SCHULDGEFÜHLE
Ein Hallo an Alle, die unter großen Schuldgefühlen leiden!
Mein Weg war ein sehr langer, denn ich bin nun schon seit 25 Jahren Alkoholikerin.
Mittlerweile bin ich 43 Jahre alt, habe mit 18 Jahren einen Jungen kennengelernt, der aus einer hochgradig, dem Alkohol zugesprochenen Familie stammte. Seine Mutter fiel ständig eine in der Wohnung befindliche Treppe hinunter und mußte vom NAW abgeholt werden, pinkelte im Suff alles voll, der Lebensgefährte unterstützte die Jungens, da er selbst auch dem Leben nur noch besoffen begegnen konnte. Sein Bruder raste ständig mit mindestens 3 % Promille gegen eine Hauswand und man verwährte ihm den Autoführerschein.
Dann kam ich, aus einer Familie stammend, in der mein Vater verschwunden war und meinen einzigen leiblichen Bruder mitgenommen hatte. Ich wuchs bei unserer Mutter auf und mußte sie später mit insgesamt 3 Geschwistern teilen.
Sie ging dann irgendwann der Prostitution nach und ich zog meine jüngeren Halbgeschwister groß.
Mein Stiefvater haßte mich, als hätte ich die Pest!!!
Das Koriose war, er war Alkoholiker, verprügelte meine Mutter jeden Tag, b.z.w. sie verprügelten sich gegenseitig.
Ich lief mit meinen damals 7 - 8 Lebensjahren jede Nacht zur Polizei und holte Hilfe. Oft habe ich mich gefragt, warum ich selbst einen Alkoholiker heiratete, nach dieser Kindheitserfahrung.
Die Erklärung dafür werde ich wohl nie finden.
Nach der Trennung von ihm, nach 6 Jahren, lernte ich einen Drogenabhangigen kennen, mit ihm bekam ich meinen Sohn, aber ich wußte damals nichts von seiner Sucht. Er nahm sich dann mit 30 Jahren das Leben.
Sein Sohn wird nun 18 Jahre alt, ich liebe ihn über Alles, aber ich mache mir große Vorwürfe.
Seit meinem 18. Lebensjahr saufe ich, habe ihn großgezogen, was ich nur geschafft habe mit der Hilfe meines 2. Mannes, der ihn wie sein Eigenens akzeptiert hat.
Es gab immer wieder sauffreie Zeiten, aber im Allgemeinen bin ich nie ganz weggekommen.
Heute plagen mich große Schuldgefühle, zumal er nicht versteht, was mit seiner Mutter vorsichgeht.
Er trinkt nicht, er raucht nicht und genau das ist das größte Geschenk, was der liebe Got mir geben konnte.
Ich dagegen denke immer daran zurück, was er mit mir mitgemacht hat.
Immer wieder hatte ich irgendwelche Ausreden, habe ihm Versprechungen gemacht, die er mir nicht mehr glauben konnte, und ich merkte sofort, wenn er die Lage peilte.
Heute sieht es so aus, dass ich mir gelegentlich den Kanal zusaufe, meißt, wenn ich frei habe.
Muß ich arbeiten, bin ich trocken!!!
Tagtäglich werde ich mit den Konsequenzen unserer Sucht konfrontiert, aber bisher hielt es mich nur kurzfristig vom SAUFEN ab.