Hallo Elfriede,
das hört sich doch schon recht gut an.
Mit dem Ehepaar von der SHG habt ihr Glück, daß gleich die Chemie stimmte.
Es ist normal und richtig, daß dein Mann immer noch am Tropf hängt. Er hat bereits massive körperliche Schädigungen. Und wohl lange und in Massen gesoffen. Ohne diverse "Betäubungsmittel" könnte er die Entgiftung nicht überleben! Darum erlebst du ihn auch "abgeschossen". Es wird sich im Laufe der kommenden Woche bessern.
Dann wißt ihr auch mehr, wenn alle medizinischen Untersuchungen fertig sind. Er kann es noch schaffen, daß siehst du am Leiter der SHG. Wie es aussieht, will er auch. Also Kopf hoch!
Und versuche die nächsten Stunden abzuschalten und dich zu verwöhnen!
Nutze die Januar-Sommersonne und grüble nicht zuviel!
LG Bergzigeuner
Beiträge von bergzigeuner
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Hallo pepper!
Ob eine Aufnahme des Alkohol über die Haut erfolgt und in welchem Umfang weiß ich auch nicht.
Wenn viel Alk in den Mitteln ist, dann ist er auf alle Fälle zu riechen! Und sei es nur kurz. Das könnte Assoziationen hervorrufen, die belasten.
Ich möchte mir sowas nicht draufschmieren. Reizt unnötig meine Nase und meine Hirnzellen.
Zudem ist Alkohol in Alltagspflegemitteln gar nicht nötig. Für empfindliche Haut sogar schädlich. Führt zu Rötungen und Reizungen.
Salben, Cremes, Deos, AfterShaves für die normale Körperpflege gibt es massenweise auch ohne diesen Zusatz und zu akzeptablem Preis. Am schnellsten zu erkennen mit dem Zusatz "sensitiv", "emfindliche Haut", oder so.
Gleiches gilt bei Desinfektionsmitteln, die der Normalo aber eh kaum braucht.
Für mich Grund, in diesem Bereich keine Experimente zu betreiben.Sollte ich aus medizinischen Gründen ein Mittel brauchen, würde ich mit dem Arzt und Apotheker reden und gemeinsam abwägen und Alternativen suchen.
Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Lieber Gruß vom Bergzigeuner -
Hallo Jean,
bzgl. deinem Freund, haben die Vorredner schon alles gesagt, was ich auch geschrieben hätte.
Kopf hoch und schau vorwärts!Mir ist dein Schlafproblem aufgestoßen. Du bist schon eine Weile trocken, das sind keine Entgiftungsprobleme mehr.
Warst du mal beim Arzt deswegen? Nicht für Schlaftabletten! Bloß nicht! Aber rede mit ihm, vielleicht kann er dir helfen.
Als mich mein Arzt nach einigen Wochen Trockheit fragte, wie es mir "ohne" ginge und ich sagte, tagsüber komm ich ganz gut klar nur nachts nicht, da träumte ich von Alk in jeder Form bis zum Albtraum oder ich schlief im 1/2-Stunden-Takt. Er verschrieb mir Tabletten, eigentlich gegen Bluthochdruck glaub ich. Mir haben sie sehr geholfen. Halbwegs gut geschlafen ist schon ein halber guter Tag. Ich nahm die Dinger drei Wochen. Konnte danach auch weiterhin meist gut schlafen.Es geht an die Substanz, wenn man über längere Zeit nicht ausreichenden und guten Schlaf hat. Und du brauchst ja deine Kräfte für dein trockenes Leben und die Veränderungen.
Lieben Gruß vom Bergzigeuner
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Meni,
gratuliere dir zu deinem Partner.
Und zu dir! Weil du schon sehr weit bist, in dich zu hören und deine Erkenntnisse weiterzugeben. Hut ab!
Du bist genau richtig unterwegs.
Ich handhabe es immer noch so, wenn eine Feier ansteht, daß ich mir die Situationen vorher innerlich vorstelle. Mich frage, wie fühle ich mich, mit dem der anderen Schnaps in der Nase, usw.. Ist es überwiegend negativ, findet das Fest ohne mich statt. Warum soll ich mich unnötigen Belastungen aussetzen? Geniesen ist bei negativer Gefühlslage auch nicht drin.
War letztens auf ner Weihnachtsfeier und amüsierte mich über die Besoffenen. War echt witzig! Ich wußte vorher, auf was ich mich einlasse. Und hatte das eigene Auto und hätte jederzeit gehen können.
Bei Silvester geht das schlecht, früher abzuhauen. An deiner Stelle würde ich mir ausmalen, wie toll eine Feier zu zweit sein kann. Vielleicht im Bett?Bergzigeuner, seit 10,5 Monaten trocken
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Hallo Beppo!
Herzlich willkommen und frohe alkoholfreie Weihnachtstage!Kann mich Pauly nur anschließen, wenn deine einzige Motivation das Zurückkommen deiner Frau ist, kannst du deine zukünftige Abstinenz gleich knicken!
Wenn der Verlust deiner Frau dir die Augen geöfnnet hat, daß du bereits in den Monaten und Jahren schon viel mehr verloren hast und noch mehr verlieren wirst, wenn du weitertrinkst, dann pack es an!
Was du verloren hast, noch verlieren wirst? Deine Selbstachtung, die bedingslose Liebe deiner Kinder, wirkliche Freunde, die Achtung, den Respekt deiner Umwelt, deine Gesundheit................Wie weit bist du mit den Therapievorbereitungen? Hast du schon die Genehmigung des Kostenträgers?
Ich drücke dir ganz fest die Daumen!
Gruß Bergzigeuner -
Hallo Marla,
toll wie weit du schon bist.
Zu deiner Vorbereitungsgruppe ein paar Worte: Ich kenne sowas, ist oft wirklich nicht der Hit. Ich vermute, du lebst auch nicht in einer Großstadt. Das Problem sind halt die total verschiedenen Gründe, warum die Leute kommen. Viele haben gerichtliche Auflagen und/oder Führerschein verloren. Deren Motivation an ihrem Leben und Verhalten was zu ändern ist meist mehr wie gering. Und dann eben Leute wie wir, die ernsthaft eine Therapie anstreben.
Da mußt du durch. Wenn es mal wieder ganz schlimm war, sagte ich mir, ich beweise mir, daß ich auch miese Sachen aushalte. Es waren auch viele gute Abende dabei, die mir viel gegeben haben. Ich sah die Termine auch als Hindernis an zu trinken. Hat oft, leider nicht immer, geholfen.Mit dem Mißtrauen deines Partners wirst du auch noch länger leben müssen. Wie du und die anderen gesagt haben, du hast halt schon viel versprochen und nícht gehalten. Es wird mit der Zeit besser.
Kann mich jetzt gar nicht mehr erinneren, wann ich das letzte Mal gefragt wurde, hast du was getrunken? und dann dieser Vorwurf in der Stimme! Oder diese "Kontroll"-Bussis!
Hab Verständnis für ihn, auch er hat unter deiner Trinkerei gelitten.Liebe Grüße vom Bergzigeuner, trocken seit 10.02. und seit Mai in ambulanter Reha
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Frozen tears,
das Pferd hast du von hinten gesattelt!
Richtig ist, viele fangen an zu trinken, weil sie Probleme irgendeiner Art haben.
Noch richtiger ist aber, daß es im betrunkenen Zustand keine wirklichen Lösungen gibt.
Richtig ist, daß ein Entzug alleine keine Änderung bringt.
Noch richtiger ist aber, daß ja im Anschluß irgendeine Art von Therpie gemacht werden sollte. Und dort wird dann eben auch auf Dinge, wie ich bin minderwertig, eingegangen und gearbeitet.
Wer bereits früher massive psychische Probs hatte, ist vielleicht gut beim Psychotherapeuten aufgehoben. Aber auch nur trocken!
Du kannst es drehen und wenden wie du willst: an der Abstinenz führt kein vernünftiger Weg vorbei!
Unterschiedlich ist die Schwere dieses Weges, je nach Mensch sehr verschieden.Ich wünsche dir den Mut und die Kraft und die Einsicht, den richtigen Weg zu gehen.
Alles Gute vom Bergzigeuner
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Hallo Ayki,
habe gerade deinen Thread gelesen.
Ich mache seit Anfang Mai eine ambulante Therapie.
Zum Trocken sein:
Bei mir verlangte die Therapieeinrichtung (Caritas) eine Entgiftungsbescheiniung. In meinem Fall vom Hausarzt, da ich nicht sationär entzogen hatte. Zudem müssen die Blutwerte vorgelegt werden. Die will auch die Rentenkasse. Bei den Blutwerten gibt es einen Gamma???, an dem kann ein Fachmann erkennen, wie lang etwa der letzte Rausch her ist. Während der Therapie finden Atem-Alk-Tests unregelmäßig statt.
Wir haben 1mal Gruppe mit 100min und knapp 1mal Einzel mit offiziell 50min in der Woche. Wer nicht ernsthaft aufhören will, kann bei der ambulanten Reha natürlich "fröhlich" weitersaufen. Wenn er, so wie offenbar dein Mann, noch nicht völlig körperlich abhängig ist, kann das lange unbemerkt bleiben. Keine Suchttherapieform kann erfolgreich sein, wenn der Patient nicht wirklich mitarbeitet und den Erfolg für SICH will.
Was deine Einbeziehung in die Therapie betrifft: Es ist oft gewünscht, oft auch sinnvoll, daß die Partner, die Familie sich an gemeinsamen Gesprächen beteiligen. Sie bekommen auch Einzeltermine beim Therapeuten. Das zahlt auch ausdrücklich die Rentenkasse des Süchtigen. Die Mitarbeit der Familie, speziell deine ist aber nicht ausschlaggebend und zwingend. Bei einer noch frischen Trennung vielleicht auch gar nicht so sinnvoll. An deiner Stelle würd ich mir die Option offenhalten, nach einigen Monaten mitzumachen.
Falls sich diese Frage dann noch stellt!?
Du hast ja eher das Gefühl, er tut nur so, als wolle er.
Das Gefühl drängt sich mir auch auf. Aber gib ihm noch Zeit. Diese Zeit muß aber genutzt sein mit Gesprächen und Treffen bei der Suchtberatung. Das die Einsicht auch im letzten Winkel ankommt.
Ich wünsche dir Kraft und versuche Abstand zu gewinnen. Du hast das richtige getan mir der Trennung. Für dich und die Kinder. Und auch für ihn. Er muß jetzt begreifen und lernen. Du mußt dein Leben ordnen und dir nicht dauernd seinen Kopf machen. Klar bist du übervorsichtig und siehst vieles vorausschauend negativ. Wünschen wir ihm, daß es klick macht bei ihm.
Gruß Bergzigeuner -
Hallo Glorya!
Du fragst, warum in dieser Situation der Druck aufkam?
Ganz klar, weil du dich scheiße gefühlt hast. Verletzt, nicht respektiert und und und. Und der schnellste und "beste" Weg, miese Gefühle zu mildern ist ein kräfiger Schluck Alk. Das hast du und wir anderen über Jahre unbewußt gelernt.Du mußt also für dich was finden, wie du dich abreagieren und aufbauen kannst. Joggen um den Block, PunchingBall, Tafel Schoko, Telfonat mit ner wirklich guten Freundin zum Auskotzen, Waldspaziergang.
Wenn du dann wieder normaler bist, solltest du nachdenken, ob es was zu klären und zu änderen gibt. Z.B. ein Gespräch in Ruhe mit deinem Mann.
In miese Gefühlslagen wirst du immer wieder mal kommen. Ist bei jedem Mensch so.Und wie die anderen auch sagen: Es darf KEIN Alk in der Wohnung sein! Hinlangen, aufdrehen und ansetzen! Der Weg ist so kurz, so schnell denkst du nicht! Wenn du erst Schuhe und Jacke anziehen mußt und losmarschieren hast du reale Chance, standhaft zu bleiben.
Warum ist so was überhaupt im Haus? Für wen den? Für dich als Ausrede? Denk mal nach, bitte.
Gruß Bergzigeuner -
Hallo Michael,
herzlich Willkommen.Im anderen Thread schreibst du, daß du Langzeit beantragt hast. Ist auf alle Fälle sehr gut für dich!
Bei so hohem Alltagsdruck kann es helfen, erst mal totalen Abstand zu haben, um eine Chance zu haben, sich selbst wiederzufinden. Erst recht wenn der Alk über Jahre das Wichtigste im Leben war.
Ich mache ambulant, die Gründe vielleicht mal später. Wir haben diese Woche einen Abbruch einer Teilnehmerin verarbeitet. Sie bräuchte stationär, will aber nicht und zwingen geht nicht. Sie meint, Arbeit und Familie und Therapietermine seien zu viel. Traurig ist, zu wissen, daß es ein Wunder wäre, wenn sie es ganz alleine schaffen würde.Ich drück dir die Daumen, daß die Genehmigung noch zum Fest kommt.
Viel Erfolg auf deinem eingeschlagenen Weg.
Liebe Grüße Bergzigeuner -
Hallo esgehtanders,
um zu lernen, Dankeanstöße zu bekommen, bin ich auch hier.
Und manchmal hilft es auch, zu sehen, daß es anderen viel schlechter geht. Sich daran zu erinneren, welchen Weg man schon hinter sich hat.
Gratulation zu den 3 Monaten. Wie fühlst du dich?
Ich stand damals noch auf einem ziemlich schwankenden Floß und zählte die trockenen Wochen zum Festhalten.
Heute überlege ich, ob es richtig wäre, das 1jährige im Februar zu feiern. Vielleicht mit 2 übriggebliebenen Sylvesterraketen und einem Superessen, fertig angeliefert? Auf keinen Fall will ich groß selbst vorbereiten. Diesem Druck will ich mich an meinem Tag nicht aussetzen!Habe mich heute schon gelobt: Weihnachtsvorbereitungen streßlos abgeschlossen! Und das 2 Tage vorher.
Als Belohnung strahlt die Sonne. Muß nachher unbedingt die Tiere ausführen.
Gruß Bergzigeuenr -
Hallo an alle!
Mitgelesen habe ich in letzter Zeit hin und wieder. Seit gestern bin ich angemeldet.
Bevor ich irgendwo meinen "Senf" dazugebe, wollte ich mich kurz vorstellten:
Bin weiblich, 42 und Alkoholiker.
Seit 10.02.06 keinen Tropfen Alk mehr konsumiert. Der Suff am Vortag war so heftig, daß es endlich gefunkt hat. Kann zwar nicht genau erklären warum oder was. Nur daß es seit diesem Tag klappt. Sicher mit Höhen und Tiefen.
Das erstemal eingestanden, daß ich ein echtes Problem hab, war im Sommer 2005. Aber wirklich für mich begriffen hatte ich es da wohl noch nicht. Trug mich auch mit "Hintergedanken": einige Wochen trocken und dann kann ich doch mal ein Glas .... bin doch kein Alki, sind doch die anderen....geh ich halt mal in die Beratungsstelle....ich bin doch GANZ anderes wie die meinen.... Und noch viel mehr Blödsinniges.
Inzwischen ist zwar meine Psycho noch längst nicht die beste, aber ich lerne immer besser, meine Probleme und Schwierigkeiten bewußt zu erkennen und einen vernünftigen Umgang damit zu finden.
In den ersten wirklich gewollt trockenen Wochen (so bezeichne ich die Zeit seit Anfang Februar) fing ich an, ganz bewußt in mich reinzuhören. Es kam dann z.B. vor, daß mein Mann abends um halb 8 mit mir einkaufen mußte, weil ich mich den ganzen Tag nicht traute, aus Angst mit ner Flasche an der Kasse zu stehen, weil ich einfach insgesamt down war.
Diese Angst hab ich derzeit nicht und fühle mich trotz Herbstdepression recht stabil.
Seit Mai diesen Jahres mache ich eine ambulante Reha, d.h. 1mal wöchentlich Gruppentherapie und fast jede Woche eine Stunde Einzeltherapie.
Zusätzlich und für die Zeit danach, denke ich, daß dieses Forum sehr hilfreich sein kann.