Mutter hat Verdacht auf Korsakow

  • willkommen lukasline,

    ich habe mit bedauern gelesen, was die mutter für eine krankheit hat, ich habe mich aber erst einmal schlau machen müssen. ich glaube es ist auch ganz gut, andere leser ausfzuklären was das Korsakow-Syndrom überhaupt ist.
    ich habe mal einen text, der es recht gut erklärt, aus dem netz kopiert:

    Korsakow-Syndrom
    Das alkoholische Korsakow-Syndrom ist wohl die schlimmste Folge der Alkoholabhängigkeit. Meist im Anschluss an ein Entzugsdelir oder an eine Wernicke-Enzephalopathie kann es zu dieser Funktionsstörung von Hirnstrukturen kommen. Die betroffenen Gehirnstrukturen können absterben, was zu einem Gedächtnisverlust und einem Verlust der Orientierung führt. Betroffen sind vor allem Merkfähigkeit und Kurzzeitgedächtnis. Die Betroffenen konfabulieren. Konfabulieren bedeutet, die Betroffenen füllen ihre Gedächtnislücken mit Inhalten, die ihnen spontan einfallen. Die stimmen aber nicht mit ihrer wahren Lebensgeschichte überein. Stellt man ihnen innerhalb kurzer Zeit dieselbe Frage noch einmal, so bekommt man meistens zwei unterschiedliche Antworten.
    [/b][/i]
    Quelle: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks….shtml#korsakow

    ich glaube das dein bruder recht hat. ihr habt alles versucht, aber auf die krankheit der mutter hin, und das beide nicht erkennen wie ernst ihre lage ist, solltet ihr anfangen, EUER leben in die hand zu nehmen, denn so wie es aussieht, wollen BEIDE NICHT aufhören zu trinken.

    ich wünsche euch viel kraft
    lg soul

    "Hurra, wir leben noch" **Milva**
    Wer Fehler findet, kann sie behalten ;)

  • Hallo lukasline
    Ich kann mir kaum vorstellen das menschen mit korsakow ohne betreuungspersonen in urlaub fliegen können.
    Ich meine auch wie soul solltet ihr jetzt euer leben, LEBEN. Die beiden können oder wollen nicht aufhören zu trinken, ihr müßt abstand gewinnen so das bei euch ruhe einkehrt.
    Ich kann mir vostellen das es nicht ganz einfach für euch ist, aber ihr habt nur EIN LEBEN.
    Wünsche euch glück und frieden

  • Hallo lukasline,

    ich verstehe, dass Du Deine Eltern nicht fallen lassen willst. Wer möchte das schon.

    Ich würde Dir aber doch zwei Dinge raten:

    1.) Eventuell mal mit einem anderen Arzt sprechen, denn das "Abschieben" in ein Altersheim kann keine Lösung sein. Meiner Meinung nach sollte hier eine stationäre Entgiftung und eine darauffolgende Therapie eher helfen. Ich nehme mal an, dass es Deinem Vater dann auch besser gehen würde. Er trinkt wohl zur Zeit aus Verzweiflung mit, weil er keinen Lösungsweg weiß. Er hat sich und Deine Mutter innerlich aufgegeben. Wenn er einen Ausweg sieht, wird er sich wohl wieder fangen.

    2.) Du solltest Dir ernsthaft überlegen, Dir mit Deiner Familie ein anderes Heim zu suchen. Ihr macht Euch selber kaputt, Dein Mann und Dein Kind und schließlich Du selber leiden enorm an diesem Problem. Dein 4 jähriges Kind ist dabei am meisten betroffen, der kleine kriegt doch alles mit. Ihr habt Angst, noch ein zweites Kind in die Welt zu setzen. Ihr führt doch gar kein eigenes Leben mehr. Ein gesunder Abstand wäre da wohl angebracht. Das heißt ja nicht, dass Du den Kontakt zu Deinen Eltern abbrichst, aber helfen kannst Du im Moment persönlich auch nicht, weil beide abblocken. Du schreibst, Du hast einen Teilzeitjob. In dieser Zeit sind Deine Eltern doch auch alleine. Ich meine, Du solltest in erster Linie an Deine Familie denken.
    Wie reagiert denn Dein Mann auf das Ganze? Habt Ihr schon mal über einen eventuellen Umzug gesprochen?

    liebe Grüße,

    Rainer

  • Hallo lukasline,

    Zitat von lukasline

    Jetzt habe ich sie seit 3 Tagen gar nicht gesehen und auch nicht gehört, jeder lebt sein Leben. Wenn was passieren sollte bin ich zwar für Sie da, aber da sie jede Hilfe ablehnen, sollen sie halt so weiter machen.
    Danke nochmal, wir drei halten zusammen und schaffen es

    Das ist zur Zeit die beste Einstellung. Euer Leben, Eure Liebe gehen weiter. Lasst sie erst einmal in den Urlaub fahren, tut beiden sicherlich auch gut, aus dem Trott herauszukommen. Und Euch erst recht.
    Ich würde aber nach dem Urlaub noch ein mal mit ihnen reden, den Vorschlag zu einer Entgiftung und anschließender Therapie machen. Vielleicht denken sie ja nach dem Urlaub ganz anders darüber und sind gesprächsbereiter.
    Bis dahin lasst sie in Ruhe und kümmert Euch um Eure eigene Familie, Ihr habt bestimmt viel nachzuholen. Unternehmt doch mal etwas schönes, macht eine Radtour oder geht mal Schwimmen. Es gibt so schöne Sachen, die Euch gut tun und einfach mal ablenken. Das ist auch wichtig für Euren Sohn.

    liebe Grüße,

    Rainer

  • Hallo Bibi, Lukasline und Rainer,

    leider muss ich da etwas sehr negatives einschieben.

    Korsakow-Patienten sind irreparabel geschädigt, der Zustand kann sich mit viel Mühe und Zeit bessern, aber der Schaden ist da. Daher werden Therapien für diese Menschen nicht finanziert, sie sind sinnlos, weil die Einsicht ind die Krankheit einfach nicht da sein kann!!!!!!! Meine Ex-Schwägerin in spe leidet seit sehr langer Zeit (vor 8 Jahren diagnostiziert) an dieser Krankheit. Sie war auch zwischenzeitlich für 2,5 Jahre im Pflegeheim, weil Laien mit der Pflege absolut überfordert sind. Sie hatte das Glück, dass sich ihr Zustand soweit gebessert hatte, dass sie wieder nach Hause konnte. Leider trinkt sie seit dem wieder. Mein Bruder ist deshalb auch bei ihr ausgezogen.

    Sie "schummelt" sich irgendwie durchs Leben. Aussenstehende bemerken teilweise garnicht was mit ihr los ist. Aber für uns ist deutlich sichtbar wie sehr sie sich dem geistigen Tod nähert.

    So schäbig es klingt, es lohnt in so einem Fall nicht, das eigene Leben zu "opfern". Dadurch bessert sich leider nichts!

    traurige Grüsse
    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Nochmal ich,

    ich habe, glaube ich, nicht deutlich genug gemacht, dass Überzeugungsgespräche mit Korsakow-Betroffenen unsinnig sind. Sie sind für beide Seiten nur eine Qual. Der Betroffene ist nicht in der Lage sein Problem zu erkennen. Bei meiner Schwägerin sind solche Gespräche sogar in absoluten Agressionsorgien geendet.

    Die einzige Möglichkeit die Situation zu bessern, ist eine komplett alkoholfreie Umgebung ohne Zugang zu Alkohol.

    Aber wer kann das schon leisten!

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Hallo Lukasline,

    ich schieb mal nochwas nach, auch wenn es vielleicht verfrüht ist, behalte es bitte im Hinterkopf.

    Wenn es soweit kommt, das beide nicht mehr alleine klarkommen, mach bitte nicht den Fehler die Betreuung alleine zu übernehmen. Bestell dann einen amtlichen Betreuer. Du oder Ihr wäret total überfordert und ich müsstet Euch mit Sicherheit auch noch Vorwürfe machen lassen.
    Meine Schwägerin steht jetzt seit gut 3 Jahren unter amtlicher Betreuung. Das enlastet meinen Bruder und meine Muttter (die Beiden kümmern sich auch heute noch um sie) sehr. Als Laie ist man einfach mit vielen Entscheidungen überfordert, dazu kommt die emotionale Bindung.

    Ausserdem lässt sich der Kranke von "fremden" in der Regel mehr sagen als von Verwandten. Die beiden Töchter meiner Schwägerin haben den Kontakt fast völlig abgebrochen (bis auf Geburtstage und so)weil sie zu allem anderen auch noch furchtbar eklig und gemein zu ihnen war. Ich kann das sogar gut verstehen, die beiden haben seit ihrer Kindheit unter dem Alkoholismus ihrer Mutter gelitten.

    Die Entscheidungen über einen Teil des Lebens der Eltern auf andere zu übertragen heisst ja nicht, dass man sie fallen lässt. Es macht es einfacher und erträglicher und man kommt nicht so schnell in die Situation womöglich evtl. Frust am Kranken auszulassen oder aus Überlastung falsch zu reagieren.

    Einen erholsamen Urlaub und schönes Wochenende

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

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