Trauer, Scham, Hoffnung, Verbundenheit

  • Hallo Panther!
    Erstmal: Schön, dass Du Dich gemeldet hast. Hättest Du vielleicht auch gestern tun sollen, denn, Du schreibst:
    "......... Ich war sowas von gereizt und hatte so ein Druck, daß ich geheult habe. Gott sei Dank war ich alleine."
    In so einen Moment ist es doch schön, zu wissen, dass Du eigentlich ja doch nicht alleine bist, sondern dass hier immer jemand ist, der zuhört, oder?!
    Naja, gestern ist vorbei, heute ist ein neuer Tag!
    Ist aber vielleicht eine Anregung für das nächste Mal, denn das kommt bestimmt.

    Zum Zweiten finde ich es wichtig und richtig für Dich, dass Du vorhast, mit Deiner Frau zu sprechen und ihr zu sagen, dass Du Bedenken hast, heute abend zum Kranzbinden zu gehen.
    Du schreibst:........ ich muß da alleine hin für die gute Nachbarschaft.
    Frag´ Dich, ob Dir die gute Nachbarschaft wichtig ist oder ob Dir Dein Leben wichtig ist! Wenn es eine „gute“ Nachbarschaft ist, wird sie verstehen, dass Du krank bist und Dich nicht in der Lage fühlst, am Kranzbinden teilzunehmen.

    Ich hoffe, Du triffst für Dich die richtige Entscheidung und wünsche Dir einen trockenen, gemütlichen Abend.
    Wo und mit wem Du ihn auch immer verbringen möchtest ;-)!

    LG, Tinika

  • o man.
    Ich muß gestehen, je mehr ich lese desto unsicherer werde ich. Ich dachte das man diese Verhaltensmuster schon damit ändert, indem man aufhört zu trinken.

    spedi schrieb
    Dass die alten Trink- und Verhaltensmuster auf "Zukunftstauglichkeit" geprüft werden. Nur die passenden werden übernommen, der Rest "fliegt über Bord". Dass Strategien entwickelt werden, um in Gefahrensituationen nicht in alte Automatismen zurückzufallen, sondern bewusst und stark mit der Situation fertig zu werden usw. usw.

    Wie soll ich alte Trink/Verhaltensmuster auf Zukunfsttauglichkeit prüfen? Vorallem die passenden finden, um die anderen über Board schmeißen zu können.

    Mein Gott ist das ne Scheiß Achterbahn Gefühlsfahrt. Ich spüre eine tiefe Traurigkeit und weiß gar nicht woher die kommt. Alles müßte doch jetzt ok sein. Einfach den Weg der Nüchternheit gehen. Sich freuen wieder Leben zu dürfen. Notbremse gezogen zu haben. Und doch ist es nicht so. Ich denk viel über das Leben nach. Meine Biographie ist nicht die schönste, wie bei vielen hier und doch dachte ich, daß ich dies Verwunden habe. Oder hat der Alkohol mir auch da was vorgegaukelt.
    Was ist den das für eine Illusion? Wenn der Alkohol so gefährlich ist, warum wird er legal vertrieben? Drogen kriegt man doch auch nicht im Supermarkt.

    Wie konnte ich mich nur so irren und hab zugelassen das jemand anderes mich kontrolliert und gefangen hält.
    Wieso hab ich das nicht gesehen und wieso mit so einer Ignoranz/Arroganz und Egoismus. Ich bin doch sonst nicht so. Hab ich zumindens gedacht.

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Guten Abend!

    Komme gerade vom Kranzbinden. Da meine Tochter mit der Nachbarstochter zum Karaoke playstation spielen verabredet war, wo das Kranzbinden stattfand und ich sie bei diesem Sturm sowieso abholen mußte, konnte ich mich dem Kranzbinden nicht entziehen.

    Ja und wie gedacht gab es da natürlich auch Alkohol. Ich habe wirklich abgelehnt. Ich empfinde kein Stolz- oder Erfolgsempfinden. Irgendwie nicht eher Niederschmetternd. Ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Da ich sonst immer mitgetrunken habe, kenn ich so ein Gefühl gar nicht.

    Ich habe so gedacht, wenn Du jetzt trinkst bleibt es nicht bei diesem Glas. Und ich mußte sehen das die anderen viel besser mit dem Alkohol umgehen.

    Ich hab überlegt wie es früher gewesen wäre. Wie wäre der Abend verlaufen? Auf jeden fall hätte ich meine Tochter nicht nüchtern ins Bett gebracht.

    Vielleicht ist es wirklich so, so wie in einem Beitrag mal geschrieben wurde, daß ich mit mir geduldiger sein muß. Das neu besetzen und verloren gegangenes wieder zu gewinnen Zeit braucht.

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    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • hallo panther,
    du hinterfragst viel und das ist gut so, aber überfordere dich nicht, du hast vielleicht aufgehört zu trinken, aber das Gehirn verlangt nach besseren Erklärungen :wink:

  • Guten Morgen!

    Mann war das ne Nacht. Bin völlig gerädert. Wenn meine Frau Nachtdienst hat kann ich nicht schlafen. Sonst hat mich der Alkohol zum schlafen gebracht. Muß mir andere Einschlafmöglichkeiten suchen. Auch schlaf ich sehr unruhig, wenn ich dann schlafe. So langsam verstehe ich die Aussage: mit dem aufhören zu trinken ist es nicht getan. Man muß wirklich die alten Verhaltensmuster /Gewohnheiten ablegen und neu besetzen.

    Ich weiß nicht ob Erklärungen für mein Gehirn die Lösung ist. Was soll ich den meinem Gehirn erklären? In meinem Zustand bedarf es keiner Erklärungen sondern des Handelns, des Findens.

    Ich bin erst seid ein paar Tagen in diesem Forum. Ich bin zu tiefst beeindruckt. Diese ganzen Erfahrungen. jeder auf seine eigene Art und Persöhnlichkeit. Ich empfinde dieses Forum als Schatz. Ich weiß nicht, ob ich das so geschafft hätte. Es gibt mir Kraft und Mut. Ich sehe in den Erfahrungsberichten für mich ein Weg. Schön euch kennenlernen zu dürfen.

    Ich wünsche allen gute 24 Stunden

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Guten Morgen Panther!

    Schön!! Du hast gestern abend das erste Glas stehengelassen!! Ich freu´ mich für Dich, das war ein wichtiger Schritt!

    Warum empfindest Du kein Stolz- oder Erfolgsempfinden?

    Du schreibst:"........Ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Da ich sonst immer mitgetrunken habe, kenn ich so ein Gefühl gar nicht."

    Warum hast Du Dich unwohl gefühlt? Weil Du NICHT getrunken hast?
    Welches Gefühl kennst Du nicht? Fühltest Du Dich ausgeschlossen? Hat man Dir dort das Gefühl vermittelt, nicht dazuzugehören?

    Du empfindest doch Zufriedenheit, dass Du Deine Tochter nüchtern ins Bett bringen konntest?!
    Ist das nicht ein Grund auch stolz zu sein, ein kleiner wichtiger Schritt und doch auch ein Erfolg für Dich?

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld mit Dir selbst an diesem (hoffentlich!) zufriedenen, trockenen Tag!
    LG, Tinika

  • Lieber Mattes!

    Mein Tochter ist mein Aktivator.

    denkst du nicht, dass es auch dafür gelohnt hat, trocken zu bleiben?

    Selbstverständlich lohnt es sich dafür trocken zu bleiben. Diese Erlebnisse geben mir eher das Gefühl der Schuld und Versagt zu haben. Hatte ich mir doch vorgenommen, daß die Nächste Generation nicht leiden soll. Aufgrund meier Kindheit hätte ich die Gefahr erkennen müßen, und mich und meine Tochter schützen müßen. Ich habe die Gefahr verkannt/nicht erkannt. Ich dachte mir könnte das nicht passieren. Um so niederschmetternd so anmaßend gewesen zu sein.

    Ich fühle mich einfach nur schuldig.

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    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Tinika!

    Ich habe mich unwohl gefühlt, weil die gesund sind und ich nicht. Hier in der Alkoholfreien Zone ist das ok. Aber jetzt so draußen inne zu halten und das erste Glas stehen zu lassen ist schwieriger. Hier gibt es ja kein erstes Glas und ich gehe so gut wie nicht raus. Nicht die haben mich ins Abseits gestellt sondern ich selbst. Es war voll in Ordnung das ich nicht wollte. Aber wenn ich mit dem Auto unterwegs bin habe ich ja auch nicht getrunken ohne was erklären zu müssen. Nein ich hab mich mit mir selbst nicht wohl gefühlt.

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  • Mattes danke!

    Und ich will wieder in den Spiegel gucken können!!!!!!!!!

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  • Servus Panther,

    Zitat von panther

    o man.
    Ich muß gestehen, je mehr ich lese desto unsicherer werde ich. Ich dachte das man diese Verhaltensmuster schon damit ändert, indem man aufhört zu trinken.

    ...

    Wie soll ich alte Trink/Verhaltensmuster auf Zukunfsttauglichkeit prüfen? Vorallem die passenden finden, um die anderen über Board schmeißen zu können.

    Mein Gott ist das ne Scheiß Achterbahn Gefühlsfahrt. Ich spüre eine tiefe Traurigkeit und weiß gar nicht woher die kommt. Alles müßte doch jetzt ok sein. Einfach den Weg der Nüchternheit gehen. Sich freuen wieder Leben zu dürfen. Notbremse gezogen zu haben. Und doch ist es nicht so. Ich denk viel über das Leben nach. Meine Biographie ist nicht die schönste, wie bei vielen hier und doch dachte ich, daß ich dies Verwunden habe. Oder hat der Alkohol mir auch da was vorgegaukelt.
    Was ist den das für eine Illusion? Wenn der Alkohol so gefährlich ist, warum wird er legal vertrieben? Drogen kriegt man doch auch nicht im Supermarkt.

    Wie konnte ich mich nur so irren und hab zugelassen das jemand anderes mich kontrolliert und gefangen hält.
    Wieso hab ich das nicht gesehen und wieso mit so einer Ignoranz/Arroganz und Egoismus. Ich bin doch sonst nicht so. Hab ich zumindens gedacht
    .

    Ja, das kenne ich (und viele andere Alkoholiker auch) zur Genüge. Die Erklärung ist so simpel wie nichtssagend: Wir haben unsere Gefühle "weggesoffen". Und die echten Gefühle wieder "zu erlernen" und zuzulassen, ist manchmal verdammt schwierig. Und wer versucht, seine Sucht ausschliesslich über den Verstand "in den Griff zu kriegen", wird sehr bald feststellen, dass dies unbefriedigend ist. Die meisten scheitern mit dieser Art der "Aufarbeitung". Erst, wenn sie zulassen, dass sie Gefühle haben, und diese Gefühle dann "einordnen" und danach leben, werden sie eine stabile, zufriedene Trockenheit erreichen.
    Was heisst das für Dich? Nun, lass Deine Gefühle zu. Die sind vielleicht nicht immer schön, aber es sind "echte" Gefühle. Und versuche, danach zu leben. Siehe Dein Kranzbinden gestern: Du hast Dich nicht wohlgefühlt. Ein echtes Gefühl. Du hast es zugelassen, Du hast danach gehandelt (zumindest ansatzweise). Vielleicht bist Du in Zukunft sogar bereit z.B. zu sagen "es gefällt mir heute nicht, daran teilzunehmen. Ich möchte mich daher lieber für heute verabschieden und komme beim nächsten mal gerne wieder, wenn es mit besser geht". Das wäre dann eine Strategie, derartige Situationen zu meistern. Wohlgemerkt, es gibt zig andere, und jeder muss seine individuellen herausfinden.
    Aber der Schritt von Dir gestern gefällt mir. Mach weiter so - es lohnt sich trotz aller Schwierigkeiten. Ach ja, und die Geduld: lass Dir Zeit, habe Geduld mit Dir, und Deine Geduld wird wachsen... 8)

  • hallo Sensei!

    Wie alt sind Deine Kinder und können sie dir verzeihen?

    Die Frage wo ich stehe in meiner Abstinenz frustriert mich eher. Ich fühle mich hochgradig Rückfall gefährdet. Also zur Zeit ist stark mein Verstand aktiviert und wenn ich Gefühle zulasse muß ich heulen ist mir elend zu mute. Es wird hier öfters gesagt mit dem Verstand allein schafft man das nicht. Man soll genau diese Gefühle zulassen, aber keiner sagt wie und wohin mit diesen Gefühlen. Ohne Alkohol kommt das was man weggesoffen so gaballt hoch, daß ich daß Gefühl habe jetzt noch mehr Saufdruck zu haben als vorher wo ich noch getrunken habe.

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  • Servus Panther,
    ja, das kann sein. Mir ging es ähnlich in den ersten ein bis zwei Wochen. Ich habe mich jedoch zum Entzug in der Klinik aufgehalten, was nicht nur die medizinische Behandlung sicherstellte, sondern auch eine Betreuung durch fachkundiges Personal einschloss. Dort hatte immer ein Arzt Zeit - auch für derartige "Seelenlagen". Und ich war im einem geschützten Raum.
    Dein wievielter Tag ohne Alkohol ist das heute? Dein 4./5.?
    Magst Du nicht zur Sicherheit lieber doch noch eine Einweisung ins KH in Betracht ziehen?
    Wir empfehlen das hier im Forum sicher nicht, weil ein KH-Aufenthalt "so toll ist", sondern weil einfach bekannt ist, was alles beim eigenmächtigen kalten Entzug passieren kann. Und Du klingst momentan nicht gerade "erfrischend". Was treibt Dich um? Wo klemmt's?

  • Es ist mein 6. Tag

    Wir (meine Frau und Ich) haben gestern erst darüber gesprochen, ob ich in die klinik gehen sollte.

    Es ist so, daß ich letztes Jahr von ende Juli bis Ende Oktober in der Klinik (Psychatrie)war. Nur hat man mein 'Alkoholproblem' als sekundäres Problem eingestuft. Aufgrund dessen wie es dazu kam daß ich in die klinik gekommen bin, habe ich das anders gesehen und hatte eher das Gefühl ich bin Alkoholkrank und die Abstinenz der richtige Weg ist. Mein Gefühl ist zur Gewissheit geworden.

    Zudem sind wir umgezogen und ich war gerade in der Klinik und meine Tochter hatte arge Schwierigkeiten sich neu einzustellen ohne Mama. ich hab sowieso schon ein super schlechtes Gewissen ihr gegenüber wie könnte ich sie noch mal alleine lassen, wo ich sie doch letztes Jahr und in meinem Suff alleine gelassen habe. Außerdem wäre die Betreuung schwierig, da meine Frau im Schichtdienst arbeitet.

    Das Gefühlschoas treibt mich um. Diese geballte Ladung von Emotionen gepart mit Agressionen und Wut in mir.

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  • Panther,
    Du kennst mich noch nicht gut genug, daher so viel: ich bringe die Dinge gerne auf den Punkt, ohne "viele nette Worte".
    Wenn Du jetzt wieder rückfällig wirst, was hat Deine Tochter dann? Richtig, eine saufende Mutter.
    Wenn Du permanent weiter säufst, was hat sie dann? Richtig, bald gar keine Mutter mehr.
    Also, ab damit und gut ist! Geh in die Klinik! Deine Tochter wird vielleicht jetzt noch ein paar mal darunter zu leiden haben, sei es mit diesem Klinikaufenthalt, sei es mit einer eventuellen Therapie danach (wer weiss das schon im Voraus?).
    Aber sicher ist eines: Lieber diese unangenehmen Dinge jetzt in Angriff zu nehmen, als womöglich den Anschluss zu verpassen und dann gar nicht mehr in der Lage zu sein, etwas zu steuern!

    Sorry, klingt nicht schön, ist aber die Realität...

    LG
    Spedi

  • Spedi
    ich mag es nicht, wenn man sich für seine Meinung oder klaren Worte entschuldigt, schon gar nicht wenn sie konstruktiv sind.

    Ok das mit meiner Tochter habe ich verstanden. Bevor ich rückfällig werde lieber Klinik.

    Wiso gleich Klinik? Wieso habt ihr nicht auch was von ambulanter Therapie gesprochen die in den Suchtberatungsstellen angeboten wird?

    Wozu brauch ich ein geschützten Raum? Ich muß doch auch nach der Klinik mit all den Emotionen bestehen und den Alltagssorgen entgegentreten. Warum sollte ich mich jetzt dem entziehen? Hier sind meine Sorgen, Alltagsprobleme, nicht in der Klinik? Aber sie werden immer noch da sein, wenn ich wieder komme.

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    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Panther,

    sieh es einfach mal so: die ersten zwei bis drei Wochen am Anfang einer Trockenheit sind -je nach Individuum- 100% Ausnahmezustand, hart an der Grenze zur Unzurechnungsfähigkeit kommt auch schon mal vor.
    Danach (wenn der Schädel und der Körper erst mal das Gift los sind) kann dann die eigentliche Arbeit an der Trockenheit erst erfolgen. Und ab dann gehts's auch bergauf.
    Um nun dem Kranken diese ersten Schritte zu erleichtern, ist der geschützte Raum empfehlenswert (über die rein medizinischen Dinge schweige ich jetzt mal).
    Die meisten Alkoholiker scheuen sich vor diesem Klinikaufenthalt. Zu 99% ist es die Scham, sich selbst eingestehen zu müssen, "ja, ich bin Alkoholiker". Es werden die unmöglichsten Argumente gebracht, warum ein solcher Entzug "jetzt nicht geht". Fakt ist, diese Alkoholiker belügen sich selbst. Es geht, und ich habe noch nicht einen Fall erlebt, wo es nicht geganen wäre. Spätestens beim endgültigen Zusammenbruch geht's dann seltsamerweise doch, nur da ist es halt für manche schon zu spät. (etwas ähnliches passiert hier gerade in einem anderen Thread, vielleicht stösst du beim Lesen darauf.)
    Für jeden Alkoholiker gilt: erst das Problem Alkohol lösen (=trocken sein, entgiftet), dann alle anderen Probleme lösen.
    Und dazu soll der KH-Aufenthalt dienen.

    LG

    Spedi

  • hallo panther!
    du fühlst dich doch jetzt so klein,das du in ein mauseloch kriechen möchtest. du schämst dich bestimmt,das gerade dir das passieren musste.ist doch völlig normal das es dir so beschissen geht,denn dein selbstwertgefühl ist doch im eimer.als du noch den alk dafür eingesetzt hast ging es dir besser ( glaubt man) jetzt ist der alk weg und es tritt ein vakuum ein und man weiss nichts mit sich anzufangen. es regt einen die fliege an der wand auf und es braucht nur ein unbedachtes wort fallen, schon explodiert man. auch das ist für einen der aufhört zu trinken normal.man verabschiedet sich doch vom alk und das macht erst einmal traurig und man fällt in depressionen. für die dinge die jetzt auf dich zukommen brauchst du hilfe. du hast viele denkanstösse bekommen wie dein weg aussehen könnte. nur gehen musst du ihn selbst und andere können dir hilfreich dabei zur seite stehen. mache nägel mit köpfen und rede nicht als um den heissen brei weil es ein problem wäre deine tochter wieder allein zu lassen. du hast erst mal ein problem anzugehen und das ist deine trinkerei.
    du kennst doch den 4schritt von den AA
    wir machen eine gründliche und furchtlose inventur in uns.

    herzlichen gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Zitat

    Ich weiß nicht ob Erklärungen für mein Gehirn die Lösung ist. Was soll ich den meinem Gehirn erklären? In meinem Zustand bedarf es keiner Erklärungen sondern des Handelns, des Findens.


    hallo panther,
    war etwas missverständlich von mir ausgedrückt, was ich meinte ist, daß alte Muster durch neue ersetzt werden müssen; wie geht es dir heute?
    gruß

  • Allgemeines Hallo!

    Danke für eure Anregungen.

    Ich habe über eure Anregungen nachgedacht.

    Da ich in ambulanter ärztlicher Behandlung bin und heute mein 7. Tag der Nüchternheit ist, macht eine stationäre reine Entgiftung keinen Sinn mehr, es gibt keine Idikation dafür. Zumal diese 5 - 10 Tage in einem normalen Krankenhaus dauert, je nach Allgemenzustand des Patienten.

    Stellt sich also die Frage ob stationäre Alkoholtherapie für mich gut ist.
    Ich bin mit 14 das ertse mal in eine Klinik (Kinder-und Jugendpsychatrie) gekommen. Im Laufe der nächsten 20 Jahre habe ich einige Psychotherapien gehabt. Es waren gute Therapien. So daß ich auch gewisse Werkzeuge für mich mitnehmen konnte. Ich habe genug gehört, aufgearbeitet.

    Jetzt ist der Zeitpunkt für mich zu handeln, mich zu finden. Klinikaufenthalte dürfen nicht mein zu Hause werden.

    Ich habe ein Termin am Montag in der Suchtberatungsstelle. Aufgrund meines Gefühlchaos, welches ich in diesen Phasen der Abstinenz für normal empfinde, denke ich das Wutarbeit auf dem Programm steht.
    Ich habe mir eine berufliche Auszeit genommen, um mich ganz den ersten Wochen der Nüchternheit zu widmen.

    Aufgrund meiner Erfahrungen weiß ich ganz genau wann es Zeit ist für mich auch stationäre Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Die meetings, das Forum geben mir Halt, Kraft und Mut. Und es zeigt mir, daß egal was für eine Biographie man hat. Wie schlimm auch Vergangenes noch gewesen sein mag, man ein glückliche, zufriedens Leben ohne Alkohol geben kann.

    In diesem Sinne wünsch ich euch gute 24 Stunden

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
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    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo ihr Lieben!!

    Mein 11. Tag!

    Ich brauchte mal paar Tage Ruhe um all das gesagte hier im Forum und in den Meetings aufarbeiten zu können. Kurz um, ich mußte etwas in mich gehen.

    Am Montag war ich in der Suchtberatungsstelle. Wir (der Psychologe dort und ich) machen den Antrag zur ambulanten Suchttherapie fertig.

    Ich brauch da doch ein bischen Begleitung.

    Wie war die Therapie bei euch? War die auch so lang?

    Und wie gehts euch?

    Gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
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