich mit in die Therapie einbeziehen ließe. Ich weiß allerdings nicht, ob ich dazu wirklich bereit bin, denn zur Zeit bin ich mit mir selbst so beschäftigt und auch mit den Kindern und mit meiner Arbeit (werde wahrscheinlich ab 1.1. wieder 15 Std./Woche arbeiten)... Das lasse ich mir noch mal durch den Kopf gehen.
Da ich ihn jetzt mittlerweile 10 Jahr kenne , bin ich der Meinung, dass eine ambulante Therapie für ihn nicht die richtige Entscheidung ist. Aber es ist immerhin besser, als gar nichts zu tun... Abwarten!!!
Und ich wollte mich auf diesem Wege mal bei euch erkundigen, wie so etwas bei euch abgelaufen ist.
Hattet ihr auch nur 1 Gespräch pro Woche?
Habt ihr zusätzliche Angebote in Anspruch genommen?
Wie seit ihr im Alltag damit zurecht gekommen?
usw.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.