• hallo allessandra,

    schreibst du von mir :oops::oops::oops:? erst einmal herzlich willkommen hier im forum, schön dass du hergekommen hast!

    was du schreibst hab ich eins zu eins selbst erlebt früher. meine mutter ist auch alki, ich hab mich auch immer gekümmert, um sie (natürlich), und irgendwie hat das abgefärbt, immer. schon in der schule hab ich die schwachen verteidigt, später kostenlos nachhilfe gegeben, dann immer ein offenes ohr für alle anderen gehabt, leute eingeladen und bekocht, und wenn ich jemanden brauchte, war ich allein. weil - die sorgen und nöte der anderen waren IMMER größer als meine, also hab ich IMMER zurückgesteckt.

    ich glaube, dass das ganz typisch ist für alki-kinder. ich hab mich daraus (nicht ganz, aber doch schon ziemlich) befreien können. ein schlüsselerlebnis war für mich, als meine therapeutin mir mal aufgegeben hat, eine woche lang mir bei jeder meiner handliungen zu überlegen "will ich das jetzt wirklich, oder tue ich das anderen zuliebe?". das war hochspannend, habe ich nämlich da das erste mal bewusst festgestellt, wie viel ich anderen zuliebe tue, und wie wenig ich auf mich achte. das hab ich dann im "freundeskreis" durchexerziert, hab nicht mehr ständig die leute angerufen und eingeladen, sondern hab einfach mal gewartet, was denn so von anderen kommt. kaum was kam. das war furchtbar ernüchternd, aber ich hab dann fast mit einem schlag meinen gesamten "freundes"kreis gekappt. das war hart, da war ich nämlich erstmal allein. aber es war viel ehrlicher.

    jetzt achte ich bei bekanntschaften und freundschaften darauf, dass es da ein gewisses gleichgewicht gibt. klar gehts mal dem einen schlechter und mal dem anderen, aber wenn ich irgendwo nur noch der mülleiemer bin, hab ich keine lust mehr und beende das. die folge ist, dass nicht mehr so richtig viele übrig bleiben, aber auf die wenigen kann ich mich dann verlassen - und das ist es wert.

    ich glaube, alki-kinder versuchen, sich zuneigung zu "erkaufen", durch da-sein, verständnis, zurückstecken - das haben sie ja wunderbar gelernt, und unser selbstwertgefühl ist ja auch in der regel nicht so doll ausgeprägt.

    davon loszukommen ist furchtbar schwer, richtige tipps kann ich dir da auch nicht geben, ausser eben genau hinzuhören, wo es ein gleichgewicht gibt, und wo nicht.

    lieben gruß

    lavendel

  • hallo alessandra.

    ich weiß nicht, ob es angebracht ist, wenn ich hier antworte, da meine lebenserfahrung auf grund meines alters (ich werde dieses woche 19) bestimmt lange nicht an eure heranreicht.
    aber trotzdem fühle ich mich durch deinen beitrag sehr angesprochen.
    mit ''üblichem'' verhalten der alkikinder habe ich mich nicht im übermaß beschäftigt, habe hier nur viel herauslesen können, was es da alles so gibt.
    auf jeden fall geht es mir genauso wie dir und lavendel. dauernd habe ich das gefühl dass ich für meine freunde mehr tue, und mich mehr mit ihnen beschäftige, als sie mit mir. ich hatte das mal ne weile richtig satt und habe bewusst damit ''aufgehört''. sprich, ich habe gewartet bis sie sich mal bei mir melden oder ähnliches. da konnte ich lange warten. irgendwie traurig...
    ich weiß nicht warum das so bei mir ist, es nervt auch ziemlich.
    ich möchte auch allen so gut es geht alles recht machen, und ich möchte gemocht werden. ja, es ist ein richtiges bedürfnis nach zuneigung. manchmal komme ich mir schon richtig doof vor. sobald sich mein freund mal nicht so viel mit mir beschäftigt, oder mir nicht genug zärtlichkeiten schenkt, bilde ich mir sofort ein, dass ich nicht mehr so interessant für ihn bin, oder er mich einfach nicht mehr so liebt. tief in mir weiß ich dass das nicht so ist (vor allem weil mein freund ja auch schon eher einer ist, der schmusebdürftig ist :) ) und es nervt einfach nur noch dass dieses gefühl immer wieder in mir aufkommt. manchmal verstehe ich mich selbst nicht mehr... warum will ich bloß jedem alles recht machen? für was? entweder man nimmt mich so woe ich bin oder gar nicht. warum kann ich es nicht umsetzen? fragst du dich das manchmal auch?
    oder gehört das, was ich hier schreibe nicht sogar gar nicht zum typischen verhalten von alkikindern?
    verstehen sollte man sich mal... :roll:

    ich wünsche dir liebe alessandra, dass du freunde findest, denen du nicht hinterherrennen musst , und be denen du dich nicht alleine fühlen musst.
    RICHTIGE freunde!

    liebe grüße, kathrin

    Augen zu und durch!

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