Beiträge von Scrooge

    Guten Morgen morgwai,

    ich denke die Hauptverbesserung wird sein, dass du mit deinen 26 Jahren endlich erwachsen wirst. Das ist doch schon mal ein sehr guter Grund die Sauferei sein zu lassen!

    Ich habe die Sauferei mit 29 aufgegeben und bin jetzt mit 33 noch lange nicht so weit wie andere, die ihre Entwicklung niemals verzögert haben, doch zumindest habe ich mich auf den Weg gemacht und werde auf ihm bleiben.

    Denke daran, jedes Besäufnis, jede Flucht in den Alkohol ist Regression in die Kindlichkeit. Erwachsen zu werden bedeutet es Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen und nicht in die Elternschaft eines Nervengiftes zu geraten, dass einen in die Träume wiegt und heimlich zerfrisst und blockiert.

    Schönen Mittwoch wünsche ich Dir :)

    Scrooge

    Hallo Polly,

    die Trockenheit wird dich verändern, wenn du dabei bleibst, nicht heute, nicht morgen, aber mit der Weile, mit der Zeit. Wichtig: egal was ist - nicht saufen!! 2-3 Liter Wasser, trinken bis nichts mehr reinpasst, meinetwegen bis zum kotzen, wenn die Beine von selbst los zu deinen gewohnten Bezugsquellen marschieren wollen.

    Manchmal, wenn ich vergesse auf mich acht zu geben, denke ich an Alkohol, häufig habe ich an diesen Tagen nicht genug getrunken und einfach nur ein Flüssigkeitsdefizit. Wir müssen erkennen lernen, wann und warum unser Suchtgedächtnis anspringt und wie wie wir sinnvoll auf diese Signale eingehen können.

    Hallo zusammen,

    bin jetzt auch 3,5 Jahre trocken. Hatte am Anfang auch so meine Problemchen mit den Lebensumstellungen, doch habe nach 2 Wochen Anlaufschwierigkeiten, die Trockenbausteine der Trockenen hier annehmen können. Habe im ersten Trockenjahr jeglichen Kontakt mit Trinkenden vermieden. Heute bin ich ziemlich stabil fühle mich im Umfeld Trinkender nach wie vor nicht wohl. Das katapultiert mich dann immer so ein bisschen zurück und ich erinnere mich wieder an an diesem ungemein ekligen Zwang.

    Alle Alkoholiker, die ich kenne, die weiterhin im Alkoholumfeld verblieben, sind inzwischen rückfällig geworden.

    Es gibt hier keine Sympathieskala und es ist auch überhaupt nicht wichtig, wer hier wem sympatisch ist oder nicht. Hier geht es um ernsthafte Trockenheitsarbeit.

    Du bist jetzt seit 5 Tagen ohne Alkohol (Trockenheit ist etwas Anderes. Festzuhalten bleibt ebenfalls, dass deine Alkoholfreiheit für dich auf der Prioritätenliste nicht auf Platz eins steht.

    Bevor du gleich ganz zumachst, folgendes:

    Du musst natürlich nicht ausziehen. Du kannst selbstverständlich auch das Gespräch mit der gesamten WG suchen, ihnen erklären, dass du alkoholkrank bist, sie bitten in der Wohnung keinen Alkohol mehr aufzubewahren und zu konsumieren. Diese Alternative fände ich noch besser, als den Auszug.

    Du willst verhandeln? Aber doch nicht mit mir. Ich muss nicht verhandeln, bin schon ausgehandelt. ;) Ich bin zufrieden trocken und weiß, wie ich es werden durfte. Ich kann dir nur eines raten. Nimm an. Nur so funktioniert Selbsthilfe. Das ist nasses Denken: Verzichtsgedanken, kein Krankheitsbewusstsein, Verhandeln etc. Dabei kann es so einfach sein. Nimm die Vorschläge, die dir in der Selbsthilfe gemacht werden an und setze sie um.

    Hey, du lebst in einem Haushalt, in dem Alk herumsteht. Das trockene Zuhause ist eines der Fundamente einer dauerhaften Trockenheit.

    Lies dich mal durchs Forum, da kamen viele, die nichts ändern wollten und waren genauso schnell wieder weg. Kann sicher verschiedene Gründe haben, doch die meisten drehen sicher noch ne Runde.

    Wieviele Runden drehst du?

    Nur nicht trinken allein reicht nicht.

    Verbleibst du mit deinem Kopf und deinem Körper im Umfeld des Alkohols wird folgendes passieren:

    Du wirst nicht die erforderliche Distanz zum Alkohol herstellen können, deine Gedanken werden nass bleiben und unterschwellige Verzichtsgefühle werden dich begleiten. Der Auslöser für deine Erkenntnis ein Problem mit dem Alkohol zu haben, war der Zwischenfall am Wochenende. Über kurz, oder lang, wird der Konflikt am WE seine innerpsychische Brisanz für dich verlieren, dann schaltet dein Kopf auf Normalbetrieb um und du wirst dir denken: "Ach, so schlimm war das bei mir doch gar nicht, hab halt mal die Kontrolle verloren, das wird ganz sicher nie wieder passieren. Ich muss mich ja nicht mehr betrinken. Ich bin bin bestimmt keine Alkoholikerin und hin und wieder eins zwei Bierchen oder ein Glas wein, mehr muss ja nicht sein..."

    Und es wird nicht lange dauern bis dein Trinkgewohnheiten wieder so oder schlimmer sind, wie sie zuvor wahren.

    Jupp, doch um Schlagfertigkeit soll es hier aber nicht gehen. Ich prophezeie dir, auch wenn du es sicher nicht hören willst, dass du, wenn du in dieser Sauf-WG bleibst binnen kürzester Zeit wieder an der Buddel hängst. Es ist deine Entscheidung, ob du nur eine kleine Trinkpause einlegst, oder ob du in eine dauerhafte Nüchternheit steuern willst. Du erlebst jetzt gerade eine Anfangseuphorie, doch dein Denken ist noch nass. Es führt kein Weg daran vorbei, dass du dir eine neue trockne Burg für deine Trockenheit baust. Zieh schnellstmöglich aus und gehe nirgendwohin, wo gesoffen wird! Das rate ich dir dringend, wenn du ernsthaft trocken werden willst. Die Distanz vom Umfeld des Alkohols ist dringend notwendig, dazu musst du dein Umfeld ändern.

    Hi sonnel,

    das ist sehr gut, dass du hier viel liest. Ich habe in den ersten Monaten hier nahezu das gesamte offene Forum (mit Ausnahme des Co-Bereiches) durchgelesen. Es war ein guter Start in ein trockenes, selbstbestimmtes Leben. Nur weiter so! :)

    Gruß
    Scrooge

    Bleibt festzuhalten, dass du dich gern wieder betäuben würdest. Es muss also irgendetwas in deinem Leben geben, dass dir mit Betäubung besser ertragbar erscheint. Da brauchts nur unmittelbare, tiefgründige Ehrlichkeit dir selbst gegenüber. Das musst du gar nicht hier im Forum schreiben, nur erkennen musst du es und das Übel, den Konflikt, an der Wurzel beseitigen. Du weißt doch, Nichttrinken allein reicht nicht. Lebensänderungen sind angezeigt. Vielleicht fehlt dir auch nur Sport. ;)

    Da du mich vorhin, wahrscheinlich, überlesen hast, stelle ich dir hier die Frage nochmal:

    "Stelle dir lieber nicht die Frage, warum du mit einem Leben ohne Alkohol unzufrieden bist, denn Alkohol stellt für dich keine wählbare Alternative mehr da, sondern warum du mit deinem Leben unzufrieden bist! Was schmerzt dich so, das du dich betäuben willst?"

    Du hast Verzichtsgedanken, diese Gedanken haben Gründe und Ursachen, die Verzichtsgedanken und der Wunsch nach Betäubung sind nur ein Symptom.

    Suche was im Argen liegt und dich unzufrieden macht und schiebe es nicht auf die Alkoholkrankheit, denn das sind nur Ablenkungsmanöver des Verdrängungsmechanismus.

    Hallo Bibo,

    das mit dem "Kopfrasen" in der Anfangszeit kenne ich auch, ebenso das wiedererwachen des Gefühlsleben, ist alles in allem ziemlich aufregend, aber auch sehr anstrengend. Schön ist auch, dass dir bewusst wird, wie wichtig es ist viel über unsere Krankheit zu erlernen. Ich habe im ersten Jahr meiner Abstinenz alles zum Thema gelesen was ich zum Thema "Alkoholismus" in meine Hände kriegen konnte und es dabei nicht bewenden lassen, sondern mich auch noch umfassend mit dem Thema "Sucht" ansich auseinander gesetzt. Wir müssen zum Experten unserer eigenen Erkrankung werden, um uns in der Selbsthilfe selbst helfen zu können. Schön weiterarbeiten!

    In den ersten Monaten meiner Trockenheit habe ich auch des öfteren geträumt, dass ich betrunken wäre. Es waren für mich fürchterliche Albträume und ich bin jedesmal schweißgebadet aufgewacht, mit dem Gefühl, dass die Welt nun untergeht und war so überglücklich, wenn ich feststellte, dass es nur Träume waren.

    Hallo Alien,

    ich sehe es hier wie die anderen, du bist in der Birne inzwischen sowas von nass, gut dass du Schritte eingeleitet hast, die dich möglicherweise vor dem körperlichen Rückfall bewahren.

    Sorry, wenn du saufen willst dann saufe, doch willst du es nicht, weil dir bewusst ist, dass alles was du jetzt bist nur auf dem Fundament deiner Trockenheit besteht, dann tue auch alles dafür dich vor deiner Erkrankung zu schützen. Setze die Grundbausteine "Informationen" (links oben) konsequent um, denn du bist in einer sehr kritischen Phase.

    Stelle dir lieber nicht die Frage, warum du mit einem Leben ohne Alkohol unzufrieden bist, denn Alkohol stellt für dich keine wählbare Alternative mehr da, sondern warum du mit deinem Leben unzufrieden bist! Was schmerzt dich so, das du dich betäuben willst?

    Grüße
    Scrooge