Trennung mit Ultimatum-brauche Zuspruch!

  • Die Sozialarbeiterin hat ihm Adresse und Telefonnummer der Caritas in der Nähe gegeben und er hat mit dem Handy Kontakt aufgenommen, hat ja noch genug Zeit in der Klinik, weil ich ihn abends erst hole.

    Morgen soll er dort nochmal anrufen und fragen wegen einem Treffen, es soll wohl schon direkt morgen eines stattfinden..

    Weiter bekam er von der Sozialarbeiterin eine Info über die andere Station, das wäre die mit der vierwöchigen Therapie - er soll es erst so versuchen, zuhause mit Hilfe der Gruppe und wenn es nicht klappt, sich dort melden.

    *Klaro, ich lese hier jede Kritik und bin dankbar dafür - sie hilft mir, bei allem "wach" zu bleiben und vielleicht im Ansatz zu erkennen, wenn es wieder zu meinen Lasten gehen sollte.

    Wenn er von mir geholt werden will, muss er bis abends warten - ich arbeite ja und habe zudem heute beschlossen, länger zu bleiben, weil heute Vorstellungen sind und ich mir die "Neuen" gerne angucken möchte....früher hätte ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um früher frei oder sogar Urlaub zu kriegen.... :twisted:

    Und - wenn er nich warten will gibt es ja auch noch öffentliche Verkehrsmittel....

    Ich bin gespannt, ob und wie er sich in eine Gesprächsgruppe integrieren will, kann und auch wird!

    ....ich habe ihm erzählt, dass ich hier schreibe - sozusagen seine Geschichte aus meiner Sicht, weil ich es so am besten verarbeiten kann, es ist fast tagebuchmäßig, ich kann es immer wieder nachlesen, so gerät nichts in Vergessenheit.

    Ich lese zwar viel in anderen Bereichen, werde aber nur noch hier, bei mir - für mich - schreiben!

    LG
    Leominda

  • So - nun ist er zur Tür raus - die Gruppe trifft sich freitags abends...er allein hat sich heute die Telefonnummer und Adresse beschafft und ist gespannt, was ihn dort erwartet...da die Telefonnummer nicht mehr aktuell war, fährt er ohne jede Anmeldung hin, einfach so..ich denke, er wird wohl aufgenommen werden.

    Ich hatte frei heute, wir sind zusammen einkaufen gefahren, haben Leergut weggebracht und verschiedene alkoholfreie Getränke gekauft, Wasser mit und ohne Geschmack, Cappucino, Saft.

    Gestern frage ich als ich ihn aus der Klinik holte, wie es denn nun weitergeht - wie er momentan zum Biertrinken steht - er sagte, er habe kein Verlangen nach Bier und wolle auch keines trinken....ob das nun eine Entscheidung für immer ist - ob er irgendwann wieder mal was trinken wird und will - keine Ahnung....!

    Wir haben viel geredet die letzten Tage und er gab zu, dass er sich nie groß Gedanken darüber gemacht hat, nach Feierabend zu trinken.
    Er erzählte, dass er vor drei Jahren, als er noch in der Probezeit war, ein halbes Jahr lang kaum was getrunken habe und dass es später durch gewisse Dinge, die hier nicht hingehören, dann mehr geworden ist.

    Er sagt, die zwei Tage Aufenthalt dort in der Entgiftung hätten ihn furchtbar schockiert, die Menschen dort, die meist keine Perspektiven für ihr Leben sehen, die seelisch und körperlich schon so gelitten haben. Noch sei er gesund und er wolle auf keinen Fall so enden.

    Nun genug von ihm - ich bin in erster Linie hier wegen MIR..wie geht es mir denn nun? Ich bin irgendwie...beobachtend, abwartend..ich sehe und honoriere, wie er den Weg geht - aktiv und auch selbstbestimmt. Ich weiß nun, dass das, was ich getan habe - mit EURER Hilfe - auf jeden Fall richtig war und würde diese Konsequenz auch immer und sofort wiederholen und habe ihm das auch heute gesagt.

  • Nur kurz....die SHG hat ihm gut gefallen, sie ist "offen für jeden" und ich werde nächsten Freitag mal mitgehen.

    Das Wochenende war, sagen wir mal, neu für mich, weil - so kenne ich ihn nicht - wir haben in meiner Wohnung viel rumsortiert, gekramt, dann in seiner...waren aktiv, gut gelaunt....kenne ja nur, dass er trinkend vorm TV hängt!

    Er fühlt sich gesundheitlich voll auf der Höhe und vermisst "nichts".
    Das ist der Stand heute...im Hinterkopf frage ich mich (und er sich sicher auch): wird er NIE mehr Alkohol trinken, trinken dürfen, vertragen..war er schon körperlich süchtig oder erst auf dem Weg dahin...?

    Ich werde weiterhin hinterfragen - auch offen - mit ihm, die Entscheidung trifft er - die Folgen muss er auch tragen, weil ich mein Leben nicht mehr UNTER den Alkohol stelle!

    bis dahin

    Leominda

  • Ja, habe heute mal auf den Kalender geschaut und ein wenig Zwischenbilanz gezogen - mein Ultimatum war das WE 03./04. März, da hat er auch das letzte Mal etwas getrunken...07./08. März war er in der Klinik und Freitag das 1. mal in der SHG...heute ist der 14. März, d. h. also er ist seit 10 Tagen OHNE Alkohol!

    Die letzte Woche hat er nachts immer geschwitzt, dann war ihm kalt, dann wieder heiß - heute morgen wachte er gutgelaunt auf wie ich ihn noch nie sah und sagte, Schatz, heute nacht habe ich durchgeschlafen und NICHT geschwitzt! Ich sagte, vielleicht seien das ja noch Entzugserscheinungen gewesen und wie sehr ich mich freue, dass es ihm so gut geht!

    Er trinkt viel Kaffee und steigt abends auf Cappucino um, den ich auch öfter mittrinke...

    Ich bin oft unsicher, ob es gut ist, nur weil er kein Bier trinkt, darüber nicht mehr zu reden...momentan bin ich aber der Meinung, es reicht, wenn Freitag drüber gesprochen wird und es soll sich nicht alles um dies Thema drehen, weil es dadurch zu wichtig wird?!?

    Gestern war ein Bericht übers Bierbrauen, das sahen wir uns an, dann merke ich, wie ICH bei jeder Bierwerbung zusammenzucke...wie ich ihn heimlich ansehe...stelle aber keinerlei Reaktion fest.

    Ich befürchte, der Kasus Knaxus wird kommen, wenn die erste Einladung bzw. der erste Kontakt zu alk-konsumierenden Bekannten ins Haus steht, weil dann die Konfrontation da ist und angegangen sein will!!!

    ..weil, ich mag immer noch keinen Alk trinken, denke auch nicht daran bzw. fühle keinen Verzicht, mag aber daran liegen, dass ich auch früher, wenn ich ausging, lieber keinen Alk getrunken habe, weil ich es immer schöner fand, mit meinem eigenen PKW spontan nach Haus fahren zu können, wenn ich müde bin oder keine Lust mehr habe. Andersrum hab ich immer gern mal einen guten Wein oder ein Glas Likör getrunken...aber es ist nicht wirklich notwendig! Auf Schokolade zu verzichten ein Leben lang -das wäre schon ne Qual! :shock: ...vor Jahren bin ich da mal in eine Fresssucht verfallen, heißt ich habe immer weiter Süßes in mich reingestopft, obwohl es mich längst angeekelt hat - das ist krankhaft! Heute versuche ich, ausgewogen damit umzugehen und das klappt auch meist - ebenso mit dem Rauchen, weil ich zuviel rauche, wenn ich mir eigene Ziggis kaufe, tue ich das nicht und qualme ab und zu mal eine gedrehte von ihm (die schmecken nämlich nich so doll)...

    Suchtartiges Verhalten kenne ich auch aus meinen Depressionsphasen- da hab ich mich stundenlang, tagelang in mein dunkles Schlafzimmer verzogen und wollte nur schlafen, schlafen, zur Not auch mit chemischer Hilfe, schlafen, Flucht durch Schlaf...um nicht denken zu müssen, mich mir und meinen Probs nicht stellen zu müssen - ist ähnlich wie mit dem Alk....! Geholfen hat mir nach der Trennung von meinem Mann eine dreijährige Therapie, heut erkenne ich die Phasen im Ansatz und kann dagegenwirken.

    ...bis dann

  • Langeweile! ...von Arbeit nach Hause, fallen lassen und dann? So siehts aus bei meinem Herzchen momentan. Er ist müde, mutzig, redet wenig...erst hab ichs mir angezogen, dann KONKRET nachgefragt und ihn dann links liegen lassen - wenn er ein Problem hat, soll er es mir sagen!

    Klar, der Alk bleibt jetzt zwar weg, die Probleme, die dazu führten, dass er so viel getrunken hat, sind nicht weggezaubert! Nur ist der Verstand jetzt "klar" und es beginnt die Auseinandersetzung mit sich selbst...da muss er durch, da kann ich nicht viel helfen...Interessen, Neigungen, Ziele...kann nur er für sich selbst finden, sortieren, stecken...auch die negative Haltung zum Arbeitsplatz - soll er sich halt nach was Anderem umgucken!

    Mein Sohn will mit mir heut ins Zoogeschäft, wir wollen mal das Aquarium "aufpeppen"....hab meinem Partner gesagt, los, komm doch einfach mit - siehste mal was Anderes, los, auf! Nicht immer nur auf der Couch hängen, es kommt niemand vorbei um dich zu entertainen!

    Jetzt "ohne" Bier macht ihm auch das stundenlange TV-Gucken-und-Zappen keinen Spaß mehr, wo ich das nie verstanden habe, wie man sich jeden Mist reinziehen kann.

    Also gehts jeden Abend früh ins Bett, okay, ausreichend Schlaf ist gesund aber zufrieden machts denn doch nicht, haha..DAS kenne ich ja von mir, Flucht in den Schlaf um sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen...komisch wenn man mal den Spiegel vorgehalten bekommt, leg ich mich halt dazu um acht Uhr und bin mal mit mutzig.....und dann?

    Irgendwann später: "Vielleicht komm ich doch mit ins Zoogeschäft."....na prima, ich erinner dich heut nachmittag dran :wink:

    (und heute Abend - SHG)

  • ...eben bekomme ich eine SMS, ganz nebenbei steht miterwähnt: "N. will mit mir morgen einen trinken gehen..."

    Ich überlege und antworte: "Willst du das auch?"

    Er: "Ja, vielleicht"

    ...damit habe ich ja gerechnet, früher oder später...und nun kommt der Punkt, an dem ich nicht mehr weiß, was ich dazu sagen soll, OB ich was sagen soll...

    Fakt ist, - es hat mich nie gestört und würde es in Zukunft auch nicht, wenn mein Partner mit nem Kumpel einen trinken geht ...wenn es MAL ist, wenn es eine Ausnahme und kein Regelfall ist .

    Fakt ist weiter, dass mein Partner es bislang immer zur Regel betrieben hat und nie als Ausnahme und dass ICH damit nicht leben will.

    Womit, wenn die Ausnahme morgen wieder zur Regel wird, wir wieder ganz am Anfang sind und ich wieder ein Ultimatum setzen muss.

    Auf der anderen Seite lese ich hier bei den Berichten, dass "alle geglaubt haben, sie könnten kontrolliert mal was trinken" - bis sie dann einen Rückfall hatten, der sie eines Besseren belehrte....

    Nun, da ich allerdings meine Wohnung alkoholfrei halte, wird es für ihn kaum möglich sein in Zukunft, mit mir zusammen zu sein UND dabei zu trinken - da er seit elf Tagen nichts getrunken hat , dürfte das "Ausgehen" ja schnell anschlagen morgen - also kann er gleich bei sich in der Wohnung schlafen- OHNE mich natürlich.

    Mal sehen, ob die SHG heute abend noch attraktiv ist ... :evil:

    ...

  • Zitat

    was ich dazu sagen soll, OB ich was sagen soll...

    Ich würde sagen:
    das muss er selbst entscheiden. Aber es gibt hier nicht ein Mal trinken - es wird wieder zur Regel werden, und das weißt du auch!

    Willst du dieses Theater wirklich ewig mitmachen?

  • Ja..da melde ich mich wieder - übrigens - wenn ich auf Eure Kommentare hier nicht antworte, heißt das nicht, dass ich sie nicht aufmerksam lese..sehe sie sozusagen als Warnschilder auf dem Weg!!! Danke dafür!

    ....also...heute nachmittag war er sehr aggressiv und - kaute Kaugummi...bis mir schwante - der hat bestimmt was getrunken! Er bemühte sich jedoch, dazwischen liebevoller zu sein....ich merkte die Unruhe und dass er völlig anders ist als die Tage davor. Er schimpfte viel über den Stress auf Arbeit, er habe Rückenschmerzen und kein Bock mehr. Und auf die SHG heute keine Lust, da wäre ihm "zu spät"

    Später wurde er immer unruhiger bis er sagte: Schatz, ich fahr heut zu mir!...da wusste ich schon Bescheid - schließlich ist bei mir alkfreie Zone.

    Noch in der Tür dreht er sich rum und sagte - zum ersten Mal ehrlich: Ich habe gewusst, dass das kommen wird, deshalb war ich die letzten Tage so komisch! Ich habe geantwortet: Und es wird noch mehr kommen - bis du in die neue Wohnung ziehst Mitte April werde ich entscheiden, ob du dann GANZ dahinziehst!

    .....schwupp, raus war er zur Tür....mein erster Gang war runter zu meiner Mutter, ich hab ihr mein Handy gegeben und gesagt, bitte behalte es bis morgen bei dir - aus Selbstschutz! Sie hat es auch an sich genommen und gesagt, das ist doch eh nur noch auf Zeit, bis ihr auseinandergeht und ich habe genickt.

    Dann ging ich in die heiße Badewanne zum Relaxen...! Wenn ich auf früher zurückgucke, wenn ich Beziehungsstress hatte, mit anderen Männern, dann hab auch ich sofort die Flasche Rotwein geöffnet....wenigstens bleibt mir von dieser Beziehung der Schock-Lern-Effekt, dass ich darauf absolut keine Lust habe!!! Eher Ekel, ich sehe so vieles in einem anderen Licht....ich habe auch vorher oft mitgetrunken, weil ich unter Alk eher die Frau abgeben konnte, die erwartet wurde, vor allem am WE...muss ich hier nicht näher drauf eingehen...!

    Ich habe mir morgen schon was vorgenommen, werde eine alte freundin besuchen, dann lauert da ein altes Schränkchen in der Garage, das ich mal versuchen wollte, zu restaurieren....es wird Zeit, mich wieder für das Leben mit all seinen Facetten zu öffnen und es gibt keine Entschuldigung dafür, das Leben nicht genießen zu dürfen..auch oder gerade ohne Alk!

    Drückt mir die Daumen, dass ich das durchziehen werde...!

  • hallo leominda,

    dann drücke ich dir mal die daumen, dass du es durchziehst. er will nicht, er kann nicht. ich würd auch kein neues ultimatum stellen, damit wirst du unglaubwürdig. mach dein ding, versuch dich abzulenken, mit freundin, kino, allem, wo du weg von zuhause und möglichst in gesellschaft bist. bei mir hat das geholfen.

    schicke dir mal ne portion kraft den rhein runter, 30 km sollten die wohl bis morgen früh geschafft haben :wink:.

    lavendel

  • danke dir *lavendel....jetzt gehts auf mein Festnetz...hab mich verleugnen lassen - ziehe jetzt da auch den stecker....will Ruhe haben - geh nach Hausmeister Krause heia -

    Danke für die Kraft, werd mir die mitm Käscher rausfischen *lächel

  • Nachdem ich weder auf Handy noch auf Festnetz erreichbar war, kam er , betrunken - mit Auto - er hatte seine Szene-Klamotten an, wollte reden. Ich wollte ihn ins Nebenzimmer ziehen, damit die Kids nichts mitkriegen. da brüllte er, nein, die sollen ruhig mitkriegen, wie ihre Mutter ist, na, hast schon nen anderen Kerl im Schlafzimmer, so ne Frau kann ich eh nicht brauchen - nur weil ich mal nen Abend was getrunken habe......den Rest erspar ich....es war natürlich außer den Kindern niemand da und ich schon im Bett gewesen.

    Ich blieb bei allen Beleidigungen ruhig und sagt nur: Geh! ....er fragte, was ist denn nu mit uns, was ist morgen? Ich sagte: Morgen, da trinkst du weiter, mach was du willst, es ist dein Leben aber ohne uns!

    Er verlangte seinen Schlüssel zurück und gab mir meinen, packte Einiges von seinem Kram zusammen und verschwand unter Flüchen und Beleidigungen.

    Ich habe jetzt ALLES was ich von ihm in meiner Wohnung finden konnte, jedes Zettelchen, jede schmutzige Wäsche, in Kartons gepackt und unten in den Flur gestellt, damit er gar nicht mehr in meine Wohnung geht.

    Mein Handy bleibt bei meiner Mutter, die hat mir ein Ersatz-Karten-Handy geborgt für die nächste Zeit.

    Ich bin innerlich (noch) sehr kühl, aber die Wut treibt mir Tränen in die Augen, es sind nicht die Beleidigungen oder sein Verhalten unter Alk - nein, aber wenn ich jetzt an gestern denke, als er mich und die Kinder mit dem Auto gefahren hat - sehr aggressiv - und 100 % da schon was getrunken hatte...ich denke daran, was meine Kids mitmachen mussten, diese Aufs und Abs und dass Schluss sein MUSS!!!!

    Schlimm genug, dass ich erst hellhörig werde, wenns ans Wohl der Kinder geht, während ich selbst Demütigungen ertragen und entschuldigt habe der Liebe wegen....der vermeintlichen Liebe.

    Jetzt heule ich mir einen weg, die Coolness ist weg und ich merke, wie eine depressive Stimmung in mir aufsteigt, eine böse Stimme flüstert mir zu, siehste mal, was du immer für Männer abkriegst - das hebt das Selbstwertgefühl nicht gerade..ich blicke zurück und möchte vor Scham in den Boden verkriechen...dabei lief es in meinem Leben doch noch nie so gut wie jetzt, versteh mich prima mit den Kids, hab mich beruflich etabliert, ok, mit kaum Einkommen, aber egal...ich bräuchte eine Art Bodyguard, der mir sofort auf die Finger haut, wenn ich wieder wie die Motte nach dem Licht auf den nächstbesten Kerl reinfalle, der mich unendlich lieben will und den ich dafür doch so glücklich machen möchte.

    Ich liebe mich doch auch? Warum will oder kann ich mich selbst so schlecht glücklich machen?

    ...

  • hallo leominda,

    fühl dich auch von mir mal gedrückt. ja, es ist eine sch***-situation, und natürlich kommt das heulende elend hoch - hab ich auch alles gehabt. irgendwann kommen dann die zweifel, ob mans nicht doch alles zu eng gesehen hat, die erinnerungen an die schönen stunden.... und deshalb ist es ganz wichtig, dass du sowas wie gestern/heute aufschreibst und immer wieder nachlesen kannst. sowas schafft selbstvertrauen, und das geht bei dir ja grade kräftig den bach runter.

    es ist auch unsinn, jetzt an sich selbst zu zweifeln, dass man sich immer die falschen männer aussucht und sowas. jetzt bringt das nichts mehr. aber wenn du dich wieder ein bisschen beruhigt hast könntest du ja mal analysieren, was du dir für männer suchst, vielleicht kommst du auch dahinter, warum. den erstbesten, weil du nicht alleine sein kannst/willst? einen vermeintlich starken, weil du dich schwach fühlst? einen vermeintlich schwachen, damit du dich stark fühlst? über all solche dinge lohnt es sich irgendwann mal nachzudenken, vielleicht siehst du dann ein bisschen klarer. mir haben bei solchen themen auch immer gespräche mit meiner besten freundin geholfen, sie kennt mich sehr gut und sehr lange, und bringt oft dinge auf den punkt, die ich (noch) nicht sehe. das hilft.

    aber jetzt solltest du versuchen alle gedanken an ihn zu verbannen und mit deinen kiddies rausgehen. versucht euch abzulenken, kölner zoo, aquarium, kino. bleib nicht zuhause, da geht das grübeln wieder los.

    ich wünsche dir auch sehr, dass sein auftritt dir jetzt endgültig die augen geöffnet, mehr "beweise" braucht es doch nicht, oder?

    wünsche dir viel kraft

    lavendel

  • Danke Lavendel, nein mehr Beweise brauchts nicht mehr!

    Meine Mutter hat ihn angerufen, er möge seine Sachen abholen - er wurde frech und meinte, er würd sich nicht nach uns richten - er ist wieder/noch immer betrunken und meine Mutter hat ihm nun Hausverbot erteilt, erst mal mündlich, macht sie auch noch schriftlich (Ich wohne im Mehrfamilienhaus meiner Mutter).

    Jetzt ruft er auf Festnetz an, meine Kinder sind drangegangen, ich solle mich unbedingt bei ihm melden, ihm seine Sachen bringen.

    Werd ich natürlich nicht tun! Gefahr ist, dass er heut wieder betrunken die kurze Strecke mit dem Auto zu mir kommt....gottseidank wohnt im Haus bei mir noch mein Cousin, der mir Hilfe zusichert, wenns brenzlig werden sollte.....

    Wir haben alle irgendwie Angst, dass was passieren könnte, bislang war er zwar nie aggressiv, doch weiß man ja nie! Manchmal denke ich, dass es auch die Angst vor dieser Konfrontation war, die mich "lieber nicht" an Trennung denken ließ, doch das ist ein Pulverfass, das früher oder später losgehen wird - dann besser jetzt als irgendwann später!

    Lavendel, du hast mich weiter oben mal gefragt, was ich überhaupt will? Mittlerweile muss ich sagen, ich will auch keine Beziehung mehr zu ihm, wenn er trocken wäre....und hab dabei ein schlechtes Gewissen - warum?

    Er war bei der Entgiftung, die haben ihm die Station gezeigt, wo er vier Wochen mit Therapie hingehen könnte - er hat also selber alles in der Hand für sein Leben und keine Entschuldigung mehr....wobei ich ihn weder hinbringen möchte noch überhaupt besuchen.....bin ich jetzt schlecht? War es dann keine Liebe? Es sind blöde Gedankengänge, ich weiß...da zofft der Verstand mit dem Herz und dem Gewissen.

    Ich will nicht mehr...ich will ein Leben ohne ihn....!

  • Hallo Finchen, dank dir für deinen Zuspruch, wütend bin ich so gesehen nicht, eher total abgenervt. So siehts aus:

    Weil er dauernd anrief, er wolle die Sachen haben, schlug meine Mutter vor, meinen Cousin dahin zu schicken. Der brachte sie ihm, ließ sich auch groß auf kein Gespräch ein, es blieb auch friedlich, der Mister war in einer Arroganzphase und ziemlich cool...die Kaffeemaschine lief, er hatte wohl gerade "Saufpause"...nixdestotrotz klingelt hier andauernd das Telefon....das schriftliche Hausverbot hat er zerknüllt und als meine Mom ihm sagte, am Handy könne er nunmehr nur noch sie erreichen, wütetete er, er würde solang anrufen, bis ich mit ihm rede. Nun, wir machten es aus.

    Dann ging und geht es hier auch wieder auf Festnetz...zwischenzeitlich mach ich den Stecker raus oder lass es bimmeln, noch scheint es ihm nicht langweilig zu werden...! Wäre es nicht so übel, wär es fast zum Lachen, was für ein kindisches Getue...er wird am Rad drehen zuhause, das ist mir klar, so ganz allein nur mit seinem Gesöffs aber - *schulterzucken - er kann ja in die Klinik gehen, wenn er Hilfe braucht.

    So ne Phase hatte ich bei meinem Exmann, als er die andere hatte und ich sagte, na dann musst du zu ihr gehen, ich lass mich scheiden...und er völlig abdrehte, Tisch und Stühle umschmiss und mir meine Mutter erzählte, dass es ihm furchtbar geht psychisch - hab ich auch gesagt, tja, muss er ins Krankenhaus gehen, war ich ja auch mit meinen Depris...er kennt ja den Weg! Kein Mitgefühl, kein Gefühl der Verantwortung..alles innerlich erkaltet!

    Montag gehe ich als ersten Weg zur Bank, gebe die Bankcard und die gesamte Vollmacht ab, die er mir unbedingt ja geben musste, damit ich auch damit nichts mehr zu tun habe...bei dem Verfolgungswahn, den der Alk in ihm hervorholt, muss ich mit dem Vorwurf der Veruntreuung rechnen, ist hart aber leider wahr....Dr. Jeykyll and Mr. Hyde - *Finchen....genau wie im Film, er hat zwei Gesichter und - da ich ihn ja erst ein halbes Jahr kenne - ich kann dir nicht sagen, welches sein tatsächlicher Charakter ist oder ob er sogar an einer Persönlichkeitsstörung leidet...mir kommt es bei den Vorwürfen und Beleidigungen oft vor, als meinte er gar nicht mich, sondern eine andere, die ihn damals belogen und betrogen hat...seine Psyche hat nen massiven Knacks und auch da kann ihm wenn nur ein Fachmann helfen....!

    Meinen Exmann hab ich nach dem Arbeitunfall durch monatelanges Krankenhaus (da hat er auch getrunken, allerdings nicht so massiv), Reha, Umschulung immer wieder "durchgeschoben" und mich hinten angestellt...da steckten ja auch Jahre und gemeinsame Kinder dahinter....ich weiß nicht, ob ich das für einen Mann nochmal tun würde... wohl eher nicht. Denn jetzt wo meine Kids selbständiger werden, bin ich an der Reihe, mein Leben zu gestalten und zu schauen, wo ich überhaupt noch hinwill..wenn ein Partner nicht in der Lage ist, das zu akzeptieren und mich dabei zu unterstützen, ist es besser, allein zu bleiben...

    Soviel zum guten Vorsatz....*seufz...!

  • Hallo, schreibe ein paar Zeilen....bislang ist es relativ ruhig "an der Front", es kamen wohl noch ein paar dämlich SMS, dann eine, ich solle ihm noch was bringen - hab alles in ne Tüte gepackt, kann er sich unten an der Tür abholen kommen, Feierabend! In einer SMS kam dann auch, ic h wäre ein Feigling, weil ich die Sachen nicht selbst gebracht hätte und son blabla.....

    Doch ich bin jetzt schlauer und weiß, dass alles, was kommt, Masche ist, phasenweise Selbstmitleid, Größenwahn, Verfolgungswahn, Beleidigungen und Liebeserklärungen - manches Mal sogar alles in EINEM Satz - also ABSOLUT widersprüchlich!! Es ist ein armer, kranker Mann! Aber ich kann nicht helfen...nach wie vor nicht.

    Gestern Abend habe ich es mir mit Kids und deren Freunden gemütlich gemacht- wir haben erst DSDS geguckt und dann Singstar an der Playstation ausgepackt und allesamt so herzhaft in die Mikrofone gegrölt, dass ich heut ganz heiser bin :D meine Tochter meint heut morgen scherzhaft, man müsse mitm Besen durchs Wohnzimmer gehen "um die falschen Töne wegzukehren!"

    Morgen wieder Arbeit, darauf freue ich mich, eine sehr unliebsame, giftsprühende Kollegin wurde (endlich) gekündigt und die Atmosphäre ist gleich um ein Vielfaches entspannter jetzt für alle. Muss sie zwar jetzt vertreten, bis wir was Neues gefunden haben, aber das mache ich gerne.

    Die Rückbesinnung auf mich ist wirklich einfacher seit ich mich gegen ihn total abschotte, ihn nicht sehe, Gespräche abfange oder abwürge...klar bin ich traurig gewesen, wieder allein schlafen, keiner zum Kuscheln da, niemand der mich morgen mit Hallo Schatz, wie war dein Tag begrüßt...!

    Doch alles andere - Alltagsplanung, Verantwortung, Entscheidungen habe ich ja sowieso - auch mit ihm - immer allein getragen. Wohl hat er "Struktur" in meinen Alltag gebracht was Ordnung, Kochen etc. betrifft...da lassen die Kids und ich uns immer was hängen, meine Mutter war schon schlampig im Haushalt, ich bin es (leider) auch und meine Kids werden da auch ihr Päckchen zu tragen haben.....aber wir leben, lieben und lachen zusammen und ist das nicht das Wichtigste?

  • Wieder das Telefon ausgesteckt über Nacht, unzählige SMS bis heute morgen, deren Inhalt ich gar nicht wiedergeben mag, es ist immer dasselbe.
    Heut morgen bin ich dann mal an den Apparat gegangen - er will reden mit mir. Ich sage, gibt nix zu reden. Sage ihm, er ist krank und er zieht mich und die Kinder mit runter und damit wäre nun endgültig Schluss!

    ..ich hoffe, dass er bald einsieht, dass er bei mir keinen Blumentopf mehr gewinnen kann, ich habe die Achtung vor ihm verloren und mir ist es egal, ob er allein so weiterlebt oder ins Krankenhaus geht oder oder oder...ich will wieder zur Ruhe kommen und mein Leben leben.

    Den Vorwurf: Und das war nun deine große Liebe? Du sagtest, du würdest immer hinter mir stehen...ziehe ich mir kein Stück an, ich kommentiere es auch nicht. Für ihn ist Liebe eine Frau, die sich darum kümmert, dass er glücklich ist UND dabei fröhlich weitertrinken kann.

    Nun, dann hab ich ihn wohl wirklich nie geliebt....!

    Leomina
    (mit Blick in die Zukunft)

  • Danke dir, Aragorn, es klingt alles einfacher als es ist...es ist die X-te Beziehung seit der Scheidung vor fünf Jahren...ich würde so gern mal zur Ruhe kommen an der Seite eines "richtigen" Partners...vielleicht muss ich da durch und erst "zu mir" finden und ich selbst werden, damit so ein Mann auf mich (und ich auf ihn) aufmerksam werden!!

    ...so ziehe ich immer und immer wieder die Menschen an, deren Problem ich ach so gern lösen helfe...

    Ich sage dir, hätte ich meine Kinder nicht, die ich schützen muss - ich allein hätte wahrscheinlich noch viel viel länger mit diesem Mann rumgekrebst..!

    Danke für deine guten Wünsche und dir auch viel Kraft und einen positiven Blick nach vorn!

    Leominda

  • Ich habe ihm gestern einen Brief eingeworfen:

    Es gibt keinen Grund für ein Gespräch, es wurde genug und über alles geredet in den letzten Wochen.
    Du bist ein Alkoholiker, du bist krank und ich kann dir nicht helfen!
    Wo du Hilfe bekommen kannst, weißt du! Meine Kinder und ich haben zuviel mitgemacht und dich immer wieder aufgefangen - jetzt ist es genug, wir wollen nicht mehr! Dein Leben und Alltag richtet sich nach deiner Sucht. Ich möchte auch nicht mehr, dass du die Kinder im Auto mitnimmst-ich gehe davon aus, dass du auch am Freitag betrunken mit uns gefahren bist.
    Dieser Gefährdung werde ich mich und vor allem die Kinder nicht länger aussetzen. Vielleicht unterstützen dich deine Eltern und nehmen dich wieder auf, wenn du dich entschuldigst.
    Erinner dich an die Entgiftungs-Station - du meinst, du stehst über den Menschen, die sich dort Hilfe holen-dabei bist du nur noch nicht weit genug unten!
    Komm nicht auf die falsche Idee, mir anzubieten, du gehst mit meiner Unterstützung vier Wochen in die Klinik-wegen MIR musst du das nicht tun, mir ist es schlichtweg egal, ich habe momentan jede Achtung vor dir verloren und möchte von dir auch nicht mehr berührt werden.
    Ich trage nicht die Verantwortung für dein Leben und habe dir das auch nicht versprochen!
    Zu deinen Liebesschwüren: Es ist eine rein egoistische, falsche Liebe. Du wirst jede Frau Schatz nennen, die sich darum kümmert, dass es dir gutgeht UND du trotzdem weiter trinken kannst.


    Es kam dann:

    "Ich habe gerade deinen Brief gelesen und werde nichs davon tun, so wie ich es dir gesagt habe, du wolltest doch immer dass ich krank bin und Freitag war ich auch zu will dich auch nur vergessen, dich und eure Machtkämpfe du hast recht wir haben nie zueinander gepasst"

    "Mir kannst du nicht mehr wehtun, du hast mir schon 4 mal wehgetan, deine Kinder waren mir immer wichtig und sind es jetzt auch noch"


    Dann kam ne sms, was denn mein Sohn dazu sagen würde....nun ist Ruhe seit gestern..entweder ist das Handy leer oder aber er hat gecheckt, dass ich die SMS ignoriere..ich bin erleichtert doch auf der anderen Seite auch ein wenig panisch..was kann mich noch erwarten bei diesem Mann? Ich hoffe inständig, er ist jetzt so "enttäuscht" von mir und sagt sich, ich war eh die falsche Frau, dass er sich ganz abwendet von mir, nicht dass am nächsten Wochenende wieder irgendwelche Szenen stattfinden...

  • Hallo Leominda,

    ich finde das auch sehr beeindruckend was Du da tust und wünsche Dir das Du das weiter durchziehst.

    Ab einem gewissen Zeitpunkt , der eben bei jedem Menschen verschieden liegt, sind die erträglichen Grenzen überschritten.

    Die Ignoranz die von seiner Seite an den Tag gelegt wird ist ein Zeichen dafür das Du mit vielen Vermutungen die Du ja schon ausgesprochen hast richtig liegst.
    Wenn Du weiterhin auf Deeskalation setzt und Ihn ignorierst ( ganz egal wird es Dir wohl nicht sein aber es ist der richtige Weg) dann dürfte auch nicht mehr viel kommen. Geh ihm eben aus dem Weg, vermeide einfach gemeinsame Treffpunkte und normalerweise müsste er sehr bald genug mit sich zu tun haben.

    Halte uns doch weiter auf dem laufenden und schreib uns auf wie es Dir geht.

    Viel Kraft wünsche ich Dir weiterhin und das Du Deinen positiven Blick nicht verlierst. Den hast Du nun auch durch diese Beziehung wieder ein Stück schärfer eingestellt, was ja nicht falsch sein muss.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo leominda,

    schiebe dir auch mal wieder eine portion durchhaltevermögen den rhein runter. ich denke auch, ignorieren ist das beste. du hast in deinem brief alles notwendige gesagt, seine reaktion war wie zu erwarten rotzig und beleidigt, also kapiert er nix und will das auch nicht. solange hast du sowieso keine chance.

    versuch dich abzulenken und tu dir und deinen kindern etwas schönes.

    es wird irgendwann besser, ganz bestimmt. es kann nur besser werden, im alltag, in deinem selbstwertgefühl, mit der ruhe und der freude am leben.

    lieben gruß

    lavendel

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