Wie kann man seinem partner helfen?

  • Hallo Mimi,

    Willkommen!

    Kurze und prägnante Antwort: du kannst nichts tun!

    Du kannst dich in Sicherheit bringen und das ist auch schon alles. Wenn er trinkt, ist es sinnlos mit ihm zu reden. Genauso sinnlos ist es, wenn man ihm seine Flaschen auskippt. Er wrd Nachschub besorgen, das Trinken wird nur herausgezögert - mehr nicht!

    Es ist nicht deine Aufgabe ihm zu helfen, wenn er selbst keine Hilfe will. Und wenn er schon handgreiflich geworden ist, dann frage ich mich, was du noch bereit bist, auszuhalten.... wie weit darf er bei dir gehen?
    Schmeisst er dich als nächstes mit dem Kopf durch die Scheibe?

    Alles Gute und pass auf dich auf!

    Heike

  • Hallo mimimi,

    Willkommen hier im Forum.

    DU kannst NICHTS für Deinen Partner tun !

    Die einzige Hilfe für Alkoholiker ist die NICHT-Hilfe. Du darfst nix, aber auch GAR NIX mehr für ihn tun. Er muß seinen persönlichen Tiefpunkt erreichen, wo gar nix mehr geht. Wenn er dann zu der Erkenntnis gelangt, Alkoholiker zu sein und damit Schluss machen zu wollen, um wieder ein zufriedenes, glückliches Leben zu führen, dann kannst Du ihn evtl. unterstützen, Trocken werden kann er aber nur selber und mit professioneller Hilfe, d.h. eine Entgiftung im KH und danach eine SHG oder eine Therapie. Aber mir scheint, da ist er noch meilenweit von entfernt, oder irre ich mich ?

    Zitat

    außerdem ist er ja noch nicht so handgreiflich geworden dass ich grün und blau bin...

    Diese Satz erschreckt mich wirklich. Die Betonung liegt hier aber auf NOCH NICHT. Das hast Du schon richtig erkannt, er hat es noch nicht getan, aber er hat diese Hemmschwelle bereits überschritten. Es gibt sicher Männer, denen das 1x passiert und dann nie wieder. Aber die meisten werden es wieder tun. Und zwar immer heftiger, dann kannst Du noch froh sein, nur grün und blau zu sein und nicht mit gebrochenen Knochen im KH zu liegen.

    Und Nein, wenn er alkoholabhängig ist, kann er sich nicht ändern. Das wäre nur möglich, wenn er trocken wird. Er ist krank, körperlich sowie psychisch abhängig von der Droge Alkohol. Und er braucht dringend Hilfe, die Du ihm NICHT geben kannst, so gern Du das auch möchtest.

    Du hast Dich bereits zum CO von ihm gemacht, Dinge für ihn erledigt etc. Das gefällt uns nassen Alkies nämlich ganz prima, umso besser, mehr Zeit zum Saufen. Hast Du auch schon einmal Ausreden für ihn erfunden, um ihn zu decken ? Vor anderen das Problem abgewiegelt, nach dem Motto..sonst ist er ja gar nicht so ?

    Zitat

    wird mir gegenüber handgreiflich oder verfolgt mich...am samstag ist er auf meinen balkon geklettert und hat die scheibe eingeschlagen...das passiert wenn er es ein wenig übertrieben hat...

    Sorry mimimi, das ist nicht "ein wenig übertrieben", Dein Partner ist schwer krank, nix weiter.

    Ich kann Dir auch nur den Rat geben, lauf so schnell Du kannst, mach Dich da schnellstens vom Acker, schei... auf die 500 €, Dein Leben ist mehr wert als das. Denn das geht im Endeffekt bei drauf, wenn er weiter säuft, psychisch sowieso, im schlimmsten Fall kommst Du auch körperlich nicht ungeschoren davon.

    Und bitte sag mir nicht, er liebt Dich doch, das kann er nämlich gar nicht. Er hat schon ne viel besere Feundin, die ihm immer hilft, immer für ihn da ist, nicht widerspricht, die liebt er über ALLES, nämlich: Die PULLE !

    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg, lies Dich hier bitte ein, Du wirst Dich in sehr vielen Beiträgen wieder erkennen. Und auch ihn.

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • hallo mimimi,

    zu dem, was meine vorschreiber schon gesagt haben will ich nur noch hinzufügen: mein freund ist auch meinetwegen 500 km umgezogen, und ich hatte auch unter anderem deshalb ein furchtbar schlechtes gewissen, ihn fallen zu lassen. aber ich hab es irgendwann getan als ich gespürt hab, dass ICH ansonsten AUCH NOCH kaputtgehen würde. er schuldete mir auch noch geld, aber mir alles egal, hauptsache, ich bekomme meinen inneren frieden wieder. kein geld und kein schuldgefühl ist es wert, dass einem ein anderer mensch das leben zur hölle macht.

    gruß

    lavendel

  • Hallo Mimi

    ich erzähle dir jetzt mal was.

    Vor ca 9 Jahren war ich mit einem Mann zusammen, der Vater meiner beiden jüngsten Kinder, der hatte die Frauen vor mir nach Strich und Faden verprügelt. Bei mir hatte er nie eine Aggression gezeigt.
    Es fing nach einem Streit harmlos an: er hob einen Sessel an und warf ihn nach mir.
    Gut, er war wütend, dachte ich und er hat mir nichts getan.
    1 Jahr später fing ich die erste Ohrfeige, weil ich mich von ihm trennte. Gut, ist verständlich, er ist verletzt, dachte ich mir.
    Dann fing der Psychoterror an und ich floh mit den Kindern und jeweils einem Sack Klamotten für jeden und meinem Hund 600 km Richtung Norden.
    Es dauerte nicht lange und er stand vor meiner Tür. Weil ich Besuch erwartete, öffnete ich ohne in den Spion zu gucken.
    Es endete damit, dass er mich grün und blau schlug, ich zeitweise Todesangst hatte, weil er mir den Hals zudrückte und die Kinder es mitbekamen. Sie bekamen auch mit, je mehr ich mich wehrte umso wütender wurde er.
    Freunde riefen die Polizei, die ihn nicht mitnehmen konnte, weil wir verheiratet waren. So ging die Polizei 4x in dieser Nacht ein und aus. Er versprach mich in Ruhe zu lassen, ie Polizisten gingen und es fing wieder an. Mein Gesich war blutuberströmt, meine Nase war gebrochen, Rippen auch und ich blutete im Genitalbereich. Um halb 3 morgens, 8 Stunden, nachdem es anfing, entfernte die Polizei ihn schließlich aus der Wohnung. 5 min nachdem sie gefahren waren, hörte ich, wie er versuchte an der Regenrinne hochzuklettern. Ich rief den Notruf und dann erst nahmen sie ihn mit.
    Am nächsten Morgen rief ich um 8 Uhr auf der Wache an und der Wachhabende empfahl mir dringend, meine Wohnung zu verlassen, da er gleich entlassen würde und Drohungen in meine Richtung aussprach. Ich verließ wieder fluchtartig die Wohnung mit den Kindern.

    Was ich dir sagen will: ist die Hemmschwelle erst einmal gefallen, so wirst du nie wieder sicher sein. Es wird schlimmer werden und das solltest du mit allen Mitteln verhindern. Oder willst du deinem Kind das antun, was meine Kinder sehen mussten?
    Meine Kinder sahen einen rasenden Mann, der ihre Mutter schwer misshandelte und die -obwohl sie sich wehrte und zurückschlug und trat und auch über sich hinauswuchs - eigentlich keine Chance hatte. Ich hatte meiner Meinung nach rechtzeitig die Notbremse gezogen und hätte nie gedacht, dass er mich suchen und finden würde..... tu was, bevor es zu spät ist.
    Meine Kleine ist damals jede Nacht um 1 Uhr wach geworden (der Zeitpunkt, als ich gewürgt wurde und ihn in den Fernseher trat) und weinte. Ich brauchte 2 Jahre, damit sie ruhiger wurde und dieses Trauma verarbeiten konnte.
    Vielleicht hilft meine Geschichte ja, dass du umdenkst.

    Gruß
    Heike

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