hallo einfach*du ,
willkommen hier im forum, schön, dass du hergefunden ist. es geht vielen so, dass allein das sich von der seele schreiben schon mal gut tut, und obendrein kannst du hier eine menge lesen und lernen und dabei feststellen, dass du mit deinem problem nicht alleine bist.
zu deinen konkreten fragen: ich schreib hier mal aus meiner perspektive, die ähnlich ist (war) wie deine. auch ikomme aus einem alkoholikerhaushalt mit stiefvater, und auch mein partner hat sich als alkoholiker entpuppt.
ZitatIch dachte aufgrund meiner Kindheit bin ich evtl. voreingenommen, als ich meinen Partner kennen lernte und ich ab und zu mal dachte, er trinkt zuviel.
nein. ganz einfach. wir kinder aus alkoholikerfamilien sind nur viel aufmerksamer und misstrauischer als andere, und ich denke wir können die zeichen oft besser und schneller deuten als unbelastete. mein freund hat mir auch immer vorgeworfen, ich würde aus meiner kindheit übertragen. vertrau auf dein gefühl.
ZitatEr beschuldigte mich der Schauspielerei.. der Berechnung (er ist nicht arm und hat einen gut bezahlten Job).. und nun auch noch der Bosheit…
das ist auch "normal". nasse alkoholiker suchen oft die schuld bei den anderen und verdächtigen sie aller möglichen dinge, die man nur tun würde um ihm zu schaden. alles quatsch. sowas gibt sich wieder, wenn man trocken wird. nicht davon beeindrucken lassen, nicht an sich herankommen lassen. einfach verbuchen unter "derzeit nicht zurechnungsfähig". das mag sich vielleicht ein bisschen flapsig anhören, aber mir hat das geholfen. mein partner hat mich beschuldigt, ich würde ihn umbringen wollen, wenn ich ihn auf sein trinken angesprochen habe. ich würde ihm schaden..... anfangs hat mir das weh getan, weil ichs für bare münze genommen habe, aber später hab ich das dann ignoriert, und es hat mich auch nicht mehr berührt.
Zitat. stellte ein Ultimatum: Ich bleib nur, wenn du NICHTS mehr trinkst…
mit sowas musst du ganz vorsichtig sein. wenn du das dann nämlich nicht durchziehst, wird sich nichts ändern, er wird dann deine drohungen nicht mehr ernst nehmen. aber du bist ja schon auf einem guten weg, indem du ins gästezimmer gezogen bist.
das alleine wird aber sicher nicht reichen. damit dein partner wirklich vom alkohol loskommt (voraussetzung ist IMMER, dass ER es für SICH will, sonst klappt das nicht!), solltet ihr zum arzt gehen und offen darüber sprechen. dann wäre eine entgiftung angesagt (er soll um gottes willen nicht versuchen, das alleine zu hause durchzuziehen, das kann tödlich sein), gespräche in der suchtberatung, therapie, der regelmäßige besuch einer selbsthilfegruppe - wege gibt es viele, das muss in absprache mit einem arzt geschehen. dass er keine harten sachen getrunken hat, hat mit all dem nichts zu tun. das aufhören ist für einen abhängigen immer schwer, unabhängig von der trinkmenge und den konsumierten dingen.
und wenn du fragen hast: immer schreiben. das tut nicht nur gut, sondern kann dir auch wirklich helfen. bei mir war es so, dass ich hier sehr von den ratschlägen der alten hasen und häsinnen profitieren konnte.
lieben gruß
lavendel