Hallo und willkommen,
bei mir ist der Tag 1 schon viele Jahre her, versuche aber noch einmal die mir wichtig erscheinenden Veränderungen in meinem Leben nachzuvollziehen.
• Ich hatte ärztliche Untersuchung und Rat in Anspruch genommen.
• Ich hatte vor dem Alkohol kapituliert. Ich hatte begriffen, dass der Alkohol und die Sucht mich zeitlebens (und das verkürzend) begleiten wird, wenn ich nicht den Weg einer totalen Abstinenz gehe, und das für immer.
• Ich habe mir Fremdhilfe zur Selbsthilfe genommen, weil ich erkannt hatte, dass mein Denken, mein Wissen für diesen Weg nicht ausreichte.
• Ich habe mich vorwiegend an Längertrockene und deren Erfahrungen gehalten, weil sie bereits da standen, wo ich hin wollte.
• Ich habe ihre Erfahrungen und Ratschläge bedingungslos angenommen, auch gefragt ohne Ende, aber kein wenn und aber in meinem Denken zugelassen.
• Ich habe meiner Trockenheit allererste Priorität in meinem Leben gegeben.
• Ich habe meinen Tagesablauf minutiös, so gut es geht, geplant.
• Ich habe mir keine Freiräume mehr gegeben, in denen ich früher mir die Zeit zum Saufen nahm.
• Mein Zuhause war mein Refugium, in dem ich meine Kraft schöpfte.
• Ich hatte beschlossen, von Plätzen und Orten, von Menschen an/von denen Alkohol konsumiert wird, gänzlich fernzubleiben. Dafür hatte ich mir eine Zeit von mind. 1 Jahr gegeben, Verlängerung nicht ausgeschlossen. Reine Gefühlssache dann.
• Diese räumliche Abstinenz war erforderlich, weil ich nicht lernen wollte, wie man nüchtern die alkoholtrinkende Gesellschaft überstehen kann, sondern den Alkohol in seiner Bedeutung aus meinem Leben streichen wollte.
• Dafür habe ich mich von manchen Freunden/Bekannten trennen müssen, die nicht bereit waren, in meinem Beisein keinen Alkohol zu trinken. Feiern, Veranstaltungen, Gastronomie etc. waren auch erst einmal tabu. Es gab keine Ausnahmen.
• Mein Streben nach meinen Zielen war stärker als etwaige Verzichtsgedanken.
• Sicher meldete sich mein Suchtgedächtnis in der Anfangszeit auch öfters. Frische Luft, Wanderungen oder Fahrradtouren halfen mir zu manchem Ausgleich, Dialoge mit dem Teufel Alkohol eingeschlossen.
• Ich habe auf jeden Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, nicht mit der Vergangenheit, nur mit den erforderlichen Maßnahmen zur zufriedenen Trockenheit, „gebrannt“. Hier im Forum täglich möglich.
• Ich habe täglich daran gearbeitet, mein Denken, meine Gefühle, mein Leben auszuleben. Mein Leben zu füllen, fern des Gedankens an Alkohol.
• Durch auch meine räumliche Distanz zum Alkohol habe ich mein Belohnungssystem überschrieben.
Das erst einmal als Anfang.
Ergänzungen und Fragen bauen die Reflektion eines jeden nur aus.
Gruß, Freund.