• hallo scrooge,

    dein freund/ kumpel ist in meinen augen weder hohl, noch armseelig.

    wenn es sein leben ist, dann muß er es so leben wie er es gerne möchte, als alkoholkranker kann ich niemand verurteilen, nur weil er nass ist. es gibt eben menschen die können aus ihrer haut nicht raus.

    für dich steht dann allerdings die frage, ist es für mich der richtige umgang.

    ich mußte mich auch von vielen meiner kumpels verabschieden, das war auch ein prozess, der sich hinzog. ich hatte einfach keine bindungen mehr.
    ich bin allerdings die erste zeit nur dahin gegangen, wo ich wußte es wird nicht getrunken.

    nach ca. zwei jahren bin ich dann auch mal wieder auf die eine oder andere party gegangen, ich konnte meine gefühle einordnen und wußte wann ich gehen muß, dieses gefühl mußte ich erst lernen.

    ich denke es ist unmöglich alkohol gänzlich aus meinem umfeld zu entfernen, ich achte nur darauf das er mir nicht zu nahe kommt.

    noch einen kleinen tip, versuche es nicht dich mit trinkenden menschen über die krankheit alkohol zu unterhalten.
    du wirst auf deinem weg in die trockenheit lernen zu unterscheiden wer tut mir gut und wer nicht.

    und verurteile menschen die ihr leben mit alkohol gestalten nicht, aber meide sie.

    du mußt dahin kommen, dass alkohol für dich keine bedeutung hat.

    dein signum sagt es aus, gegen alkohol zu kämpfen ist sinnlos, dass haben wir alle gemacht und immer verloren.

    ich grüße dich und wünsche dir kraft auf deinem weg.

    liebe grüße

    schorni

  • Hallo Schorni, hallo Scrooge,

    ich habe keinen Menschen als armseelig oder hohl bezeichnet, bitte genau lesen.

    Ich sah nur aus meiner trockenen Perspektive eine subjektive Ärmlichkeit, wenn einer mitm Bier ins Bad latschen muss.
    Vielleicht ist auch manchmal diese Ärmlichkeit bei mir vorhanden, wenn ich bei einem Besuch bei Nichtrauchern mit der Zigarette ins Kalte auf die Terrasse mich begebe.

    Mit hohlem Umgang bezeichnete ich mehr das Reden gegen Wände. Ich mache es kaum noch.
    Es kann wertschöpfender sein, solche Gespräche mit alkoholabstinenten Menschen zu führen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo schorni, hallo Freund,

    ja, so hatte ich das verstanden. Ich denke nicht, dass Freund meinen Kumpel als armselig und hohl bezeichnet hat, sondern lediglich seine Verhaltensweise und seine Gesprächsinhalte. Ob dieser Kumpel ein Alkoholiker ist möchte ich nicht behaupten, denn diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten.

    Was ich allerdings auch weiß ist Folgendes:

    Wenn dieser Freund das nächste mal vor die Wahl gestellt Alkohol oder meine Anwesenheit als Freund, sich für den Alkohol entscheidet, weiß ich, dass er das Nervengift Alkohol über mich als Menschen stellt. Ich weiß dann auch, dass mir eine solche Freundschaft nichts bringen kann und so leid es mir tut beendet werden muss. Auch werde ich den Kumpel darauf hinweisen, dass er mit einer solchen Einstellung drinlichst einmal über sein Trinkverhalten nachdenken muss. Ich denke das Traurigste an der Sache ist, dass es gar nicht lange her ist, dass ich auch so gedacht habe.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Ich denke das Traurigste an der Sache ist, dass es gar nicht lange her ist, dass ich auch so gedacht habe.

    Das Leben besteht aus Veränderungen. Du siehst alles nur aus einer neuen Perspektive. Nachtrauern oder es als traurig ansehen, würde ich es nicht. Sieh das Neue als wertschöpfend und gut.

  • Den gestrigen Nachmittag habe ich wieder in der Bibliothek verbracht. Ich denke das werde ich mir angewöhnen. Ich habe mir die öffentlichen Schwimmzeiten eines örtlichen Schwimmbads besorgt und werde regelmäßig schwimmen gehen. Gestern abend habe ich nun jene Freunde besucht, die eigentlich immer unter "ferner liefen" abgetan hatte. Sie haben eine wirklich schöne neue Wohnung. Wir haben gespielt und uns ausgezeichnet unterhalten. Sie teilen meine neuen Ansichten zum Thema Lebensführung und Alkohol. Wir waren uns so nah wie nie zuvor. Ich denke mit diesen Leuten sollte ich mehr Zeit verbringen. Der heutige Tag beginnt grau in grau und sehr regnerisch. Ich habe mir keinen Plan fürs Wochenende gemacht und lasse alles auf mich zukommen. Ich denke ich werde es mir heute gemütlich machen und viel lesen. Schön ist, das mein Tabakkonsum wieder auf Normalmaß gesunken ist. Zehn Zigaretten am Tag reichen jetzt wieder aus. Mein Stimmungsbarometer liegt auf einer Skala von 1 bis 10 bei 7.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    erst einmal möchte ich Dir hier ein großes Lob für Deinen Weg in die Trockenheit aussprechen. Du hast nicht rumgeeiert, hast Deine Wohnung alkfrei gemacht, nicht nur von Pullen entosrgt, sondern auch eine Umgestaltung vor bzw. schon damit angefangen. Das hab ich auch so gemacht, ich hab sogar Gläser weggeschmissen aus dem ich bevorzugt meine Droge, Wodka-O soff, ich wollte die nicht mehr da haben, sie riefen in mir ungute Gefühle hervor. Und durch mein Lesen in Deinem Thread hier habe ich mich gerade entschlossen, heut noch meine Tochter anzurufen und sie fragen, ob sie die anderen Gläser möchte, sie hat grad ne neue Wohnung und kein Alk-Problem, sie nimmt sie sicher gern. Noch schreckte ich davor zurück, zumal einige recht teuer waren und sie riefen auch keine Assoziazionen hervor, da ich nie ein großer Sekt-oder Biertrinker war, ich mochte datt Zeuch eigentlich nie. Aber hier werden sie ja eh nie mehr benutze, habe beschlossen, mir dafür schöne andere Gläser zu kaufen, woraus man üblicherweise keinen Alk trinkt. Siehste, wieder mal noch ein restlicher Zopf so gut wie angeschnitten. Weiß auch gar nicht, was ich damit noch wollte, sie waren eh nun schon seit Jahren im Keller.

    Auch hast Du Deine Freunde aufgeklärt, prima gemacht, alles andere wäre auch Mist, ein ewiges Rumgelüge, und wer belügt schon gern Freunde, erwartet man doch auch selber Ehrlichkeit von denen.
    Dein Kumpel, der sich ein wenig über Dich lustig machte, war die Situation sicher alles andere als angenehm. Du hast ihm "frecherweise" sozusagen den Spiegel vorgehalten, wie er selber sein könnte, ohne Stoff. Da hat er aber nur sehr ungern reingesehen, daher die Reaktion.
    Ich denke auch, sich mit Personen über unsere Krankheit zu unterhalten, die viel Alk trinken, ist völlig sinnlos. Daher reicht eine Information, das man selber nicht mehr trinkt. Auch ist man anfangs vielleicht versucht, andere bekehren zu wollen, ist auch vergebliche Liebesmüh, es funktioniert nicht.
    Bei mir weiß ja mein Freundeskreis Bescheid, und wer Hilfe möchte, muss zu mir kommen, dann helfe ich gern.

    Saufdruck kann plötzlich und völlig unvorbereitet kommen. Mir geschah das wohl öfters, wenn Leute über alkoholische Getränke sprachen, dann bekam ich manchmal leichten Saufdruck, ich verließ dann immer schnell die Situation und er war dann auch nach ein paar Minuten Ablenkung vorbei. Viel trinken ist dann sehr wichtig, wir hatten hier auch mal nen Notfallplan, den kann ich für dich nochmal raussuchen, wenn es helfen könnte. Das mit dem viel Trinken wußte ich lange Zeit nicht, aber es hilft mehr, als man sich überhaupt vorstellen kann.

    Das finde ich ganz toll, das Du mit Sport beginnen möchtest, zumal ich auch viel sportel, ich finde es eine gute Möglichkeit, sich auszupowern und auch hänge ich vielen Gedanken beim Walken nach. Ich geh so 4-5 x pro Woche auch ne Stunde Bahnen ziehen im örtlichen Fun-Bad, habe zum Geb. eine Dauerkarte bekommen, hilft manchmal, den inneren Schweinehund zu überwinden, muss ja schliesslich ausgenutzt werden :lol: .
    Und Sport macht fit, nicht nur im körperlichen Bereich, auch die Psyche wird dadurch stabiler, man wird einfach ausgeglichener, man mag irgendwann auf diesen Ausgleich nicht mehr verzichten. Bau Deinen Sport in Deinen Tages-bzw. Wochenplan fest ein, er ist eine gute Stütze in Zeiten, wo es mal nicht so gut geht.

    Ich denke, Du bist auf einen SEHR GUTEN Weg, nimmst hier Ratschläge an und auf manches kommt man selber manchmal einfach nicht. Du denkst über alles nach und das ist auch gut so. Wenn Du alles verinnerlicht hast, kann nicht mehr viel schiefgehen.

    Falls Du Deine Lebensgeschichte mal hier aufschreiben möchest, dann überlege besser, ob der Geschlossene Bereich nicht besser dafür geeignet wäre ? Man sollte meiner Meinung nach nicht alle allzu privaten Dinge dem WWW zur Verfügung stellen. Auch findet im Geschlossenem Bereich ein sehr viel intensiverer Austausch statt und dort ist ein ganz fester Zusammenhalt unter den Mitgliedern, dort ist unsere eigentliche SHG. Kannst Du ja mal drüber nachdenken, vielleicht ist Dir irgendwann danach, ich denke, die Zeit kommt, wann es der Offene Bereich nicht mehr so bringt.
    Soll aber nur ein Vorschlag sein, mehr nicht.

    So, datt wars erstmal von meiner Seite, ich wünsche Dir weiterhin alles Gute auf Deinem Weg.

    LG
    Lilly

  • Hallo Lilly12,

    ich danke dir , dass du mir vor Augen führst, was ich in den 1 1/2 Wochen die ich jetzt in diesem Forum aktiv bin schon erreicht habe. Durch meine intensive Auseinandersetzung mit unserer Krankheit, meinen Perspektivwechsel und meine Einstellungsänderungen kommt es mir vor als wären anderthalb Monate vergangen. Schon blöd wieviel Zeit ich, mit Alkohol trinken, an Alkohol denken und mich vom Alkohol trinken erholen,
    verschwendet habe.
    Ich denke auch, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, dass ich in den geschützten Bereich des Forums wechsel. Im Moment bin ich aber mit dem offenen Bereich noch nicht "fertig". Ich hoffe, dass ich auch, wenn ich erstmal im offene Bereich des Forums weiter schreibe und lese, als vollwertiges Mitglied des Forums und der SHG angesehen werde.
    Dass du liebe Lilly12 dich jetzt entschlossen hast deine letzten "Altlasten" zu entsorgen, zeigt mir auch, dass die Arbeit an den Lebensumstellungen nie so richtig abgeschlossen ist.
    Auch habe ich nicht vergessen, dass du es warst die mir hier im Begrüßungsfaden die Hand gereicht hast, was dazu führte, dass ich über die Eingangsschwelle getreten bin. Ich habe zu dem Bild in meinem Avatar einen Text geschrieben, den ich dir liebe Lilly12 widmen möchte. (sollte der Text gelöscht werden, wofür ich Verständnis hätte, werde ich ihn dir nochmals per PN schicken)

    Endstation

    Klirrend klagen gute Geister,
    ein Choral im Abendwind,
    dort wo stille Lauscher sind
    und die Lippen Zugereister
    beben, Blick vereinsamt – blind.

    Aus den tauben Ohren kriechen
    Maden der Verschleierung,
    die im Klang der Prophezeiung
    taktvoll nun im Munde siechen,
    reizend, abhusten – Befreiung.

    Und von hohen Barrikaden
    schütten Mütter säckeweise
    ihre Sorgen, lächeln leise,
    es erklingen schon Balladen
    dieser schier endlosen Reise.

    Liebe Grüße
    Scrooge

    Gestern war es nun soweit, ich hatte ja hier im Forum schon davon gelesen. Ich hatte eine Alkoholtraum. Ich habe mich gestern nach dem Mittag zu einem Schläfchen hingelegt da ereignete sich folgendes. Ich gang an ganz frühe Orte meiner Jugend und traf ganz viele Personen an die ich seit Jahren nicht mehr dachte. Irgendwo war ich auf einer Party in einem Wald in einer Hütte. Dort waren sehr viele Leute aus meiner Vergangenheit. Viele waren betrunken oder tranken. So musste ich wieder gehen. Ich irrte also durch diesen Wald und kam immer wieder und wieder zu dieser Hütte, ich fand einfach den Weg nicht hinaus. Dann kam eine Exfreundin, die ich in der 8. Klasse hatte, nahm mich bei der Hand, führte mich. Sie war sehr böse auf mich und sagte, dass ich nicht nur an mich denken solle und was denn mit den anderen sei. Ich sagte, dass ich jetzt nur an mich denke dürfe. Dann Filmriss. Ich erwachte in meinem Kindergarten, in dem ich gedanklich seit 25 Jahren nicht mehr war. Ich erwachte auf eben jenem Bett, wo ich immer Mittagschlaf gehalten habe. Viele Leute waren im Raum und schimpften. Ich fühlte mich sehr verkatert. Neben meiner Liege standen zwei halbleere Flaschen Bier. Ich war sehr verzweifelt, weil ich mich nicht erinnern konnte, wann ich diese getrunken haben soll. Ich wollte die Flaschen wegräumen, bevor sie jemand sieht, aber es wurden immer mehr. Unter dem Bett standen mit einem mal bestimmt an die hundert Flaschen. Irgendwelche Leute halfen mir sie in Tüten zu räumen. Ich versuchte mich die ganze Zeit zu rechtfertigen, dass ich nicht wisse woher die ganzen Flaschen kämen, doch ich ahnte, dass ich einen Rückfall gehabt habe. Ich holte meine Handy aus der Tasche, es war zerschlagen. Ich wusste ich muss wieder ganz von vorne beginnen. So wachte ich auf. Ich war überglücklich, dass es nur ein Traum war, brauchte aber etwa eine halbe Stunde, um wieder ganz zu mir zukommen.
    Gestern abend hatte ich leichten Saufdruck, den ich aber durch eine lange Dusche, leicht überwinden konnte. Ich hatte das Gefühl, dass er durch vermehrte Rückfallgeschichten, die ich hier im Forum las, ausgelöst wurde. Soviel für heute.

    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Moin Scrooge,

    "Gestern abend hatte ich leichten Saufdruck, den ich aber durch eine lange Dusche, leicht überwinden konnte. Ich hatte das Gefühl, dass er durch vermehrte Rückfallgeschichten, die ich hier im Forum las, ausgelöst wurde."

    Ich denke, dass es solche Situationen immer mal wieder geben wird, ich kenne sie von damals auch. Grund Rückfallgeschichten ? Ich weiß es nicht, ich denke nicht.

    Ich habe es immer als diese alten Belohnungsmuster angesehen, die noch einwirken. Man fühlt sich stark und ausgeglichen. Man hat sich was verdient. Man will wie nach altern Mustern sich zurücklegen, dem "gemütlichen" Getränk fröhnen, "entspannen" und abschalten.

    Der Teufel sitzt auf deiner Schulter.

    Deine Duschaktion war gute Gegenaktion. Durchatmen, anders entspannen, action betreiben und gegenwirken.

    Mach weiter so, lieber Scrooge, wir sind ein Team.

    Gruß, Freund.

  • Zitat von Scrooge


    Gestern abend hatte ich leichten Saufdruck, den ich aber durch eine lange Dusche, leicht überwinden konnte. Ich hatte das Gefühl, dass er durch vermehrte Rückfallgeschichten, die ich hier im Forum las, ausgelöst wurde. Soviel für heute.

    Scrooge(Alkoholiker)

    Hallo Scrooge!

    Möglicherweise:

    Rückfall beobachten plus ...................... = Saufdruck?

    Rückfall beobachten plus Irreführung durch Suchtgedächtnis = Saufdruck?

    Meinst Du, ein Rückfall würde irgendein Problem lösen? Du wirst wieder nüchtern, und die Probleme sind noch da - plus mindestens ein zusätzliches: Selbstverachtung, Versagensgefühle.....

    Sieht so die Belohnung aus, die Du für Dich vorgesehen hättest? Am nächsten Tag im A......... sein?

    ---- Ömmmm, ich stelle fest, dass ich mir grade selbst eine Standpauke halte.

    Nichts für ungut, bitte.

    Lieben Gruß
    Jean

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Hallo Freund, hallo Karsten

    ich danke euch sehr für eure unterstützenden Worte.

    Hallo jean,

    Wenn du dir hier tatsächlich selbst eine Standpauke gehalten hast, stelle ich mich gerne mit dir vor den Spiegel und sage dir: "Warum, jean, sollten wir uns über eine Rückfall Gedanken machen, wo wir eigentlich über viel wichtigere Dinge nachdenken müssen, über den Aufbau einer stabilen zufriedenen Trockenheit. Soll es nun doch um das Thema "Rückfall" gehen, dann lassen wir uns eben einfach vertrauensvoll zurückfallen, irgendwelche freundlichen Hände werden uns schon auffangen. Fürs Zurückfallenlassen brauchen wir doch keinen Alkohol!!!"
    Mir ist an deinen Beiträgen gestern insgesamt aufgefallen, dass du in sehr gereizter Stimmung gewesen zu sein schienst. Dann ist schreiben auch richtig. Alles ist besser als saufen. Glaube mir, eine verstärkte Nussschale ist zwar nicht für die Hochsee geeignet, aber für die Küstenschifffahrt allemal tauglich. Ich wünsche dir einen schönen und trockenen Tag.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    In den letzten Tagen kann ich meine umfangreiche Musiksammlung endlich wieder konzentriert hören. (habe ich seit Jahren nicht gemacht) Auch ein Vorteil der Trockenheit, die Dinge wieder um ihrer selbst zu tun. Als ich noch soff, habe ich alles nur gemacht um mich nachher dafür belohnen zu können, so nach dem Motte, jetzt warst du ja fleißig, jetzt kannst du dich ja mit Alk belohnen. So waren alle Aktionen neben dem Stoff nur halbgar und machten keinen Spaß. Dabei kann fast jede Tätigkeit mit der richtigen Einstellung betrieben viel Spaß machen.

    Gesternabend hat mich der Kumpel, bei dem auch die Spieleabende meistens veranstaltet werden, angerufen und mich für heute abend zum Fussballschauen eingeladen. Er sagte mir allerdings, dass er eine solche Aktion, wie mit dem "Im Bad trinken" in seiner Wohnung nicht mehr dulden wird. Jeder der trinken will, soll auch trinken dürfen. Er bot mir allerdings an, dass er auch nichts trinken würde, weil er nichts trinken muss und wenn er das kann, neben Trinkenden nichts zu trinken, dann muss ich das doch auch können. Ich sagte, dass ich dann heute nicht kommen könnte und er meinte, dass ich mich damit selbst ausschließen würde und er dafür kein Verständnis hätte. Ich sagte ihm, dass ich ihn nächste Woche besuchen käme und es ihm nochmals genau erklären würde. Und das werde ich machen.

    Ich merke die Leute haben viel mehr Fragen als sie sich bis jetzt zu stellen gewagt haben.

    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Tach Scrooge,

    das Spiel Rostock gegen Freiburg kannst Du Dir natürlich auch alleine zu Hause anschauen. Ist natürlich nicht so schön wie in Gesellschaft.

    Solange es für Dich noch gefährlich ist, wenn in Deinem Umfeld Alkohol getrunken wird, ist es sicher besser, daß Du nicht zu dem Meeting gehst.

    Falsch ist es allerdings zu glauben, daß sich das Umfeld Deinen veränderten Lebensverhältnissen anpassen muß.

    LG craving

  • Zitat von Scrooge

    Hallo jean,

    Wenn du dir hier tatsächlich selbst eine Standpauke gehalten hast, stelle ich mich gerne mit dir vor den Spiegel und sage dir: "Warum, jean, sollten wir uns über eine Rückfall Gedanken machen, wo wir eigentlich über viel wichtigere Dinge nachdenken müssen, über den Aufbau einer stabilen zufriedenen Trockenheit. Soll es nun doch um das Thema "Rückfall" gehen, dann lassen wir uns eben einfach vertrauensvoll zurückfallen, irgendwelche freundlichen Hände werden uns schon auffangen. Fürs Zurückfallenlassen brauchen wir doch keinen Alkohol!!!"
    Mir ist an deinen Beiträgen gestern insgesamt aufgefallen, dass du in sehr gereizter Stimmung gewesen zu sein schienst. Dann ist schreiben auch richtig. Alles ist besser als saufen. Glaube mir, eine verstärkte Nussschale ist zwar nicht für die Hochsee geeignet, aber für die Küstenschifffahrt allemal tauglich. Ich wünsche dir einen schönen und trockenen Tag.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    Hallo Scrooge,

    was für ein Klassiker im herablassenden Umgang mit Frauen, unangenehme Sachargumente der angeblich "gereizten Stimmung" zuzuschreiben... Es gibt noch jede Menge anderer Platitüden, die Dir gegebenenfalls zur Verfügung stehen, die gegen die Person gehen und zur Sache nichts beitragen. Aber die kennst Du sicher selbst, Du bist ja Deinen Postings nach um keine Antwort verlegen und meine Hilfe brauchst Du dazu sicher nicht.

    Auch Dir einen schönen, trockenen Tag - Du hast Dir hier sicher Freund-e gemacht. In a nutshell - happy sailing!

    Lieben Gruß von
    Jean

    Dieses Statement wurde von der Autorin annuliert: Freund.

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Zitat von Scrooge

    Alles ist besser als saufen. Glaube mir, eine verstärkte Nussschale ist zwar nicht für die Hochsee geeignet, aber für die Küstenschifffahrt allemal tauglich. Ich wünsche dir einen schönen und trockenen Tag.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    Ach ja, Scrooge, und ich seh auch, wie schnell Du die Art der Konfliktregelung im Forum hier begriffen hast, wie sie - allerdings nicht gestern - sondern üblicherweise geschieht und sie hier auch vorbildlich praktizierst:

    Fühlt man sich hilflos oder angegriffen, so bleibe man auf der Alk-Ebene.
    Man stelle einfach die Stabilität der Trockenheit des Gesprächspartners in Frage, um vom eigentlichen Konflikt abzulenken. Die eigene Ohnmacht wird dann wunderbar kaschiert.

    So jetzt trolle ich mich aus Deinem Thread und hoffe, ich lass Dich nicht in gereizter Stimmung zurück. Aber das passiert Dir ja nicht.

    Einen schönen, trockenen Tag. In a nutshell - happy sailing wünscht Dir

    Jean

    Dieses Statement wurde von der Autorin annuliert: Freund.

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Hallo Scrooge,

    natürlich hat dein Kumpel das Recht, das Trinken SEINEN Gästen zu erlauben.
    Dein Umfeld MUSS sich NICHT an deine Lebensveränderung anpassen, wenn sie es nicht mögen (oder können).

    Ich habe aber diese Erfordernis damals gesehen, drum diese „Forderung“ an meine Freunde/Kumpels gestellt. Wer nicht mitspielte, dem war ich auch nicht böse (nur konnte ich dann unter Freunden und „Freunden“ unterscheiden).

    Natürlich habe ich mich damit selbst ausgeschlossen, für meine Gesundheit.
    ,
    Diskussionen und Erkärungen habe ich einmal abgegeben.
    Ich musste mich von denen trennen, die dafür dann kein Verständnis hatten.

    Ich habe mir aber automatisch mit der Zeit neues Umfeld und Bekannte geschaffen, die meine neuen Interessen teilten.

    Es heißt ja auch nicht, dass du nicht mehr zeitlebens mit einem alkoholtrinkenden Menschen Karten spielen kannst. Nur musst du erst einmal eine stabile Trockenheit erlernen, ein sehr langer aber auch wertschöpfender Prozeß. Dann wirst du anders abwägen, weil du auch andere Prioritäten setzt. Warte ab und keine Ungeduld.

    Mach weiter so …

    Gruß, Freund.

  • Hallo jean,

    deine postings gegen Scrooge kann ich sehr schwer nachvollziehen.

    Lass bitte jedem sein Terrain und seinen Weg.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Scrooge,

    habe gerade noch einmal so an meine damalige Zeit gedacht.

    Ich hatte mich von denen, die weitertranken oder in meinem Beisein auch auf das Trinken nicht verzichten konnten, zwar abgewendet, aber irgendwie auch nicht für immer verabschiedet.

    Ich habe ihnen eben mitgeteilt, dass das mein neuer Weg aus den und den Gründen sei und unsere Wege sich deswegen erst einmal trennen müssten, aber man ja nicht aus der Welt sei.

    Telefonieren oder selektiert sich einmal treffen (ohne Alkohol) war ja weiterhin möglich. Nach etwa über einem Jahr, das ich mir genommen hatte, eine gewisse, gesunde Stabilität zu schaffen, dann wirkliche reine Bauchsache, habe ich mich vorsichtig mit Partnerin an die eine oder andere Party wieder heran gewagt.

    Was soll ich dir sagen ?
    Ich hatte andere Prioritäten. Ich habe mich nett unterhalten. Ich habe gut gegessen. Den illustren Überkonsum von Alk habe ich mit Argwohn, Skepsis und ganz anderen Augen betrachtet. Ich habe mich für alkoholisierte Menschen unverständlich auf meine Art köstlich amüsiert.
    Allerdings bin ich auch nach der Sättigung von Kommunikation und Appetit bei Zeiten nach Hause gegangen. Ein Zeitpunkt, an dem ich die Menschen nicht mehr "verstand". An dem zu früheren Zeiten die "Party" erst losging. Später im Bett lief der Film des derzeitigen Geschehens ab, dazu wohnte ich solchen Aktivitäten zu lange bei. War ich froh, mich nüchtern in mein Bett zu kuscheln. Vom Morgen ganz zu schweigen.

    Du entwickelst mit der Trockenheit andere Prioritäten fürs Leben.
    Jene fühlen sich mit jenen wohl, andere mit anderen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo craving, Karsten und Freund,

    natürlich weiß ich, dass ich mein Umfeld ändern muss und sich mein Umfeld nicht für mich ändern wird.(auch wenn ich natürlich den Traum des trockenen Alkoholikers träume...eine Welt ganz ohne Alkohol...ach, wäre das schön...) Aber natürlich weiß ich als Realist, dass dies nicht möglich ist.

    Mein Plan für die nächste Zeit lautet darum so:

    Nein, ich werde meinen Freundeskreis nicht aufgeben. Er ist in sehr langer Zeit gewachsen und reicht zum Teil bis in die frühe Schulzeit zurück. Auch besteht er zum größten Teil aus Leuten die wenig bis keinen Alkohol trinken. Nun ist es aber auch so, dass mein Freundeskreis eng miteinander verzahnt ist. Das bedeutet, dass vor allen bei größeren Treffen ab 5-6 Leuten immer jemand dabei sein wird der Alkohol trinkt. So musste ich gestern das Fußballspiel auch leider alleine schauen. Ich habe mir jetzt eine Jahresfrist gesetzt, in der ich eine einergermaßen stabile Trockenheit erreichen möchte und darum Treffen, wo auch nur eine Person Alkohol trinkt, meiden muss. Und ja, ich werde in dieser Zeit viel diskutieren, damit alle meine Bekannten wissen, warum ich mich ausschließe, damit ich am Ende dieses Jahres kein "Ausgeschlossener" bin. Wenn ich allerdings merke, dass ich nach einem Jahr immer noch nicht stabil genug bin, werde ich diese Alkoholumfeldsmeidung monatlich verlängern.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    Hallo Jean,

    ich habe lange überlegt ob und wie ich auf deine beiden recht provozierenden Beiträge, die mich anfänglich sehr irritiert haben, reagieren werde. Ich mache es so:

    Liebe Jean, ich habe weder die Kraft noch die Lust mich auf einen Disput mit dir einzulassen, der nichts zur Sache tut und uns beide von unserer Hauptaufgabe, den Aufbau einer stabilen Trockenheit, ablängt. Ich weiß nicht auf wen oder was du so zornig bist oder wen du hier gerade in mich hineinprojezierst. Ich kann dir nur sagen, dass ich meinen Beitrag an dich nach besten Wissen und Gewissen geschrieben habe und nicht im entferntesten daruf achtete ob ich an eine Frau oder an einen Mann schreibe.(das kannst du mir glauben, musst du aber nicht)

    Ich wünsche dir für deine Weg von ganzem Herzen alles erdenklich Gute.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Karsten,

    das sehe ich nicht ganz so wie du. Du kannst es nicht wissen, aber ich lese sehr viel hier im Forum. Alles was ich unternehme um mir eine stabile Trockenheit zu erarbeiten, setzt sich aus Tipps zusammen, die ich mir hier im Forum erlesen habe. Darum hat sich meine Einstellung auch geändert. Würde ich nicht annehmen, wäre ich zu dem gestrigen Treffen gegangen, auch wenn ein oder zwei Leute in meiner Gegenwart Alkohol getrunken hätten, aber das habe ich nicht getan und werde es auch zukünftig nicht tun. Die Arbeit an meiner Trockenheit steht für mich an erster Stelle. Ich investiere sehr viel Zeit in sie und werde es auch zukünftig so machen.

    Liebe Grüße
    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Moin Scrooge,

    ich verstehe dich, ich verstehe Karsten.

    Selbstverständlich arbeitest du schon gut mit dem Forum, aber dir fehlt noch etwas der ultimative Kick, notwendige Lebensveränderungen uneingeschränkt anzunehmen und umzusetzen.

    Datt iss wie mit unausgewuchteten Reifen unterm Auto.

    Du suchst noch zu sehr, trotzdem Lob an deine bisherige Arbeit, nach Mittelwegen und Alternativen.

    Ich bin nur diesen, unseren geschilderten Weg gegangen, weil er JEDE Gefahr im Keim erstickte, dafür war mir JEDE Zeit der Welt wichtig, um endlich und endgültig dem Strudel des Alkohols zu entkommen. Jahre im Suff und Zeiten mit Trinkpausen hatte ich genug verschwendet.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Karsten,

    Ich verstehe dich, denke ich auch. Ich kenne deine Geschichte, durch die mir hier auf der Website zugänglichen Informationen auch. Du hast viel erreicht und kannst mit Grund auf eine erfolgreiche Trockenheitsarbeit zurücksehen. Deine über acht Jahre Trockenheit verdienen meinen großen Respekt.

    Dir erscheint hier meine Reaktion auf andere Beiträge, die mir eigentlich helfen wollen, als zweifelhaft. Ich denke du beziehst dich dabei auf meine Antwort auf Jeans Beiträge. Nun, wie gesagt, ich habe lange überlegt, ob und wie ich auf ihre Beiträge reagieren soll. Ich denke ich habe angemessen reagiert.

    Hallo Freund,

    Ja, ich mag Mittelwege ganz gerne. Als demokratisch denkender Mensch ist für mich der Kompromiss das höchste Gut des zwischenmenschlichen Umgangs. Ein altes Sprichwort sagt zwar, dass der Weise keinen Kompromiss kennt und glücklich ist...nun, dann bin ich halt nicht weise. Es gibt jetzt nur einen Punkt an dem ich niemals einen Kompromiss machen würde und das ist meine Nüchternheit. Ich hoffe aus mir wird kein militanter Alkoholgegner.

    schöne trockene 24h wünscht
    Scrooge(Alkoholiker)

    Ich beginne stückweise mein Trinkverhalten durch Abendrituale zu ersetzen. Ich gehe jeden Abend um 23 Uhr schlafen und stehe um 7 Uhr auf. Ich freue mich auf meine abendliche Tasse Pfefferminztee die ich unmittelbar vor dem Schlafengehen zu mir nehme. Ich schlafe ausgezeichnet und wache morgens in fröhlicher Stimmung auf.
    Kennt jemand vielleicht das Buch "Kinder brauchen Rituale" Autor ist mir gerade entfallen? Ich denke so geht es uns Alkoholikern auch...für uns sind Rituale genauso wichtig.

    Etwas ist komisch...Ich bin stolz Alkoholiker zu sein. Nein, nicht einfach nur, dass ich es angenommen hätte, es ist anders. Ich bin so stolz darauf zu denken und zu sagen, dass ich Alkoholiker bin, als wenn ich sagen würde: Ich bin Doktor der Mathematik...schon komisch.

    Gestern hat die Wunde, die ich mir am kleine Finger zugezogen habe, als ich mir am 2.1. beim Putzen des Herdes mit einem Stahlschwamm geschworen habe: "Jetzt ist Schluss mit Alkohol", fürchterlich gejuckt...sie ist noch nicht verheilt.

    Scrooge(Alkoholiker)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!