Meine Tochter und Ich

  • Danke rose!

    Zitat

    Die Distanz, die körperliche, seelische, emotionale, ergibt sich denke ich, aus der veränderten Persönlichkeit eines Alkoholkers.

    Ja. Ich hab mich auch mit dem Alkohol verändert. Auch genüber meiner Tochter und nicht gemerkt.

    Zitat

    "Ich habe immer gewußt, daß du mich lieb hast ", sagte sie eben, "nur, ich hätte mir mehr Kuscheln gewünscht, trotz Fahne".
    Tja, das waren meine Berührungsängste.

    Daran muß ich noch arbeiten, das mit dem kuscheln. Manchmal geht es ganz gut und manchmal gar nicht. Warum haben wir Berührungsängste? sind doch unsere Kinder! Und diese Berührungsängste hatte ich auch bei den Partnern und Partnerinnnen in meinem Leben. Gehört das zur Alkoholkrankheit dazu?

    lg klaudi

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Liebe Klaudi,

    ich weiß nicht, ob es mit der Alkohol-Krankheit zusammen hängt,

    ich hatte schon immer Probleme, mit Nähe und Distanz.

    Irgendwie habe ich das "richtige" ? Verhältnis nie hinbekommen, ich denke es hat auch etwas mit mangeldem Selbstbewußtsein zu tun.

    Wie heißt es so schön: Die Arbeit an uns selbst hört nie auf.

    Lieben Gruß, Rose :)

  • Liebe Rose!

    Ich konnte gestern nicht gleich auf deinen letzten Beitrag antworten, auch wenn ich online war. Ich mußte erst über baggerschens und deine Worte nachdenken.

    Ich denke das ein Teil der Alkohol diese Distanz zu unseren Liebsten, egal ob Kinder, Partner oder zu uns selbst gemacht hat. Der andere Teil, denk ich, liegt in unserer ureigenen Biographie und Familienstruktur. Und was für Botschaften in der Kindheit sich eingeprägt haben. Und dann sind wir bei baggerschens gedanken

    Zitat


    Berührung hat was mit Vertrauen zu tun. Vertrauen geben und Zulassen. Bei diesem Wechselbad der Gefühle kann man das aber nicht.

    Wie soll man auch Liebe und Zuneigung geben können, die man selbst nicht erfahren hat? Und dann sind wir bei deinen Gedanken, daß man ein mangelndes Selbstwertgefühl hat. Vielleicht hat man versucht mit Alkohol diese Defizite in uns wegzuspülen, zu ertragen und uns vorgegaugelt doch was wert zu sein.

    Ich denke es wird an der Zeit, daß egal ob Co, erwachsenes Kind, Betroffener (Alkoholiker) sich gegen des Verhaltens der Eltern und Umfeldes sich es wieder wert zu sein und sein Selbstwertgefühl zu entwickeln.

    Ich konnte mit diesem es sich selber wert sein und ein positiven, gesunden Egoismus, der hier öfter erwähnt wird, nichts anfangen. Er war mir sogar eher befremdlich. Jetzt wo ich es verstanden hab fängt das Leben und die Trockenheitsarbeit mir regelrecht Spaß zu machen. Ich verspüre Energien wieder in mir.

    Ich bin froh, daß ich noch mal eine Chance habe Veränderungen an mir selbst und mein Leben wie es bis lang verlaufen ist vornehmen zu können. Und ich weiß daß das noch ein langer Weg sein wird. Und doch verspür ich jetzt schon ein positives Gefühl.

    lg panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Ihr Lieben,

    gestern war ein sehr schöner Tag für mich ! :D

    Um euch daran teilhaben zu lassen warum ?, veröffentliche ich hier mal diese Zeilen:


    Liebe Mammilein,

    da ich nun weiß, wie wichtig dir dieser Tag ist, möchte ich Dir einen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH schicken,
    zu deinem " 2. Geburtstag ".

    Dieser Glückwunsch ist aber mit einem Versprechen deinerseits verbunden:

    " Liebe Mami, bitte laß die Vergangenheit ruhen ", das wünschen uns ganz doll, dein M......... und L.........

    Versprochen ?

    Ich hab Dich lieb !


    Diese Zeilen schmückten einen wunderschönen Frühlingsstrauß von meiner Tochter ! :D

    Vielleicht kann unser " Beispiel ", auch für den Einen oder Anderen unter Euch, ein "Zeichen" sein, wie man vergangenes " sein lassen " kann.


    Einen lieben Gruß,
    Rose

  • Danke Rose für den wunderschönen Gedanken!

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Ihr Lieben, :)

    je mehr und öfter ich im Thread "Kinder und erwachsene Kinder von Alkoholikern" lese, desto bewußter wird mir,
    daß meine Tochter und ich, unbeschreibliches "Glück" hatten, daß meine "Alkoholikerkarriere", keine so tiefen Wunden und
    Verletzungen ihrer Kinderseele bewirkt hat.

    Rückblickend, auch durch die Gespräche mit meiner Tochter, habe ICH wohl am meisten mit der Verarbeitung zu tun.Immer noch
    habe vor allem Ich mir noch nicht verziehen, und oft ist es mir unverständlich, daß meine Tochter es kann.
    "Mama hat immer mit Anstand " getrunken, sagte sie einmal, was auch immer das heißen mag. :oops:

    Das Lesen Eurer Schicksale berührt mich immer tief, wieviel Demütigungen, Verletzungen seelischer und auch körperlicher Art, mußtet ihr, oder müßt ihr erfahren.

    Wieviel Hilflosigkeit steckt in euren Beiträgen, wieviel Verzweiflung, Mutter-, oder Vater nicht helfen zu können, manchmal nicht einmal die
    Geschwister schützen zu können.

    Und dann seid ihr hier, sucht nach Hilfe und Unterstützung, und erfahrt, wieviele gleiche Schicksale es hier gibt.
    Selten kann man ganz konkret helfen, aber ihr könnt euch hier alles mal von der Seele schreiben, vielleicht ist es das erste Mal, daß ihr euch
    öffnet und darüber "sprechen" könnt.

    Einer alkoholkranken Mutter-, oder einem Vater könnt ihr nicht helfen, wenn sie selber es nicht einsehen und auch nichts dagegen tun wollen.

    Darum dürft ihr euch NIE die Schuld daran geben.

    Die Verantwortung liegt bei Mutter,-oder Vater ganz allein !

    Wenn ihr irgendwie könnt, schon älter seid, dann distanziert und schützt Euch, sucht Hilfe bei Verwandten, Freunden, Vertrauenslehrern, Nachbarn, oder beim Jugendamt.


    Seid ihr noch älter, dann zieht aus, und lebt euer eigenes, selbstbestimmtes Leben.

    Es gibt den Weg aus der Alkohol-Sucht, Ich bin ihn gegangen, und vielleicht, ich wünsche es euch, habt ihr auch einmal so ein "Glück" wie meine Tochter und Ich.


    Paßt auf Euch auf !

    Liebe Grüße, Rose

  • liebe rose!

    Du bist ich (alkimäßig gesehen).

    Meine Tochter wie als deine.

    Nur ein paar Jahre jünger.

    Du gibst mir Mut und die Hoffnung, gerade weil du jetzt auch dein Einjähriges hattest.

    Ich glaub du weißt gar nicht wieviel mir deine Geschichte mit deiner Tochter bedeutet.

    Von Tag zu Tag nähern wir uns an und bekommen ein richtig gutes Verhältnis. Meine Tochter beginnt zaghaft mir wieder zu vertrauen. Und genießt das sie ihre Mama wieder hat.

    Dinge die gewesen sind. Ob von meiner Co-Mama oder meinem Alki-Vater werde ich nicht ändern können. Aber ich kann mein Leben ändern. Und das tue ich auch.

    lg panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Liebe panther,

    wie schön zu lesen......

    " Meine Tochter beginnt zaghaft mir wieder zu vertrauen.Und genießt das sie ihre Mama wieder hat. "

    Sei stolz darauf, und genieße es wirklich, vor allem, daß deine Tochter noch als Jugendliche ihre Mama wieder hat.

    Mein Loslassen vom Alkohol habe ich erst über die Trennung von meinem Mann geschafft, das war ein langer, langer Weg bis dorthin,
    und meine Tochter da schon leider, erwachsen.


    Hallo möwe,

    ja, Kinder leiden sehr unter ihren alkoholkranken Müttern oder Vätern, wie sehr, können wir hier tgl. nachlesen.

    Und ich stimme Dir vollkommen zu:

    " ....denn es gibt keine größeren Schmerzen, als sein Kind zu enttäuschen "

    Das war mir auch schon lange bewußt, hat mich aber doch nicht vom Trinken abhalten können.

    Meine Erfahrung ist, man kann NUR für sich SELBST trocken werden, dann hat man die größtmögliche Chance auch trocken zu bleiben.

    Liebe Grüße, Rose

  • Hallo ihr Lieben,

    durch meinen eigenen Umgang/Aufarbeitung mit dem Begriff Scham,

    mal eine grundsätzliche Frage an Euch " KINDER "


    Würdet ihr euch schämen, für eure Mutter oder Vater, wenn sie sich "outen" würden, und sagen: ICH bin Alkoholiker/rin ?.....
    ( aber jetzt trocken )

    Oder wärt ihr froh, wenn Vater oder Mutter damit offen umgehen würden ?

    Hättet ihr Ängste, deswegen vielleicht schief angesehen oder angesprochen zu werden ?

    Habt ihr von Euch aus, schon mal ganz offen erzählt, ja meine Mutter/Vater ist Alkoholiker/in ?

    Wie war die Resonanz darauf ?


    Bin mal gespannt.

    Liebe Grüße, Rose :)

  • hallo rose

    ich wäre stolz auf meine mutter, wenn sie das sagen würde. sie soll es nicht jeden verzählen (ich kenn eine die tischt es wirklich jeden auf und wenn's die verkäuferin im supermarkt ist), aber sie sollte damit offen in ihrem bekanntenkreis umgehn können.

    das mit dem schiefansehen kann ich nicht beurteilen, da ich wie larissa in einem kleinen dorf lebe, wo es eh schon jeder weiß. einmal hat mein chef mich gefragt, wie es meiner mutter geht und dass er da einiges gehört hätte, hab aber abgeblockt. ich versteh mich zwar gut mit ihm, aber darüber wollte ich einfach nicht mit ihm reden.

    habe es auch schon selber zu leuten gesagt, aber darauf unterschiedliche reaktionen erhalten. in einem fall bereue ich sogar es gesagt zu haben, aber egal kanns ja eh nicht mehr ändern. aber ich sage es nur leuten zu denen ich vertrauen habe, da ich einfach finde, dass es zu mir dazu gehört.

    liebe grüße, weiß zwar nicht was du mit dieser umfrage bezweckst, aber ich hoffe sie hilft dir weiter :)

  • Hallo Rose,

    Deine Frage hat mich interessiert und ich habe Meinen Sohn gefragt er ist ja auch noch nicht erwachsen, er weiß ja das ich Alkoholikerin bin und zu Hause können wir ja auch darüber sprechen nach außen hat das ja aus seinem Umfeld keiner mitbekommen dass ich am trinken war und seine Antwort war ja, er würde sich schämen ich merkte das er Hemmungen hatte mir ehrlich zu antworten weil er mich nicht verletzten wollte ich denke als Kind würde ich mich auch schämen für ein Erwachsenes Kind ist das vielleicht auch einfacher aber sicher bin ich mir da nicht das ist wahrscheinlich vom Mensch zu Mensch unterschiedlich wenn ich meinen Sohn einschätzte wird er auch als erwachsener bestimmt nicht jedem sagen, das seine Mutter Alkoholikerin ist.


    LG Maria

  • Hallo Ihr Lieben,

    danke erstmal für eure Antworten. :)

    Hallo summerdream,
    ich kann dir sagen, was ich damit bezweckt habe, und es hat mir auch schon weiter geholfen.

    Es ging konkret bei mir um die Frage, ob es meiner Tochter (30 Jahre), unangenehm/peinlich wäre, wenn ich mich auf der nächsten Familien-Feier, als trockene Alkoholikerin, outen würde.

    Und JA, es ist/wäre ihr peinlich/unangenehm, und JA, sie würde sich schämen. :oops:
    Ich werde das respektieren, und "umschiffen", in dem ich sage: Ich trinke keinen Alkohol !
    Meine Tochter sieht mich nicht als Alkoholikerin, auch das muß ich respektieren.
    Wichtig ist, das ICH es weiß !

    Schönes Wochenende euch allen.
    Liebe Grüße, Rose :)

  • hey rose

    irgendwie sowas in der richtung dachte ich mir schon. toll das du so auf die gefühle deiner tochter rücksicht nimmst. sie wird stolz auf dich sein, wenn du das so durchziehst. musst aber damit rechnen, das andere anfangen, "ach komm nur mal kurz anstoßen" usw., aber ich bin mir sicher das du dem standhalten kannst.

    @möwe
    warum aufhören? ich fand den vergleich ganz klasse! :D

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