• Hallo Supermann,

    was soll man dazu schreiben?
    Sei doch einfach froh wenn Du mit einem blauen Auge davongekommen bist und verfolge Deinen Weg.
    Früher oder später wäre es Dir so ergangen das müsste Dir ja klargeworden sein als Du im Forum gelesen hast.

    Ich hoffe für Dich das Du es schaffst ohne erst die Schmerzgrenze erreicht oder überschritten zu haben.
    Dazu gehört ja auch das annehmen und verarbeiten von fremden Erfahrungen.

    Wenn Du im Hinterkopf noch eine Tür offen hast, das Unterbewusstsein Dir suggeriert " sooooo schlimm wars ja nicht..." hast Du es natürlich doppelt schwer.

    Letzendlich entscheidet der Wille zur Trockenheit über das Ergebnis und dieser Wille muss nicht zwingend was mit unaushaltbaren Schmerzen körperlicher oder seelischer Art zu tun haben.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Superman,

    mein persönlicher Tiefpunkt war der, an dem ich gesehen und mir eingestanden habe - ich bin Alkoholiker. Ich hatte noch keine massiven Entzugserscheinungen, als ich mit dem Trinken aufhörte. Ich hatte meine Arbeit noch, ich hatte meinen Führerschein noch, ich bekam noch Geld vom Automaten, ich hatte noch Essen im Kühlschrank und meine Wohnung. Ich schreibe 'noch' überall dabei, weil in fünf, zehn, fünfzehn Jahren das ganze anders ausgesehen hätte, da bin ich mir sicher. Und ich hatte noch etwas, nämlich einen riesigen Haufen Unzufriedenheit.

    Für mich ist der persönliche Tiefpunkt der Initialzünder, an dem ich etwas in meinem Leben verändern will und nicht nur will, sondern auch etwas dafür tue. Dafür braucht es grundlegende Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Um das zu dann wirklich zu machen, mich zu ändern, muss eine wirkliche, dauerhafte (!) Bereitschaft dazu da sein und wann diese Bereitschaft da ist, das ist bei jedem unterschiedlich. Der eine "begreift" das schneller, der andere muss erst noch Runden drehen, um zu sehen, dass das bisherige Verhalten falsch ist/war. Dieses Einsehen und Begreifen kann durch dramatische Lebenssituationen ausgelöst werden (dem Tod von der Schippe springen, Partnerschaft geht in die Brüche, massive Krankheit,...), bei mir war das Gott sei Dank nicht so. Der Knackpunkt ist dann, ich will etwas verändern, aber ich weiß nicht genau wie das geht. Und da ist das Forum eine große Hilfe, weil man hier sieht, was man wirklich tun muss, um stabil trocken und zufrieden zu werden. Man kann das auch in einer Therapie herausfinden und erlernen, was alles geändert werden muss. Nur nicht mehr trinken reicht nicht, sondern es muss dann auch etwas geändert werden, weil mein bisheriges Verhalten mich in die Alkoholsucht hineingetrieben hat. Verhalte ich mich weiter so wie bisher und lasse nur den Alkohol weg, dann wird das nicht lange dauern, bis ich wieder so unzufrieden bin, dass ich von allem weg will.

    Dein Thread heißt "abhängig?" und ich glaube, du fragst dich ob du wirklich alkoholabhängig bist. Wie White schon geschrieben hat, steht da ein Hintertürchen offen. Das ist an und für sich erstmal nicht schlimm, wenn du es zu machst und dir selbst ehrlich sagst, weil du weißt "Ja, ich bin alkoholabhängig". Dazu braucht es keinen großen Knall, zumindest nicht zwangsläufig.

    Viele Grüße,

    Timster

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!