Vater hat Korsakow

  • Hi Leute.

    Ich bin 18 Jahre alt und bei meine Vater wurde vor ein paar Monaten das Korsakow Syndrom Festgestellt. Doch zuerst von Vorne:

    Meine Eltern sind schon seit langem geschieden, wobei ich immer die gelegenheit hatte, so lange wie ich wollte bei jedem Elternteil zu sein.
    Nun vor mittlerweile ca. Einem Jahr und 4 Monaten wurde mir das erste mal klar, dass irgendwas nicht mit meinem Dad stimmte. Ich habe gemerkt, dass er immer mehr Alkohol einkaufte, aber dabei nichts weiter gedacht. Als ich dann eines Tages aus der Arbeit nach Hause kam (bin in der Ausbildung zum Chemikanten im 2. Lehrjahr) meinte er, ob ich heute nicht kurz zum Einkaufen gehen kann, ihm täte die Hüfte weh. Er sagte auf nachfrage woher nur, dass er am Abend auf die Hüfte gefallen war.

    Dieses Hüftproblem zog sich über Monate hinweg, wobei er sich recht häufig mit Heilsalben wie xxxxen o.ä. einschmierte. Dann als es dann doch besser wurde, bin ich wieder zu meiner Mutter gezogen. (war im Februar 06) Ich habe natürlich öfters mal angerufen wies ihm geht und er meinte immer es gehe schon und er lebt vor sich hin. Ab und zu war er mal wieder Tagelang nicht erreichbar, aber das war bei ihm in den letzten Jahren eigentlich keine Seltenheit.

    Dann im August rief unsere Nachbarin an, dass die Rollos schon seit einiger Zeit zu wären und sie meinen Vater schon länger nicht mehr gesehen hätte.
    Also bin ich zusammen mit meiner Mutter zur Wohnung gefahren um nachzusehen, ob etwas passiert sei. Er öffnete auch nach mehrmaligem Klingeln und Klopfen die Türe nicht. erst als wir den Rolladen hochschoben und riefen, reagierte er. Er öffnete also schließlich die Türe und machte einen extrem schlechten, verwirrten und dehydrierten Eindruck. - Wir riefen den Notarzt.

    Im Krankenhaus wurde er dann langsam wieder aufgepeppelt und schließlich entlassen. Als dann nach wenigen Wochen im Endeffekt das selbe wieder geschah, übernahm meine Großmutter die Pflege.
    Nach einigen Wochen, wo man merkte, dass er sich nichts mehr merken konnte, wurde er immer Aggressiver und wollte unbedingt zurück in seine Wohnung. Zu diesem Zeitpunkt war Korsakow noch nicht diagnostiziert!

    Als ich ihn im Januar 07 wieder anrief hörte er sich sehr ausgelaugt und Krank an. 2 Tage Später hat ihn seine Pflegerin, die er bekommen hatte, dann total ausgetrocknet und (wahrscheinlich) Bewusstlos im Wohnzimmer liegend aufgefunden.

    Er wurde natürlich erst wieder ins KRankenhaus eingeliefert wo endlich Korsakow diagnostiziert wurde. Im Anschluss daran wurde er in ein Art Pflegeheim für Alkoholkranke und Korsakow patienten eingeliefert. Dort bleibt er jetzt mindestens bis Juli. Problem ist in erster Linie, dass das Heim mehr Kostet als er durch seine Rente einnimmt.

    Als dann vor ca. 2 Wochen meine Tante und meine Großmutter zu ihm Fuhren, stellte sich ein sche... Bild dar. In der Zeit, in der die Betreuerin die Tür öffnete muss mein Vater wohl in die Küche gelaufen sein und sich eine Flasche (alkoholfreies) Bier geschnappt haben.

    Ich habe mich mittlerweile mit der Situation abgefunden und interessiere mich auch nicht mehr dafür. Will auch in nächster Zeit keinen Kontakt mit ihm haben, da ich wohl Psychisch nicht durchstehen würde. Ich schreibe in den nächsten Wochen und Monaten etliche Schulaufgaben und meine Zwischenprüfung und mein Urlaub wurde aufgrund der PRaktischen Zwischenprüfung auch Versaut (Buchten mit der information, dass die Praktische erst im Juli stattfinden würde, die IHK verschob sie aber wohl auf mitte Juni, wo ich im Urlaub bin.

    So, jetzt bin ich schon mal um einiges Erleichtert, dass ich mir das von der Seele schreiben konnte.

    MfG

  • Hallo Rewag,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich denke das es gut für Dich ist wenn Du einen Anlaufpunkt hast wo Du Deine Gedanken niederschreiben kannst.

    Es besteht ja nun von Deiner Seite auch kein akkuter Handlungsbedarf, es wird ja alles für Ihn getan und er wird betreut.

    Wenn konkrete Fragen sind oder Probleme auftreten kannst Du uns selbstverständlich ansprechen und wir werden Dir in dem uns möglichen Rahmen gerne helfen.

    Ich verschiebe Deinen Beitrag mal in den für Dich zutreffenden Bereich und wenn Dir danach ist kannst Du in dem Thread weiterschreiben.

    Soweit erstmal alles Gute für Dich

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Danke.

    Wollte auf jedenfall mal meine Gedanken und meine traurige Story von der Seele schreiben.

    Momentan versuche ich ihn so weit wie möglich zu ignorieren, damit ich mich auf meine Ausbildung konzentrieren kann. Das klappt soweit eigentlich auch ganz gut.

    Grüße
    René

  • Hallo und willkommen Rewag,

    es ist nicht leicht, den psychischen und folglich dann auch physischen Verfall des Vaters mitzuerleben. Mir fiel es auch schwer.

    Ganz wichtig ist aber, dass du deine "Spur" gefunden hast und versuchen solltest in dieser zu bleiben. Eine vernünftige und gut abgeschlossene Ausbildung ist da schon die halbe Miete.

    Dein Vater hat in seinem Leben seine eigenen Entscheidungen getroffen - die Konsequenz ist nun, dass andere Leute zukünftig für ihn entscheiden werden.

    Geh deinen Weg, auch wenn es vermutlich Zeiten geben wird, in denen es sehr schwer fallen wird.

    Viel Glück für deine Prüfungen und wenn der Schuh drückt, dann melde dich hier :wink:

    Viele Grüße

    Aileen

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!